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Murnockerl Eselsohr
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Beiträge: 340
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M 24.04.2023 07:09 Verbrechen von Murnockerl
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Hallo!
Ich stecke gerade in der Planungsphase meines nächsten Romans (ein Jugendbuch für ~ 13-15-Jährige) und möchte darin eine Episode einbauen, in der einer meiner Protagonisten mit Verbrechern zusammenstößt und in Schwierigkeiten gerät.
Konkret: A und B (beide 15 J) suchen nach einer ihnen wichtigen, verschwundenen Person. Der tatsächliche Grund des Verschwindens wird erst gegen Ende aufgedeckt, fürs Erste sind die einzigen Hinweise Dokumente, die belegen, dass der Verschwundene früher mit im kriminellen Bereich "tätigen" Personen zu tun hatte und nachwievor in Kontakt war (z.B. von diesen erpresst wurde). Die beiden schließen daraus, dass die Person von den Kriminellen entführt wurde oder aus irgendeinem Grund freiwillig dort ist. A möchte die Polizei kontaktieren, B ist aber dagegen, da das eine andere Mission (das Thema des Buches) gefährden und ihre Chance auf die Rettung einer anderen ihnen sehr wichtigen Person zunichte machen könnte. Also macht sich A allein auf den Weg, wird unglücklicherweise Zeuge eines frischen Verbrechens und dabei von den Kriminellen geschnappt.
Mein Problem ist, dass jede Idee, die ich zum konkreten Ausgestalten des Verbrechens/der Verbrecher habe, unglaublich klischeehaft und/oder in der heutigen Zeit unglaubwürdig anmutet. Ich weiß auch nicht, auf welcher Ebene ich die Verbrechen ansiedeln soll, da sie einerseits nicht so schrecklich sein sollen, dass die verschwundene Person durch ihre ehemalige Komplizenschaft zu stark diskreditiert wird, andererseits eben schlimm genug, um die Verbrecher zu motivieren, einen jugendlichen Zeugen gefangen zu halten (mit dem Plan ihn zu töten? Oder was sonst könnte das langfristige Ziel sonst sein?).
Ich dachte an einen Bankraub oder Drogenhandel, aber jedes Mal fallen mir da klischeehaft schmierige Banditen a la Charles Dickens oder Die Dreigroschenoper ein, die eigentlich nicht mehr in die heutige Zeit passen.
Zudem frage ich mich, wieviel/wenig Gewalt ich den jungen Lesys zumuten darf.
Ich würde mich über Hilfe oder Ideen sehr freuen!
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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24.04.2023 07:24
von MDK
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Guten Morgen,
hmm, du könntest das Verbrechen um den Diebstahl von Mofa- oder Autoteilen positionieren. Also: Eine Bande von einfältigen Jugendlichen klaut Mofas und zerlegt sie, um die Teile gewinnbringend zu verhökern. Um dem Ganzen ein bisschen Pfeffer zu geben, könnte der Vater des Banden-Anführers ein Rocker sein, der eine Rocker-Kneipe in der Gegend hat. Dort treiben sich die kriminellen Jugendlichen herum und schnuppern bereits in das Rockermillieu hinein.
Die entführte Person könnte in den Bruder oder die Schwester des Anführers verliebt sein, weshalb er/sie keine wirklichen Anstalten macht, von dort zu fliehen, da er/sie sich verpflichtet fühlt, seine/n Angebetete/n von dort zu retten (oder zu beschützen).
Damit hättest du auch eine Erklärung dafür, weshalb Prota B dagegen ist, die verschwundene Person zu retten; weil er meint, die Person hätte eh nur den/die … im Kopf und sich hätte längst selbst befreien können.
Nur mal so daher gesponnen
Liebe Grüße
Monika
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Araragi Drama-Capra
Alter: 33 Beiträge: 210 Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms
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24.04.2023 08:15
von Araragi
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Wie wäre es mit dem aktuellsten Thema überhaupt:
Waffenhandel?
Dieser wird viel schwerer geahndet als Drogenhandel. Zudem sind illegale Waffen z.B. die AK-47 (die AK-74 ist noch ein bisschen zu "High-Tech" und wird i.d.r. nur von Militärs genutzt) nicht so einfach zu erwerben wie Drogen. Deshalb wäre das ein sehr guter Grund, einen unbeteiligten Beobachter bei einem solchen Transport gefangen zu nehmen.
Ich weiß nicht wie die schmierigen Typen von Charles Dickens aussehen, aber ich stelle mir die Waffenschmuggler wie klassische Slaven vor. Also eher wie unscheinbare LKW-Fahrer aus dem Osten.
EDIT: Waffen werden in der Regel in Einzelteile zerlegt transportiert. Wobei ich nicht weiß, ob es für die Zielgruppe unglaubwürdig erscheinen würde, wenn die Verbrecher sie als Ganzes in ihren Kisten aufbewahren würden.
_________________ It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy |
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2346 Wohnort: Annaburg
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24.04.2023 08:44
von Thomas74
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Drogen sind doch gar nicht so abwegig. Lass sie doch in einem LostPlace eine Hanfplantage entdecken.Oder ein Chrystal-Labor. Sowas gibt's ja regelmäßig. Sogar in leerstehenden Häusern mitten in der Innenstadt. Oder eine illegale Serverfarm, für Streaming oder Bitcoins, denk an Herrn Dotcom, da sind die Behörden auch völlig spaßbefreit.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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24.04.2023 10:03 Re: Verbrechen von Günter Wendt
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben: | Hallo!
Ich stecke gerade in der Planungsphase meines nächsten Romans (ein Jugendbuch für ~ 13-15-Jährige) und möchte darin eine Episode einbauen, in der einer meiner Protagonisten mit Verbrechern zusammenstößt und in Schwierigkeiten gerät.
Konkret: A und B (beide 15 J) suchen nach einer ihnen wichtigen, verschwundenen Person. Der tatsächliche Grund des Verschwindens wird erst gegen Ende aufgedeckt, fürs Erste sind die einzigen Hinweise Dokumente, die belegen, dass der Verschwundene früher mit im kriminellen Bereich "tätigen" Personen zu tun hatte und nachwievor in Kontakt war (z.B. von diesen erpresst wurde). Die beiden schließen daraus, dass die Person von den Kriminellen entführt wurde oder aus irgendeinem Grund freiwillig dort ist. A möchte die Polizei kontaktieren, B ist aber dagegen, da das eine andere Mission (das Thema des Buches) gefährden und ihre Chance auf die Rettung einer anderen ihnen sehr wichtigen Person zunichte machen könnte. Also macht sich A allein auf den Weg, wird unglücklicherweise Zeuge eines frischen Verbrechens und dabei von den Kriminellen geschnappt.
Mein Problem ist, dass jede Idee, die ich zum konkreten Ausgestalten des Verbrechens/der Verbrecher habe, unglaublich klischeehaft und/oder in der heutigen Zeit unglaubwürdig anmutet. Ich weiß auch nicht, auf welcher Ebene ich die Verbrechen ansiedeln soll, da sie einerseits nicht so schrecklich sein sollen, dass die verschwundene Person durch ihre ehemalige Komplizenschaft zu stark diskreditiert wird, andererseits eben schlimm genug, um die Verbrecher zu motivieren, einen jugendlichen Zeugen gefangen zu halten (mit dem Plan ihn zu töten? Oder was sonst könnte das langfristige Ziel sonst sein?).
Ich dachte an einen Bankraub oder Drogenhandel, aber jedes Mal fallen mir da klischeehaft schmierige Banditen a la Charles Dickens oder Die Dreigroschenoper ein, die eigentlich nicht mehr in die heutige Zeit passen.
Zudem frage ich mich, wieviel/wenig Gewalt ich den jungen Lesys zumuten darf.
Ich würde mich über Hilfe oder Ideen sehr freuen! |
Lass sie doch als dumme Clowns dastehen, die alles vermasseln, über ihre eigenen Beine stolpern, Fehler machen, den die Jugenlichen Protas ausnutzen.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8667 Wohnort: Bayern
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24.04.2023 10:03
von Merlinor
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Hallo Murnockerl
Wie wäre es mit folgendem Setting:
Die Jugendlichen (15-18 Jahre alt) betreiben eine kleine Hanfplantage (entweder irgendwo im Wald, oder im Keller eines alten Hauses) und verkaufen das Gras über das Internet. Einer von ihnen saß einmal wegen eines Diebstahls (ein paar Handys geklaut und übers Internet verkauft) in Jugendhaft. Die anderen gehören sei jeher zu dessen "Gang".
Die verschwundene Person hat den Cannabishandel (bzw. die Plantage) entdeckt. Die Jugendlichen haben sie in einem Schuppen eingesperrt. Jetzt sind sie ratlos, was sie mit ihr anstellen sollen.
Sie hatten im Fernsehen gesehen, dass die Regierung Cannabis bald legalisieren will, aber das geht zu langsam. Also versuchen sie, die verschwundene Person zu überreden, sie nicht anzuzeigen, weil das Ganze ihrer Meinung nach doch eh bald "legal" sein würde, zumal sie doch alle eigentlich Freunde sind.
Vielleicht hilft Dir das ja weiter.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Murnockerl Eselsohr
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Beiträge: 340
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M 25.04.2023 07:15
von Murnockerl
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Hallo! Vielen Dank für die vielen Antworten und eure tollen Vorschläge!
Ich habe mich ein bisschen missverständlich ausgedrückt - die Handlung ist so weit eigentlich klar und auch, dass die verschwundene Person (der Vater von A und B) nicht wirklich entführt wurde, sondern aus anderen Gründen weg ist. Ich brauche die Kriminellen eigentlich hauptsächlich als Plot Device, um A und B zu trennen und A an den Tiefpunkt seines Handlungsstrangs zu bringen.
Im Moment tendiere ich zu Waffenhandel (wirklich gute Idee, die mir nicht gekommen wäre), weil das für mich skrupellos genug klingt, um deswegen gleich noch jemanden um die Ecke zu bringen. Oder harte Drogen wie Opioide oder Chrystal Meth ...
Vielleicht bin ich zu naiv, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand wegen einer Hanfplantage oder einem Eigentumsdelikt wie Einbruch oder Diebstahl gleich zu Entführung und Mord übergehen würde.
Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | Lass sie doch als dumme Clowns dastehen, die alles vermasseln, über ihre eigenen Beine stolpern, Fehler machen, den die Jugenlichen Protas ausnutzen. |
Darauf wird es in einem Jugendbuch immer ein bisschen hinauslaufen Trotzdem möchte ich das Verbrechen in einer Weise darstellen, die für die heutige Zeit und unsere Gesellschaft zumindest nicht undenkbar ist.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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25.04.2023 08:46
von Günter Wendt
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben: | ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand wegen einer Hanfplantage oder einem Eigentumsdelikt wie Einbruch oder Diebstahl gleich zu Entführung und Mord übergehen würde. |
Gibt es. Rachsucht, Habsucht und Eifersucht gehören zu den häufigsten Motiven für Mord oder Entführung. Manchmal auch eine Kombination aus Entführung mit anschließendem Mord.
Das organisierte Verbrechen scheut nicht davor zurück. Es gibt in der Kriminalistik nichts was es nicht gibt.
Dabei fällt mir ein: als Verbrechens-Background wäre Handel mit gestohlenen Fahrrädern denkbar. Coole Bikes. Sind ja inzwischen ziemlich teuer.
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Murnockerl Eselsohr
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Beiträge: 340
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M 29.04.2023 16:49
von Murnockerl
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Zitat: | Gibt es. Rachsucht, Habsucht und Eifersucht gehören zu den häufigsten Motiven für Mord oder Entführung. Manchmal auch eine Kombination aus Entführung mit anschließendem Mord.
Das organisierte Verbrechen scheut nicht davor zurück. Es gibt in der Kriminalistik nichts was es nicht gibt. |
Ja, das stimmt. Ich denke, ein Spur Sadismus und Verrücktheit (denn mit Entführung/Mord bringt man sich nochmal in einen ganz anderen Strafrahmen) gehört doch dazu. Andererseits kalkulieren ja Verbrecher bekanntlich ohnehin, dass sie nicht erwischt werden, sodass das Strafmaß im Zweifel wohl geringer wiegt als die Hoffnung, durch Begehen eines weiteren Verbrechens die Spur der ersten Straftat zu verwischen.
Im Moment tendiere ich jedenfalls zum Waffenhandel und würde es so darstellen, dass der Vater früher bei der Verbrecherbande dabei war, als sie "nur" kleinere Einbrüche und Diebstähle begangen haben, sich dann aber im Streit von ihnen getrennt hat. Inzwischen sind sie zu größeren, organisierten Verbrechen übergangen. Als B sie auf frischer Tat ertappt, müssen sie ihn als Zeugen loswerden, aber nehmen es zugleich auch als gute Gelegenheit, sich an ihrem abtrünnigen Kumpanen zu rächen.
Klingt das vernünftig?
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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29.04.2023 16:56
von MDK
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Ja, durchaus, klingt plausibel
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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29.04.2023 18:01
von Günter Wendt
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Gibt es. Rachsucht, Habsucht und Eifersucht gehören zu den häufigsten Motiven für Mord oder Entführung. Manchmal auch eine Kombination aus Entführung mit anschließendem Mord.
Das organisierte Verbrechen scheut nicht davor zurück. Es gibt in der Kriminalistik nichts was es nicht gibt. |
Ja, das stimmt. Ich denke, ein Spur Sadismus und Verrücktheit (denn mit Entführung/Mord bringt man sich nochmal in einen ganz anderen Strafrahmen) gehört doch dazu. Andererseits kalkulieren ja Verbrecher bekanntlich ohnehin, dass sie nicht erwischt werden, sodass das Strafmaß im Zweifel wohl geringer wiegt als die Hoffnung, durch Begehen eines weiteren Verbrechens die Spur der ersten Straftat zu verwischen.
Im Moment tendiere ich jedenfalls zum Waffenhandel und würde es so darstellen, dass der Vater früher bei der Verbrecherbande dabei war, als sie "nur" kleinere Einbrüche und Diebstähle begangen haben, sich dann aber im Streit von ihnen getrennt hat. Inzwischen sind sie zu größeren, organisierten Verbrechen übergangen. Als B sie auf frischer Tat ertappt, müssen sie ihn als Zeugen loswerden, aber nehmen es zugleich auch als gute Gelegenheit, sich an ihrem abtrünnigen Kumpanen zu rächen.
Klingt das vernünftig? |
Nein. Verbrechen ist nie vernünftig.
1. Der Vater wird ermordet, weil seine Ex-Kumpels ihn als Zeugen beseitigen wollen?
Oder soll
2. Der Sohn vom Vater (der Vater von 1.) wird ermordet?
Beides ist plausibel.
Wird das ein Krimi oder Thriller?
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Murnockerl Eselsohr
M
Beiträge: 340
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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29.04.2023 19:10
von Günter Wendt
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | 1. Der Vater wird ermordet, weil seine Ex-Kumpels ihn als Zeugen beseitigen wollen?
Oder soll
2. Der Sohn vom Vater (der Vater von 1.) wird ermordet?
Beides ist plausibel.
Wird das ein Krimi oder Thriller?
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Niemand wird ermordet, aber der Sohn soll entführt/zeitweise festgehalten werden, weil ich das für die restliche Handlung brauche. Das Verschwinden des Vaters hat tatsächlich auch nichts mit den Verbrechern zu tun, das war eine falsche Fährte, wie der Sohn an diesem Punkt schmerzhaft feststellen muss.
Es ist ein Jugendbuch und die Haupthandlung dreht sich um etwas anderes, weshalb ich möchte, dass dieser Handlungsstrang zwar plausibel, aber nicht zu kompliziert und auch nur in angemessener Weise brutal ist. |
Aha. Alles klar.
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