18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Plot, Handlung und Spannungsaufbau
Würde dieser Plottwist funktionieren?

 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 117
Wohnort: Münster


Beitrag23.07.2022 17:44
Würde dieser Plottwist funktionieren?
von Nachtvogel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich hatte letztens eine Idee für einen Plottwist, bin mir aber unsicher, ob so etwas in einem Roman wirklich funktionieren könnte. Ich beschreibe im Folgenden einmal die grobe Plot-Idee (der Einfachheit halber lasse ich alle Figuren männlich sein):

Die Geschichte wird aus Sicht der beiden Protagonisten A und B erzählt. A und B sind befreundet und beide auf der guten Seite. Ab einem bestimmten Punkt gehen sie getrennte Wege, verfolgen aber weiterhin ein gemeinsames Ziel. Auf seiner Mission lernt A dann C kennen, der ihm mehrmals hilft und ebenfalls auf der guten Seite zu stehen scheint. C ist aber nicht die ganze Zeit mit A zusammen; er taucht immer mal wieder auf, gibt ein paar Ratschläge etc., und verschwindet wieder. B ist auf seiner Mission weniger erfolgreich: Er wird von dem fiesen D, einem bis dahin unbekannten Vertreter der bösen Seite, gefangengenommen, gefoltert etc. A bekommt mit, dass B gefangen wurde. In einer spektakulären Rettungsaktion befreit er ihn. Als er dann dem bösen D, der seinen Freund gefangengenommen hat, gegenübertritt, muss er erkennen: C und D sind dieselbe Person! Später erkennt er dann auch, dass alle Hilfestellungen, die C/D ihm vorher gegeben hatte, nur Pseudo-Hilfen waren, und C/D über ihn an wertvolle Informationen zum Plan der Guten gekommen ist.

In der Geschichte müsste man also C und D äußerlich gleich beschreiben, denn es ist ja eine Person. Einem aufmerksamen Leser könnte evtl. auch schon auffallen, dass C und D sehr ähnliche Ausdrucksweisen, Ticks etc. haben. C/D will aber natürlich die Guten bewusst in die Irre führen. Eine Besonderheit an diesem Plottwist ist, dass er exklusiv für das Medium Buch ist. Verfilmen könnte man das nicht oder nur umständlich (z.B. indem C oder D immer nur mit Maske auftritt oder so).

Meine Frage ist nun vor allem: Würde das für die Leser funktionieren? Was ist mit Lesern, die beim Lesen schon ein genaues Bild von den Figuren im Kopf haben? Auch wenn C und D beide als große, schlanke, mittelalte Männer mit halblangen schwarzen Haaren beschrieben werden, würden sich diese Leser C und D vielleicht ganz unterschiedlich vorstellen, sodass dann, wenn der Plottwist kommt, diese beiden Charaktere sich unmöglich in einer Person vereinen lassen.

Ich bin gespannt auf eure Antworten!

Liebe Grüße
Nachtvogel
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag23.07.2022 17:58

von lia88
Antworten mit Zitat

Wird der Name dann gar nicht genannt oder hat er dann zwei unterschiedliche Namen? Oder der eine nennt ihn beim Vornamen und der andere beim Nachnamen?
Ich denke, mich würde es irritieren, wenn es am Ende heißt, Martin und Hugo waren dieselbe Person. Wenn es Hugo und Herr Müller sind, würds wohl passen.
Aber ich kenn die Geschichte drumrum nicht, daher kann ichs nicht genau beurteilen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2830



Beitrag23.07.2022 18:05

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Grundsätzlich kann das funktionieren, wenn die Ziele und Motive glaubhaft und die Methoden zielführend sind. Man muß eine Figur auch nicht nicht unbedingt bis ins Detail beschreiben. Ich pflege selbst bei meinen Protagonisten in der Beziehung eher vage zu bleiben, weil sich der Leser sein eigenes Bild machen soll.

_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 117
Wohnort: Münster


Beitrag23.07.2022 18:05

von Nachtvogel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

lia88 hat Folgendes geschrieben:
Wird der Name dann gar nicht genannt oder hat er dann zwei unterschiedliche Namen? Oder der eine nennt ihn beim Vornamen und der andere beim Nachnamen?
Ich denke, mich würde es irritieren, wenn es am Ende heißt, Martin und Hugo waren dieselbe Person. Wenn es Hugo und Herr Müller sind, würds wohl passen.
Aber ich kenn die Geschichte drumrum nicht, daher kann ichs nicht genau beurteilen.

Er hätte dann zwei unterschiedliche Namen, z.B. eben Martin und Hugo. Sein richtiger Name wäre Martin, unter dem er auch als der Böse (D) auftritt. Hugo ist sein Pseudonym, unter dem er sich als einer von den Guten (C) ausgibt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Caliban
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 49
Beiträge: 306
Wohnort: Passau


Beitrag23.07.2022 18:07

von Caliban
Antworten mit Zitat

Geht natürlich, wenn es gut gemacht ist. Und wie viel du von D beschreibst, liegt ja in deinem Ermessen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 117
Wohnort: Münster


Beitrag23.07.2022 18:09

von Nachtvogel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ich pflege selbst bei meinen Protagonisten in der Beziehung eher vage zu bleiben, weil sich der Leser sein eigenes Bild machen soll.

Und genau dabei hätte ich dann die Befürchtung, dass es eben nicht klappt. Wenn ich C und D gar nicht äußerlich beschreiben würde, würden die Leser sich die beiden vielleicht ganz unterschiedlich vorstellen, sodass es dann am Ende total unglaubwürdig wäre, dass es dieselbe Person sein soll...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 564
Wohnort: Deutschland


Beitrag23.07.2022 18:58

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hallo smile
Was wäre, wenn C/Ds Motivation bereits am Anfang, in einer Art Prolog oder kurzen Vorgeschichte gezeigt würde? So könnte der Leser mitverfolgen, wie dieser A gegen B ausspielt, denn darauf läuft es am Ende hinaus.
Was ich damit sagen will, früher oder später wirst Du dem Leser sowieso Häppchen zukommen lassen müssen und für einige Leser wird dieser Plottwist trotzdem vorhersehbar sein.
MfG


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2365
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag23.07.2022 19:12

von Gerling
Antworten mit Zitat

Natürlich kann das funktionieren. Ein Twist (auch Mindfuck) genannt, ist dann gelungen, wenn er überraschend kommt. Und so, wie du es in deiner Zusammenfassung beschreibst, kann er richtig gut einschlagen. Es wird immer Leser geben, die es blöd finden. Aber es jedem recht machen, geht nicht. Das wichtigste ist, dass es dir gefällt.

_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Araragi
Geschlecht:männlichDrama-Capra

Alter: 33
Beiträge: 210
Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms


Beitrag23.07.2022 19:45

von Araragi
Antworten mit Zitat

Moin,

eigentlich denke ich mir bei solchen Twists auch immer, das kann ganz schnell nach hinten gehen, aber es gibt genügend Beispiele, wo so ein Twist sehr gut funktionieren kann. Es gibt sogar einen Film, in dem derselbe Schauspieler in unterschiedlichen Kostümen fünf verschiedene Charaktere spielt, und am Ende stellt sich dann raus, dass alle fünf ein und dieselbe Person sind. Mich hat dieser Mindfuck komplett abgeholt.  

Als Schreibanfänger wird man vielleicht nicht unbedingt bahnbrechenden Plottwist schreiben, aber zumindest kann man es so gut ausgestalten, dass es dennoch annehmbar ist, selbst wenn man den Twist als Leser kommen sieht.


_________________
It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 117
Wohnort: Münster


Beitrag23.07.2022 20:42

von Nachtvogel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Caliban hat Folgendes geschrieben:
Geht natürlich, wenn es gut gemacht ist. Und wie viel du von D beschreibst, liegt ja in deinem Ermessen.

Stimmt, man könnte auch den offen bösen D nur recht vage beschreiben, während der scheinbar gute C detaillierter beschrieben wird. So könnte ich mir das schon recht gut vorstellen.

Mir ging es hauptsächlich darum, dass ich nicht einschätzen kann, wie gut Leser mit einem sehr ausgeprägten bildlichen Vorstellungsvermögen sich schon richtige Bilder von den Figuren im Kopf machen. Aber vielleicht wäre der Twist gerade dann, wenn man sich C und D komplett unterschiedlich vorgestellt hat, ein krasser Mindblow und man will die Geschichte dann unbedingt noch einmal lesen, mit diesem neuen Wissen. So ist das bei mir immer, wenn ich Geschichten mit richtig guten Plottwists lese/sehe Smile

Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:
Was wäre, wenn C/Ds Motivation bereits am Anfang, in einer Art Prolog oder kurzen Vorgeschichte gezeigt würde? So könnte der Leser mitverfolgen, wie dieser A gegen B ausspielt, denn darauf läuft es am Ende hinaus.

Dann wäre es aber ja kein Plottwist mehr, oder? Ich mag an Plottwists vor allem das Überraschungsmoment. Und dass man sich als Leser denkt: "Oh Mann, klar, das lag doch auf der Hand, wieso bin ich da nicht vorher drauf gekommen?" Es ist mir aber schon klar, dass es sehr schwierig ist, so etwas gut hinzubekommen Laughing Man muss genau die richtige Balance finden zwischen Irreführung und dezenten Hinweisen.

@Gerling und Araragi:
Danke auch für eure Antworten! Ja, ich liebe Plottwists, und es gibt so viele Filme und Bücher, wo das gut gemacht ist. Ich entnehme den Antworten bisher, dass der Plottwist so schon funktionieren könnte. Wie gut man ihn schriftstellerisch umgesetzt bekommt, ist eine andere Frage Smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5442
Wohnort: OWL


Beitrag23.07.2022 22:14

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Mach es wie die NASA: "Wir wollen nicht auf dem Mond landen, weil es leicht ist, sondern weil es schwierig ist." Oder hat das Kennedy gesagt? Confused

Also such dir ruhig eine Aufgabe, die dich an die Grenzen bringt. Die Idee an sich ist natürlich nicht neu, ich glaube, Karl May hat das schon gemacht. Aber es kann wirken.

Ich wage mal die Vermutung, daß der Effekt auf die Leser dann am größten ist, wenn es einerseits tatsächlich eine Überraschung ist und trotzdem das Gefühl bleibt, man hätte es "irgendwie geahnt".
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1735



Beitrag23.07.2022 22:50

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Ich würde die objektiven Beschreibungen sehr knapp halten und jeweils subjektiv beschreiben. Also A trifft Person mit gewinnendem Lächeln, guten Umgangsformen, freundlichem Wesen und B eine finster dreinblickende, verschwiegene Person oder so.

Das wichtigste ist, dass sein Verhalten im Nachhinein in sich schlüssig ist, sonst funktioniert es nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 709



Beitrag27.07.2022 19:55

von BrianG
Antworten mit Zitat

Vielleicht bieten dir einige Beispiele eine Inspiration.

Da möglicherweise schon die Nennung der Titel hier indirekte Spoiler darstellen könnten (insbesondere beim ersten Beispiel), setze ich die Titel als und die eigentlichen Twists separat unter Spoiler Tags. Dann können alle in "zwei Stufen" entscheiden, ob sie sich spoilern lassen wollen Razz

Beispiel 1
Fight Club (gibt es als Roman, ich kenne allerdings nur den Film)
Der namenlose Erzähler (auf Basis von Zitaten aus dem Off glauben manche, sein Name wäre Jack) ist gleichzeitig auch Tyler Durden. Der Mindfuck besteht hier darin, dass der Erzähler und Tyler den ganzen Film hindurch interagieren. Am Ende werden einige dieser "Interaktionen" nochmal gezeigt, diesmal allerdings aus der Perspektive von unbeteiligten Zusehern ausgesehen.

Beispiel 2
American Gods von Neil Gaiman
Hier ist der Twist mehrstufig. Dass Mr. Wednesday in Wahrheit Odin ist, wird schon recht bald klar. Länger dauert es, bis klar ist, dass er ein Doppelspiel betreibt, weil er auch der Mastermind hinter den Antagonisten ist.
Eine weitere Ebene des Twists kommt in Gestalt von Low-Key Lyesmith. Dessen wahre Identität lässt sich erraten, wenn der Name laut ausgesprochen wird: (Low-Key = Loki). Aber auch hier ist der Identitäts-Twist mehrstufig, da er gleichzeitig auch als Mr. World auf der Seite der Antagonisten agiert.


Beispiel 3
Vergleichsweise harmlos ist hier Song of Ice and Fire (hier keine Spoilertags beim Titel, da bei der Masse an Persönlichkeiten in dieser Reihe zwangsläufig Doppelidentitäten vorkommen.
Die, an die ich aber im Zusammenhang mit der Eingangsfrage denke, ist jene von Theon Greyjoy. Nachdem er von seinen Leuten nach der Eroberung von Winterfell verraten wurde, verschwindet er ein ganzes Buch lang aus dem Fokus, ehe in Band drei oder vier eine Figur Reek/Stinker eingeführt wird. Erst nach und nach begreifen die Leser, gemeinsam mit dem Charakter selbst(!), dass er in Wahrheit Theon ist, der unter der Folter von Ramsay Bolton buchstäblich den Verstand verloren hat


_________________
Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 117
Wohnort: Münster


Beitrag28.07.2022 01:15

von Nachtvogel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Ich würde die objektiven Beschreibungen sehr knapp halten und jeweils subjektiv beschreiben. Also A trifft Person mit gewinnendem Lächeln, guten Umgangsformen, freundlichem Wesen und B eine finster dreinblickende, verschwiegene Person oder so.

Das wichtigste ist, dass sein Verhalten im Nachhinein in sich schlüssig ist, sonst funktioniert es nicht.

Ja, das kann ich mir so gut vorstellen. Was ich auch cool fände, ist irgendeine Angewohnheit, die C/D in beiden Rollen nicht ablegen kann. Zum Beispiel, dass er sich immer ans Ohrläppchen fasst oder so (wobei man damit natürlich sehr sparsam umgehen muss). Und beim zweiten Lesen fragt man sich dann, wie einem so etwas vorher entgehen konnten.

@BrianG: Wow, danke für die Beispiele, die können wirklich eine gute Inspiration sein!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag28.07.2022 08:53

von Murnockerl
Antworten mit Zitat

Ich glaube schon, dass das richtig gut klappen kann. Auch wenn manche Leser*innen schon ahnen, dass C und D die selbe Person sind, ist das in meinen Augen nicht negativ. Leser*innen lieben es, sich schlau vorzukommen und ein kniffliges Rätsel selbst erraten zu haben - negativ ist das nur, wenn die Auflösung so offensichtlich ist, dass der Protagonist, der sie nicht kapiert, im Vergleich dumm dasteht. Da deine beiden Protas aber nicht wissen können, dass C und D die selbe Person sind, und die Ähnlichkeit zwischen den beiden Figuren nur für die Leser*innen zugängliches Spezialwissen ist (das du noch dazu nach Bedarf dosieren kannst), besteht diese Gefahr hier gar nicht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mumienfreund
Eselsohr


Beiträge: 327



Beitrag28.07.2022 11:23

von Mumienfreund
Antworten mit Zitat

Ich würde mir gar keinen Kopf darum machen, was die Äußerlichkeiten von C/D angeht. Denn wer sagt denn, dass er bei A genau so aussehen muss wie bei B? Oder genau so spricht?
Wichtig wäre nur, dass C/D (nicht die Leser!) von Anfang an weiß, dass er täuscht und trickst und seine Angst, dass er A und B zusammen antreffen könnte, würde dafür sorgen, dass er sich beiden von Anfang an unterschiedlich präsentiert.

Um es auf die Spitze zu treiben könnte man A sogar B mit C bekannt machen da dieser (B) nur D kennt, C aber so gut verkleidet ist/schauspielert, dass B ihn nicht als D erkennt.

Wenn das gut gemacht ist, umso besser. Wichtig wäre nur, dass die LeserInnen eben nicht gleich auf die Idee kommen, dass es sich bei C und D um ein und dieselbe Person handeln könntet, denn das würde den Twist verpuffen lassen und vorher die Spannung rausnehmen.

Oder aber man lässt es die LeserInnen von Anfang an ahnen, falls man eine Spannung im Bereich Triller/Suspense erreichen möchte. Da bieten sich mehrere Möglichkeiten an, je nachdem, was du schreiben willst. (A könnte z.B. auch herausfinden, dass C=D ist, kann aber B nicht warnen.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 117
Wohnort: Münster


Beitrag29.07.2022 15:11

von Nachtvogel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mumienfreund hat Folgendes geschrieben:
Ich würde mir gar keinen Kopf darum machen, was die Äußerlichkeiten von C/D angeht. Denn wer sagt denn, dass er bei A genau so aussehen muss wie bei B? Oder genau so spricht?

Ja, das stimmt natürlich, C/D kann ja bewusst täuschen, sich verkleiden usw. Laughing Das sind viele gute Ideen, vielen Dank!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
minka
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 146



Beitrag30.07.2022 12:17

von minka
Antworten mit Zitat

Meines Erachtens nach funktioniert das problemlos. C/D gibt sich bei A natürlich mit einem anderen Namen aus, sodass allein dadurch der Leser der falschen Annahme erliegt, dass C eine andere Person ist als D. Das Aussehen muss nicht detailliert beschrieben sein. A beschreibt Cs Haare als dunkel, B beschreibt sie als fast schwarz, A beschreibt ihn als groß, B beschreibt ihn als größer als er selbst …
Worauf du allerdings achten solltest, ist C/Ds Motiv. Warum fängt und foltert er B und warum freundet er sich mit A an? Ist B ihm auf die Schliche gekommen und stellt eine Gefahr für ihn dar, wärend A noch komplett ahnungslos ist? Warum foltert D B? Hat B Informationen, die D braucht? Was ist generell C/Ds Ziel.
Aber ich denke, das machst du schon.

Ansonstens, super Plot-Twist!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
minka
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 146



Beitrag30.07.2022 12:20

von minka
Antworten mit Zitat

Doppelpost – Falsche Taste gedrückt Laughing
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tasha-Fleur
Geschlecht:weiblichErklärbär
T

Alter: 41
Beiträge: 3



T
Beitrag01.08.2022 11:32

von Tasha-Fleur
Antworten mit Zitat

Ich kann mir auch sehr gut vorstellen,  dass dieser Twist funktioniert. Als Leser liebe ich solche Doppel- und Verwirrspiele und blättere oft zurück, um einige Passagen nochmal zu lesen, weil ich wissen will, wo ich nicht richtig aufgepasst habe.

Du könntest ja auch deine Testleser ein bisschen "aufteilen": du gibst einigen das Manuskript und fragst hinterher, ob sie überrascht waren. Wenn sie den Twist zu früh erraten haben, könntest du umschreiben und die Version anderen Testlesern geben (die die vorige Version und damit auch den Plottwist nicht kannten).

Und wenn sie dir sagen, woran sie es erraten haben, hilft das ja auch schon sehr weiter.

Bin gespannt, was du dann berichtest! Daumen hoch²
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Plot, Handlung und Spannungsaufbau
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Pavlos Dog oder wie wie ich ein guter...
von Cholyrika
Cholyrika Werkstatt 1 08.04.2024 15:16 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Ich liebe es zu schreiben, würde ger...
von Genußschreiber
Genußschreiber Roter Teppich & Check-In 4 17.09.2023 10:17 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Ist dieser Text gut genug für eine V...
von PatDeburgh
PatDeburgh Einstand 22 23.04.2023 08:38 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
„Ich würde ja gerne glauben, kann ...
von HansGlogger
HansGlogger Werkstatt 21 26.03.2023 00:25 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Bitte stellt Euch an dieser Stelle ei...
von Saurimat
Saurimat Roter Teppich & Check-In 1 27.01.2023 22:10 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Lapidar

von EdgarAllanPoe

von BirgitJ

von Merope

von Schreibmaschine

von JT

von sleepless_lives

von Constantine

von Boro

von Nina

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!