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Die schwarze Giraffe


 
 
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VeLoe
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
V

Alter: 38
Beiträge: 7
Wohnort: Kevelaer


V
Beitrag26.08.2022 17:46
Die schwarze Giraffe
von VeLoe
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich sah sie. Schwarz und unheimlich groß stand sie da. Ich wusste gleich, dass ich schon öfter von ihr geträumt hatte. Vor unserem Haus sah die Giraffe bedrohlich aus. Sie war pechschwarz und hatte längeres Fell als ihre Artgenossen. Es war leicht kraus, fast wie das von Alpakas. Sie starrte mich mit irrem Blick an. All meine Instinkte schrien auf. Dieses Tier war nicht natürlich. Ich wollte flüchten. Aber sie stand vor dem Fenster meines Sohnes. Ein Stoß mit dem mächtigen Kopf und sie wäre am Kinderbett.
„Was willst du von mir?“
„Erzähl meine Geschichte.“ Ihr Stimme dröhnte in meinem Kopf.
„Wem soll ich die erzählen?“
„Schreib sie auf. Für deinen Schreibkurs. Das Thema ist Träume. Da passt das doch gut. Oder postet sie im Internet. Das ist noch besser.“
„Ja, aber Psycho/Mystery ist nicht so meins. Kannst du nicht jemand anderen fragen? In dem Kurs sind Leute, die das besser können. Ich bin eher so für nette Kindergeschichten zuständig.“
„Nein. Ich habe dich auserwählt.“
„Mein Text ist aber fast fertig. Ich habe einen lustigen Bericht über meinen Traum geschrieben, in dem ich Redenschreiberin für den König der Bananen bin.“
„Was für ein Quatsch.“ Die Augen der Giraffe loderten auf. Sie schien größer zu werden. „Du wirst über mich schreiben.“
„Ich hab keine Zeit morgen den ganzen Text neu zu schreiben. Ich muss ein Kleinkind mit einem gebrochenen Arm betreuen. Weißt du, wie lang meine To-Do-Liste ist?“
„Ausreden.“
Das wurde mir zu blöd. Ich beschloss aufzuwachen. Ich öffnete die Augen und sah vor dem Fenster einen Schatten, der aussah, wie der lange Hals einer Giraffe. Ich schaute auf den Wecker. Sechs Uhr. Ich würde etwas lesen, um diesen bescheuerten Traum zu vertreiben. Ich wollte das Nachttischlicht anmachen, aber ich fühlte mcih wie gelähmt und konnte mich keinen Zentimeter bewegen.
„Also gut,“ sagte ich zu der schwarzen Giraffe vor meinem Fenster. „Was soll ich schreiben?“

Jede Tierart in Afrika hat von Anbeginn der Zeit an ihre eigene Schutzgottheit. Es gibt zum Beispiel einen Urlöwen, der schneeweiß sein soll. Die Giraffen wählten eine schwarze Urgiraffe. Ihre Aufgabe ist es, die Art zu führen und zu beschützen. Jahrtausendelang waren die Urtiere damit sehr erfolgreich. Nur hin und wieder starb eine Art aus. Doch dann kam der Mensch und bedrohte sie in nie gekanntem Ausmaß. Natürlich versuchten die Schutzgötter, etwas dagegen zu unternehmen. Ihre Stärke waren Träume. Weiße Urlöwen, Nashörner und Zebras erschienen den Menschen in den Dörfern, in deren Nähe die Tiere lebten. Doch selbst wenn sie eingeschüchtert waren, hatten die Menschen dort nicht die Macht, die Dinge zu ändern und die Tiere zu retten.

Die schwarze Giraffe war gerissener. Sie forschte nach. Sie schlich sich in die Träume der schlausten Menschen im Land. Sie lernte. Und sie fand heraus, dass die Probleme nicht dort langen. Sie wusste, wohin sie gehen musste. In die reichen Länder im Norden. Also begab sie sich auf die Reise. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, was sie vorfinden würde. Alles war anders als in ihrer Heimat. Kälte, Dreck, Lärm und besonders die Trennung von den anderen Giraffen setzen ihr zu. Als sie bei mir ankam, was sie halb wahnsinnig.

„Ok, ich habe verstanden, wo du herkommst“, sagte ich zu ihr. „Aber was willst du jetzt machen?“
Ihre Antwort war eine Bilderflut. Ich sah reiche Touristen, die auf Jagdsafaris Giraffen erschossen. Blut floss. Ich sah brennende Wälder, Überschwemmungen und ausgedörrte Böden. Und immer wieder tote Giraffen. Verhungert, gejagt, verdurstet. Die ganze Palette des Grauens.
„Ich kenne die Bilder. Aber was willst du von mir?“
Sie schickte eine Welle aus unbändiger Wut und Verzweiflung. Ich konnte nicht atmen. Diese Emotionen erdrückten mich.
„Stopp. Hör auf. Das ist zu viel.“ Ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Langsam ließ der Strom der Emotionen nach. „Was willst du den von mir? Meinst du, das ist meine Schuld?“ Ich fühlte mich trotzig. Ich versuchte doch so umweltfreundlich wie möglich zu leben. Aber auf dem Land war es schwierig ohen Auto und was konnte ich dafür, wenn die ganzen Lebensmittel in tonnenweise Müll verpackt waren?
Der Blick der irren Augen bohrte sich in mein Gehirn. Sie schickte mir Bilder von all den kleinen und großen Umweltsünden, die ich täglich beging.
„Ja, ja, schon gut. Ich bin verantwortlich. Aber nehmen wir jetzt nur mal an, ich würde mein Leben komplett ändern. Kein Müll mehr, ein winziger CO2-Fußabdruck. Deine Giraffen wären dann nicht gerettet. Es gibt Millionen Menschen, die alles tun, um ihren Lebensraum zu zerstören. Wenn du die alle besuchen willst, hast du einiges vor.“
In ihren Augen sah ich Spott. Ich spürte, dass sie mich für leicht beschränkt hielt. Sie schickte mir Bilder von Leuten mit Kameras. Von Fingern, die auf Tastaturen einhämmerten. Von Menschen, die in Mikrofone sprachen. Gar nicht dumm. Die schwarze Giraffe war unterwegs zu allen, die Botschaften verbreiteten. Ich war fast gerührt, dass sie mich für einflussreich genug hielt.

„Ja, ich hab es verstanden. Ich schreibe über dich. Versprochen. ich hab schon eine Idee. Es wäre nett, wenn ich mich jetzt wieder bewegen könnte.“ Meine Arme und Beine wurden leicht. Ich spürte, dass sie mir wieder gehorchen würden. Aber ich rührte mich nicht. „Der Schluss fehlt noch. Was soll ich schreiben?“
„Schreib, dass ich kommen werde. Sag den anderen, dass ich sie in ihren Träumen heimsuchen werde.“



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Araragi
Geschlecht:männlichDrama-Capra

Alter: 33
Beiträge: 210
Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms


Beitrag13.09.2022 01:04
Re: Die schwarze Giraffe
von Araragi
Antworten mit Zitat

Hallo VeLoe,

kann es sein, dass das hier eine Schreibübung ist?
Die Geschichte ist inhaltlich ziemlich interessant. Mir fehlt jedoch ein wenig die Spannung. Zu Beginn beschließt der Prota aufzuwachen, schaut auf die Uhr und muss dann feststellen, dass er sich nicht bewegen kann. Warum kann er sich denn nicht bewegen? Ist er möglicherweise immer noch am Träumen? Und mit wem kommuniziert er nach dem Aufwachen? Mit dem Schatten einer Giraffe?

Grüße

Araragi


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Miné
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 241
Wohnort: Köln


Beitrag13.09.2022 09:13

von Miné
Antworten mit Zitat

Mich packt der Anfang nicht. Das ist zwar ganz nett geschrieben, aber ich hatte nach dem ersten Absatz kein Interesse mehr weiterzulesen.
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Dahl
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 40
Beiträge: 23
Wohnort: Siegen


Beitrag07.10.2022 23:37

von Dahl
Antworten mit Zitat

Guten Abend meine liebe VeLoe!

Nun habe ich also deine Kurzgeschichte gelesen und wage meine erste Rezension in diesem Forum. Hoffentlich kann ich dir damit die ein oder andere Eingebung vermitteln, welche dir auf deinem literarischen Pfad nützen wird.

Deine Geschichte ist gut zu lesen. Sie enthält, soweit ich das beurteilen kann keine Rechtschreibfehler und ist übersichtlich aufgebaut. Soweit also das Positive.

Negativ ist, dass es dir in diesem Text weder durch die Schreibweise noch durch die eigentliche Geschichte gelingt, Spannung aufzubauen.

Warum ist es so? Der Geschichte fehlt es an Hintergrund, an Tiefe und vor allem an Hingabe. Man merkt regelrecht, wie sie entstanden ist. Du hattest eine Idee und hast den Weg hin zu dieser Idee ohne besondere Vorbereitung runter geschrieben.

Das zeigen mir vor allem die Dialoge. Sie wirken kindlich einfach und passen nicht zu dem was du darstellen möchtest. Die schwarze Giraffe zum Beispiel ist ein uraltes Schutzwesen einer ganzen Spezies. Warum spricht sie dann wie mein Kumpel Matze aus dem Lager? Und so unglaubwürdig weil generisch stellt sich der ganze Text da. Du möchtest Menschen für den Umweltschutz sensibilisieren. Aber dein Text liest sich runter wie eine Inventarliste.

So. Viel negatives Zeug, ich weiß. Aber deswegen sind wir ja hier. Um zu lernen. Ich nehme mir nun die Frechheit heraus dir ein paar Tipps mit auf dem Weg zu geben.

    Deine Charaktere. Erstelle Charakterblätter. Beschäftige dich mit ihrem Hintergrund. Wir sind alle einzigartig, weil wir einzigartige Lebenserfahrungen machen. Die Charaktere einer Geschichte sollten ebenfalls einzigartig sein. So verleihst du ihnen Glaubwürdigkeit und schaffst Sympathien oder Antipathien beim Leser. Das bindet.

    Schaff Atmosphäre indem du mehr davon schreibst wie etwas passiert und weniger davon was passiert. Die Kombination macht es, aber grundsätzlich ist das Wie stets wichtiger als das Was. Damit das gelingt, muss du dir Zeit für deine Texte nehmen. Für die Beschreibungen. Stell dir eine Szene vor und versuche die richtigen Worte dafür zu finden. Lass dir Zeit dabei. Schlaf notfalls drüber. Spiele die Szene nach! Lies viel um zu lernen wie andere Autoren ähnliche Situationen meistern. Lege zum Beispiel eine Sammlung mit deinen persönlichen Gänsehautmomenten an, welche du beim Lesen erfahren hast.

    Viel Lesen ist sowieso der beste Tipp. Man lernt ein Handwerk nun mal am besten, wenn man die Arbeiten der Meister studiert.


So.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte und dich nicht im Gegenteil entmutigt habe. Dies war in keinster Weise meine Absicht. Aber Schmeicheleien bringen niemanden weiter. wink

Dahl


_________________
Ich hasse das Schreiben. Es wird meinen Gedanken niemals gerecht. Als würde man Wolken in Blei gießen wollen.
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Sandschlange
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 29
Beiträge: 14
Wohnort: Steiermark


Beitrag11.10.2022 19:43
Re: Die schwarze Giraffe
von Sandschlange
Antworten mit Zitat

Hey VeLoe,

an sich gefiel mir deine Geschichte gut, es sind viele gute Ansätze drinnen, manche Stellen kommen mir aber noch etwas "unausgereift" bzw. "unfertig" vor. Da könntest du noch mehr aus dem Text raus holen. Ich versuche mal im einzelnen drauf einzugehen.


VeLoe hat Folgendes geschrieben:

Das wurde mir zu blöd. Ich beschloss aufzuwachen. Ich öffnete die Augen und sah vor dem Fenster einen Schatten, der aussah, wie der lange Hals einer Giraffe. Ich schaute auf den Wecker. Sechs Uhr. Ich würde etwas lesen, um diesen bescheuerten Traum zu vertreiben. Ich wollte das Nachttischlicht anmachen, aber ich fühlte mcih wie gelähmt und konnte mich keinen Zentimeter bewegen.
„Also gut,“ sagte ich zu der schwarzen Giraffe vor meinem Fenster. „Was soll ich schreiben?“


Als die Stelle kam, war ich mir ziemlich sicher, dass das vorher ein Traum war, sie jetzt aufwacht und dann sieht sie noch den Schatten als "gruselige Nachwirkung", die quasi zeigen soll, dass der Traum realer war, als die Hauptfigur gedacht hat, aber danach geht die Traumsequenz normal weiter, weshalb ich im Rückblick nichts mit dieser Szene anzufangen weiß. Ich fände es daher besser, die Aufwachszene nur hinten zu haben und da noch mal das mit dem Schatten zu machen, damit man als Leser das Gefühl hat: Ja, da ist was Wahres dran. Dann hat die Stelle mehr Wirkung. (Natürlich würde dann auch das "na gut, was soll ich schreiben", wegfallen, weil die Hauptfigur ja schon weiß, was sie schreiben soll).

VeLoe hat Folgendes geschrieben:
Jede Tierart in Afrika hat von Anbeginn der Zeit an ihre eigene Schutzgottheit. Es gibt zum Beispiel einen Urlöwen, der schneeweiß sein soll. Die Giraffen wählten eine schwarze Urgiraffe. Ihre Aufgabe ist es, die Art zu führen und zu beschützen. Jahrtausendelang waren die Urtiere damit sehr erfolgreich. Nur hin und wieder starb eine Art aus. Doch dann kam der Mensch und bedrohte sie in nie gekanntem Ausmaß. Natürlich versuchten die Schutzgötter, etwas dagegen zu unternehmen. Ihre Stärke waren Träume. Weiße Urlöwen, Nashörner und Zebras erschienen den Menschen in den Dörfern, in deren Nähe die Tiere lebten. Doch selbst wenn sie eingeschüchtert waren, hatten die Menschen dort nicht die Macht, die Dinge zu ändern und die Tiere zu retten.


Das fand ich ganz interessant, aber das ist halt auch reines Tell. Es ist fast wie eine Notiz, wie ich sie mir zu meinen Romanen mache, bevor ich Kapitel schreibe. Du könntest die Giraffe das erzählen lassen, allerdings würde das nichts daran ändern, dass es Tell ist. Du könntest es aber mit einer erzählenden Szene, mit einer richtigen Geschichte auflockern, die die Giraffe darüber erzählt. Also: Was ist diesem Urlöwen passiert, was ist da mit den Nashörnern und Zebras? Oder vielleicht lässt du die Giraffe eine Geschichte erzählen über einen dieser Schutzgötter, der keine Tiere mehr hat, weil der Mensch sie alle ausgerottet hat und was dann mit ihm passiert ist oder was jetzt seine Aufgabe ist? Ob der Schutzgott überhaupt noch existiert.

VeLoe hat Folgendes geschrieben:
Die schwarze Giraffe war gerissener. Sie forschte nach. Sie schlich sich in die Träume der schlausten Menschen im Land. Sie lernte. Und sie fand heraus, dass die Probleme nicht dort langen. Sie wusste, wohin sie gehen musste. In die reichen Länder im Norden. Also begab sie sich auf die Reise. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, was sie vorfinden würde. Alles war anders als in ihrer Heimat. Kälte, Dreck, Lärm und besonders die Trennung von den anderen Giraffen setzen ihr zu. Als sie bei mir ankam, was sie halb wahnsinnig.

Hier haben wir ganz klar noch einen Sichtwechsel - statt aus der Sicht der Hauptfigur, lese ich als Leser jetzt aus der allwissenden Erzählerperspektive mit Fokus auf die Giraffe - dadurch wirkt diese Stelle wie ein nicht gut eingebetteter Fremdkörper.

VeLoe hat Folgendes geschrieben:
„Ok, ich habe verstanden, wo du herkommst“, sagte ich zu ihr. „Aber was willst du jetzt machen?“
Ihre Antwort war eine Bilderflut. Ich sah reiche Touristen, die auf Jagdsafaris Giraffen erschossen. Blut floss. Ich sah brennende Wälder, Überschwemmungen und ausgedörrte Böden. Und immer wieder tote Giraffen. Verhungert, gejagt, verdurstet. Die ganze Palette des Grauens.
„Ich kenne die Bilder. Aber was willst du von mir?“
Sie schickte eine Welle aus unbändiger Wut und Verzweiflung. Ich konnte nicht atmen. Diese Emotionen erdrückten mich.
„Stopp. Hör auf. Das ist zu viel.“ Ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Langsam ließ der Strom der Emotionen nach. „Was willst du den von mir? Meinst du, das ist meine Schuld?“


Ab hier bin ich als Leser wieder bei der Ich-Erzählenden Hauptfigur. Die Szene davor fühlt sich wie gesagt wie ein Exkurs ein, das gehört besser eingebettet. Du könntest es lösen, indem du die Giraffe ihre Geschichte erzählen lässt. Sie kann ja reden und sie kann eindringlich schildern, was ihr widerfahren ist, was sie macht, so dass das der Text insgesamt organischer klingt.

VeLoe hat Folgendes geschrieben:
Ich fühlte mich trotzig.


Damit habe ich ganz große Probleme. Das ist Tell in seiner hässlichsten Form. Zeig entweder, wie die Hauptfigur einen Schmollmund macht, sich abwendet oder sowas, Arme verschränken, etc. Aber "Ich fühlte mich trotzig" geht nicht, das ist zu reflektiert für die Situation. In dem Moment in dem ich trotzig bin, reflektiere ich nicht darüber - ich fühle mich im Recht und sehe es nicht ein (das kommt in den nächsten Sätzen dann eh noch raus).

VeLoe hat Folgendes geschrieben:
Aber auf dem Land war es schwierig ohen Auto


"ohne"

VeLoe hat Folgendes geschrieben:
„Ja, ich hab es verstanden. Ich schreibe über dich. Versprochen. ich hab schon eine Idee. Es wäre nett, wenn ich mich jetzt wieder bewegen könnte.“ Meine Arme und Beine wurden leicht. Ich spürte, dass sie mir wieder gehorchen würden. Aber ich rührte mich nicht. „Der Schluss fehlt noch. Was soll ich schreiben?“
„Schreib, dass ich kommen werde. Sag den anderen, dass ich sie in ihren Träumen heimsuchen werde.“


Das ist mir auch zu wenig. Wenn es darum geht, dass sie kommen wird - und sie hat ja auch gewisse Macht über die Hauptfigur in ihrem Traum; das Ende wirkt für mich so, als sollte es gruselig sein, aber dann brauche ich noch ein wenig mehr von diesem bedrückenden, bedrängenden, beängstigenden Traumgefühl: Lass mich spüren, dass die Hauptfigur der Giraffe im Traum wirklich hilflos ausgeliefert ist, so dass ich als Leser glauben kann, dass der Traumbesuch der Giraffe so furchtbar ist, dass er die Menschheit wirklich dazu bringen kann, sich zu ändern.


Alles in allem: Idee finde ich gut, von der Hauptfigur bin ich noch zu weit weg, die spür ich nicht wirklich; der Stil ist an sich gut, leicht zu lesen. Aber es ist auf jeden Fall noch Raum nach oben.

LG Sandschlange


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Mahatma Glück, Mahatma Pech, Mahatma Gandhi.
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