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Reservismus


 
 
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Ralfchen
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 76
Beiträge: 375



Beitrag25.08.2021 21:37
Reservismus
von Ralfchen
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Reservismus

Das ist nun schon der 321zigste Tag ohne Sonnen- und Wonnenschein. irgendwie fühle ich mich verspannt, obschon ich auf nichts gespannt bin. Es würde wieder ein Tag werden den die triste Fadesse in ein farbloses Kleid hüllt. Ein Vergleich mit Karl Lagerfeld sei an dieser Stelle sehnsüchtig angebracht, denn seine letzte Kollektion in Paris zeigte ein pompöses Pompassement, das die selige Maria Antoinette als Punk vibrieren lässt. Wie gerne würde ich jetzt am Laufsteg zwischen all den bunten Miezen umhertorkeln. Unter ihre kurzen Röcke grabschen, mich in den weiten Kleider verfangen, über ihre Plateau-Turnschuhe stolpern und mich in einem Rausch von Pastellfarben in einen manischen Zustand der Erschöpfung lecken.

Ich würde magere Hände in Handschuhen schütteln und unter den übergroßen Hüten Schutz vor dem Licht der grellen Scheinwerfer suchen. Ich könnte eine dieser Kurzhaarperücken tragen und mich mit ihren blinkenden, schweren Ketten schmücken. Wenn sie alle genackt und bar jeder Faser sind, würde ich mich an die ausgemergelten Ärsche und Becken pressen und die strengen Lippen inmitten ihrer ausgehöhlten Gesichter belecken - wie die Briefmarken für ne private Massensendung.

All das verschmiert im sich im Fußumdrehen In der bleichen Schminke meines farblosen Alltags, der wieder mal um 10:05 Uhr beginnt. Ich dreh mich noch 20 mal auf der Matratze hin und her und rolle mich unterwürfig wie der wirre Wiesel meiner Lieblingscartoonserie cow and chicken. Die Wände meines Einzelraumes mit Bad und WC entfernen sich langsam auf eine Distanz außerhalb meiner Griffweite und ich bemerke, dass ich bereit bin.

Bereit wozu? sinniere ich im nächsten Moment, denn ich bin seit 320 tagen ohne Job.

Ich pisse nachdenklich in die winzige NiroWCmuschel und denke dabei an meine Zeit als Würstelmann auf dem SZ0360er von Wien nach Innsbruck. irgendwie fühle ich mich wie in einem Schnellzug der an der Nicht-Zeit vorbeirast, die mich aus dem schäumenden Abfluss anzischt.



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F.J.G.
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Beitrag25.08.2021 21:56
Re: Reservismus
von F.J.G.
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N'ahmt Ralfchen.

Ralfchen hat Folgendes geschrieben:

Das ist nun schon der 321zigste Tag


Dafür, dass wir hier im Feedback-Bereich sind, wo "die Schläge in Karat gemessen werden" wie es so schön heißt, ist dieser orthographische Lapsus schwer verzeihlich.

Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
Unter ihre kurzen Röcke grabschen


 Shocked

Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
Wenn sie alle genackt und bar jeder Faser sind, würde ich mich an die ausgemergelten Ärsche und Becken pressen


 Shocked Shocked

Also, das Erste kann als Verherrlichung sexueller Gewalt gewertet werden, das Zweite ist bestenfalls geschmacklos.

Nee, sorry, mit lustig hat das nichts zu tun. Für mich ist es mal wieder eine Offensive, die mich beschämt macht ob meiner Angehörigkeit zum männlichen Geschlecht. Und Wasser auf die Mühlen derer, die eine imminente Gefahr in der gesamten Männlichkeit sehen. Eigentlich hast du mit diesen dümmlichen Männersprüchen doch genau das erreicht: Dass sich Frauen immer weniger wohlfühlen in der Gegenwart von Männern.

Denk ruhig drüber nach, wie sowas ankommt. Wie würdest du über eine Frau denken, die so über Männer redet? Glaub mir, wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann ist es, wenn sich mir eine plump an den Hals werfen will. Wieso sollte es vice versa anders sein?

Der Rest deines Textes besteht aus mittelmäßigen Wortwitzen, die aber auch nicht so recht zünden.

Bedaure.


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Ralfchen
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Beitrag27.08.2021 00:27

von Ralfchen
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Servus –


Für Kritik erstmals danke.

du darfst den Autor  nicht mit dem Inhalt eines Textes identifizieren. Ich denke ich habe mit meinen 75 Jahren ein Vielfaches mehr an Ahnung von Frauen als du. Der Text ist ironisch und eine Verzerrung jeglicher Realität. sich an Frauen und ihre Körperteile zu drücken ist kein Akt der sexuellen Gewalt. das scheint noch nicht bis zu dir vorgedrungen zu sein +  das scheinst du nicht begriffen zu haben. Die Fehler werde ich korrigieren. nur ersuche ich dich die Umgangssprache die ich verwende nicht in ein perfektions-schema der deutschen sprache zu pressen. Aber inhaltlich kann ich da nichts ändern. Danke jedenfalls für deinen Beitrag und deine Bemühungen aber nimm dir meinen ersten Satz zu Herzen. Er ist doch ein Standard für die Bewertung von Geschichten und deren Autoren.

Liebe Grüße
ralfchen


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Globo85
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Beitrag27.08.2021 08:30

von Globo85
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Hallo Ralfchen,

Zitat:
du darfst den Autor  nicht mit dem Inhalt eines Textes identifizieren.

Man darf den Autor nicht mit dem Erzähler gleichsetzen, das ist richtig. Aber die Botschaft, die ein Text vermittelt und damit eben auch sein Inhalt (je nachdem, wie man das auslegen will), da darf man einen Autor sehr wohl mal drauf ansprechen.

Nun sagst du:

Zitat:
Der Text ist ironisch und eine Verzerrung jeglicher Realität.

So weit so gut und so hätte man den Text auch mit Sicherheit lesen können, denn welcher Arbeitslose, der vorher Speisen in einem Zug serviert hat, treibt sich schon auf Modeschauen in Paris mit unzähligen, willigen Topmodels herum. Schade ist, dass du im Text "beruflichen Misserfolg" mit "Versager" gleichsetzt und daher die Ironie des vermeintlichen Erfolgs beim "schwachen" Geschlecht konstruieren willst. Abgesehen von seiner höchst bedenklichen Einstellung Frauen gegenüber ist der Erzähler zu wenig charaktesiert, um als Versager durchzugehen (Wie ist er bspw. in dieser misslichen Lage gelandet?).

Wenn du aber (in deiner Kommentierung, also als du selbst und nicht als Erzähler) schreibst
Zitat:
sich an Frauen und ihre Körperteile zu drücken ist kein Akt der sexuellen Gewalt.

, dann hab ich "Neuigkeiten" für dich: doch! Genau das ist es.

Mit deinen 75 Jahren und deiner enormen Erfahrung in Bezug auf Frauen, solltest du das wissen, bzw. ist es erschreckend, dass diese "Neuigkeiten" noch nicht bis zu einem Mann mit so viel Ahnung vorgedrungen sind.

Zitat:
nur ersuche ich dich die Umgangssprache die ich verwende nicht in ein perfektions-schema der deutschen sprache zu pressen.

So etwas in der Richtung habe ich schon öfter von dir gelesen. Fehler machen wir alle, aber wir sind ja (in der Regel) hier, um an diesen zu arbeiten und uns zu verbessern. Orthografische Schwächen mit dem Hinweis auf künstlerische Freiheit abzutun, ist da wenig zielführend.

Beste Grüße
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F.J.G.
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Beitrag27.08.2021 08:48

von F.J.G.
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Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
Für Kritik erstmals danke.


Bitte.

Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
du darfst den Autor  nicht mit dem Inhalt eines Textes identifizieren.


Moment! So einfach ist das nicht.

Du hast sehr unsensibel über sexuelle Gewalt geschrieben, punktum. Und insbesondere bei einem Klamauktext wie diesem ist es schwer zu glauben, dass du dich von den offensiven Inhalten als Autor distanzierst. Mich deucht eher, dir scheint diese Schilderung von Gewalt gegen Frauen Spaß zu machen — der Schreibstil und die Kategorisierung als Humor bestätigen dies.
Was bei ernsthaften Texten gilt — nämlich sich ausdrücklich zu distanzieren, — gilt bei Klamauk umso mehr. Hast du aber nicht getan.

Übrigens: Ich sehe, du hast diesen Text mit dem Etikett "Biografisches" versehen. Bist du jetzt immer noch sicher mit der Aussage, man dürfe "den Autor nicht mit dem Inhalt des Textes gleichsetzen"? (Was im Übrigen ein Satz ist, der für mich selbst nach längerem Nachdenken kaum Sinn errgibt.)

Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
Ich denke ich habe mit meinen 75 Jahren ein Vielfaches mehr an Ahnung von Frauen als du.


Ahja. Und die fühlen sich alle sehr befriedigt, wenn du dich an ihre ausgemergelten Ärsche presst und ihnen untern Rock grabschst … spannend.

Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
Der Text ist ironisch und eine Verzerrung jeglicher Realität.


Ironie bedeutet Humor. Und den erstickst du mit deinem Machogehabe im Keim.

 
Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
sich an Frauen und ihre Körperteile zu drücken ist kein Akt der sexuellen Gewalt.


Ihnen untern Rock zu grabschen schon. Mindestens!

Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
das scheint noch nicht bis zu dir vorgedrungen zu sein +  das scheinst du nicht begriffen zu haben.


Es fällt mir schwer zu glauben, dass du mit deinen 75 Lenzen und den von dir angepriesenen Erfahrungen mit Frauen wirklich noch nicht begriffen hast, dass die von dir geschilderten Akte zumindest Taten der Respektlosigkeit sind.

Würde mir eine Frau in den Schritt greifen oder sich an meinen Arsch schmiegen, würde ich intervenieren. Und ich wage zu bezweifeln, dass deine Herzensdamen das sehr viel anders sehen.


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Bananenfischin
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Beitrag27.08.2021 09:36

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Ich mag hier mal etwas relativierend sagen: Bei den Sätzen, in denen es um Grenzüberschreitungen ggü. Frauen geht, handelt es sich um schlaftrunkene Fantasien, die vermutlich auch beinhalten, dass die entsprechenden Frauen nichts dageben haben oder es als Teil der Performance betrachten. Und natürlich wird hier auch der Erzähler charakterisiert, der sich ja den Text durchziehend als armes Würstchen zeigt. Und dann kann (und muss) man das meines Erachtens nach auch so schreiben.
Bei seiner persönlichen Aussage hat Ralfchen sicher nur den Zusatz "wenn sie es auch wollen" vergessen. Oder, Ralfchen? Kommt noch was?

Zum Text an sich: Ich fände es wirklich gut, wenn du ein bisschen mehr Sorgfalt in deine Texte legen würdest, denn es ist klar, dass du ein besonders kreativer Geist mit Hang zu Ungewöhnlichem bist (ich mochte auch einige deiner älteren Texte schon gern, aber es gibt auch immer totale Ausreißer). Das ist erst mal sehr erfrischend, finde ich.

Ich mag solche Sätze wie
Zitat:
All das verschmiert im sich im Fußumdrehen In der bleichen Schminke meines farblosen Alltags


Zitat:
Die Wände meines Einzelraumes mit Bad und WC entfernen sich langsam auf eine Distanz außerhalb meiner Griffweite und ich bemerke, dass ich bereit bin.


Wenn es zu übertrieben wird und die verwendeten Mittel zu billig zu haben sind, gefällt es mir nicht mehr, etwa hier:
Zitat:
Ich dreh mich noch 20 mal auf der Matratze hin und her und rolle mich unterwürfig wie der wirre Wiesel meiner Lieblingscartoonserie cow and chicken.


Liebe Grüße
Bananenfischin


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Gast







Beitrag27.08.2021 09:55

von Gast
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Hi Bananenfischin,

danke für die relativierenden Worte. Ich finde, dass man heute sehr schnell dabei ist mit dem Finger auf andere Leute zu zeigen, wenn man der Meinung ist, dass diese Leute etwas falsches (in welchem Sinne auch immer) gemacht haben. Differenziertes Denken, geschweige denn ein guter Wille, fehlt dabei oft.

Zum Text selber:

Hallo Ralfchen,

ich habe schon einige deiner Posts gelesen. Auch den Beitrag, der wirklich ausuferte und in Nazi-Diskussionen endete. Vieles was du schreibst gefällt mir von der Idee und der kreativen Energie dahinter. Die Umsetzung finde ich etwas holprig. Genauso deine Antworten auf manche Kritiker. Aber danke für die außergewöhnlichen Perspektiven, die du aufzeigst. Es ist oft spannend zu lesen, was du schreibst!

Beste Grüße
Janus
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Globo85
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Beitrag27.08.2021 10:24

von Globo85
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Zitat:
Differenziertes Denken, geschweige denn ein guter Wille, fehlt dabei oft.


Ich habe differenziert, nämlich zwischen seinem literarischen Werk und seinem persönlichen Statement. Um das zu erkennen, müsste man dann aber eben auch differenziert lesen.

Und ich habe nicht mit dem Finger auf Leute gezeigt, sondern auf gestellte Thesen. Eine dieser Thesen lautet:
Ralfchen hat Folgendes geschrieben:
sich an Frauen und ihre Körperteile zu drücken ist kein Akt der sexuellen Gewalt.


Wenn dann relativiert wird, a la
Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
Bei seiner persönlichen Aussage hat Ralfchen sicher nur den Zusatz "wenn sie es auch wollen" vergessen.

, finde ich das nicht dankenswert, sondern zum Kopfschütteln.

Mit Zustimmung des "Opfers" kann es schon per definitionem keine Gewalt sein, da sich diese gerade gegen den Willen des Opfers richtet.

Wenn jemand Unsinn verzapft, dann muss man das auch mal ansprechen dürfen. Es geht ja nicht darum den User bloßzustellen, sondern eine (im allerbesten Fall und mit jeder Menge Wohlwollen) missverständliche (und damit gefährliche) Aussage zurechtzurücken.
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Bananenfischin
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Beitrag27.08.2021 11:17

von Bananenfischin
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@Globo85: Du fühlst dich offenbar von Janus angegriffen – konkret dich angesprochen hat er aber nicht, sein Posting ist ja allgemein formuliert.

Meine Relativierung, auf die du anspielst, bezieht sich klar auf den Text mit seinem Kontext und die Figur mit ihrer Charakterisierung.

Was die persönliche Aussage des Autors angeht: Ich versuche (gelingt mir auch längst nicht immer), nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen und lieber noch einmal nachzufragen. Darum habe ich das hier, wo ich denke, dass sich jemand vielleicht nur zu verkürzt ausgedrückt hat, getan (in beiderseitigem Einvernehmen können Leute sich doch aneinanderdrücken, wie und so viel sie wollen). Nun käme es auf die Antwort dazu an. smile


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Pickman
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Beitrag27.08.2021 12:57
Re: Reservismus
von Pickman
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Hi Ralfchen,

dann wollen wir mal. Vielleicht laufen Deine biografischen Texte besser als Deine Witze.

"... der 321zigste Tag ..." - Es muss heißen: "... der 321ste Tag ..."

"... ohne Sonnen- und Wonnenschein ..." - Ein Wortspiel, nicht gerade der Kracher, aber wenn Du den Ich-Erzähler als Witzbold charakterisieren willst, passt es.

"... irgendwie fühle ich mich verspannt, obschon ich auf nichts gespannt bin." - Noch eins. Siehe oben.

"Es würde wieder ein Tag werden den die triste Fadesse in ein farbloses Kleid hüllt." - Interpunktion! Interessanter Neologismus.

"Ein Vergleich mit Karl Lagerfeld sei an dieser Stelle sehnsüchtig angebracht ..." - Zu umständlich, reißt den Leser, der plötzlich angesprochen wird, aus dem Lesefluss. Aus meiner Sicht besser: "Lagerfeld zeigte ..."

"... ein pompöses Pompassement ..." Noch ein Neologismus. Damit würde ich nicht so freizügig umgehen, schon gar nicht, wenn es nur darum geht, eine Alliteration zu erzeugen.

"... als Punk vibrieren lässt." - Punks vibrieren nicht. Originalität ist eine feine Sache - aber sie sollte auch passen. Außerdem: statt des Indikativs müsste hier der Konjunktiv II stehen.

"Wie gerne würde ich jetzt am Laufsteg zwischen all den bunten Miezen umhertorkeln. Unter ihre kurzen Röcke grabschen, mich in den weiten Kleider verfangen, über ihre Plateau-Turnschuhe stolpern und mich in einem Rausch von Pastellfarben in einen manischen Zustand der Erschöpfung lecken." - Ich verstehe die Kritik am Inhalt dieser und der folgenden Passage nicht. Es handelt sich erkennbar um einen Wunschtraum, nicht meinen, aber insbesondere nicht um eine Gebrauchsanleitung oder gar eine Aufforderung.

"All das verschmiert im sich im Fußumdrehen In der bleichen Schminke meines farblosen Alltags ..." - Orthographie! Ansonsten nicht schlecht.

"... rolle mich unterwürfig wie der wirre Wiesel meiner Lieblingscartoonserie cow and chicken ... " - Nicht verstanden.

"Ich pisse nachdenklich in die winzige NiroWCmuschel und denke ..." - Weg mit dem Adverb! Erstens, weil es ein Adverb ist, und zweitens, weil es redundant ist; denn nach "und" steht schon "denke".

"... irgendwie fühle ich mich wie in einem Schnellzug der an der Nicht-Zeit vorbeirast, die mich aus dem schäumenden Abfluss anzischt." - Passt das? Ich verstehe schon, dass in dem Abfluss gerade nicht viel passiert. Aber ich komme nciht darauf, warum der Ich-Erzähler sich wie in einem Schnellzug fühlen sollte.

Cheers

Pickman


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nebenfluss
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Beitrag27.08.2021 15:38

von nebenfluss
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Globo85 hat Folgendes geschrieben:
Abgesehen von seiner höchst bedenklichen Einstellung Frauen gegenüber ist der Erzähler zu wenig charaktesiert

Pardon, aber ich möchte davon nicht absehen.
Ich habe es so verstanden, das alles, was sich hier auf Frauen bezieht, Bestandteil eines Traums oder einer - danke, Bananenfischin - schlaftrunkenen Fantasie ist. Nimmst du das wirklich zum Anlass eines solchen Urteils, oder hast du etwas anderes gelesen?
Ich würde da auch gerne differenzieren, zwischen träumen, denken, sagen, handeln. Wie weit kann man "höchst bedenklich" da überhaupt noch skalieren, damit die Differenzierung (also quasi der Schweregrade) noch gelingt?


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F.J.G.
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Beitrag27.08.2021 15:48
Re: Reservismus
von F.J.G.
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Pickman hat Folgendes geschrieben:
"... der 321zigste Tag ..." - Es muss heißen: "... der 321ste Tag ..."


Veto.

Mit Zahlen, die als Ziffern geschrieben werden, bildet man die Ordinalzahlen zwingend mit einem Punkt:

Zitat:
… der 321. Tag …


Quelle: Duden 2006, Kapitel 5.1, §104.


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Pickman
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Beitrag27.08.2021 16:10

von Pickman
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Einverstanden

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Globo85
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Beitrag27.08.2021 16:23

von Globo85
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Globo85 hat Folgendes geschrieben:
Abgesehen von seiner höchst bedenklichen Einstellung Frauen gegenüber ist der Erzähler zu wenig charaktesiert

Pardon, aber ich möchte davon nicht absehen.
Ich habe es so verstanden, das alles, was sich hier auf Frauen bezieht, Bestandteil eines Traums oder einer - danke, Bananenfischin - schlaftrunkenen Fantasie ist. Nimmst du das wirklich zum Anlass eines solchen Urteils, oder hast du etwas anderes gelesen?
Ich würde da auch gerne differenzieren, zwischen träumen, denken, sagen, handeln. Wie weit kann man "höchst bedenklich" da überhaupt noch skalieren, damit die Differenzierung (also quasi der Schweregrade) noch gelingt?


Ich lese nichts von Schlaftrunkenheit, sondern Antriebslosigkeit, aber das ist ja auch nur meine Lesart. Und an einer Skalierung der Schweregrade bei dem Thema möchte ich mich nicht beteiligen, insofern entschuldige ich mich für die Wortwahl "höchst bedenklich".

Das war aber auch nicht Kern meines Posts.

Der lag vielmehr im Hinweis darauf, dass
Zitat:
sich an Frauen und ihre Körperteile zu drücken ist kein Akt der sexuellen Gewalt.

eine These ist, der ich entschieden widerspreche.
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nebenfluss
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Beitrag27.08.2021 22:42

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

@Globo85:
Alles gut.
Hierzu ...
Globo85 hat Folgendes geschrieben:

Das war aber auch nicht Kern meines Posts.

Der lag vielmehr im Hinweis darauf, dass
Zitat:
sich an Frauen und ihre Körperteile zu drücken ist kein Akt der sexuellen Gewalt.

eine These ist, der ich entschieden widerspreche.

... möchte ich noch anmerken, dass die Verwendung des Begriffs Gewalt für nahezu alles, was irgendwie übergriffig ist (vgl. verbale Gewalt, psychische Gewalt) in erster Linie in femininstischen und verwandten Diskursräumen Konsens ist. Wer sich mit denen nicht beschäftigt, hat möglicherweise eine konventionellere, engere Definition davon. Insofern könnte es auch sein, dass du den Satz drastischer verstanden hast als er gemeint war. Es war (sagen wir, in den letzten 75 Jahren) noch nie in Ordnung, sich ohne Weiteres an wildfremde Frauen (oder generell Menschen) zu drücken, von daher kann ich mir kaum vorstellen, dass Ralfchen dies ausdrücken wollte. Aber das kann er natürlich nur selbst klären.


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Levo
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Beitrag28.08.2021 11:02

von Levo
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Ralfchen ist 75 und sollte als selbsternannter Frauenversteher in der Lage sein, sich ganz erwachsen selbst erklären zu können. Ewig Gestriges in Texten darzustellen, ist OK. Dann sollte er aber auch in der Textanalyse, wenn er schon drauf angesprochen wird, schreiben können, "sich an Frauen zu rubbeln, ist natürlich übergriffig" - um klarzustellen, dass sein Erzähler als Ar***loch rüberkommen soll. Bisher las ich das nirgends heraus, auch nicht aus dem Originaltext.
Und fehlendes Uptodate-Bringen ist keine Entschuldigung für einen Schriftsteller, der mit seinen Texten etwas übermitteln will. Unsere Worte sollten schon so gewählt sein, dass sie das vermitteln, was wir vermitteln wollen. Wenn Missverständnisse auf dem Niveau entstehen können, ob es OK ist, sich an Frauen zu reiben, wirft das kein gutes Licht auf die schriftstellerischen Fertigkeiten im Ursprungstext. Da sollte noch nachgeschliffen werden.
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Pickman
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Beitrag28.08.2021 11:31

von Pickman
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Ob das Reiben übergriffig ist oder nicht, hängt immer vom Kontext ab. Nicht jede Frottage findet mit Wildfremden in der U-Bahn statt.

Man kann das übrigens sogar pathologisieren:
Zitat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Frotteur


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nebenfluss
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Beitrag28.08.2021 20:15

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Levo hat Folgendes geschrieben:
Ewig Gestriges in Texten darzustellen, ist OK. Dann sollte er aber auch in der Textanalyse, wenn er schon drauf angesprochen wird, schreiben können, "sich an Frauen zu rubbeln, ist natürlich übergriffig" -

Was meinst du mit "sollte auch schreiben können"? Wirkt auf mich, als wolltest du dem Autor eine Antwort nach deinen Wünschen diktieren.
Übrigens: Dinge die "natürlich"(!) so sind, braucht man sowieso nicht hinschreiben.

Levo hat Folgendes geschrieben:
um klarzustellen, dass sein Erzähler als Ar***loch rüberkommen soll. Bisher las ich das nirgends heraus, auch nicht aus dem Originaltext.

Für mich ist der Prota gar nicht ausreichend charakterisiert, dass ich mir ein moralisches Urteil über ihn bilde. Das stört mich auch nicht.
Warum spielt Ralfchens Rückmeldung für dich eine Rolle? Wird der Text in deinen Augen besser oder schlechter, wenn er dir seine diesbezügliche Intention hinterher-erklärt? Der Text verändert sich doch dadurch nicht, und dein Urteil hast du schon getroffen.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Und fehlendes Uptodate-Bringen ist keine Entschuldigung für einen Schriftsteller, der mit seinen Texten etwas übermitteln will. Unsere Worte sollten schon so gewählt sein, dass sie das vermitteln, was wir vermitteln wollen.

Da wüsste ich gerne, ob du mit dem gewählten Wort "Entschuldigung" vermitteln wolltest, Ralfchen hätte eine Schuld auf sich geladen, und die müsse noch "beglichen" werden. So wirkt das nämlich auf mich.
Des weiteren vermittelst du mir, dass du meine Antwort an Globo85 als einen Versuch der Entschuldigung ansiehst, was ich wiederum nicht vermittelt habe. Ich ging von einem Missverständnis aus, ohne dafür einer Seite Schuld zuzuweisen:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Insofern könnte es auch sein, dass du den Satz drastischer verstanden hast als er gemeint war.

Ich wollte deeskalieren, nicht eskalieren.

Levo hat Folgendes geschrieben:
Wenn Missverständnisse auf dem Niveau entstehen können, ob es OK ist, sich an Frauen zu reiben, wirft das kein gutes Licht auf die schriftstellerischen Fertigkeiten im Ursprungstext.

Diese These habe ich noch in keinem Schreibratgeber oder sonstigem Buch übers Schreiben gelesen. Im Prosabereich würde ich sie auf Kinder- und (in geringerem Maße) Jugendliteratur anwenden, aber nicht auf Texte für Erwachsene.
Wenn man wissen will, ob ein Verhalten OK ist oder nicht, befragt man die Gesetze oder Menschen, die entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Oder - wenn man das Verhalten vorhat - gleich diejenigen, die davon betroffen sein werden. Oder man vertraut auf sein Bauchgefühl.
Es kann passieren, dass ich aufgrund von Geschichten meine Haltung zu etwas ändere, ja. Aber ich käme nie auf die Idee, dass die Werke von Prosaschriftstellern grundsätzlich eine solche pädagogische Funktion haben müssten.
Was wäre mit all den Epen, in denen Schlachten stattfinden, der Leser mit einer Seite mitfiebert, aber das Leid der Sterbenden auf der Gegenseite, die Trauer ihrer Angehörigen usw. mit keinem Wort erwähnt wird? Das wäre dann also Ausdruck schriftstellerischen Unvermögens, weil nicht vermittelt wird, das Töten nicht OK ist?


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Beitrag28.08.2021 20:30

von F.J.G.
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Nebenfluss, ich widerspreche dir.

Natürlich fließt in antiken Epen zuhauf Blut und es wird gemetzelt was das Zeug hergibt. Nur das ist E-Literatur und das Thema wird mit dem nötigen Respekt angefasst.

Auch in Stieg Larssons "Verblendung" kommt sexuelle Gewalt zur Präsentation. Vergewaltigung, Misshandlung, das ganze Programm. Aber auch da gilt: Der Täter wird klar benannt, wird nicht verherrlicht, im Gegenteil kriegt er am Ende sein "Fett weg".

All das steht in krassem Widerspruch zu Ralfchens Machwerk. Er distanziert sich nicht von den Taten des Protagonisten. Er stellt es als normal und akzeptabel dar, sich an Frauen zu reiben und ihnen untern Rock zu greifen. Er tut dies mit einer Ladung Humor (zumindest soll es Humor sein, habe ich gehört) und bagatellisiert und profanisiert Gewalt gegen Frauen damit.

Somit habe ich bei Ralfchens Text die gleichen Bauchschmerzen, wie die, als ich "The Interview" auf Netflix gesehen habe (ein selten dämlicher Film), wo Kim Jong-un als handzahmer, lustiger Zeitgenosse dargestellt wurde.


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Beitrag28.08.2021 21:35

von nebenfluss
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Kojote hat Folgendes geschrieben:

Natürlich fließt in antiken Epen zuhauf Blut und es wird gemetzelt was das Zeug hergibt. Nur das ist E-Literatur und das Thema wird mit dem nötigen Respekt angefasst.

Erstens gibt es zahlreiche Werke der eindeutigen U-Literatur, auf die das Gesagte zutrifft.
Zweitens ist Ralfchens Text für mich E-Literatur, oder ein dahingehender Versuch. Für U ist er stilistisch viel zu unzugänglich.

Was an Respekt nötig ist, lässt sich nicht allgemeingültig definieren. Deine erste Reaktion hier im Faden würde ich z. B. als extrem respektlos bezeichnen. Du magst anderer Meinung sein.

Zitat:
All das steht in krassem Widerspruch zu Ralfchens Machwerk. Er distanziert sich nicht von den Taten des Protagonisten.

Die kritisierte Passage beginnt mit den Worten
"Wie gerne würde ich jetzt"
Konjunktiv. Er liegt im Bett. Er belästigt niemanden. Es gibt keinen Hinweis, dass es sich um eine Erinnerung, um etwas tasächlich Erlebtes, Getanes handelt.
Was für Taten? Wovon distanzieren? Dass der Typ irgendwann aufsteht und pissen geht?  

Ob es sich um ein Machwerk handelt, könnte man diskutieren. Doch dafür müsstest du dich auf eine literarische Betrachtung einlassen, die darüber hinausgeht, als skandalös empfundene Formulierungen aus dem Kontext zu reißen, als Realität zu behandeln und dem Autor an den Kopf zu werfen.

Zitat:

Er stellt es als normal und akzeptabel dar, sich an Frauen zu reiben und ihnen untern Rock zu greifen. Er tut dies mit einer Ladung Humor (zumindest soll es Humor sein, habe ich gehört) und bagatellisiert und profanisiert Gewalt gegen Frauen damit.

Normal und akzeptabel sind gesellschaftliche Kategorien.
Wie kann dazu in dieser Geschichte etwas dargestellt werden, obwohl der Prota in ihr komplett sozial isoliert ist, sich im Zustand völliger Intimität befindet? Über die Normalität seines Verhaltens in Gesellschaft (von Frauen oder sonstwem) verrät der Text nichts.
Wo du das mit dem Humor herhast, weiß ich nicht.


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F.J.G.
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Beitrag28.08.2021 21:46

von F.J.G.
Antworten mit Zitat

Belassen wir es dabei:

Ob Ralfchens Fantasien über Frauen rein fiktiver und imaginärer Natur sind, ist egal, denn ich bin dagegen, Gewalt gegen Frauen in Jux und Tollerei zu verpacken.

Damit wäre alles für mich gesagt.


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Levo
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Beitrag28.08.2021 23:06

von Levo
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Zitat:
ich bin dagegen, Gewalt gegen Frauen in Jux und Tollerei zu verpacken.  


Dem habe ich auch nichts hinzuzufügen.
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