Ab der Mitte zugeklappt!!!

[Nidos]

Nun ich denke wir alle haben, wenn wir auf unser Bücherregal blicken, da leider dieses „eine“ Werk vor Augen – immer und immer wieder wenn wir hinsehen … Nämlich dieses „eine“ Buch, welches wir einst voller Vorfreude begonnen hatten zu lesen und irgendwann einfach zugeklappt hatten – „Denn jetzt reichts! Warum habe ich diesen Wälzer denn überhaupt gekauft!!!???“

Natürlich ist dieser Thread nicht sonderlich ernst zu nehmen und kein Autor dieser Welt sollte beleidigt werden; doch welches waren eure größten Missgriffe hinsichtlich Buchkauf??? (Denn oftmals verspricht der Klapptext doch tatsächlich mehr, als der Inhalt letztlich zu bieten hat …)

Ich freue mich schon auf eure Titel!

[RomyDeVille]

Ich habe die Buchreihe Göttlich von Josephin Angelini hier im Regal stehen. Das erste Buch habe ich durch gelesen in einem Zug.. Das 2. Buch hat soooo viele Sachen die mir im ersten gefallen haben weggenommen, dass ich keinen Spaß mehr daran hatte weiter zu lesen. Es steht da und will gelesen werden, aber ich muss sagen, dass mich die Motivation leider verlassen hat.

[nebenfluss]

Wenn du mit "wir alle" auch mich meinst, irrst du dich. Ich habe dieses eine Werk nicht im Bücherregal. Warum du? Schmeiß es doch weg, dann brauchst du dich mehr zu ärgern und sparst eine Menge Frage- und Ausrufezeichen.

Werbung für Scheiß-Bücher zu machen, habe ich auch keine Lust.

[nothingisreal]

Irgendwie überzeugt mich nebenfluss. Werbung will ich darauf nicht machen. Zudem haben wir doch schon so ein Thread, oder? "Überschätzte Autoren glaube ich."

[Willebroer]

Ja, prima, die Leute sollen sich die Bücher doch erst selber kaufen, bevor sie merken, wie schlecht sie sind. Die Verlage müssen ja auch leben.

[Verhooven]

- Platon "Der Staat";
- Tom Wolfe "Back to Blood" (hier habe ich auch eine Begründung: da scheint mir eine ganze Ghostwriter-Galeere am Start, ständige Stilbrüche ohne erkennbare Konzeption)
- ohne ketzerisch sein zu wollen: die Bibel (ich hatte in meiner Jugend ca zehn Jahre Zeit, sie durchzulesen, nichtmal 20% geschafft)
- fast alle meine eigenen Manuskripte - hochkant und mit Gummistiefeln besprungen
- Marcel Reich Ranicki/Siegrid Löffler/Hellmuth Karasek "Alle Fragen offen"

[Nina C]

Buddenbrooks *gääähn* Obwohl ich schnell lese und dadurch auch langweilige Sachen meistens irgendwie hinter mich bringen kann... aber da nicht.

Liebe Grüße,

Nina

[Uwe Helmut Grave]

Noch vor 1984 kaufte ich mir 1984 von Orwell, mit dem Vorsatz, es bis 1984 zu lesen, wozu ich aber stets keine so richtige Lust hatte (der Grund ist mir inzwischen entfallen). Dann gab es 1984 eine Verfilmung von 1984, die als "sehr nah an der Vorlage" gerühmt wurde, und als man selbige hierzulande ausstrahlte, schaute ich sie mir an - und weil meine Neugier nunmehr befriedigt war, sah ich keinen Anlass mehr, in absehbarer Zeit obendrein noch das Buch zu lesen.
Bei meinem Umzug vor über 5 Jahren überließ ich stapelweise ungelesener bzw. ungeliebter Bücher einem Händler, der sich auf Räumungen und Wiederverkauf spezialisiert hatte, und ich war bis vor Kurzem fest überzeugt, 1984 sei mit darunter gewesen. Dann habe ich einen meiner Bücherschränke inspiziert, und siehe da: Ich besitze das Werk noch, als Ullstein-Taschenbuch-Ausgabe. Na ja, vielleicht lese ich es irgendwann doch noch, wer weiß?

[BiancaW.]

[Uwe Helmut Grave]

[Tjana]

[Telica]

Also ich habe mal ein Werk gekauft, weil daraufstand „literarische Körperverletzung“, das hat mich zugegebenermaßen neugierig gemacht. Ich lese quasi alles, auch gerne mal Horror und Gemetzel, aber „Bighead“ von Edward Lee war wirklich so widerwärtig, das habe ich ca. in der Mitte zugeklappt. Schauderhaft.

[Abari]

Effi Briest von T. Fontane. Hochgerühmt und vielgeliebt; mir ist es nix gewesen. Da bin ich mal zur Abwechslung tatsächlich nicht durch gekommen. Vielleicht weil es Schullektüre war? Ich weiß es nicht.

[Sharkop]

Wo ich das so lese fällt mir auf, dass ich alle bisher angefangenen Werke von einem gewissen Herrn Shakespeare nicht fertiggelesen habe. Müsste so ein rundes halbes Dutzend sein inzwischen. Hatte gerade wieder den Hamlet in der Hand mit nem Lesezeichen nach den ersten paar Seiten. Nichts könnte mich dazu bewegen, mich in absehbarer Zeit damit auseinanderzusetzen.
Als Mißgriff würde ich das natürlich nicht bezeichnen wollen, aber diese Uralt-Klassiker sind inzwischen so weit weg von gängigen Lesegewohnheiten, dass das wirklich sperrig ist. Würde mich wundern, wenn diese Sachen überhaupt noch jemand außerhalb der Schulpflicht in die Hand nimmt.

[Tjana]

[Sharkop]

Junge Menschen, die freiwillig nach Schulabschluss einen Shakespeare-Klassiker lesen. Wie viele mögen das wohl sein? Mal die Germanistik/Anglistikstudenten ausgenommen. 5%? 10%? 1%? Weniger? Mehr?
Wir werden es leider nie verbindlich erfahren, aber mein Tipp wäre klar am unteren Ende der Skala.
Selbst wenn wir alle "Klassiker" nähmen (wer da alles reingehört ist eine ganz andere Frage), würde ich heute daran zweifeln, dass sie eine absolute Mehrheit der Leseberechtigten erreichen.
Ist aber natürlich alles reine Spekulation. Wenn es nach mir ginge, würde ich die Leute zwingen, bis ins hohe Alter jährlich einen von Experten (mir) vorkuratierten Kanon lesen zu müssen. Nicht zu viel, aber doch so eine handvoll Bücher. Ohne Ausreden. Mit anschließender Kontrolle/Test. Wer es nicht macht oder durchfällt, zahlt höhere Steuern. Bäm.

[Willebroer]

[Nordlicht]

Shakespeare Den habe ich schon damals im Englisch LK geliebt und mir nach Beendigung der Schule die gesammelten Werke, inklusive der Sonette ( hach - die Sonette!!!) auf Englisch zugelegt. Und nein, ich habe nicht Anglistik studiert (Germanistik, Anglistik usw werden mir ewig rätselhafte Studiengänge bleiben - lesen kann man ja auch zuhause), ich finde Shakespeare toll.
Zum Lesen sind die Theaterstücke aber nur was, finde ich, wenn man sie laut liest. Mit nach Rollen verstellter Stimme.

[RememberDecember59]

[Lapidar]

[Selanna]

Da könnte ich auch zwei Bücher anbringen (es sind deutsche Autoren, ich hoffe, ich trete hier im Forum niemandem auf den Schlips. Ist ja wie immer bei mir nur: imho):
Peter Berling, Die Ketzerin (über die Hälfte gelesen, fand ich sehr abstrus)
Susanne Fengler, Die Porträtmalerin (der könnte ich eigtl noch einmal eine Chance geben, da habe ich nach S. 50 aufgegeben, vllt käme da noch was)


Und leider, zu meiner Schande: Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz.

Effi Briest fand ich okay, da fand ich Madame Bovary fader. Ich habe mit 14 nur nicht kapiert, wann Effi nun eigentlich fremdging. Mit 34 bin ich inzwischen etwas schlauer

Buddenbrooks haben mir seinerzeit auch sehr gut gefallen. Das mag auch daran liegen, dass ich davor Peter Handtke und Peter Weiss las, da war Thomas Mann sehr erholsam. (Und nein, ich bin nicht intellektuell, aber ich hab mir den Kanon fürs Germanistikstudium mal angeschafft und was bezahlt ist, muss irgendwann ausgelesen werden )

[Sharkop]