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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Das Amt für magische Wesen, die Ihr Leben verändern


 
 
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VeLoe
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
V

Alter: 38
Beiträge: 7
Wohnort: Kevelaer


V
Beitrag10.09.2022 20:50
Das Amt für magische Wesen, die Ihr Leben verändern
von VeLoe
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Gustav schwebte schlecht gelaunt die Treppen herauf. Neben ihm schleppte ein grummeliger Kobold Akten in den 26. Stock des Amtes für magische Wesen, die Ihr Leben verändern.
„Das man jetzt davon, dass der neue Amtsleiter ein Lexikograf ist. Sortiert alle Abteilungen alphabetisch. Der spinnt doch. Ich hab hier die Unterlagen für die Abteilungen für Abschiede, Alpträume und Ausreden. Wer legt denn A in den obersten Stock?“
Gustav leitete die Abteilung für Anfänge und konnte ihm nur zustimmen. „Ich hab nachher ein Meeting in der Abteilung für Zufälle. Da muss ich wieder ganz nach unten.“
„Ach ja, du bist der Projektmanager für DAS Ereignis des Jahres. Hab gehört, du bist für die beiden Promis zuständig, die sich verlieben sollen. Ich möchte nicht mit dir tauschen. Aber du als guter Geist kannst wenigstens fliegen.“
Gustavs weißes Gewand war trotzdem jetzt schon nass geschwitzt.

Im Büro schwebte er vor seine Pinnwand. Er sortiere die Post-Its mit seinen Aufgaben. Launch einer neuen Literaturzeitschrift begleiten – erledigt. Der Anfang einer neuen Freundschaft zwischen einem Automechaniker und einem Banker – ok, das würde noch einiges an Arbeit erfordern. Aber jetzt musste er sich auf das große Projekt konzentrieren. Ein Mitglied irgendeiner königlichen Familie sollte seine zukünftige Frau treffen. Vom guten Start der Beziehung hing viel ab. Allein die vielen neuen Paare, die sich beim Public Viewing der Hochzeit treffen würden. Er wurde ganz nervös, wenn er daran dachte, was alles schief gehen könnte. Zur Beruhigung verspeiste er ein knuspriges Salamibrötchen und blätterte zu Recherchezwecken in einem Stapel Klatschzeitschriften.

Um fünf vor drei schwebte Gustav mit dem obligatorischen Salamibrötchen in der Hand in den stickigen Konferenzraum. In diesem Moment verstummten schlagartig alle Gespräche, zwei Glücksfeen in der Ecke kicherten aufgeregt. Hatten sie über ihn gesprochen? Er ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Mit den meisten arbeitete er regelmäßig zusammen. Er war verwundert, dass sogar ein Schutzengel, der hektisch versuchte, einen Kaffeefleck aus seinem strahlend weißen Outfit zu wischen, und ein Chronist mit einer riesigen Brille aus dem Bereich Historische Ereignisse anwesend waren. Dem Chef schien dieses Ereignis wirklich wichtig zu sein. In der Ecke saß eine junge Frau mit langen rötlichen Haaren. Er hatte sie noch nie gesehen. Sie lächelte ihm schüchtern zu, als sie seinen Blick spürte.
„Weißt du, wer das ist?“, flüsterte er seinem Assistenzkobold zu.
„Klar, das ist Lucretia. Sehr begabte Wetterhexe aus der Abteilung für atemberaubende Momente. Heiß, oder?“ Der Kobold zwinkerte verschwörerisch.
Innerlich rollte Gustav mit den Augen. Kobolde waren immer so vulgär und kein bisschen professionell.

Das Meeting lief gut. Alle schienen zu wissen, was sie bei der Enthüllung des Denkmals tun sollten, damit die beiden sich verliebten. Zufrieden biss Gustav in sein Brötchen. Vielleicht würde er bald befördert werden. Er beobachtete die neue Wetterhexe. Lucretia sollte für ein Sommergewitter zum richtigen Zeitpunkt sorgen, damit der Prinz seiner zukünftigen einen Schirm anbieten konnte. Gustav beobachtete sie, während sie eifrig Notizen machte. Als sie endlich fertig waren, wollte er schnell in die Kantine, doch eine der Glücksfeen hielt ihn auf.
„Gustav, eine kurze Frage. In den nächsten Wochen stehen die Einschulungen an. Kannst du mir da ein paar Tipps geben?“
„Fabienne, du machst das seit dreißig Jahren. Du willst ernsthaft noch Tipps haben?“
Sie sah verlegen aus. „Ich dachte, ich versuche es mal mit einem neuen Ansatz.“
„Ein neuer Ansatz? Ich schick dir eine Übersicht.“ Gustav hatte schlechte Laune. Noch mehr Arbeit. Alle anderen hatten den Raum schon verlassen. Nur die neue Wetterhexe sammelte noch ihre Unterlagen ein. Einer der Kobolde hatte sie in ein Gespräch verwickelt. Wahrscheinlich hoffte er auf ein Date. Gustav hielt Lucretia die Tür auf und sie blieb verloren im Flur stehen.
„Kann ich helfen?“
„Ja, wo geht es denn zur Kantine?“
Gustav überlegte, ob er sie begleiten sollte. Er hatte Lust auf ein weiteres Brötchen. Aber worüber sollte er sich mit ihr unterhalten? Er erklärte ihr kurz den Weg und schwebte zurück in sein Büro.

Der große Tag war endlich gekommen und es ging alles schief. Der smarte Prinz starrte die ganze Zeit auf sein Smartphone und hatte die junge Frau nicht bemerkt. Gustav hatte kiloweise Zauber-des-Anfangs-Pulver verstreut, die Glücksfeen hatten dafür gesorgt, dass alle zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren, und der Schutzengel hatte verhindert, dass der unaufmerksame Prinz in einen Hundehaufen trat. Gustav bewarf den Prinz mit einer weiteren Ladung Pulver. Er bemerkte, dass es grau und wirkungslos wurde. Vor Stress biss er in sein Salamibrötchen. Unwirksames Glückspulver konnte nur eines bedeuten. Er suchte die Zuschauer ab. Da sah er es: Ein schwarzes Schreckgespenst, das grinsend einen Zauber wob.

Eine der Glücksfeen stupste ihn in die Seite: „Lucretia wird gleich mit ihrem Wetterzauber anfangen. Du weißt doch, was passiert, wenn ein Schreckgespenst ein Gewitterschauer abbekommt.“
Natürlich wusste er das. Das würde ihn seinen Job kosten. Warum hatte diese dämliche Fee die Wetterhexe nicht aufgehalten? Alles musste man selber machen. Er rannte auf Lucretia zu. Ihre roten Haare knisterten vor Energie.
„Lucretia! Nein. Hier ist ein Schreckgespenst. Die werden bei schlechtem Wetter übermächtig.“
Sie hielt mitten im Zauber inne und sah in fragend an.
„Wir brauchen ein laues Frühlingslüftchen. Schnell.“
Nur die besten Wetterhexen konnten ihre Zauber so schnell umstellen. Aber Lucretia war eine der besten. Innerhalb von Sekunden wehte ein leichter Wind, der bei allen Umstehenden Frühlingsgefühle auslöste. Der Prinz atmete tief ein, sah von seinem Bildschirm auf, erblickte seine zukünftige Frau und lächelte sie an.

Gustav war so froh, dass er Lucretia am liebsten geküsst hätte. Ach was, sie lächelte ihn an und er tat es einfach. Seine Kollegen brachen in lautes Jubelgeschrei aus. Noch Jahre später wurde bei Betriebsfeiern erzählt, wie der Chef extra alle Abteilungen umsortiert hatte, damit eine gewisse Wetterhexe und ein guter Geist zusammenfinden konnten. Was nie klappte, bis es dann die Kollegen in die Hand nahmen.

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Miné
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 242
Wohnort: Köln


Beitrag13.09.2022 10:04
Re: Das Amt für magische Wesen, die Ihr Leben verändern
von Miné
Antworten mit Zitat

Mir gefällt, dass du direkt mitten in der Geschichte beginnst, anstatt dich ellenlang hineinzuschreiben. Die Geschichte scheint auch sehr kreativ, aber ich konnte ihr leider von Beginn an nicht folgen. Zu wirr! Du startest sehr stürmisch und schnell, sodass der Leser nicht mitkommt. Dadurch wird es sehr anstrengend, der Geschichte zu folgen, wenn nicht unmöglich.

Weniger wäre hier vermutlich mehr. Jedenfalls für den Anfang.
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag13.09.2022 10:58

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Mir gefällt die Geschichte. Das dramatische Finale hätte etwas ausführlicher sein können, da kam das Happy End zu schnell.
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MissClara
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 666



Beitrag13.09.2022 11:05

von MissClara
Antworten mit Zitat

Ich finde die Idee auch originell und das ganze Setting. Ein bisschen wirr, da stimme ich zu, aber auch sehr szenisch geschrieben, das macht schon Bilder auf bei mir. Ich frage mich allerdings, für welche Leserschaft das gedacht ist?

Es mutet an wie eine Kindergeschichte. Dafür finde ich es aber sprachlich und teilweise auch inhaltlich viel zu schwer verständlich bzw. nicht aus ihrem Erfahrungshorizont heraus geschrieben, sondern eher die Beschreibung einer Erwachsenen-Welt.
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