Der "Zehn Tage, zehntausend Zeichen"-Wettbewerb ist ein besonderer. Die eingereichten Texte sollen der E-Literatur angehören, und die Diskussion darüber, wie sich denn dieses E nun definieren ließe, wird nie ganz enden können.
Darum schlagen wir einfach eine neue Lesart für die E-Literatur vor: E wie
Eisberg.
Sieht man auf der Weite des Wassers einen Eisberg gleißen, sollte man sich immer vor Augen halten, dass das Wesentliche, das Wichtige, mitunter auch das Gefährliche auf den ersten Blick nicht sichtbar ist. Und wie sich der größte Teil eines Eisbergs unter der Oberfläche befindet und nur für jene sichtbar ist, die es wagen, tiefer zu tauchen, so erschließt sich auch ein E-Text erst bei intensivem, tiefergehendem Lesen. Ein E-Text ist selten auf den ersten Blick, auf das erste Lesen und schon gar nicht bei losem Überfliegen zu erfassen; und seine Schönheit und Komplexität offenbart sich oft nur bei längeren, häufigeren Tauchgängen.
Für die 2022er Ausgabe des "Zehn Tage, zehntausend Zeichen"-Wettbewerbs haben uns, anderswolf und hobbes, folgende Texte am meisten motiviert, hinabzutauchen in die Tiefe unter den Worten. Wir präsentieren (in alphabetischer Reihenfolge) die
Longlist für den Aufbruchpreis 2022
Blut von Heidi
Die Abwesenheit der Madame Chevallier von nebenfluss
Großstadtsyndrom von d.frank
Morgen, Abend, und der Tag dazwischen, eine Prosaskizze von dürüm
Schmetterlinge von holg
Vollständige Gästeliste des Grand Hotels ›Palais Esplanade‹ vom 22. August 2022 von sleepless_lives
Wir tauchen noch einmal ab und melden uns am
Freitag, 9. September mit der
Shortlist für den Aufbruchpreis 2022.
Nicht vergessen: Ihr könnt noch bis morgen,
Donnerstag, 8. September Eure Nominierungen für den Rezensionspreis
an die Señora schicken.
Bis in Bälde
anderswolf und hobbes