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Hubble, Sommerfeld und die nicht ganz so feine Konstante


 
 
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Schlomo
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 67
Beiträge: 215
Wohnort: Waldperlach


Beitrag11.08.2022 19:00
Hubble, Sommerfeld und die nicht ganz so feine Konstante
von Schlomo
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die drei Namenlosen saßen auf einem Hügel im Schatten einer Linde, blickten herab auf die Wiesen und Felder, über denen die Luft in der Mittagshitze flimmerte. Der Baum spendete genug Kühle, und durch die gelegentliche leichte Brise, die kaum ausreichte die Blätter zum Rascheln zu bringen, ließ es sich ohne zu schwitzen aushalten. Vor ihnen stand eine Karaffe mit von der Wirtin selbstgemachter Zitronenlimonade auf dem Klapptisch, deren Genuss bei der Hitze überlebensnotwendig schien. Entspannung. Träge fließende Gedanken. Urlaubsstimmung.

»Der ideale Ort für eine Sommerfrische. Was meint ihr?«
»Stimme dir zu. Dazu der Ausblick auf ein Sommerfeld …«
»Wenn ich Sommerfeld höre, denke ich immer an Arno. Vielleicht sollten wir das Feld Arno nennen?«
»Besser nicht. Ist schon vergeben. Ein Arno reicht.«
»Das ist aber keine Konstante.«

Einer der drei schenkte Limonade nach, lehnte sich zurück und trank genüsslich. Dann meinte er leise, fast wie im Selbstgespräch: »Habt ihr eigentlich heute das neue Foto vom James Webb Teleskop angesehen?«
Seine Kollegin stellte fest: »Bereits vor dem Aufstehen. Die Gravitationslinsen scheinen systematische Verzerrungen zu beinhalten, deren Art vom Abstand von der Vordergrundgalaxis abhängt.«
»Ist mir auch schon aufgefallen«, bestätigte der Dritte im Bund, »Das wäre dann eine der Vorhersagen der allgemeinen Wechselwirkungstheorie, angewandt auf die gravitative Wechselwirkung. Spricht dafür, dass die dunkle Materie nicht aus Partikeln besteht, sondern als Ergebnis des Interferenzmusters der Schwerefelder der Sterne in der jeweiligen Galaxis zustande kommt.«
Der Erste stellte sein Glas zurück auf den Tisch: »Unter Umständen kann man daraus sogar die Wellenlänge der beteiligten Gravitonen, so es sie denn gibt, berechnen. Bisher sind wir von einigen 10.000 bis zu mehreren 100.000 Lichtjahren ausgegangen. Gravitonen müssten sich ähnlich  verhalten wie Solitonen in einem Festkörper und an den Orten positiver Überlagerung Schwerefelder erzeugen.«
 »Stimmt. Man könnte die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Knoten des Interferenzmusters sogar als Wellenfunktion darstellen, mit einer vergleichbaren Topologie wie beim P-Orbital im Atommodell. Also |Ψ(r)|2 . Das gibt dann oberhalb und unterhalb von Spiralgalaxien jeweils eine Blase, ähnlich den Fermiblasen bei der Milchstraße.«, dachte seine Kollegin laut nach, während sie geistesabwesend ihr Glas mit den Fingern drehte.
Der Dritte war mit einem Detail der Formulierung nicht ganz einverstanden: »Ich denke, man sollte in dem Zusammenhang eher von einer Dichtefunktion sprechen, auch wenn sie von der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Wellenfunktion abhängt.«

Die drei ließen ihre Gedanken kreisen, um die immer noch nicht spruchreife allgemeine Wechselwirkungstheorie, deren Anwendungen auf konkrete Wechselwirkungen, genossen den kühlenden Wind in der Nachmittagshitze, erfreuten sich an dem ganz besonderen Licht, durch das sich das Oberbayrische Hügelland gefühlt in die Toscana verwandelte. Zwischendurch brachte die Wirtin einen neuen Krug mit eiskalter Zitronenlimonade vorbei, und nach einem ersten Schluck dieses Lebenselixiers meinte die Zweite:
»Eine Synthese der drei klassischen Wechselwirkungen, denen die geometrische, und daher raumzeitliche Erklärung fehlt, und der ART, der die Quantisierung fehlt, klingt schon vielversprechend. Bei der Coulomb Wechselwirkung scheint es ja zu funktionieren, man kann einen Raum postulieren, in dem ein vergleichbares Prinzip wie in der ART gilt, zwar mit einer etwas seltsameren Topologie als in der Raumzeit, aber zumindest ist es nicht prinzipiell ausgeschlossen. Bei der starken und der schwachen Wechselwirkung sehe ich momentan keine echte Chance, eine vergleichbare Lösung zu finden. Und bei der Rishonen Wechselwirkung, falls es sie oder etwas entsprechendes tatsächlich gibt, sehe ich keine praktikable Möglichkeit für eine Lösung. Mir kommt das eher vor wie das Kontradiktum zu den Stingtheorien: Anstelle gefalteter Dimensionen nun eben Räume oder Raumzeiten, die der gewöhnlichen Raumzeit aufgeprägt sind, in denen analog zur ART nun die elektrische Ladung, die Farbladung, oder welche Art von Ladung auch immer die Zeit verzerrt, so dass sich die Partikel in ihr weiterhin geradlinig ausbreiten, aber von der gewöhnlichen Raumzeit aus betrachtet sich auf Kurven bewegen oder noch absurdere Dinge veranstalten.«

»Ich habe den sicheren Eindruck, dass wir uns am Vorabend einer gravierenden Veränderung in den Grundlagen der Physik befinden. Wir werden uns zwar nicht vom Standardmodell verabschieden müssen, dazu ist einfach zu gut, aber die AWT dürfte die noch fehlende Ergänzung sein, damit wir einen noch tieferen Blick in die fundamentale Struktur der Materie erhaschen können.«, philosophierte der Erste.

»Sehe ich so ähnlich.«, stimmte der Dritte zu. »Ist euch eigentlich schon aufgefallen, dass die allgemeine Wechselwirkungstheorie eine der wenigen Theorien ist, die man verifizieren kann? Sobald wir die richtige gefunden haben, werden wir wissen, was es mit 1 durch 137 auf sich hat.«

Die Zweite meinte dazu: »Eine echte Verifikation ist das nicht, nur eine Voraussage, was die Theorie leisten können muss, damit wir sie als richtig akzeptieren werden.«

»Stimmt.«, bestätigte der Erste. »Und da wir schon bei Konstanten sind: Wenn ich mir ansehe, wie früh nach den JWST Fotos die ersten Galaxien im Universum aufgetaucht sein sollen, vermute ich mal, dass Lambda in der Tat keine Konstante ist, sondern von verschiedenen Parametern abhängt. Wenn an der Theorie der Quantisierung der Raumzeit etwas dran ist, und gehe davon aus, dann könnte die Vermutung zutreffen, dass die Raumquanten nicht stabil sind, sondern gemäß ihrer Halbwertzeit in zwei Raumquanten zerfallen und sich der Raum deshalb ausdehnt. Ich habe vor ein paar Jahren eine Theorie dazu gesehen, nach der ihre Halbwertzeit umso kleiner wird, je weniger Materie sich in ihrer Umgebung befindet. Was die Theorie nicht beschreibt ist die Inflation. Aber auch dazu scheint es bereits Ansätze zu geben.«
»Die Halbwertszeit scheint lange bei etwa 2,3 Milliarden Jahren gelegen zu haben, wird aber kürzer, weshalb sich das Universum zur Zeit schneller ausdehnt, was daran liegen dürfte, dass die Materiedichte mit zunehmender Ausdehnung des Raums abnimmt. Vor einem Jahr habe ich dazu Modellrechnungen durchgeführt, die nahezu perfekt die Voids und die langgezogenen Superstrukturen ergeben. In den Voids verkürzt sich die Halbwertszeit dramatisch, in den Bereichen mit Materie, den Galaxien zum Beispiel, wird sie Maximal. Bei Atomen, speziell in den Kernen, könnte sie sogar gegen Unendlich gehen. Alles in allem ergibt sich damit für das Universum eine großräumige Struktur wie bei Seifenschaum.«
»Dass Lambda keine Konstante ist, wissen wir ja bereits seit mehreren Jahren. Ist nur noch nicht im Mainstream angekommen.«, ärgerte sich die Zweite, »Trotzdem denke ich, dass wir uns vom ΛCDM Modell nicht generell verabschieden müssen. Zwar ist Lambda keine Konstante sondern eine Funktion, und die Kalte Dunkle Materie dürfte wohl ein Interferenzmuster von Gravitonen sein, aber das Modell an sich passt schon. Ist eben wie bei der Newtonschen Gravitationstheorie und der ART. Beide funktionieren in ihren Grenzen. Nur um aus der Rotverschiebung eine Entfernung zu berechnen wird es bei dem neu zu erwartendem Modell etwas komplizierter.«

Der Erste dachte eine Weile nach, trank einen Schluck aus seinem Glas, stellte dann fest: »Es stehen in der Tat ernsthafte Veränderungen bevor. Das Standardmodell dürfte bald um die AWT und vermutlich um etwas wie eine Rishonentheorie ergänzt werden, in der sich die Generationen Information versteckt, das Lambda Cold Dark Matter Modell wird etwas komplexer werden, aber vermutlich nicht verschwinden. Dazu passt es einfach zu gut. Verabschieden können wir uns aber sehr wahrscheinlich  von den Stringtheorien. Trotzdem oder gerade deshalb werden die Veränderungen gewaltig sein. Mir tun bereits jetzt meine armen Studenten leid. Für einige von denen dürfte es ein Alptraum werden. Aber sobald wir die neuen Theorien besitzen, werden wir das Universum wieder einen Schritt besser verstehen.«

»Bin schon gespannt auf die neuen Fragen und Rätsel, die das neue Modell aufwerfen wird.«

Den Rest des Nachmittags saßen die drei schweigend auf ihren Klappstühlen, blickten in die Ferne, ohne diese jedoch bewusst wahrzunehmen, und hingen ihren Gedanken nach.

Als sie in der beginnenden Dämmerung hoch zu Onkel Günters Berggasthof stiegen, bemerkte einer der drei:
»Schaut mal: Da drüben hoppelt ein Hase.«
»Muss wohl Hoppsi sein.«
»Dann fehlt eigentlich nur noch ein Schuss im Wald, den niemand beachtet.«
»Aber hier gibt es doch gar keinen Wald. Also auch niemand, der im Wald schießt.«
»Eben.«

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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

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Beitrag21.08.2022 20:40

von V.K.B.
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Hallo Inky,
du machst es mir echt schwer, Schlomo, denn leider habe ich keine theorethische Physik studiert. Und das müsste ich erst mal ansatzweise nachholen, um überhaupt was mit der Geschichte anfangen zu können. Ich bin leider nicht in der Lage, der Konversation der drei auch nur ansatzweise zu folgen. Ich verstehe nur, dass es um Änderungen in der Physik durch ein neues Modell geht, und um Lambda als Konstante oder Funktion.

Aber irgendwie ist das für mich keine Geschichte. Die drei Personen sind nicht nur namenlos, sondern auch nur Sprechpuppen, es gibt keine echte Interaktion zwischen ihnen und somit auch keine Handlung.

Ich verstehe von der Diskussion leider so wenig, dass ich nicht einmal irgendeinen Unterhaltungswert darin finden kann. Falls irgendwas davon witzig ist, kann ich dem nicht folgen. Hier bist du weit über’s Ziel hinausgeschossen, fürchte ich.

Am Schluss folgt dann ein kurzer verständlicher Absatz mit ein paar Meta-Anspielungen zum Smalltalkfaden des Wettbewerbs, aber eine Verbindung zur vorigen Diskussion kann ich nicht herstellen. Vielleicht ist sie da und das bezieht sich irgendwie auf die diskutierten Theorien, aber dafür müsste ich diese erst mal verstehen.

Unterm Strich:

E-Lit: weiß nicht. Eher Nerd-Talk.
Sperrig: aber hallo. Nur leider schon zu sperrig, weil die Hürde eben das Physikstudium ist.
Thema Sommergäste: Kann ich nicht beurteilen, da ich den Text nicht ausreichend verstehe. Auf oberer Ebenen sind die drei Sommergäste bei Onkel Günther, schon klar. Ob es noch andere Ebenen der Umsetzung gibt, entzieht sich mir.
Begegnungen/Abschiede: Mit und von Theorien, ja. Originelle Umsetzung.
ungehörter Schuss: nur als Meta-Referenz am Ende?
Hintergrund Veränderung: Die Physik wird sich ändern, soviel habe ich begriffen.
Persönliches Gefallen: Ich mag ja Nerdtexte. Ich hab auch nichts dagegen, mal in Wikipedia schauen zu müssen. Aber hier hatte ich nach über eine Stunde nachschlagen immer nur noch die Spitze eines Eisberg erreicht und gebe frustriert auf.


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dürüm
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Beitrag23.08.2022 14:57

von dürüm
Antworten mit Zitat

Hallo Inco.

Ich liebe Zitronenlimonade. Das war aber so ungefähr auch das Einzige, was ich in diesem Text verstanden habe.
Quantenphysik auf diesem Niveau ist aber auch harter Tobak. Echt!

Abgesehen davon, ein spannendes Thema, und der anstehende Paradigmenwechsel für Physiker super interessant.
Für Otto Normalverbraucher ähnlich, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.

Zitat:
Wenn an der Theorie der Quantisierung der Raumzeit etwas dran ist, und [ fehlt hier ein "ich"?] gehe davon aus, dann könnte die Vermutung zutreffen, dass die Raumquanten nicht stabil sind, sondern gemäß ihrer Halbwertzeit in zwei Raumquanten zerfallen und sich der Raum deshalb ausdehnt



Onkel Günther kommt vor und Hoppsi. Ich schließe auf einen eingeweihten DSFo Autoren.

Für die Limo gibt es einen Punkt. Beim nächsten Mal würde ich versuchen das Thema der Wirtin zu erklären. Das hätte ich dann vielleicht auch verstanden.

Gruß
Kerem


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Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca)
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Constantine
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Beiträge: 3311

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Beitrag25.08.2022 09:58

von Constantine
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Bonjour Señora Incógnita

Einige Markierunge im Text:
Señora Incógnita hat Folgendes geschrieben:
Die drei Namenlosen saßen auf einem Hügel im Schatten einer Linde, <-- klingt, als sitzen die drei ziemlich weit vom
Schuss des Gasthofs.
blickten herab auf die Wiesen und Felder, über denen die Luft in der Mittagshitze flimmerte. <-- wie weit sitzen die drei vom Berggasthof entfernt? Der Baum spendete genug Kühle, und durch die gelegentliche leichte Brise, die kaum ausreichte die Blätter zum Rascheln zu bringen, ließ es sich ohne zu schwitzen aushalten. Vor ihnen stand eine Karaffe mit von der Wirtin selbstgemachter Zitronenlimonade auf dem Klapptisch, deren Genuss bei der Hitze überlebensnotwendig schien. Entspannung. Träge fließende Gedanken. Urlaubsstimmung.

»Der ideale Ort für eine Sommerfrische. Was meint ihr?«
»Stimme dir zu. Dazu der Ausblick auf ein Sommerfeld …«
»Wenn ich Sommerfeld höre, denke ich immer an Arno. Vielleicht sollten wir das Feld Arno nennen?«
»Besser nicht. Ist schon vergeben. Ein Arno reicht.«
»Das ist aber keine Konstante.«

Einer der drei schenkte Limonade nach, lehnte sich zurück und trank genüsslich. Dann meinte er leise, fast wie im Selbstgespräch: »Habt ihr eigentlich heute das neue Foto vom James Webb Teleskop angesehen?«
Seine Kollegin stellte fest: »Bereits vor dem Aufstehen.
Die Gravitationslinsen scheinen systematische Verzerrungen zu beinhalten, deren Art vom Abstand von der Vordergrundgalaxis abhängt.«
»Ist mir auch schon aufgefallen«, bestätigte der Dritte im Bund, »Das wäre dann eine der Vorhersagen der allgemeinen Wechselwirkungstheorie, angewandt auf die gravitative Wechselwirkung. Spricht dafür, dass die dunkle Materie nicht aus Partikeln besteht, sondern als Ergebnis des Interferenzmusters der Schwerefelder der Sterne in der jeweiligen Galaxis zustande kommt.«
Der Erste stellte sein Glas zurück auf den Tisch: »Unter Umständen kann man daraus sogar die Wellenlänge der beteiligten Gravitonen, so es sie denn gibt, berechnen. Bisher sind wir von einigen 10.000 bis zu mehreren 100.000 Lichtjahren ausgegangen. Gravitonen müssten sich ähnlich  verhalten wie Solitonen in einem Festkörper und an den Orten positiver Überlagerung Schwerefelder erzeugen.«
 »Stimmt. Man könnte die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Knoten des Interferenzmusters sogar als Wellenfunktion darstellen, mit einer vergleichbaren Topologie wie beim P-Orbital im Atommodell. Also |Ψ(r)|2 . Das gibt dann oberhalb und unterhalb von Spiralgalaxien jeweils eine Blase, ähnlich den Fermiblasen bei der Milchstraße.«, dachte seine Kollegin laut nach, während sie geistesabwesend ihr Glas mit den Fingern drehte.
Der Dritte war mit einem Detail der Formulierung nicht ganz einverstanden: »Ich denke, man sollte in dem Zusammenhang eher von einer Dichtefunktion sprechen, auch wenn sie von der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Wellenfunktion abhängt.«

Die drei ließen ihre Gedanken kreisen, um die immer noch nicht spruchreife allgemeine Wechselwirkungstheorie, deren Anwendungen auf konkrete Wechselwirkungen, genossen den kühlenden Wind in der Nachmittagshitze, erfreuten sich an dem ganz besonderen Licht, durch das sich das Oberbayrische Hügelland gefühlt in die Toscana verwandelte. Zwischendurch brachte die Wirtin einen neuen Krug mit eiskalter Zitronenlimonade vorbei, und nach einem ersten Schluck dieses Lebenselixiers meinte die Zweite:
»Eine Synthese der drei klassischen Wechselwirkungen, denen die geometrische, und daher raumzeitliche Erklärung fehlt, und der ART, der die Quantisierung fehlt, klingt schon vielversprechend. Bei der Coulomb Wechselwirkung scheint es ja zu funktionieren, man kann einen Raum postulieren, in dem ein vergleichbares Prinzip wie in der ART gilt, zwar mit einer etwas seltsameren Topologie als in der Raumzeit, aber zumindest ist es nicht prinzipiell ausgeschlossen. Bei der starken und der schwachen Wechselwirkung sehe ich momentan keine echte Chance, eine vergleichbare Lösung zu finden. Und bei der Rishonen Wechselwirkung, falls es sie oder etwas entsprechendes tatsächlich gibt, sehe ich keine praktikable Möglichkeit für eine Lösung. Mir kommt das eher vor wie das Kontradiktum zu den Stingtheorien: Anstelle gefalteter Dimensionen nun eben Räume oder Raumzeiten, die der gewöhnlichen Raumzeit aufgeprägt sind, in denen analog zur ART nun die elektrische Ladung, die Farbladung, oder welche Art von Ladung auch immer die Zeit verzerrt, so dass sich die Partikel in ihr weiterhin geradlinig ausbreiten, aber von der gewöhnlichen Raumzeit aus betrachtet sich auf Kurven bewegen oder noch absurdere Dinge veranstalten.«

»Ich habe den sicheren Eindruck, dass wir uns am Vorabend einer gravierenden Veränderung in den Grundlagen der Physik befinden. Wir werden uns zwar nicht vom Standardmodell verabschieden müssen, dazu ist einfach zu gut, aber die AWT dürfte die noch fehlende Ergänzung sein, damit wir einen noch tieferen Blick in die fundamentale Struktur der Materie erhaschen können.«, philosophierte der Erste.

»Sehe ich so ähnlich.«, stimmte der Dritte zu. »Ist euch eigentlich schon aufgefallen, dass die allgemeine Wechselwirkungstheorie eine der wenigen Theorien ist, die man verifizieren kann? Sobald wir die richtige gefunden haben, werden wir wissen, was es mit 1 durch 137 auf sich hat.«

Die Zweite meinte dazu: »Eine echte Verifikation ist das nicht, nur eine Voraussage, was die Theorie leisten können muss, damit wir sie als richtig akzeptieren werden.«

»Stimmt.«, bestätigte der Erste. »Und da wir schon bei Konstanten sind: Wenn ich mir ansehe, wie früh nach den JWST Fotos die ersten Galaxien im Universum aufgetaucht sein sollen, vermute ich mal, dass Lambda in der Tat keine Konstante ist, sondern von verschiedenen Parametern abhängt. Wenn an der Theorie der Quantisierung der Raumzeit etwas dran ist, und gehe davon aus, dann könnte die Vermutung zutreffen, dass die Raumquanten nicht stabil sind, sondern gemäß ihrer Halbwertzeit in zwei Raumquanten zerfallen und sich der Raum deshalb ausdehnt. Ich habe vor ein paar Jahren eine Theorie dazu gesehen, nach der ihre Halbwertzeit umso kleiner wird, je weniger Materie sich in ihrer Umgebung befindet. Was die Theorie nicht beschreibt ist die Inflation. Aber auch dazu scheint es bereits Ansätze zu geben.«
»Die Halbwertszeit scheint lange bei etwa 2,3 Milliarden Jahren gelegen zu haben, wird aber kürzer, weshalb sich das Universum zur Zeit schneller ausdehnt, was daran liegen dürfte, dass die Materiedichte mit zunehmender Ausdehnung des Raums abnimmt. Vor einem Jahr habe ich dazu Modellrechnungen durchgeführt, die nahezu perfekt die Voids und die langgezogenen Superstrukturen ergeben. In den Voids verkürzt sich die Halbwertszeit dramatisch, in den Bereichen mit Materie, den Galaxien zum Beispiel, wird sie Maximal. Bei Atomen, speziell in den Kernen, könnte sie sogar gegen Unendlich gehen. Alles in allem ergibt sich damit für das Universum eine großräumige Struktur wie bei Seifenschaum.«
»Dass Lambda keine Konstante ist, wissen wir ja bereits seit mehreren Jahren. Ist nur noch nicht im Mainstream angekommen.«, ärgerte sich die Zweite, »Trotzdem denke ich, dass wir uns vom ΛCDM Modell nicht generell verabschieden müssen. Zwar ist Lambda keine Konstante sondern eine Funktion, und die Kalte Dunkle Materie dürfte wohl ein Interferenzmuster von Gravitonen sein, aber das Modell an sich passt schon. Ist eben wie bei der Newtonschen Gravitationstheorie und der ART. Beide funktionieren in ihren Grenzen. Nur um aus der Rotverschiebung eine Entfernung zu berechnen wird es bei dem neu zu erwartendem Modell etwas komplizierter.«

Der Erste dachte eine Weile nach, trank einen Schluck aus seinem Glas, stellte dann fest: »Es stehen in der Tat ernsthafte Veränderungen bevor. Das Standardmodell dürfte bald um die AWT und vermutlich um etwas wie eine Rishonentheorie ergänzt werden, in der sich die Generationen Information versteckt, das Lambda Cold Dark Matter Modell wird etwas komplexer werden, aber vermutlich nicht verschwinden. Dazu passt es einfach zu gut. Verabschieden können wir uns aber sehr wahrscheinlich  von den Stringtheorien. Trotzdem oder gerade deshalb werden die Veränderungen gewaltig sein. Mir tun bereits jetzt meine armen Studenten leid. Für einige von denen dürfte es ein Alptraum werden. Aber sobald wir die neuen Theorien besitzen, werden wir das Universum wieder einen Schritt besser verstehen.«

»Bin schon gespannt auf die neuen Fragen und Rätsel, die das neue Modell aufwerfen wird.«

Den Rest des Nachmittags saßen die drei schweigend auf ihren Klappstühlen, blickten in die Ferne, ohne diese jedoch bewusst wahrzunehmen, und hingen ihren Gedanken nach.

Als sie in der beginnenden Dämmerung hoch zu<-- Die drei sitzen bereits auf einem Hügel und müssen da noch weiter hochsteigen zum Gasthof? Das heißt, die Wirtin läuft eine indifferente Strecke hinab zu den dreien unter der Linde sitzenden und wieder hinauf zum Berggasthof? Und das manchmal beladen mit Geschirr. Stelle ich mir sehr unpraktisch vor und nach ziemlich viel wackeliger Lauferei für die Wirtin. Wie zeigen Gäste an, dass sie was bestellen, weiter bestellen oder zahlen wollen? Onkel Günthers Berggasthof stiegen, bemerkte einer der drei:
»Schaut mal: Da drüben hoppelt ein Hase.«
»Muss wohl Hoppsi sein.«
»Dann fehlt eigentlich nur noch ein Schuss im Wald, den niemand beachtet
»Aber hier gibt es doch gar keinen Wald. Also auch niemand, der im Wald schießt.«
»Eben.«


auffällig ist, dass einiges aus der Ankündigung
    Sommerfrische
    Schuss im Wald


und dem Smalltalk-Faden des Zehntausenders
    Onkel Günther
    Hoppsi


im Text verwendet worden ist. Nette Insider und der finale Dialog zwischen den dreien über den hoppelnden Hasen und den Schuss im Wald gefällt mir deutlich besser, als der ganze Dialog zuvor. Im letzten Dialog spüre ich eine Leichtigkeit und eine Nähe zu den Charakteren, die mir der vorangegangene Gedankenaustausch, wo mir die drei eher wie Stichwortgeber und erzwungene Sprachrohre vorkommen, nicht vermittelt. Der Astrophysik-Dialog ist sehr trocken und leider leiden darunter die Charakterzeichnungen, denn diese finden so gut wie nicht statt. Drei namenlose Professoren (?), die irgendwo im Oberbayrische Hügelland umgeben von Wiesen und Feldern chillen und sich unterhalten.
Der unmotivierte Anstoss des Dialogs lässt nicht auf sich warten:
Zitat:
Einer der drei schenkte Limonade nach, lehnte sich zurück und trank genüsslich. Dann meinte er leise, fast wie im Selbstgespräch: »Habt ihr eigentlich heute das neue Foto vom James Webb Teleskop angesehen?«
Seine Kollegin stellte fest: »Bereits vor dem Aufstehen.
Die Gravitationslinsen scheinen systematische Verzerrungen zu beinhalten, deren Art vom Abstand von der Vordergrundgalaxis abhängt.«
»Ist mir auch schon aufgefallen«, bestätigte der Dritte im Bund,

Wenn es sich wirklich um so eine bahnbrechende Entdeckung handelt, warum thematisiert das der Erste erst beim chilligen Beisammensitzen und dann wird diese Entdeckung so emotionslos, fast schon schläfrig dahergebracht.
Zitat:
Der Erste dachte eine Weile nach, trank einen Schluck aus seinem Glas, stellte dann fest: »Es stehen in der Tat ernsthafte Veränderungen bevor.

Mir fehlt bei all dem Gespräch die Leidenschaft für das Thema. Es wird heruntergeleiert, als sei es nichts Besonderes und dann kann ich Äußerungen wie "ernsthafte Veränderung" und "gravierende Veränderung" in manchen physikallischen Modellen nicht ernst nehmen.
Der Erste wiederholt sich dann noch fast wortgleich (orange markiert im Text und der Erste unterstrichen), was für mich keine Verstärkung der Entdeckung aber auch kein wirklicher Aha-Effekt in Bezug auf den Ersten liefert. Er bleibt blass. Und nicht nur er.
Die Charaktere bleiben blass (Wirtin inklussive), das Gesagte passt nicht zur Bedeutung für jeden einzelnen, kaum Gestik oder Mimik, außer dem Griff zum Glas und die Zitronenlomonade trinken. Das ist viel zu wenig.

Die äußere Beschreibung bzw. das Setting der Szene, die drei auf einem Hügel unter einer Linde mit Klapptisch und weiter oben irgendwo ein Gasthaus, will sich mir nicht ganz erschließen uns stelle ich mir für die Wirtin als Strapaze und für die Gäste als Geduldsprobe vor.

Eine neue Beschäftigung für Ewald, den Kellner aus Euer aller Diener wäre bestimmt hier im Oberbayrische Hügelland in Onkel Günthers Berggasthaus passend, dann hätte er nicht so Probleme mit code red-Gästen, sondern könnte hier seine Berufung besser erfüllen.

Insgesamt ist dieser Text leider für mich ein recht trockener, emotionsloser Beitrag, der erst am Ende Pfiff, Witz und etwas Charakterzeichnung erhält, aber da ist der Zug längst abgefahren, denn das Interesse an den dreien ist im Keller. Shocked

Es tut mir leid. Dieser Beitrag hat mich leider nicht überzeugt: zéro points.

Merci beaucoup
Constantine
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holg
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Beitrag25.08.2022 15:43

von holg
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Hi Schlomo,
das ist wieder eine nett verpackte Physikvorlesung (wobei immer die Gefahr besteht, dass das kompletter Quantenquark ist), beginnt ein wenig wie Fontanes Brück' am Tay, metatextet ein wenig Smalltalkcontent dazu und fertig ist der Lack.
Bisschen durchsichtig und als Film  wie ein Geordie LaForge/Data/Wesley Crusher Weihnachtsspecial von STTNG.

Solltest du nicht Schlomo sein: Glückwunsch. Hab mich selten so blamiert.


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sleepless_lives
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Beitrag25.08.2022 19:26

von sleepless_lives
Antworten mit Zitat

Die ersten zwei Abschnitte und ein paar später eingestreute Beschreibungen bereiten akkurat die Bühne, lassen die Szene entstehen, die allgemein ist, dem Thema der folgenden theoretischen Diskurses entsprechend, aber genügend Lokalkolorit enthält, um nicht beliebig zu wirken, für diesen Text also sozusagen das richtige Maß an Unschärfe hat. Der letzte Abschnitt erscheint albern und hätte einfach weggelassen werden sollen oder ernsthaft eingebaut werden (die Sache mit dem Schuss). Was uns zum weit aus größten Teil in der Mitte bringt, dem physikalischen Diskurs über eine vereinheitlichte Theorie, die die Allgemeine Relativitätstheorie und die Quantenphysik zusammenbringt, über die Grenzen des Standardmodels und das Problem der kosmologischen Konstante. Leider hört es sehr bald auf eine Geschichte von Bedeutung für alle Nicht-Physiker zu sein und ohne eine saubere mathematische Fundierung wahrscheinlich auch für alle Physiker. Das letztere wäre dann auch eher ein Fachartikel.

Was völlig misslingt ist die Spekulation über letztendliche große kosmische Fragen allgemeinverständlich zu kommunizieren. Und in der Tat sehe ich überhaupt keine Gedanken, die über die physikalische Perspektive hinausreichen. Ob das zu leisten möglich wäre innerhalb des Zeichenlimits, ist eine andere Frage, aber warum eigentlich nicht: Michael Frayn hat ein erfolgreiches, vielgespieltes Theaterstück („Copenhagen“) über das historische Treffen von Werner Heisenberg und Niels Bohr geschrieben. Frayn, kein Physiker, interessiert sich natürlich von Anfang an mehr für die gesellschaftlichen Auswirkungen (die letztendlich in der Atombombe enden) und die Charaktere der beiden Wissenschaftler und ihre Beziehung zueinander. Weniger physikalische Details, ein klarer Blick darauf, was eine neue Theorie für Konsequenzen haben würde, und eine große Portion an Verständlichkeit für Personen, die nicht vom Fach sind, hätten dem Text sehr gut getan.

Der Text hätte von mir keine Punkte bekommen, die ihm so natürlich auch nicht entgehen.


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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag27.08.2022 07:59

von Babella
Antworten mit Zitat

Ganz ehrlich, das ödet mich an. Wenn man in diesen physikalischen Theorien nicht so zu Hause ist, will man nicht Zaungast von Fachgesprächen sein. Da bin ich schnell raus und finde es auch nicht sonderlich tiefgehend.
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d.frank
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Beitrag28.08.2022 11:41

von d.frank
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Das funktioniert nur innerhalb des Wettbewerbs.

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*Arthur Schopenhauer
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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag28.08.2022 20:23

von Heidi
Antworten mit Zitat

Das Thema

Drei Namenlose philosophieren darüber, ob die Konstante konstant ist, oder eben nicht. Am Ende erfüllen sich die Wettbewerbsvorgaben durch einen platten Schuss und einen nicht vorhandenen Wald. Und all das wird zur allgemeinen Erheiterung mit einem Verweis auf Onkel Günther – bekannt durch die diesjährigen Zehntausender-Smalltalk-Threads– bereichert.  

Der Titel

Macht auf alle Fälle neugierig und passt gut zum Text. Hubble kann ich noch nicht zuordnen. Vielleicht irgendwas Mathematisch-physikalisches?
Scheiße, jetzt hab ich doch nachgegoogelt und sehe, es handelt sich um ein Weltraumteleskop.
(Witzigerweise habe ich ein paar Tage, nachdem ich diese Worte geschrieben hatte, im Buch 'Erstaunen' von Richard Powers auch von Hubble gelesen. Der Ich-Erzähler in diesem Roman ist Astrobiologe und es kommen viele Weltall- und Sterne- und Nasabegriffe vor).

Der Anspruch / Die Ungefügigkeit / Die Eigenständigkeit

Da muss man sich schon ziemlich durchfuchsen mit all den besonderen Begriffen. Wer nicht gerade Physik und bestenfalls auch Mathe studiert hat, braucht ein ordentliches Allgemeinwissen in Richtung Astronomie und Raumfahrt, was mir – zugegeben – fehlt. Eine eigenständige Stimme nehme ich wahr, aber ich würde nicht von Anspruch im Sinne von, berührend oder grandiosen fühlbaren Bildern sprechen oder im Sinne von da traut sich mal jemand an etwas völlig Abgefahrenes ran, sondern eher im Sinne von wissenschaftlichen Kenntnissen. Und Wissen ist ja was anderes als Anspruch.

Die Sprache

Ist mit viel Fachjargon ausgestattet, was für mich aber nicht gleichbedeutend ist mit: Wow, geile Sprache. Anfang und Ende der Geschichte vermitteln sprachlich eine gewisse sommerliche Idylle, in der Mitte werde ich dann erschlagen.

Der Gesamteindruck

Ich konnte sicherlich nicht allem folgen, was hier so rauswollte. Soweit meine ich aber davon zu lesen, dass die drei Figuren in ihrer Unterhaltung thematisieren, wie sich eine Konstante aus irgendwelchen Gründen nicht so konstant verhält und plötzlich eine Ausdehnung des Universums vorhanden ist. Jedenfalls bin ich mega gespannt auf die anderen Kommentare; da ist sicher das ein oder andere dabei, das mir den Text erklärt.

Mir selbst ist das alles etwas zu viel, ich fühle mich erschlagen von all dem Fachwissen und kann mich auch schwer mit den Figuren identifizieren. Da ist eine zu große Kluft zwischen deren Bedürfnissen und meinen.
Was ich gut finde, ist die Tatsache, dass die Figuren keinen Namen besitzen, das passt zum Analytisch-wissenschaftlichen, das inhaltlich aufgegriffen wird.
Der Text bietet durch die bereits erwähnten Anfangs- bzw. Endpunkte zu dem breit ausgearbeiteten Mittelteil einen starken Kontrast. Anfang und Ende sind bunt wie das Auenland, der Mittelteil ist grau und trist. Vielleicht ist das so gewollt. Es geht schließlich um Galaxien, es geht um Gravitation usw. usw.

Eigentlich mag ich Kontraste, aber irgendwie werde ich dann doch nicht warm mit der Geschichte. Es liegt wohl auch daran, dass nichts schwingt oder zum Schwingen gebracht wird im Leseprozess. Ich habe den Anspruch, dass, wenn ich einen Text lese, keine Erklärungen dazu nötig sind. Dass er aus sich selbst heraus spricht, dass er mittels meiner Empathie etwas in mir erzeugt.
Deshalb wünsche ich mir von Geschichten, dass sie etwas behandeln, das mich berührt, das allgemeinmenschlich ist und, dass genau diese Dinge durch Sprache und Ausdruck der Figuren erfahrbar werden. Ich wünsche mir beim Lesen eines Textes, dass ich – wenn überhaupt – nur minimal nachgoogeln oder in Lexika gucken muss, um ihn halbwegs zu begreifen. All das ist leider nicht gegeben.

Das Erstaunliche ist, dass in dem weiter oben erwähnten Roman 'Erstaunen' von Richard Powers auch extrem viel Fachjargon vorhanden ist, aber durch die emotionale Geschichte, die drumherum verwoben ist, hat das nichts ausgemacht und ich konnte die meisten Begrifflichkeiten rund um Astronomie und Astrobiologie nachvollziehen, weil sie auf simple Art und Weise auch für Laien zugänglich dargestellt wurden. Das wollte ich noch mal erwähnen, weil es mich dann im Zusammenhang mit deiner Geschichte stark beschäftigt hat und ich mir eben sicher bin, dass da was Spannendes drinsteckt in den Dialogen, wozu ich aber leider keinen Zugang finde.

Es gibt keine Punkte.
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Globo85
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Das silberne Eis in der Waffel DSFo-Sponsor


Beitrag29.08.2022 09:58

von Globo85
Antworten mit Zitat

"Quantenphysik und Onkel Günther" oder Häh?

Vorgaben:
  • Begegnungen und/oder Abschiede: Irgendwie nicht so richtig (für mich), außer jedes Zusammentreffen von Menschen würde als "Begegnung" qualifizieren, aber dann wäre ja eigentlich (fast) jeder Text vorgabenerfüllend.
  • Anbahnende Veränderung: Kann ich nicht finden.
  • Sommergäste/Nichtbeachteter Schuss: Wird erwähnt, aber eine tiefergehende Umsetzung finde ich nicht.
  • Ist das E? E ist ja nicht gleich "Versteh ich nicht", dann wäre der Text wohl E. Mir kommt er eher wie ein mit Prosaelementen aufgelockerter Sachtext vor.

Eindrücke:
Wahrscheinlich tue ich dem guten Stück unrecht, aber ich finde irgendwie keinen Zugang. Mir ist das alles zu viel und zu kompliziert und während ich versuche die Bedeutung aller verwendeten Wörter zu erfassen, geht mir der Sinn der aus ihnen gebildeten Sätze durch, der des ganzen Textes ohnehin. Also es sehr viel "Infodump", der vielleicht eine eigene Erzählung oder auch eine Pointe in sich trägt, aber ich jedenfalls finde mich da nicht zurecht. Tut mir leid.

Lieblingsstelle:
Zitat:
Entspannung. Träge fließende Gedanken. Urlaubsstimmung.


Fazit:
Hat es leider nicht in meine Top Ten geschafft. Keine Punkte.
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F.J.G.
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Beitrag30.08.2022 18:02

von F.J.G.
Antworten mit Zitat

Liebes verfassendes Wesen,

uff! Was soll ich sagen?

Schon am Anfang bin ich hierüber gestolpert:

Zitat:
Die drei Namenlosen saßen auf einem Hügel im Schatten einer Linde, blickten herab auf die Wiesen und Felder, über denen die Luft in der Mittagshitze flimmerte. Der Baum spendete genug Kühle, und durch die gelegentliche leichte Brise, die kaum ausreichte die Blätter zum Rascheln zu bringen, ließ es sich ohne zu schwitzen aushalten.


Also was nun? Herrscht flimmernde Mittagshitze? Oder kann man es bei leichter Brise ohne zu schwitzen aushalten?

Dann kommt ein Bombardement mit Mathe und Physik.

Ich sage es gleich, ich war weder in Mathe noch in Physik gut. Das mag erklären, warum ich die Story nicht verstanden habe, so denn die fachlichen Physik-Anleihen schwerpunktmäßig notwendig sind, dem Plot zu folgen.

Insofern kann ich hier leider keine Punkte geben.

Keep going!

Ciao
Kojote


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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag01.09.2022 17:45

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Drei Herren sitzen auf einer oberbayrischen Sommerwiese, lassen sich die selbstgemachte Limonade der Wirtin schmecken und debattieren – anlässlich der ersten Bilder das James-Webb-Teleskops – über Astrophysik. Nachdem ich kein Astrophysiker bin (noch nicht mal irdischer Physiker!) und der Konversation überhaupt nicht folgen kann, erschließt sich mir weder eine allfällige Dramatik des Gesagten, noch möglicher Humor, noch der Bezug zu Thema und Aufgabenstellung.

Entsprechend ganz grob gerundete 0 Punkte.
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Schlomo
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 67
Beiträge: 215
Wohnort: Waldperlach


Beitrag02.09.2022 00:19

von Schlomo
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wollte eigentlich etwas mehr Mathematik einbauen, aber da es im Forum leider keinen Mathe Editor gibt - Seufz.

Hoppsi und den Schuss musste ich einfach einbauen. Ihr kennt ja meinen Schrägen Humor ...


_________________
#no13
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Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
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Wohnort: Münster


Beitrag03.09.2022 04:30

von Nachtvogel
Antworten mit Zitat

Hm, irgendwie ist mir das zu viel Fachsprache in dieser Geschichte. Der Dialog wirkt auf mich außerdem unecht - so spricht doch niemand. Wirkt eher wie ein Kurzvortrag nach dem anderen, als ein anregender fachlicher Austausch. Nach diesem langen Fachdialog kann ich dann mit dem letzten Absatz auch irgendwie nichts anfangen...

Was mich jetzt aber wirklich interessiert: Bist du Astrophysiker, bzw. hast du irgendeine Ahnung von dem, worüber du deine Protagonisten hast sprechen lassen? Hat das irgendwie Hand und Fuß, oder würden sich echte Astrophysiker die Haare raufen, wenn sie das jetzt lesen würden? Ich finde es immer bemerkenswert, wenn Autoren Wissen aus einem speziellen Fachgebiet so sicher in ihre Geschichten einbringen können.

Für Punkte hat es leider nicht gereicht.
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Minerva
Geschlecht:weiblichNachtfalter


Beiträge: 1150
Wohnort: Sterndal
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Beitrag03.09.2022 19:20

von Minerva
Antworten mit Zitat

James Joyce hat Folgendes geschrieben:
Versteht es niemand?

Inhalt:
Drei namenlose Quantenphysik(Mutmaßung)-Freaks plaudern bei eiskalter, leckerer Zitraonenlimonade im oberbayrischen Hügelland vor Onkel Günthers Berggasthof über unverständliche Dinge, sind sich aber sicher, dass bald wieder ein Paradigmenwechsel in der Quantenphysik ansteht. Ein Hase hoppelt vorbei. Es fällt kein Schuss.

Wertung
Der Übersichtlichkeit halber habe ich die Details zu den Kategorien in den Fußnoten ausführlich aufgeführt. Die Wertung dient dazu, die Geschichte für den Wettbewerb ranken zu können, deswegen wird alles im Detail betrachtet, bitte nimm es nicht als zerpflückende Kritik wahr, sondern als eine intensive Auseinandersetzung.

1 Die Geschichte an sich 2/5
An wessen Allgemeinbildung soll der Inhalt angeknüpft sein? An meine jedenfalls nicht. Wer soll das verstehen, außer Veith? Tut mir leid, ich kann das leider nicht netter ausdrücken, aber ich verstehe nichts davon. Ich weiß nicht einmal, ob da nur Stuss erzählt wird oder ob das geniehafte Gedanken sind oder gar beides. Zumindest passiert drumherum eine kleine Idylle und es gibt eiskalte Zitronenlimonade und ein Hoppelhäschen. Da kann ich wenigstens mithalten. Razz
Mein Hinweis:
Du kannst natürlich schreiben, was und wie du willst. Wenn du aber auch etwas an »die Allgemeinheit« hier im Forum rüberbringen willst, beginne niedrigschwelliger.
Was mit bspw. sehr gut gefallen hat, war der Vergleich mit dem Seifenschaum. Darunter konnte ich mir etwas vorstellen. Natürlich würden sich diese Personen nicht so unterhalten untereinander, aber wenn man ein anderes Gegenüber in der Geschichte wählt, z.B. Onkel Günther oder die Wirtin, und denen etwas verständlich machen würde mit solchen anschaulichen Beispielen statt komplexen Fachwissens, könntest du da sehr viel mehr erreichen. Und das ist wohl auch schwieriger zu schreiben, könnte ich mir vorstellen.
Nichts für ungut, war nur mein Gedanke dazu. Vielleicht beim nächsten Mal …

2 Umsetzung der Themen 3/7
Ja, da sind Sommergäste, meinetwegen und sie begegnen einem Hasen oder verabschieden gar eine veraltete Theorie … das kann ich alles durchgehen lassen. Über eine Veränderung wird gesprochen, spüren kann ich die aber nicht. Das Gespräch hätte sicher auch im Frühling/Herbst/Winter auf einer Skihütte oder sonstwo stattfinden können. Da sehe ich die Vorgabe der Themen auch nicht tief mit dem Text verwurzelt.

3 E-Faktor 2/5
Kann ich wegen unten genannter Probleme nicht wirklich analysieren. Form & Inhalt, Ernsthaftigkeit oder Absurdität, mehrschichtig und ungefügig??? Ich verstehe nur das Beiwerk, nur die Szenen mit den Personen usw. Ich vergeb jetzt einfach 2 Punkte ins Blaue.

4 Lesbarkeit und Handwerk 3/5
Wahrscheinlich lesbar, wenn man den Inhalt versteht. Wirkt generell lesbar.

Handwerklich sehe ich Verbesserungsmöglichkeiten:
Zitat:
Vor ihnen stand eine Karaffe mit von der Wirtin selbstgemachter Zitronenlimonade auf dem Klapptisch

Reihenfolge: Warum der Klapptisch nicht nach »vor ihnen«? Dieses Auseinanderziehen von Zusammengehörigen ist unschön.
Zitat:
um die immer noch nicht spruchreife allgemeine Wechselwirkungstheorie, deren Anwendungen auf konkrete Wechselwirkungen, genossen den kühlenden Wind

Das letzte Komma müsste ein Semikolon sein, ich bin da gestolpert, da ich es als weiterführenden Gedanken des davor geschriebenen aufgefasst habe.

5 Logik 2/3
Immerhin scheint die Handlung drumherum logisch. Hütte – Tisch –  Leute – Limo – Gespräch – Folgerung – Hase

6 Sorgfalt 0/2
Die leidet mir hier zu sehr. Zum einen ein paar Kommafehler. Dazwischen tauchen Leerzeichen zu viel auf. Dann macht man keine Satzpunkte am Ende eines Dialogs, insofern noch ein Inquit folgt.
Zitat:
Der Erste stellte sein Glas zurück auf den Tisch: »Unter Umständen

Hier ist der Doppelpunkt nicht passend.
Zitat:
Rishonen Wechselwirkung

Hier gehört (wie an einer weiteren Stelle) ein Bindestrich zwischen die Wörter.
Zitat:
Stingtheorien
= Stringtheorien

Es fehlt auch mal ein Wort und veraltete Rechschreibung schleicht sich ein:
Zitat:
Alptraum
= Albtraum

7 Sommerfrischequotient 5/5

Gesamtpunkte: 17+ 1 Onkel-Günther-Punkt = 18/32

PUNKTESPOILER * trommelwirbel *
Hat leider nicht gereicht :,(

Meine liebsten Textstellen:
Zitat:
Entspannung. Träge fließende Gedanken. Urlaubsstimmung.
Zitat:
...aber von der gewöhnlichen Raumzeit aus betrachtet sich auf Kurven bewegen oder noch absurdere Dinge veranstalten
Zitat:
»Muss wohl Hoppsi sein.«

-----------------------
Bewertung – ein Versuch. Ein bisschen Neutralität einbringen, jenseits von: mag ich - nicht mein Ding. Hab ich eigentlich „Ahnung“ von E-Lit? Nee, deswegen brauch ich diese Krücke zum Bewerten. Bei Offenheit der Interpretation einzelner Aspekte, lege ich immer alles zu euren Gunsten aus. Tut mir leid, dass das so ausführlich geworden ist. Jegliche Kritik ist meine persönliche Sichtweise, wenn ihr davon etwas gebrauchen könnt, greift zu, ansonsten lasst euch nicht den Tag vermiesen.

1 Ich will einfach eine gute Geschichte lesen und etwas herauslesen. 5 Punkte

2 a) Sind Sommergäste tatsächlich oder symbolisch vorhanden?
b) Dreht sich die Geschichte um eine oder mehrere Begegnungen und/oder Abschiede?
c) und d) Ist eine Veränderung thematisiert, und ist diese anbahnend, d.h. nicht schon im gesamten Text vollzogen und zudem „spürbar“ über den Textverlauf?
e) Wie relevant ist das zentrale Thema für die Geschichte?
f) Können es nur „Sommergäste“ sein oder könnte die Geschichte auch anderswie spielen?
g) Wie sehr durchdringen diese Themen insgesamt den Text als Ganzes? 7 Punkte

3 a) Künstlerischer Anspruch und Kreativität allgemein, also alles, was sich sinnhaft von einem Genretext abhebt. Hier „reicht“ es nicht, einfach die 2. Person Futur Präsens zu wählen oder möglichst lange und komplizierte Sätze oder Wörter zu verwenden – im Gegenteil, das gibt Abzüge bei Stil und Lesbarkeit, Handwerk muss beherrscht werden. Auch ist eine komplizierte Wortwahl nicht ausschlaggebend, kann auch vollkommen simpel sein. Es kommt immer darauf an … auch auf das, was vielleicht nicht gesagt wird, aber durch den Textaufbau durchwirkt. Die Form, das Gesagte und das Ungesagte müssen Hand-in-Hand gehen, eine Wirkung bewusst erzielt werden (oder zufällig-intuitiv … wer weiß das schon?). [Form und Inhalt oder form follows function] 2 Teilpunkte hier.
b) Ernsthaftigkeit der Themen, wobei Humor dazuzählt, wenn er mir bspw. „die Absurdität“ (des Lebens oder wovon auch immer vermittelt) darstellt; und/oder Sozialkritik und/oder regt mich das zum Nachdenken an? Hat das eine Relevanz? Ein gewisses Maß an Realismus, aber kein absoluter. Bizarr und surreal sind erlaubt. Auch das kann ich nur subjektiv abwägen: ist das Phantastik oder  E-tastik?
c) Mehrschichtigkeit und Ungefügigkeit. Auch hier ist Augenmaß gefordert, ich möchte mir den Inhalt oder die Bedeutung/Interpretation ein wenig erarbeiten müssen (nicht alles erklärt bekommen), aber nicht wie die Sau ins Uhrwerk glotzen. Ob ein Text mich bewusst verwirren will oder ob Thema, Sprache, Aufbau etc. mich nicht richtig erreichen, muss ich subjektiv abwägen.
d) Verwendung einer besonderen Sprache oder Spielerei damit, Verwendung besonderer Bilder oder einer Wirkung durch die gewählte, durchaus auch einfache, Sprache (Intensität).
5 Punkte

4 Kann ich den Text, rein vom Formalen her, gut weglesen, ungeachtet von Pausen zum Nachdenken oder des Anspruchs der Sprache? Wie sieht es mit dem Handwerklichen des Schreibens aus? Wird es beherrscht, wird es gar bewusst gebrochen? 5 Punkte

5 Soweit nachvollziehbar:
a) Logik inhaltlicher Art (in sich logische Geschichte, Reihenfolge),
b) Logik der Details (das namensbestickte Taschentuch von Onkel Günther lag aber vorhin nicht auf dem Liegestuhl sondern auf der Tiefkühltruhe im Keller) – auch: recherchierte Details
c) Logik des menschlichen Handelns (also wie plausibel ist das Verhalten, ungeachtet künstlerischer oder storytechnischer Abweichungen) 3 Punkte

6 Sorgfalt muss sein, bitte nicht mit den Augen rollen, es sind ja nur 2 Punkte. Es gibt immer eine Möglichkeit, die man vorm Absenden wahrnehmen kann: einen Testleser, ausdrucken, sehr langsam lesen, laut vorlesen, mit (kostenloser) Software vorlesen lassen, in ein E-Book umwandeln, um es auf einem anderen Medium zu lesen, Rechtschreibkorrektur der Schreibsoftware, zur Not Gerold (obwohl der nicht der Hellste ist, sorry Gerold). Bei zu vielen Rechtschreib- oder Grammatikfehlern wird etwas abgezogen. Wie gesagt, es sind nur wenige Punkte, aber auch Sorgfalt spielt eine Rolle. Das ist eine Frage der Fairness gegenüber anderen. Ich weiß, du hast viel zu tun und die Muße kam recht spät oder du hast Legasthenie oder ... Nicht bös gemeint. 2 Punkte

7 Onkel Günther würfelt mit seinem 5-seitigen Würfel und dividiert das Ergebnis durch 1… (Nach meinem ersten Bewertungssystem tummelten sich auf einmal mehrere Texte auf den gleichen Rängen, auch mehr Punkte in den Kategorien schafften keine Abhilfe … Leute, das geht nicht, ich muss irgendwie ein Ranking hineinbringen. Onkel Günthers Würfel ist quantenverschränkt mit dem Text und weiß, was richtig ist.) 5 Punkte


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Reimeschreiberin
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Beitrag04.09.2022 11:58

von Reimeschreiberin
Antworten mit Zitat

Bei dem Wettbewerb wurden sehr vielseitige Texte eingereicht. Es sind so viele gute Geschichten dabei, dass mir die Bewertung nicht leicht fiel. Letztlich hat es Dein Text, liebe/r Inko, leider nicht in meine Top Ten geschafft.
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MoL
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Beitrag04.09.2022 16:18

von MoL
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Lieber Inko,

hier hat sich jemand zweifellos viel Mühe gegeben. Leider spricht der Text mich nicht an. Ich könnte nicht sagen, wieso. Ist einfach so. Letztendlich ist es ja auch immer Geschmacksache. Ich schätze aber, Dein Text bekommt von anderen reichlich Punkte. Schreiben kannst Du, so viel steht fest. Smile


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"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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V.K.B.
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Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag04.09.2022 21:58

von V.K.B.
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Minerva hat Folgendes geschrieben:
Wer soll das verstehen, außer Veith?
Wenn du mich hier schon als Ein-Personen-Zielgruppe mutmaßt, muss ich dich leider enttäuschen – das war mir auch zu hoch. Vielleicht mit tage- oder gar wochenlanger Recherche, die einem autodidaktischen Miniphysikstudium gleichkäme, aber das war mir die Sache dann doch nicht wert. Aus dem Stegreif verstehe ich von den Unterhaltungen wahrscheinlich exakt genausoviel wie du, nämlich gar nichts.
Schlomo ist hier, wie ich in meiner Kritik schon sagte, weit über das Ziel hinaugeschossen. Seinen vorigen Physik-Geschichten konnte ich mit stundenlanger, aber als endlich absehbarer Wikipedianutzung noch folgen, aber hier ist echt Schicht im Schacht Quantenbeschleunigertunnel.


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Minerva
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Beitrag04.09.2022 22:40

von Minerva
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Minerva hat Folgendes geschrieben:
Wer soll das verstehen, außer Veith?
Wenn du mich hier schon als Ein-Personen-Zielgruppe mutmaßt, muss ich dich leider enttäuschen – das war mir auch zu hoch. Vielleicht mit tage- oder gar wochenlanger Recherche, die einem autodidaktischen Miniphysikstudium gleichkäme, aber das war mir die Sache dann doch nicht wert. Aus dem Stegreif verstehe ich von den Unterhaltungen wahrscheinlich exakt genausoviel wie du, nämlich gar nichts.
Schlomo ist hier, wie ich in meiner Kritik schon sagte, weit über das Ziel hinaugeschossen. Seinen vorigen Physik-Geschichten konnte ich mit stundenlanger, aber als endlich absehbarer Wikipedianutzung noch folgen, aber hier ist echt Schicht im Schacht Quantenbeschleunigertunnel.


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Bitte mehr Seifenschaum, Schlomo, (statt Mathe).


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