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Manuskriptumfang - zu viele Seiten für einen Erstling?

 
 
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

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Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag02.08.2022 11:50

von Thomas74
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Ich finde es irgendwo zwischen arrogant und überheblich, über einen Text zu urteilen, ohne ihn zu kennen.
Woher willst du wissen, ob der Text kürzbar ist?
Wir sind hier doch nicht bei Readers Digest.


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Niederrheiner
Geschlecht:männlichKlammeraffe
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Beiträge: 821



N
Beitrag02.08.2022 13:09

von Niederrheiner
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Ich finde es irgendwo zwischen arrogant und überheblich, über einen Text zu urteilen, ohne ihn zu kennen.
Woher willst du wissen, ob der Text kürzbar ist?
Wir sind hier doch nicht bei Readers Digest.


Ich habe gar nicht gesagt, dass er kürzbar ist (das weiß ich in der Tat nicht).
Das könnte man mit Testlesern rausfinden.

Aber es geht Riama ja gezielt um Agenturen!
Da kann sie nicht mit 900 Seiten ankommen.

Ich habe oft erlebt, dass Autor*innen ihr Manuskript lieber in den Papierkorb befördern, als ein Drittel rauszukürzen.
Ich wollte nur sagen, dass man sich in diesemm Fall das mit den Testlesern sparen könnte.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3210
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag02.08.2022 13:42

von Taranisa
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Bei meinem Post ging es primär um die Qualität der Geschichte, nicht die Quantität. Testlesende können z.B. darauf hinweisen, wo etwas gekürzt oder, im Gegensatz dazu, ausführlicher geschildert oder hinzugefügt werden kann.
Folge: Zum Schluss liegt die zu dem Zeitpunkt bestmögliche Fassung vor, was die Chancen bei Agenturen erhöht.


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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
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Riama
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Beiträge: 23



Beitrag02.08.2022 18:09

von Riama
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Oh.. ich versuche es mal ohne zu spoilern.
Es gibt zwei Handlungsstränge. Meine Protagonistin hat ihre beste Freundin während einer gemeinsamen Reise verloren und wartet einen Sommer weiter auf ein Lebenszeichen von ihr. Irgendwann merkt sie, dass sie vor etwas davonläuft, was mit dieser Reise zu tun hat. Der andere Handlungsstrang folgt einem bedeutsamen Elaborat. Ab der Mitte führen die Handlungsstränge zusammen. Es sind auch einige Rückblenden drin.
Naja und das "fiktionale" beziehe ich auf die mysteriösen Charaktere, die meiner Protagonistin im Laufe der Geschichte begegnen, bspw. der Zeit und dem Tod als Person. Es bleibt jedoch offen was davon tatsächlich passiert und was nicht.

Also es gibt keine fremde Welt, keine Zauberei.. Es geht in Richtung der Werke von Haruki Murakami, welche im Buchladen unter Romane, nicht im Fantasy-Regal stehen.

Grüße,
Riama
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag02.08.2022 18:23

von Thomas74
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Oh! Ich mag Murakami. Smile Wenn deine Erzählebenen ähnlich komplex sind, brauchst du die Seitenzahl definitiv. Aber M. hat auch mehrere Mehrteiler produziert.
Übrigens kannst du hier ruhig spoilern. Potentielle Kunden wirst du hier weniger finden, dafür umso mehr Narzissten, die Anerkennung für ihre eigenen geistigen Ergüsse suchen. (Ich nehme mich da nicht aus...)
Bloß, um eine Diagnose zu stellen, müssen wir den Patienten nackt sehen.


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Riama
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Beitrag02.08.2022 18:23

von Riama
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Also klar gefällt es mir nicht etwas rauszukürzen. Ich bin ja der Meinung es ist rund so wie es ist - aber jeder Autor kommt irgendwann an diesem Punkt an (bei mir war das eben erst nach so vielen Seiten).
Aber ich glaube auch, dass nur Testleser merken, wo was raus kann/muss (oder vielleicht eben nicht).
Ich kann es nicht mehr beurteilen. Ich würde es damit kaputt machen.
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Riama
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 23



Beitrag02.08.2022 18:28

von Riama
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@Thomas74: Ich kann dich ja in meinen Textleserkreis aufnehmen, wenn du möchtest. Ich muss erstmal schauen, wie das hier läuft Rolling Eyes
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag02.08.2022 18:56

von Thomas74
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Danke für das Angebot. Smile
Um eine eigene Arbeitsgruppe eröffnen zu dürfen, musst du, glaube ich, drei Monate im Forum sein und in dieser Zeit mindestens 100 (??, nagele mich bitte nicht fest) sinnvolle Beiträge verfasst haben. Sprich, 100x "Herzlich Willkommen " im Neuvorstellungsboard reicht da nicht.
Der Filter wurde mal eingeführt, weil es Leute gab, die hier hochmotiviert aufgeschlagen sind, sofort eine Gruppe eröffnet haben, und genauso kometenhaft wieder verglüht und spurlos verschwunden sind, sehr zum Ärger der User, die Zeit und Mühe investiert haben, ihnen zu helfen.


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Lki
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 483



Beitrag02.08.2022 22:08

von Lki
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Dyrnberg hat Folgendes geschrieben:
Ich bin Laie, möchte aber eines kurz anmerken: Das Argument "Mein Buch kann man leider nicht in mehrere Teile aufteilen" liest hier und anderswo sehr, sehr häufig. Gefühlt ist jeder Autor davon überzeugt.

Und dann klappt es doch meistens, wenn sich ein professionelles Lektorat damit beschäftigt. Insofern würde ich diese Option nicht ausblenden.


This. Das war auch der Satz, über den ich gestolpert bin, und den ich für keine in Stein gemeißelte Wahrheit halte. Tatsächlich würde ich sogar so weit gehen, zu behaupten, dass man jeden Text sinnvoll teilen kann, wenn man ein bisschen was umstellt oder ergänzt. Ich halte das auch für deutlich erfolgsversprechender als aus 900 Seiten durch Kürzungen 500 zu machen.


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nebenfluss
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Beitrag02.08.2022 22:19

von nebenfluss
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Riama hat Folgendes geschrieben:
SilkeE hat Folgendes geschrieben:
Dann ist es bestimmt sinnvoll, es jetzt erstmal einer Testleserrunde vorzustellen, die das gesamte Manuskript von vorn bis hinten liest.


Hm. Hättest du da vielleicht einen Tipp für mich?


SilkeE hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, das geht hier im Forum über Arbeitsgruppen. Vielleicht kann da jemand anders aushelfen?

Es gibt hier auch seit gefühlter Ewigkeit eine Testleserbörse, die aber nie richtig angenommen wurde (dem Vernehmen nach, weil niemand einen Vorteil gegenüber einer "normalen AG" sah).
Hier der Link:
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=39374&highlight=&sid=01a28a989d9c18409269eb3cdbcc2551

Für AGs gilt:
DSFO hat Folgendes geschrieben:
Um eure eigene AG zu eröffnen, solltet ihr seit mindestens drei Monaten Mitglied im dsfo sein. Außerdem benötigt ihr: mind. 100 Beiträge


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cottageCheese
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C


Beiträge: 28



C
Beitrag03.08.2022 19:11

von cottageCheese
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@Riama:
Auch wenn ich FB normalerweise meide wie der Teufel das Weihwasser.
Dort gibt es einige Testlesergruppen, wo man durchaus auf wirklich fähige und gewissenhafte Testleser trifft.
Das Niveau deren Beurteilungen steht meiner Meinung nach bei einigen, denen eines professionellen Lektors um nichts nach.

Such dir dort wirklich gute Testleser, lass sie mal das erste Kapitel lesen und dir eine Rückmeldung geben.
Dann erkennst du eh, ob du mit den Aussagen etwas anfangen kannst.

Ich habe das Manuskript zu meinem neuen Buch durch 3 Testleser aus solchen Gruppen wirklich gut auf Vordermann gebracht und bin wirklich dankbar dafür, wie gut die Damen und Herren ihre Arbeit gemacht haben.

Gerade wenn du sagst, dass es noch niemand gelesen hat, hat man leider (und das meine ich nicht boshaft) oftmals den Eindruck, dass es alles einfach nur super und gut und toll ist ... was es aber oft nicht ist.
Beispiel:
Der Gatte einer meiner Testleserinnen war auch so ein Fall. Er selbst hat auch ein Fantasyepos geschrieben und war davon überzeugt, dass dies auch ein "Herr der Ringe" in den Schatten stellen wird. Er bat mich um meine Meinung, da ich ja meinen Erstling durchaus gut an den Mann/an die Frau gebracht habe.
Das Manuskript hatte gut 1.500 Seiten ... "nichts rauszustreichen", laut seiner Aussage
Nun ja ... Ich habe es ihm nach rund 60 Seiten zurückgeschickt.
Es war ein absolut langweiliger Einheitsbrei, ohne jedweden Zusammenhang, gespickt mit Rechtschreibfehlern und quasi alles nur ein einziger Infodump.
Alles was auf diesen 60 Seiten passiert ist war, dass die Protagonistin an einem Baum lehnte und auf eine Armee wartete ... sonst war es die Beschreibung jedes Steines, jedes Weges, alles was irgendwie damit zusammenhängt und so weiter.

Du siehst ... selbst, wenn du denkst, du kannst hier nix rausstreichen -> ein unabhängiger Leser, der dich nicht kennt und dir nicht "gut zureden" will, wird dir da möglicherweise ein anderes Bild aufzeigen.
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MarkusM
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Beiträge: 276
Wohnort: Hüttenberg


Beitrag03.08.2022 21:20

von MarkusM
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Ich schließe mich da dem allgemeinem Tenor an: Mit 900 Seiten ist die Chance eine Agentur (oder einen großen Verlag) von deinem Manuskript zu überzeugen niedriger. @maunzilla hat das gut erklärt: Die Kosten für Lektorat und Korrektoren steigen linear an und der Verlag hat da schnell Kosten von 5.000 Euro aufwärts bevor überhaupt das erste Buch gedruckt ist (und da sind die Personalkosten etc. noch nicht dabei). Da musst du schon genau das Schreiben, was eine Lektorin gerade lesen will und für vermarktbar hält.

Ich selbst habe meinen Erstling (ebenfalls 900 Normseiten) selbst herausgebracht und zwei Bände daraus gemacht. Weniger, weil ich die Idee toll fand, vielmehr waren es praktische Gründe: Die meisten Print On Demand Dienste bieten maximal knappe 700 Seiten als Taschenbuch an (im normalen Taschenbuchformat).

Bei mir sind es 6 Handlungsstränge, die mehr oder weniger miteinander verwoben sind (weshalb mir ein Kürzen auch schwer fiel), allerdings musste ich noch nichtmal umbauen um die Geschichte mittig mit zwei Cliffhangern zu trennen.  Andere haben mir sogar empfohlen drei Bände daraus zu machen, was für die Vermarktung einige Vorteile bringt. Allerdings ist ein Band alleine keine fertige Geschichte, das mag dann auch nicht jeder Leser. Wenn du geeignete Punkte zum Trennen in deinen Handlungssträngen findest: gut. Wenn nicht, dann bringt es vermutlich auch wenig.

Du kannst dich damit bewerben, ggf. (wenn machbar) die Option es in mehrere Bände zu teilen vorschlagen. Vermutlich ist es aber einfacher nur "Band 1" anzubieten und zu vermerken, dass der Band 2 schon fertig ist.

Eine andere Option wäre das Werk in die Schublade zu legen und sich mit einem anderen (kürzeren) Werk zu bewerben (und im Falle eines Agenturverlags dann das große Werk auch anbieten).
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Maunzilla
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Beiträge: 2821



Beitrag04.08.2022 08:08

von Maunzilla
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Die Frage ist auch, ob es wirklich genügend Käufer gibt, die solch einen dicken Wälzer lesen möchten. Ich würde so etwas nicht kaufen, weil ich gar nicht so viel Zeit zum Lesen habe, und auch nicht monatelang am selben Schmöker kleben mag.

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Riama
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Beitrag04.08.2022 13:30

von Riama
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Man stelle sich den Film "The Sixth Sense" als Buch vor (ich denke, jeder kennt ihn). Daraus ließe sich kein Zweiteiler machen. Die Geschichte baut sich auf einen Schluss hin auf, der, teile man sie in zwei Hälften, keinen Sinn mehr erbebe. Der erste Teil hätte kein richtiges Ende. Im zweiten Teil (wo auch immer er ansetzen mag) fehlten die Hintergründe.

Ich werde also kürzen müssen Neutral
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Dirk Osygus
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Beitrag04.08.2022 14:12

von Dirk Osygus
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Mich treiben zwei Aspekte um. Einmal lese ich lange Werke auch recht gerne (z.B. Schätzing: Limit und Follett mit den Säulen der Erde). Ich würde also nicht um des Kürzens willen kürzen, sondern weil Dein Manuskript es erfordert.

Auf der anderen Seite ist es natürlich schwierig, als Debütant mit so einem Werk unterzukommen.

Wenn Du magst, lese ich mir gerne ein paar Kapitel durch. Ich mache das öfter in der oben erwähnten Testlesergruppe auf Facebook.
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Globo85
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Beitrag04.08.2022 14:21

von Globo85
Antworten mit Zitat

Riama hat Folgendes geschrieben:
Man stelle sich den Film "The Sixth Sense" als Buch vor (ich denke, jeder kennt ihn). Daraus ließe sich kein Zweiteiler machen. Die Geschichte baut sich auf einen Schluss hin auf, der, teile man sie in zwei Hälften, keinen Sinn mehr erbebe. Der erste Teil hätte kein richtiges Ende. Im zweiten Teil (wo auch immer er ansetzen mag) fehlten die Hintergründe.

Ich werde also kürzen müssen Neutral


Aufteilen heißt ja nicht zwei vollständig alleinstehende Stories draus machen. Der Herr der Ringe ist eine Geschichte, die jedoch auf drei Bände aufgeteilt ist (wobei das eigentlich 6 Bücher sind). Die Bücher aus dem A Song of Ice and Fire Zyklus sind in der deutschen Übersetzung jeweils in der Hälfte geteilt worden. MarkusMs Buch hat er in der Mitte geteilt.
Natürlich bietet ein Band für sich dann keine abgeschlossene Geschichte, aber wenn es gelingt auf einem entscheidenden Storybeat zu enden, quasi einer Atempause, dann kann man das sehr wohl teilen und dann ist nur noch die Frage, wie sehr die Bände allein stehen sollen.

Letzten Endes ist es nur ein Mittel (vielleicht der Vermarktbarkeit wegen), die Geschichte in "Portionen" aufzuteilen, wie sie es (wahrscheinlich) ohnehin ist. Szene -> Kapitel -> Akt -> Band -> Geschichte.

Beim Film "The Sixth Sense" ist der Midpoint ziemlich genau die Szene, in der der Junge offenbart, dass er tote Menschen sehen kann. Ein "Teilark" kommt dort zum Abschluss, nämlich der Versuch des Therapeuten hinter das Geheimnis seines Patienten zu kommen. Könnte man also wunderbar dort teilen und hätte jede Menge potentielle Käufer für Band 2.

Ich sage nicht, dass du das machen sollst, ich bin nur auch eher in dem Lager "Jede Geschichte kann man irgendwie teilen". Bei dir scheint es ja auch einen klaren Midpoint zu geben, nämlich da, wo die beiden Stränge anfangen sich zu verbinden. Man verfolgt also im potentiellen Band 1 zwei Stränge und fragt sich, wie die wie wohl zusammenhängen. Man findet es heraus: Ein (Teil-)Abschluss ist erreicht. Schöne Cut-Möglichkeit (theoretisch, ich kenne ja die Einzelheiten nicht).

Wie gesagt, das ist kein Plädoyer dafür, dass du das machen sollst, nur dafür, dass man es vielleicht doch machen könnte und es meist mehr Möglichkeiten gibt, als man zuerst sieht.
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Riama
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Beitrag04.08.2022 15:40

von Riama
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Globo85 hat Folgendes geschrieben:
Bei dir scheint es ja auch einen klaren Midpoint zu geben, nämlich da, wo die beiden Stränge anfangen sich zu verbinden. Man verfolgt also im potentiellen Band 1 zwei Stränge und fragt sich, wie die wie wohl zusammenhängen. Man findet es heraus: Ein (Teil-)Abschluss ist erreicht. Schöne Cut-Möglichkeit


Danke für die ausführliche Rückmeldung! Das hat mich zum überlegen gebracht. Tatsächlich ließe sich der erste Teil eben an besagter Stelle abschließen. Bei dem Zweiten besteht aber die Problematik, dass vordergründige Infos fehlen. Schwierig.
Ich muss schauen ob der "zweite Band" für sich allein stehen könnte, bzw. was potenzielle Testleser dazu meinen.
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Globo85
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Das silberne Eis in der Waffel DSFo-Sponsor


Beitrag04.08.2022 15:49

von Globo85
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Riama hat Folgendes geschrieben:
Globo85 hat Folgendes geschrieben:
Bei dir scheint es ja auch einen klaren Midpoint zu geben, nämlich da, wo die beiden Stränge anfangen sich zu verbinden. Man verfolgt also im potentiellen Band 1 zwei Stränge und fragt sich, wie die wie wohl zusammenhängen. Man findet es heraus: Ein (Teil-)Abschluss ist erreicht. Schöne Cut-Möglichkeit


Danke für die ausführliche Rückmeldung! Das hat mich zum überlegen gebracht. Tatsächlich ließe sich der erste Teil eben an besagter Stelle abschließen. Bei dem Zweiten besteht aber die Problematik, dass vordergründige Infos fehlen. Schwierig.
Ich muss schauen ob der "zweite Band" für sich allein stehen könnte, bzw. was potenzielle Testleser dazu meinen.

Muss er ja gar nicht unbedingt. Wenn als Reihe vermarktet, kaufen wohl die wenigsten Leute einfach Band 2. Im Zweifel könnte man evtl über Rückblenden nachdenken (machen ja manche Reihen, vor allem Harry Potter in den frühen Bänden sehr gerne, ich persönlich mag das überhaupt nicht).

So, wie ich den Faden verstanden habe, geht es ja erstmal drum, mit dem Projekt bei einer Agentur Interesse zu erzeugen und nicht in Zeile drei des Exposés wegen des Umfangs schon aussortiert zu werden.

Und wenn da steht "900 Normseiten (ließe sich gut auch nach 450 Normseiten in zwei Bände teilen)" ist das ja schon mal mehr, als bloß "900 Normseiten".

Das ist aber nur meine laienhafte Meinung zur Thematik, nämlich: Wenn man sich damit beschäftigt, geht viel mehr, als man denkt.
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BrianG
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Beiträge: 708



Beitrag04.08.2022 16:04

von BrianG
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Riama hat Folgendes geschrieben:
Man stelle sich den Film "The Sixth Sense" als Buch vor (ich denke, jeder kennt ihn). Daraus ließe sich kein Zweiteiler machen. Die Geschichte baut sich auf einen Schluss hin auf, der, teile man sie in zwei Hälften, keinen Sinn mehr erbebe. Der erste Teil hätte kein richtiges Ende. Im zweiten Teil (wo auch immer er ansetzen mag) fehlten die Hintergründe.


Wer eine DVD oder Bluray-Ausgabe des Films mit Specials besitzt, kann aber auch feststellen, dass es "deleted scenes" gibt. Also hat sogar der Regisseur mit dem komplizierten Namen letztlich auch was rausgekürzt.

Sicher wären die Szenen interessant gewesen, aber gefehlt haben sie auch nicht, weil wir als normale Zuseher meist nichts von deren Existenz wissen.

Ein Spieledesigner hat dieses "Phänomen" mal mit einem Donut verglichen: das Spiel (oder ganz analog das Buch oder der Film) ist wie ein Donut. Wir essen ihn auf und stören uns nicht im Geringsten daran, dass da in der Mitte ein Loch ist. Das liegt daran, dass wir gar nicht davon ausgehen, dass es da etwas anderes geben könnte. Wenn wir nicht wissen, welche Features, Quests oder sonstiger Content es nicht ins fertige Produkt geschafft hat, fehlt er uns auch nicht.

Wenn du als Autor oder Autorin kürzt, machst du das gleiche: in deinen Augen mag da zwar ein Loch in der Mitte sein. Aber wenn du nicht "teaserst", dass da etwas sein könnte, wird es niemanden stören.


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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Taranisa
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Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag04.08.2022 18:36

von Taranisa
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BrianG hat Folgendes geschrieben:
Wenn du als Autor oder Autorin kürzt, machst du das gleiche: in deinen Augen mag da zwar ein Loch in der Mitte sein. Aber wenn du nicht "teaserst", dass da etwas sein könnte, wird es niemanden stören.

Dem stimme ich zu. Wichtig ist, dass sich die Geschichte insgesamt "rund" anfühlt und jene, die sie (test-)lesen, nicht irgendwas vermissen, z.B. den Impuls, wie eine Figur auf eine bestimmte Idee kommt oder warum Figur A urplötzlich Figur B hilft, oder ähnliches.


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Riama
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Beiträge: 23



Beitrag05.08.2022 11:58

von Riama
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Der Donut-Vergleich ist gut Smile

Ich habe jetzt eine Anzeige über die Testleserbörse geschalten. Ich hoffe ein paar Leser zu finden, die mir Rückmeldung geben und sich für Kürzungen, zweiteilen (oder so lassen wie es ist Rolling Eyes ) aussprechen.
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Remington No. 1
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R

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Beiträge: 45



R
Beitrag07.08.2022 13:06
Seitenumfang? Schwer zu sagen, ...
von Remington No. 1
Antworten mit Zitat

Wie wäre es, wenn wir zuerst einmal das Expose lesen, bevor wir über die Länge des Werks spekulieren, also ob 900 Seiten zu lang sind oder sich nicht kürzen, bzw. in einzelne Bücher zerlegen lassen?
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