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Wie realistisch ist es eine Agentur zu finden

 
 
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Sanny
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 30
Beiträge: 227



S
Beitrag21.10.2022 11:48

von Sanny
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Interessante These. Ich kann nur aus meiner (spärlichen) Erfahrung sagen, dass die zwei Agenturen, die an meinem Fantasy-Projekt interessiert waren, nicht mein Worldbuilding hervorhoben, sondern die Charaktere und meinen Schreibstil.
Vielleicht verstricken sich manche doch zu sehr in ihrer erschaffenen Welt, sodass den Lesern der Kopf raucht?
Das kommt auch auf die Zielgruppe an. Ich vermute, im Young Adult Bereich darf es gerne weniger an Worldbuilding sein, weil es schlicht Tempo wegnimmt, den Erklärbären zu spielen.
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Immanuel
Wortedrechsler

Alter: 44
Beiträge: 76
Wohnort: bei Freiburg


Beitrag21.10.2022 12:08

von Immanuel
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Vielleicht ist der Young Adult-Bereich auch deswegen etwas erfolgreicher, als z.B. High Fantasy?

Brandon Sanderson z.B. rät jungen AutorInnen in seinen Vorlesungen, sich anfangs nicht an ihm zu orientieren. Er macht sehr viel Worldbuilding. Zwar baut er es auch geschickt ein und bevorzugt Handlung und Charaktere, aber er sagt auch, dass er mit seinen aktuellen Büchern womöglich keine Agentur finden würde, wenn er Neuling wäre. Er kann sich seinen eher langsamen Erzählaufbau nur deswegen leisten, weil seine Leserschaft ihm vertraut, dass es mit jedem Kapitel und jedem Band spannender wird.
Er rät dabei übrigens nicht davon ab, ein komplexes Setting zu haben, nur empfiehlt er, als Neuling tewas schneller zur Sache zu kommen, wie man es von seinen Lieblingsvorbildern kennt, und die Info-Prisen der erdachten Welt später und vorsichtiger einzubringen, anstatt mit ihnen Punkten zu wollen.


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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag21.10.2022 12:25

von lia88
Antworten mit Zitat

Naja, beim Keil und Keil Wettbewerb wurde explizit nach Fantasy gesucht - Einschränkung war, es muss etwas Neues sein.
Ist auch nur ne Theorie, aber ich denk mal, dass die Chancen bei Fantasy auch nicht so viel schlechter sind als in anderen Genres, wenn die Idee wirklich komplett was eigenes ist. (und möglichst nicht zu kompliziert).

Krimis und Liebesgeschichten sind einfacher am Leben zu orientieren (sodass man als Autor einfacher was 'eigenes' einbringen kann, selbst wenn es ein Vorbild geben sollte). Hingegen bei Fantasy gibts halt ne Handvoll Supervorbilder, von denen man sich erst abgrenzen müsste, um ne Chance zu haben.

Kann sein, dass das Problem in Low Fantasy / Urban Fantasy schwächer ausfällt (?)


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~ Einfach nicht stehen bleiben. ~
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Ingenbrand
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I


Beiträge: 27



I
Beitrag21.10.2022 12:28
Re: Wie realistisch ist es eine Agentur zu finden
von Ingenbrand
Antworten mit Zitat

zauberdepp hat Folgendes geschrieben:
Aber in der Literaturindustrie? Hm. Ich versuche selbst gerade, einen Fantasyroman an die Frau oder den Mann zu kriegen und höre von vielen Seiten, dass es tatsächlich schwer ist, auf dem Wege einen Fuß in die Tür zu bekommen. Meine These lautet, dass der Großteil der Werke Übersetzungen insbesondere aus dem englischsprachigen Raum sind, die außerhalb Deutschlands bereits eine breitere Fanbase generieren konnten. Bei uns scheint die Leserschaft für Fantasy einfach eine zu kleine Zielgruppe darzustellen, als dass man als unbekannter Schriftsteller*in eine Veröffentlichung locker aus dem Ärmel schütteln könnte.


Ich muss dir voll und ganz zustimmen. Als Neuling hast du ohne Vitamin B keine Chance. Von den Angenturen die ich angeschrieben haben, habe ich seid Wochen nichts gehört.

Für die Bewerbung bei den Verlagen werde ich jetzt wohl etwas umplanen.

Grüße
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Sanny
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 30
Beiträge: 227



S
Beitrag21.10.2022 12:55
Re: Wie realistisch ist es eine Agentur zu finden
von Sanny
Antworten mit Zitat

Ingenbrand hat Folgendes geschrieben:
zauberdepp hat Folgendes geschrieben:
Aber in der Literaturindustrie? Hm. Ich versuche selbst gerade, einen Fantasyroman an die Frau oder den Mann zu kriegen und höre von vielen Seiten, dass es tatsächlich schwer ist, auf dem Wege einen Fuß in die Tür zu bekommen. Meine These lautet, dass der Großteil der Werke Übersetzungen insbesondere aus dem englischsprachigen Raum sind, die außerhalb Deutschlands bereits eine breitere Fanbase generieren konnten. Bei uns scheint die Leserschaft für Fantasy einfach eine zu kleine Zielgruppe darzustellen, als dass man als unbekannter Schriftsteller*in eine Veröffentlichung locker aus dem Ärmel schütteln könnte.


Ich muss dir voll und ganz zustimmen. Als Neuling hast du ohne Vitamin B keine Chance. Von den Angenturen die ich angeschrieben haben, habe ich seid Wochen nichts gehört.

Für die Bewerbung bei den Verlagen werde ich jetzt wohl etwas umplanen.

Grüße


So schwarz würde ich es nicht sehen. Man kann es sehr wohl ohne Vitamin B schaffen.
Der Agent, mit dem ich nach Prüfung des Gesamtmanuskripts telefoniert habe, hat sich erst kurz vor dem Telefonat meine Vita angesehen.
Und meine jetzige Agentin schaut zuerst in die Leseprobe, bevor sie das Exposé öffnet.
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Immanuel
Wortedrechsler

Alter: 44
Beiträge: 76
Wohnort: bei Freiburg


Beitrag21.10.2022 13:03

von Immanuel
Antworten mit Zitat

Zitat:

Ich muss dir voll und ganz zustimmen. Als Neuling hast du ohne Vitamin B keine Chance. Von den Angenturen die ich angeschrieben haben, habe ich seid Wochen nichts gehört.


Ich glaube, das ist nur ein persönlicher Eindruck und viel zu pauschal. Es mag als Neuling wesentlich schwerer sein, aber weil eine Person keine Reaktion von Agenturen bekommt, lässt sich davon noch lange keine Regel ableiten. Außerdem macht Vitamin B Bücher nicht besser. Vitamine mögen helfen, um einen Fuß reinzubekommen, wenn aber das Geschriebene nicht gefällt, ist der Fuß ganz schnell wieder draußen.

Außerdem gibt es zahlreiche berühmte AutorInnen, die anfangs dutzendweise Absagen bekamen und teilweise jahrelang und bücherlang darum kämpften, endlich unter Vertag genommen zu werden. Mit dem ersten Buch gleich einen Hafen zu finden ist eher die große Ausnahme.


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Gerling
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Beiträge: 2371
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Beitrag21.10.2022 13:53

von Gerling
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Immanuel hat Folgendes geschrieben:
Zitat:

Ich muss dir voll und ganz zustimmen. Als Neuling hast du ohne Vitamin B keine Chance. Von den Angenturen die ich angeschrieben haben, habe ich seid Wochen nichts gehört.


Ich glaube, das ist nur ein persönlicher Eindruck und viel zu pauschal. Es mag als Neuling wesentlich schwerer sein, aber weil eine Person keine Reaktion von Agenturen bekommt, lässt sich davon noch lange keine Regel ableiten. Außerdem macht Vitamin B Bücher nicht besser. Vitamine mögen helfen, um einen Fuß reinzubekommen, wenn aber das Geschriebene nicht gefällt, ist der Fuß ganz schnell wieder draußen.

Außerdem gibt es zahlreiche berühmte AutorInnen, die anfangs dutzendweise Absagen bekamen und teilweise jahrelang und bücherlang darum kämpften, endlich unter Vertag genommen zu werden. Mit dem ersten Buch gleich einen Hafen zu finden ist eher die große Ausnahme.


Alle inzwischen bekannte und erfolgreiche Autoren haben zwei Dinge gemeinsam: sie alle haben mit Absagen angefangen.
Und sie haben nicht aufgegeben.


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MissClara
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Beitrag21.10.2022 14:45

von MissClara
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realo hat Folgendes geschrieben:
. Ein Sachbuch macht vor allem viel Arbeit, denn es muss realistisch sein, sonst bekommt man es von den Lesern um die Ohren.


Könnte man genauso argumentieren, dass ein Sachbuch eigentlich nur eine Fleißarbeit ist, die jeder leisten kann. (Was ich nicht glaube.)

Ich hab keine Lust in die Diskussion einzusteigen, aber dass sich eine  Fantasy-Welt "mal eben so" hinschreiben lässt, ist nun wirklich Quatsch. Natürlich unterliegt diese ausgedachte Welt ihren eigenen Gesetzen und wenn da irgendwo auf Seite 380 ein (Logik)Fehler gemacht wird, kriegt der Autor das von dem Leser genauso um die Ohren gehauen. Genauso wie ein Krimi ohne guten Twist oder ein Drama ohne nachvollziehbar aufgebauten emotionalen Bogen.
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Gerling
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Alter: 59
Beiträge: 2371
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Beitrag21.10.2022 15:17

von Gerling
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Ich traue es mir nicht zu, einen Fantasy-Roman zu schreiben. Es fehlt mir schlicht an der erforderlichen Fantasie. Wesen, ganze Welten so zu erschaffen, dass es den Leser mitreißt, ist eine Begabung, die mir abgeht. Recherche in einer Welt, die ich sehen, spüren, fühlen und schmecken kann, ist überhaupt nicht zu vergleichen mit einer Welt, die ich von grundauf aufbaue. Meine Hochachtung gilt denen, die das können.
Zum Thema Sachbuch. Wie der Name schon sagt, geht es da um eine Sache. Ein solches Werk wird in der Regel von jemanden geschrieben, der sich in dieser Sache auskennt. Der Experte ist. Ich beispielsweise könnte ein Sachbuch über Vertrieb schreiben. Will ich aber nicht, da mir das Thema dann doch zu trocken ist. Für ein Sachbuch. Im Grunde ist es ein runterschreiben von Wissen und Erfahrung. Da brauche ich keine Fantasie. Und Kreativität ist auch zweitrangig. Von daher behaupte ich, dass es eine größere Herausforderung ist, ein fiktives Werk zu schreiben. Damit will ich nicht sagen, dass es einfach ist, ein Sachbuch zu schreiben. Aber die wirkliche Herausforderung liegt woanders.


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MissClara
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Beitrag21.10.2022 16:01

von MissClara
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Gerling hat Folgendes geschrieben:

Zum Thema Sachbuch. Wie der Name schon sagt, geht es da um eine Sache. Ein solches Werk wird in der Regel von jemanden geschrieben, der sich in dieser Sache auskennt. Der Experte ist. Ich beispielsweise könnte ein Sachbuch über Vertrieb schreiben. Will ich aber nicht, da mir das Thema dann doch zu trocken ist. Für ein Sachbuch. Im Grunde ist es ein runterschreiben von Wissen und Erfahrung. Da brauche ich keine Fantasie. Und Kreativität ist auch zweitrangig. Von daher behaupte ich, dass es eine größere Herausforderung ist, ein fiktives Werk zu schreiben. Damit will ich nicht sagen, dass es einfach ist, ein Sachbuch zu schreiben. Aber die wirkliche Herausforderung liegt woanders.


Ja, allerdings wird bei Sachtexten ein gewisses Storytelling-Talent auch immer wichtiger, denke ich. Je unterhaltsamer geschrieben /aufgebaut, desto besser kommt es beim Leser an.

Zitat:
Ich traue es mir nicht zu, einen Fantasy-Roman zu schreiben. Es fehlt mir schlicht an der erforderlichen Fantasie.


Dito. Und Erinnerungsspeicher ... rotwerd
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Willebroer
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Beitrag21.10.2022 16:37

von Willebroer
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MissClara hat Folgendes geschrieben:

Ja, allerdings wird bei Sachtexten ein gewisses Storytelling-Talent auch immer wichtiger, denke ich. Je unterhaltsamer geschrieben /aufgebaut, desto besser kommt es beim Leser an.


 Exclamation
Das ist ein wichtiger Punkt. Gerade erfolgreiche Sachbücher sind fast immer so aufgebaut, daß sie Geschichten erzählen. Das ist auch keineswegs neu (vor allem natürlich bei "Sach"büchern für Kinder, s. "Karius und Baktus" oder "Struwelpeter").

Es gibt berühmte Beispiele: "Moby Dick" oder "In 80 Tagen um die Erde" (überhaupt vieles von Jules Verne), die man mit genügend bösem Willen und wenn man die Essenz herausfiltert, als reines Info-Dump bezeichnen könnte.

Selbst der gerne als Info-Dumper geschmähte Tolkien hat seine komplexe Welt nicht als Kulisse dargestellt, sondern in Form von Geschichten erzählt, immer aus der Sicht von Personen, die es erlebt haben.
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Immanuel
Wortedrechsler

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Wohnort: bei Freiburg


Beitrag21.10.2022 16:42

von Immanuel
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Die große Herausforderung bei einem Sachbuch ist das Didaktische. Man muss nicht nur sein Thema beherrschen, man muss es auch anschaulich erklären können. Der Erfolg eines Sachbuches hängt mindestens genauso stark von seiner "Nachvollziehbarkeit" wie von seinem Wissensinhalt ab.

Sachbuch und Belletristik miteinander zu vergleichen ist ohnehin apfelbirne. Ich würde weder das eine noch das andere für schwerer halten. Beides ist schwer, wenn man es ernst nimmt und damit Geld verdienen will.


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Maunzilla
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Beitrag22.10.2022 00:18

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ich denke, dem Weltenbau in der modernen Fantasy wird zu viel Bedeutung beigemessen. Eine gute Geschichte lebt in erster Linie von Charakteren und Emotionen. Alles andere ist nur Kulisse, die man (fast) beliebig austauschen kann.
Man muß auch nicht unbedingt alles haarklein bis ins letzte Detail ausgestalten und dem Leser darlegen. Mir haben immer jene Geschichten am besten gefallen, in denen nicht alles so lange und breit erklärt wurde, bis auch dem letzten die Augen einschlafen sondern es immer viele Geheimnisse und Freiräume für eigene Interpretationen gab.

Wenn ihr gute Fantasy schreiben wollt, fangt nicht damit an, erst eine komplette Welt inkl. 10'000 Jahre Historie auszudenken und sie danach erst mit Leuten zu füllen, sondern sucht euch interessante Charaktere und erzählt deren Geschichte; die Welt um sie herum entwickelt sich dann mit der Zeit fast von ganz allein. Ihr spart euch eine Menge unnütze Arbeit und die Leser werden nicht mit Infodump ermüdet. Wink


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MarkusM
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Wohnort: Hüttenberg


Beitrag22.10.2022 17:30

von MarkusM
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, dem Weltenbau in der modernen Fantasy wird zu viel Bedeutung beigemessen. Eine gute Geschichte lebt in erster Linie von Charakteren und Emotionen. Alles andere ist nur Kulisse, die man (fast) beliebig austauschen kann.
Man muß auch nicht unbedingt alles haarklein bis ins letzte Detail ausgestalten und dem Leser darlegen. Mir haben immer jene Geschichten am besten gefallen, in denen nicht alles so lange und breit erklärt wurde, bis auch dem letzten die Augen einschlafen sondern es immer viele Geheimnisse und Freiräume für eigene Interpretationen gab.

Wenn ihr gute Fantasy schreiben wollt, fangt nicht damit an, erst eine komplette Welt inkl. 10'000 Jahre Historie auszudenken und sie danach erst mit Leuten zu füllen, sondern sucht euch interessante Charaktere und erzählt deren Geschichte; die Welt um sie herum entwickelt sich dann mit der Zeit fast von ganz allein. Ihr spart euch eine Menge unnütze Arbeit und die Leser werden nicht mit Infodump ermüdet. Wink


Das ist mit Abstand einer der besten Beiträge Zum Thema Buchschreiben insgesamt!
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WSK
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Beitrag22.10.2022 18:42

von WSK
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Den Post von Zauberdepp fand ich nicht okay, selbst wenn Realo ihm arrogant erscheint. Für persönliche Streitigkeiten gibt es die PN-Funktion. Man sollte natürlich auch in PNs auf persönliche Angriffe verzichten, aber öffentlich ist es noch übler.

Zur Theorie von Immanuel: Vereinfacht kann man sagen, dass Bücher sich am leichtesten verkaufen, umso näher sie am Leben der Leser sind. Deswegen verkauft sich Gegenwart im Durchschnitt besser als historisch, und Bücher, die sich an die Gesetze der Physik halten, besser als Fantasy. Letztendlich ist der evolutionäre Ursprung unseres Interesses an Geschichten, dass wir damit für mögliche Konflikte in unserem eigenen Leben lernen. Deswegen ist die Identifikation mit dem Helden ja so wichtig. In eine Frau, die etwa meine Lebenssituation hat, kann ich mich leichter reinversetzen, als in einen Zauberer im Auenland. Dass eine Frau vom Kerl ihrer Träume einen Korb erntet, liegt mir näher und ist für mich interessanter, als wenn ein Zauberer seine Zeitmaschine repariert, um magische Bauklötze zu beschaffen, die er dann auf angreifende Höhlentrolle wirft.
Natürlich hat Fantasy auch einen Bezug zur Realität, weil darin ebenfalls unsere ganz normalen Probleme in abgewandelter Form vorkommen. Es gibt vielleicht keine Höhlentrolle, aber andere schlimme Tiere, die auch unser Leben bedrohen könnten.

Zur Frustration von Ingenbrand: Man kann es schaffen ohne Vitamin B, aber man muss verdammt gut sein und etwas schreiben, was möglichst die breite Masse lesen will, womit sich Geld verdienen lässt. Ich finde es aber auch okay, sich Gründe zurecht zu legen, warum es nicht an den eigenen Fähigkeiten, sondern an anderen liegt, dass man nicht genommen wurde. Razz
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Dyrnberg
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Beitrag23.10.2022 11:48

von Dyrnberg
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realo hat Folgendes geschrieben:
Ein Sachbuch macht vor allem viel Arbeit, denn es muss realistisch sein, sonst bekommt man es von den Lesern um die Ohren.


Na ja. Überhöhen wir damit nicht etwas das, was unter "Sachbuch" in Wirklichkeit abläuft?

Ein "Fachbuch" mag viel Arbeit machen, ohne Zweifel, aber bei den Sachbuch-Bestsellern dürfte auch der eine oder andere Schnellschuss dabei sein, der hocherfolgreich ist. (Platz 1 zurzeit in Österreich ist ein Interviewband mit Sebastian Kurz. Ich weiß nicht, inwieweit das Abgedruckte "realistisch" ist. ; )


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realo
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Beitrag23.10.2022 18:30

von realo
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zauberdepp hat Folgendes geschrieben:

Irgendwann erkennst womöglich auch du das in deiner offenbar niemals endenden Selbstbeweihräucherung an, realo.

Da kannst du kotzen so viel wie du willst, es wird sich nicht ändern, habe Philosophie studiert, mich mit Psychologie auseinandergesetzt und bin ein Berliner im weisen Alter, da hast du wenig Chancen mich nicht arrogant zu finden. Werde mich nicht deinetwegen kastrieren. Jugend, die Fantasy schreibt, hat das Thema des Lebens verfehlt, das ist meine tiefste Überzeugung und wenn man bei dir sieht, kommt persönlicher Frust noch dazu. Sehr traurig.
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Minerva
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Beitrag23.10.2022 19:03

von Minerva
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@Maunzilla
Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, dem Weltenbau in der modernen Fantasy wird zu viel Bedeutung beigemessen. Eine gute Geschichte lebt in erster Linie von Charakteren und Emotionen. Alles andere ist nur Kulisse, die man (fast) beliebig austauschen kann.
Man muß auch nicht unbedingt alles haarklein bis ins letzte Detail ausgestalten und dem Leser darlegen. Mir haben immer jene Geschichten am besten gefallen, in denen nicht alles so lange und breit erklärt wurde, bis auch dem letzten die Augen einschlafen sondern es immer viele Geheimnisse und Freiräume für eigene Interpretationen gab.

Wenn ihr gute Fantasy schreiben wollt, fangt nicht damit an, erst eine komplette Welt inkl. 10'000 Jahre Historie auszudenken und sie danach erst mit Leuten zu füllen, sondern sucht euch interessante Charaktere und erzählt deren Geschichte; die Welt um sie herum entwickelt sich dann mit der Zeit fast von ganz allein. Ihr spart euch eine Menge unnütze Arbeit und die Leser werden nicht mit Infodump ermüdet. Wink


Dem ersten Teil deines Posts stimme ich auf jeden Fall zu.
Bei zweiten will ich einwenden, dass man das Ausdenken vielleicht auch anders betrachten kann: nämlich als Äquivalent zur Recherche bei Romanen mit Realitätshintergrund.
Nur dass man die gesammelten Infos halt genausowenig zu einem Informationsblock verwurschten sollte wie in jedem anderen Buch.


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Thomas74
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Beitrag23.10.2022 19:54

von Thomas74
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realo hat Folgendes geschrieben:
Jugend, die Fantasy schreibt, hat das Thema des Lebens verfehlt, das ist meine tiefste Überzeugung und wenn man bei dir sieht, kommt persönlicher Frust noch dazu.


Liebster realo, ich bin ebenfalls ein alter, weis(s)er Mann, aber ich gebe hier zauberdepp zu 100% recht.
Deine Selbstherrlichkeit ist schwer zu toppen.
Ab welchem Alter darf man denn bitteschön Fantasy schreiben, ohne die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben?


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WSK
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Beitrag23.10.2022 20:41

von WSK
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Ich fand den ersten Post von realo nicht so krass schlimm, ehrlich gesagt. Ja, man kann da was reininterpretieren, wenn man möchte, aber mir wär's nicht aufgefallen. Dass realo dann, nachdem er öffentlich runtergemacht wurde, auch zurückschießt, ist eventuell nachvollziehbar. Auch wenn es schöner wäre, wenn sich alle lieb hätten. Denkt doch mal dran, dass ihr im Reallife auch niemandem ins Gesicht sagen würdet, dass ihr ihn selbstherrlich findet. Da denkt man sich normalerweise seinen Teil und geht grummelig davon. Aber im Internet denkt plötzlich jeder, Fremden, die er nur von Buchstaben kennt, sagen zu können, was angeblich an ihrem Charakter nicht stimmt.
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realo
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Beiträge: 185



Beitrag23.10.2022 20:42

von realo
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[quote="Thomas74"]
realo hat Folgendes geschrieben:

Ab welchem Alter darf man denn bitteschön Fantasy schreiben, ohne die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben?

Gar nicht, wer Fantasy schreibt, als Flucht aus der Realität hat das Leben verpennt, egal in welchem Alter. Jedoch sollte es jemand geben, der mit Ü50 Fantasy schreibt, ist es traurig, jedoch der Schaden wesentlich geringer als bei einem jungen Menschen. Man kann mich steinigen, jedoch wenn ich Fantasy unbewusst in die Hand bekomme, lese ich zwei, drei Sätze und dann lege ich es weg. Warum sollte ich mein Gehirn verkleistern, um zu verlernen, wie der Umgang mit der Realität ist. Wenn man mich also schon mal fragt, was ich vom Genre Fantasy halten, dann sage ich offen und bestimmt, gar nichts. Genauso halte ich nichts davon, wenn jemand seelische Probleme hat und lieber verdrängt als den Konflikt bei den Hörnern zu packen.
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Thomas74
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Beitrag23.10.2022 20:46

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben:
Ich fand den ersten Post von realo nicht so krass schlimm, ehrlich gesagt. Ja, man kann da was reininterpretieren, wenn man möchte, aber mir wär's nicht aufgefallen. Dass realo dann, nachdem er öffentlich runtergemacht wurde, auch zurückschießt, ist eventuell nachvollziehbar. Auch wenn es schöner wäre, wenn sich alle lieb hätten. Denkt doch mal dran, dass ihr im Reallife auch niemandem ins Gesicht sagen würdet, dass ihr ihn selbstherrlich findet. Da denkt man sich normalerweise seinen Teil und geht grummelig davon. Aber im Internet denkt plötzlich jeder, Fremden, die er nur von Buchstaben kennt, sagen zu können, was angeblich an ihrem Charakter nicht stimmt.


Du hast den anderen Thread nicht verfolgt; stimmts?


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