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Thorsten und Vera


 
 
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Kika10
Gänsefüßchen
K


Beiträge: 21



K
Beitrag19.06.2023 08:51
Thorsten und Vera
von Kika10
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

1

Thorsten und Vera teilten sich ein Büro und saßen einander stets im Blickwinkel, auch wenn sie ihren Stuhl am Schreibtisch aus einem gewissen gegenseitigen Überdruss heraus in stillem Einvernehmen je so hingestellt hatten, dass sie einander den Rücken zukehrten. Oftmals spiegelte sich Thorstens nach Kernseife riechendes, nicht perfekt, jedoch bemüht gebügeltes weißes Hemd in Veras Thermoskanne. Leicht gekrümmt saß er da und spürte Vera lauernd im Nacken. Lauernd? Er spürte den züngelnden Groll den sie gegen ihn hegte. Seine Nackenhaare sträubten sich und verharrten in diesem gesträubten Zustand, als habe jemand hinter seinem Rücken auf das „Pause-Zeichen“ gedrückt.
Tagsüber saßen sie  Rücken an Rücken und „arbeiteten“.
„Arbeiteten“ wird hier in Anfürungsstrichen gesetzt, denn….
Vera spielte „Moorhuhn“ und schrieb nebenbei an einem Blog über das Projekt, das ihnen beiden angetragen war:  Das sommerliche Kulturleben zu organisieren und zu betreuen – kulinarische, musikalische und literarische Feste, Veranstaltungen für Kinder und Senioren im ganzen Land. Im „schönen Ostfriesenland bi di Waterkant“, wie man zu sagen pflegt - ihrer beider Heimat.
   Thorsten mit seinem gesträubten Nackenhaar saß meist untätig da und strahlte erdschwere mühevolle Stringenz und unnahbaren Ernst aus. Dazu brütete er ergebnislos an bösen Gedanken herum. Schichten an schwelendem Verdruß hatten sich ihm über Jahre ins Gebein gefressen. Die Tage durchschritt er bildhaft gesprochen durch einen Ärgeracker, holte sich aber im übertragenen Sinne nichts als morastige Füße dabei.
Viel zu selten war es den beiden beschieden, sich voneinander freizuatmen.

   Einmal in der Woche durfte Thorsten sich eine Auszeit nehmen. Dann fuhr er nach dem Abendessen noch auf ein paar Biere hinweg und kehrte selten bis nie vor vier Uhr morgens heim. Doch sonst?
   Sie schliefen nachts im selben Bett und wurden roh vom selben Wecker in den selben Tag mit einer so quasi synchronisierten Tagesstruktur hineingerupft, die wie in einer Komposition an manch einer Stelle leicht auseinanderdriftet, so doch immer aufeinander bezogen scheint.
   Mit einem synchronen Sforzato Akzent (dem Weckerschrill) wurde man mit einem Schlage geweckt, dem folgte nun ein kurzes Auseinanderdriften in einer missglückten Komposition, die  sich der Leser in einem schweren Grave und einer wässrigen Molltonart vorstellen möge.  
   Vera machte Frühstück, nörgelte an Jakob herum, Thorsten verschwand im Duschhäusel, duschte sich aggressiv ab, und die zweistimmige Melodie des Alltags, wenn denn von einer solchen gesprochen werden darf, rückte wieder zusammen,  Thorsten trat in die enge Küche, schlang, ohne sich hinzusetzen, ein Brot hinab, spülte mit Plörre nach, gurgelte auf seine widerliche Art die Krümel aus den Zähnen hinaus, spuckte sie in die Spüle mit dem Stapel an ungespültem Geschirr, drehte den Wasserhahn bis zum Anschlag auf, ließ einen wütenden Schwall Wasser drüberschwappen, mahnte sauertöpfisch zur Eile, und dann fuhr man die rund 80 Kilometer zum Dienst, schweigsam auf den Asphalt starrend, um sodann, wie zu Anfang beschrieben, im Büro herumzusitzen und in vermeintlichem, so doch undurchschschaubarem Fleiß vor sich hinzubrüten.
   Zusätzlich zu den Eingangs beschriebenen Schichten an Verdruss, trug Thorsten neuerdings auch noch einen frischen Ärger mit sich herum, infolge dessen er noch käsiger, bleicher und starrer aussah als sonst.  
   Vera hatte sich bereits angewöhnt in seinem Windschatten leise aufzutreten.
   Im Betrieb war ein beklemmender Krieg ausgebrochen: Thorsten hatte sich mit Silvia und Eberhard, mit denen man sich doch früher fast befreundet wähnte, dermaßen verkracht, dass es Vera noch immer ganz kalt, klamm und gleichzeitig heiß zumute wurde, wenn sie an diesen scheußlichen Nachmittag vor etwa sechs Wochen zurückdachte:
   Von wüstem Geschrei auf dem Flur war sie aus ihrem beamtlichen Arbeitsschlummer geweckt worden. Bang öffnete sie die Tür einen Spalt breit: Eberhard und Thorsten standen da, und ihr schien, als würde Eberhards rötliche Nasenspitze vor Zorn vibrieren. Thorsten bewarf sein Gegenüber mit ungeheuerlichen Kraftausdrücken, und man musste regelrecht zittern, dass er womöglich auch noch handgreiflich würde.
   „Ich lasse mir das nicht bieten!“ hatte Thorsten mit sich hysterisch überschlagender Stimme eiskalt und aggressiv gebrüllt. Eberhard war dunkelrot angelaufen vor Ärger, schwieg allerdings (vorerst) und begab sich ohne ein weiteres Wort in das Zimmer nebenan zurück. Auch Silvia, seine Freundin, war aus ihrem Büro getreten, zog sich fassungslos zurück und schloss ganz leise die Tür.

   Vera wollte warten, bis Thorsten sich halbwegs beruhigt hatte, doch Thorsten beruhigte sich nicht – ebensowenig, wie sich seine gesträubten Nackenhaare jemals wieder gelegt haben.
   Zunächst war sie auf bannende Psychologate auf der Heimfahrt eingestimmt. Sie würde zu Thorsten halten, egal um was es ging, denn sie musste ja mit ihm leben. Doch so kargsilbig wie auf dieser Fahrt hatte man den ohnehin nicht sonderlich plaudrig veranlagten Leptosomen Thorsten noch nie erlebt.
  Schmallippig schaute er auf die Straße und die Stille war derart bedrückend und zäh, dass Vera, die selber auch nicht unbedingt als Plauderquell galt, schließlich auch noch gänzlich verstummte. Schweigend fuhr man die 80 Kilometer nach Hause, und in dem „gutkomponierten“ Musikstück, das man dieser Lebensgemeinschaft zur bildlichen Verdeutlichung unterlegen könnte, bildeten sich zwei Fermaten auf einer langen Pause.
Zwei Fermaten – gleich aussehend, so doch mit gänzlich anderem Inhalt.
„Hallooo?!? Um was geht´s eigentlich, ej?“
(hatte Vera gefragt)
 Keine Antwort.

   Später sagte Thorsten noch: „Ich möchte da jetzt nicht drüber rejden müssen!“
(plattdeutsch eingefärbt tönten seine Worte) und schaltete den Fernseher laut. Fußballgegröle erfüllte das enge Wohnzimmer und Vera stahl sich ins Schlafzimmer, um ein Telefonat mit Silvia zu führen.
Eigentlich konnte sie Silvia nicht leiden, und im Sommer waren die Damen einmal unschön aneinandergeschrammt, als Silvia Vera auf ihre beständig schlechte Laune ansprach, die das Betriebsklima verderben würde. Und dabei hatte Silvia ihre Stimme ganz lieb eingefärbt -  süßlich, wie Vera fand - und solcherart hinzu, als habe sie die anzubringenden Worte zuvor sorgsam geprobt.
 Wenn ich ganz lieb bin, dann kann die mir doch wohl nicht gram sein! mag Silvia gedacht haben. Doch Vera hatten die Worte (einen mit Zucker bestäubten, leichten Tadel) zusätzlich sauer gestimmt und sie war nicht groß darauf eingegangen.
Am Abend war dann noch ein Anruf von Silvia gekommen, die sich entschuldigen wollte: Es stünde ihr eigentlich nicht zu, jemandem seine Stimmungen und Launen vorzuschreiben, denen doch sicherlich ein Grund zugrundeläge? Am Satzende war ein kleines Fragezeichen aufgeblitzt, um augenblicklich wieder zu verglimmen, da Silvia gleich anschließend gedacht haben mag:
„Geht mich ja im Grunde nichts an!“ – und interessiert mich eigentlich ehrlich gesagt auch nicht! (Das mag sie auch noch gedacht haben.)
   Besetzt!
   Vera war immer schlecht gelaunt, weil ihr alles um sich herum schlechte Laune bereitete: Die Arbeit, ihre Eltern, ihr Ex (der Vater von Jakob) und allen voran Thorsten, der etwa zwei mal pro Jahr Frau und Kind verdrosch. „Verdrosch“ kann man so vielleicht nicht sagen, auch wenn es Vera hernach immer so vorkam, als sei sie verdroschen worden. Ihr Gesicht schien ihr rot und verschwollen, und sie fühlte fünf brennende Finger auf der roten, geschwollenen Wange, ohne dass er sie wirklich geohrfeigt hätte. Nicht schlimm zwar, – die körperlichen Blessuren hielten sich in Grenzen – so doch bedrohlich. Er packte Vera grob am Arm, schüttelte sie, presste sie an die Wand und schrie ihr eine (meist absurde, wie sie fand) Anschuldigung mitten ins Gesicht, so dass sie sich am liebsten die Ohren zuhalten würde, wenn er ihr die Arme nicht immer so schraubstockartig festhielte.
   Dann schüttelte er sie nochmals kräftig und ließ sie mit einem groben Ruck wieder los, und auch wenn der Drang, ihr laut klatschend eine saftige Orkanwatschen herabzuhauen nahezu übermächtig war, so hatte er sich bislang immer noch beherrscht.
    Seinem unehelichen Stiefsohn Jakob hatte er allerdings wirklich mal eine schallende Ohrfeige verpasst, wobei ihm Vera in diesem Falle rechtgeben musste, da der Knirps offenbar geklaut hatte.
„Jakob, sieh mich an!“ hatte Thorsten im Duschhäusl Vera eines Morgens keifen hören. „Wo kommt das viele Geld her?!“  Ihre Stimme überschlug sich fast,. „ich hööööre!“
Doch man hörte gar nichts.
„Hast du deine Stimme verloren?“
   Thorsten drehte den Duschhahn ab, stieg in seine Alltagsklamotten und schon füllte er den engen, düster verrumpelten Flur wieder mit seiner unguten bedrohlichen Ausstrahlung, die dann schon bald in besagte Ohrfeige münden sollte.
   Die ungute Ausstrahlung, von der man sich allmorgendlich immerhin vier, fünf Minuten lang freiatmen konnte, wenn der Reinlichkeitsliebende ins Duschhäusl entschwand, war nun an diesem Morgen durch den Fund gänzlich verdorben worden. Vera hatte in Jakobs Zimmer ein Kuvert mit 200 Euro gefunden, und woher ein 11-jähriger Junge so viel Geld hatte, war wohl unschwer zusammenzureimen.
   Eine Woche zuvor war Thorstens Schwester Christiane übers Wochende mit ihrem Sohn Justin zu Besuch gewesen, und am Montagabend hatte Christiane am Telefon erzählt, dass ihnen Geld fehle. Irgendwas stimmte mit ihrer Bankkarte nicht. Sie war verzweifelt, aber Thorsten hatte sie gleich unschön angeherrscht: „Willst du damit sagen, dass du uns verdächtigst?“ „Nein, natürlich nicht,“ tönte es kleinlaut vom anderen Ende der Leitung, doch Thorsten war, wie fast immer, gleich der Kamm geschwollen und schwoll zusätzlich zu den gesträubten Nackenhaaren nicht mehr ab.
   Begütigende Worte waren bei Thorsten nur Tröpfchen auf eine heiße Herdplatte. Sie verzischten augenblicklich, und man hätte sich die Mühe sparen können, sie anzubringen.     Kurzangebunden hatte er das Telefonat beendet und Christiane einfach aus seinem Leben gewischt. Er verbannte alle möglichen Leute kurzerhand in sein Hirn-Doc „UP“ (unerwünschte Person) und dieses Doc verschob er dann regelmäßig in den Papierkorb. (Soll das Doc UP wirklich in den Papierkorb verschoben werden?  JA - ). Erleichterte er sich auf dem Klosett,  so empfand er es so, als würde der Papierkorb gleich mitgeleert. Na, wenn´s so gewesen wäre! Auf dem Klo sitzend, stellte er sich dererlei zwar bildlich vor, doch wenn´s so einfach wäre! In Wirklichkeit quoll der Papierkorb in seinem Kopf so allmählich über. In wilder Wut verknüllte Zettel aus dem überquellenden Papierkorb schienen alle guten Gedanken aufzusaugen und wegzuwischen, so dass Thorsten einfach immer unerträglicher wurde. In seinem Kopf befanden sich mittlerweile überhaupt keine guten und gescheiten Gedanken mehr.
Doch zurück zu Christiane:
„Das kann sie doch unmöglich gemerkt haben!“ dachte Thorsten, schnaubend vor Unverständ-nis. Auf ihrem Konto waren doch 1.418,10 €uro drauf – das merkt die doch nie im Leben, wenn was fehlt, weil sie immer in Eile ist und ständig nur 50 €uro-Scheine abmelkt, um nicht in Versuchung zu geraten, wusste Thorsten.

Die Wahrheit war, dass Thorsten Schulden hatte, mehr als gedacht, und ihm schon seit längerem   langsam und doch stetig der Arsch auf Grundeis ging.
   Als Vera und Christiane am Sonntagabend im Wohnzimmer klönten, hatte Thorsten sich im Flur an Christianes Handtasche zu schaffen gemacht.  Ja, da fand sich ihre zierliche kleine Börse, und erst gestern, vom Weine in eine lose Plauderstimmung versetzt, hatte Christiane lachend erzählt, dass ihr jener Fehler eines Nachbarn, der die Geheimzahl der Bankverbindung seiner Frau nicht kannte, so dass er nach deren Exitus nicht mehr an das gemeinsame Konto herankam, wohl kaum passieren könne.  „Meine Geheimzahl ist total einfach!“ lachte sie, „viermal die sechs – so wie bei einer Sex-Hotline! Hahahaha, und zwar ALLE meine Geheimzahlen, also absolut alle! Singelbörse, Eliteparter, facebook – das ist sou einfach, da kommt niemand drauf!“ Dies war einprägsam genug. Thorsten griff sich ihre EC Karte und huschte ebenmal zum Supermarkt gegenüber um sich 400 €uro zu zapfen, und wenn die Damen im Wohnzimmer aufmerksam gewesen wären, hätten sie ihn mit seinen chronisch gesträubten Nackenhaaren unter der dunklen Jacke sogar von hinten dort stehen sehen.
Zwar fühlte er sich schlecht dabei, doch er fühlte sich eigentlich immer schlecht. Jetzt hatte er das Geld in seine Jacke gestopft, die er nun in den Flur hängte.
„Thorsten!“ rief Vera.
„Jaaah?!“
Thorsten fühlte sich leicht nervös und überspielte die leichte Nervosität mit einer versöhnlichen Jovialitesse, die er manchmal an den Tag legte, wenn er scheinbar „gut“ drauf war. Das geschah hin und wieder, etwa so, wie wenn sich in einem verregneten Sommer mal sporadisch die Sonne zeigt, und hatte durch die Seltenheit eine gewisse Kostbarkeit angenommen. Doch in Wahrheit war Thorsten nie gut drauf.
Gästen gegenüber aber gab er sich „so ganz nett“. Anders kann man es eigentlich nicht ausdrücken, denn Thorsten war strenggenommen weder charmant, geistreich noch intelligent, und Vera hatte sich damals eher in sein Äußeres denn sein Inneres verliebt, auch wenn sie in Diskussionen stets darauf beharrte, dass Äußerlichkeiten für sie keine Rolle spielten. Thorsten war ein attraktiver Jeanstyp mit dunklen Locken, nach einem herben Rasierwasser duftend, und zumindest im Bett lief es zwischen ihnen anfangs gar nicht schlecht.  
Inzwischen war die Liebe dem rauhen Alltag gewichen – na, wer kennt das nicht?
Vera hätte ihn gern wieder verlassen, wüsste allerdings nicht recht, wohin mit sich und Jakob und bis zu jenem schicksalsschweren Tag vor sechs Wochen hatte sie noch gedacht, besser als bei ihren Eltern wäre es bei ihm allemal.
So leicht hätte Vera mit ihren nunmehr bald 34 Jahren wohl auch keinen Neuen mehr gefunden, und so fügte sie sich dem Schicksal und blieb bei Thorsten, mit dem sie ja, wie eingangs erwähnt, sogar die Arbeitsstätte und Projektleitung an dem Projekt teilte, das sie eigentlich wenig interessierte und bei dem doch ein hohes Engagement erwartet wurde. Man betreute Künstler aus aller Welt und musste alles Mögliche organisieren: Abholungen, Hotelbuchungen, Überweisungen, Ohr für alle, Mädchen für alles. Manchmal schwirrte Vera der Kopf und wenn sie ihrer Mutter bei den allwöchentlichen Telefonaten berichten sollte, dann seufzte sie: „Frag mich nicht, Mutti! Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht!“
Die Tage waren gleichzeitig zu lang, zu kurz und einzwickend.

   An besagtem Abend hatte Vera mit Silvia telefoniert und erfahren, dass Eberhard stocksauer auf Thorsten sei: er habe Thorsten höflich auf leichte Unregelmäßigkeiten in der Buchführung hingewiesen, und Thorsten sei derart aus der Haut gefahren und derart laut, unverschämt und pöbelig geworden – und das bei nicht von der Hand zu weisenden Fakten. Hier haben 25 € gefehlt, dort 80.
Keine Unsummen, so doch Summierungssummen.
Die Honorarlisten deckten sich einfach nicht mit dem Abschlussbericht und es fehlten unter dem Strich etwa 8000€ die herauszurücken sich Thorsten schlicht geweigert hatte, obwohl es sich nicht um sein Geld handelte.
   Eigenmächtig hatte er Künstlerhonorare gekürzt, Hotelrechnungen auf die Abrechnungsliste gesetzt, obwohl die Künstler kostenlos und privat untergebracht waren und dergleichen mehr hatte er sich all die Jahre über herausgenommen.
Vera war bei diesem Telefonat blümerant geworden. Blümerant vor Ärger. Mit Thorsten würde sie über dies´ brisante Thema nicht reden können. Er würde sie bloß wieder anschreien und dicht machen. Auf Silvia mit ihrem ach so feinen Eberhard, der sich wohl nie etwas zu schulden kommen ließ, war Vera aber noch verstimmter! Was fiel denen ein, in Thorstens Buchführung herumzuschnüffeln und ihn so unverhohlen zu verdächtigen?
Man würde es an höherer Stelle melden müssen, tja, es täte einem leid, hatte Silvia geseufzt. Aber dass Thorsten sich derart daneben benähme und auch keinerlei Entgegenkommen zeige, den finanziellen Unregelmäßigkeiten gemeinsam auf die Spur zu kommen?
Thorsten bezog ein gewöhnliches Gehalt – schien aber von Geldsorgen geplagt.
Nie gab es bei Thorsten irgendwelche Überraschungen. Hatte Jakob Geburtstag so „vergaß“ er den, abgesehen davon, dass er sich das Datum gar nicht erst gemerkt hatte, und wenn das Jubiläum dann womöglich nicht mehr zu übersehen war, reichte er dem Sohn seiner Lebensgefährtin kurz die Hand über den Geburtstagstisch und sagte knapp: „Glückwunsch“. Nie unternahm man mal irgendetwas, und ein Bierchen mit Vera am Wochende war so ziemlich das Außergewöhnlichste, was Thorsten zu bieten hatte.
Vera hatte die Hoffnung auf eine etwas glanzvollere Zukunkt nicht nur völlig hintangestellt, sondern so weit nach hinten verschoben, dass sie in der Finsternis ihres Gehirns längst dahingewelkt war.
   Sie lebten in einer engen Wohnung in Wilhelmshaven, mit Blick auf eine dicht befahrene Straße etwa drei Kilometer vom Stadtkern entfernt. Die Arbeit machte kein Vergnügen und fraß ihr die Tage bis zur Pensionierung, Tag für Tag, einfach weg. Jakob war ihr auch eine Last – von Anfang an. „Es freut sich auf ein Leben mit Dir! Deine Mama!“ stand zwar seinerzeit auf der Geburtsanzeige, doch diese schöne und warme Idee war von Veras Mutter gekommen, und in Wirklichkeit war es so, dass Vera damals das Gefühl hatte, eine verjüngte Variante ihres Ex´ an ihrem Busen zu nähren, weswegen sie die Stillerei auch schon bald aufgegeben hatte. „Wenn er 18 ist schmeiß ich ihn raus, und will dann nichts mehr hören!“ sagte Vera immer wieder mit einem matten 25-Watt Lächeln zu ihren Freundinnen. Fast sieben Jahre noch, dann war´s so weit. Doch auch jetzt schon schien Jakob sie kaum noch zu brauchen.
   Hie und da fuhr Vera mit Thorsten in den Urlaub: Nichts Großes, einen Sparurlaub: Radeln in Holland, und Jakob wurde derweil bei seinem greisen Vater, dem Lustgreis, geparkt.
Ein paar stickige Weihnachtstage bei den Eltern, die immer älter und unleidlicher wurden. Die Mutter, zwar besorgt, so doch weinerlich und anklagend, der Vater unzugänglich und fremd. So sah Veras trostloses Leben aus.
Ein Ausblick, der den Nährboden für ihre chronisch schlechte Laune bildete. Eingezwickt in eine Mausefalle des Alltags, für die man auch noch froh und dankbar sein sollte: Ein regelmäßiges Gehalt, einen gutaussehenden Mann an ihrer Seite, ein gesundes Kind!
Papa-Woche, Mama-Woche, Papa-Woche, Mama-Woche – sie hasste beide auf ihre Art. Jakob wurde von seinem Vater verwöhnt, der ihm Süßigkeiten kaufte, und sie musste ihn dann zum Zahnarzt fahren. Sie hasste es, wenn Jakob zu Hause war, seine Unordnung, die kühle und respektfreie Art mit der er ihr begegnete, und dass man schon vorher fühlte, dass keine oder nur einsilbige Antworten auf ihre Bemühungen, das Mutter/Kind-Verhältnis zu stabilisieren, zu erwarten waren. Stellte man eine Frage, so bekam man keine Antwort, machte man einen auflockernden Scherz oder eine ärgerdämpfend aufmunternde Bemerkung, so lachte er nicht. Gott hatte Vera gestraft mit diesem Kinde.  
„Gib den Kindern erst Wurzeln – hernach Flügel!“ hatte Veras Großmutter ein, zweimal gesagt – auch wenn es in der Erinnerung oft hieß „hat Großmutter immer gesagt!“ Doch Veras Großmutter, die vor zehn Jahren gestorben war, starb ja auch letztendlich am Ärger über die Familie – und hatte Onkel Georg nicht bis zu Omis letztem Atemzug in ihrem Haus gelebt und sich von vorn bis hinten bedienen lassen? Nein, so weit dürfe es mit Jakob nicht kommen. Wenn er 17 ist, dann schmeisse ich ihn hinaus, dachte Vera – da sie den mürrischen Elfjährigen, mit dem sie nichts, aber auch gar nichts verband, ja schon jetzt nicht mehr ertrug.
  
2

Wieder einmal lag Vera schlaflos neben Thorsten. War das alles, was ihr im Leben noch vergönnt war? Nein! Thorsten musste sterben – darin sah Vera die einzige Befreiungsmöglichkeit. Dieses trostlose kalte Leben Tag für Tag – Jahr für Jahr. Sie  war jetzt 34 Jahre „jung“, gerad eben mal noch jung genug für einen Neustart – einen Kaltstart? Einen Neustart? Vera wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie dieses Leben einfach nicht mehr ertrug.
   Wie in einem billigen Krimi hätte sie sich jetzt eine Vase schnappen und sie Thorsten über den Kopf krachen lassen können. Thorsten lag da und schlief unruhig – wie immer. Manchmal röchelte er nervös, dann wiederum wachte er auf, schneuzte sich geräuschvoll, und man spürte, wie er wach neben ihr lag und wahrscheinlich dummes Zeug dachte. Beide wussten voneinander, dass sie nicht schliefen und keiner sagte etwas. Wozu auch? Vera ließ in ihrem Kopf eine Liste abspulen, was man ihm sagen KÖNNTE.
Die Liste war lang und ratterte in ihrem Geiste nur so herab. Vera war richtig überrascht, wie lang sie war, doch wenn sie genau hinschaute, so verschwammen die Buchstaben und sie konnte das Geschriebene nicht entziffern.
So wurde Vera schließlich doch noch vom Schlaf aufgerollt und wanderte wie ein kleines Gabelröllchen in den dunklen Schlund vom „kleinen Bruder des Todes“ , aus dem sie dann am nächsten Morgen, pünktlich zum Weckerschrill wieder an Land gespieen wurde.
Sie lag da – eingerollt in ein schwergesogenes feuchtgraues Tuch, das man zuvor in ein trübes Sorgengemisch getunkt zu haben schien.  
   Veras Antriebs- und Aufraffeder war völlig erschlafft, während sich Thorsten in einem Schwapp erhoben hatte. Auch er in einen sorgengespickten Alltag hinein.
Thorstens erster Gang führte ins Duschhäusl. Duschen tat er so, wie alles andere auch. Äußerst knapp und meist kalt. Von Vera erwartete er hernach, dass sie die Duschwände abzog, denn Thorsten war hygiene- und ordnungsliebend.
Über Unordnung konnte er sich zuweilen fürchterlich aufregen.
„Stehst du auch auf bitte“, bellte er knapp, während er kurz nach dem Kurzduschgangsvorgang (Beamtendeutsch, wie von Thorsten bevorzugt) in seine Alltagskluft stieg.
„Ich kann nicht!“ wimmerte Vera, „ich hab sooo Kopfschmerzen  (es klang jämmerlich, Thorsten seufzte genervt) – weckst du Jahakob?“
Thorsten mied es meist  Jakobs ungepflegtes und unordentliches Kinderzimmer zu betreten.
„Jako-„ stand an seiner Tür, weil das B einmal abgefallen war, und man davon ausging, dass Jakob mit seinen nunmehr bald zwölf Jahren zu alt sei für so einen Kinderkram. Niemand hatte sich jemals wieder danach gebückt.
Thorsten pochte an die Tür. „Bad is frei!“ sagte er knapp.
Vera war äußerst pflichtbewusst.
„Krankheit giltet nicht!“ hatte ihre Mutter immer fröhlich ausgerufen, wenn sich eines ihrer beiden Kinder durch „Krankheit“ einer komplizierten Schularbeit zu entziehen trachtete. Immer? Hie und da rief sie derartiges aus, und nun zog sich Vera bildlich gesprochen an ihrem eigenen Schopf aus dem Bett.
    Thorsten musste sterben. Aber wie? Verborgen unter ihrer unscheinbaren Strohfrisur ließ Vera die Rädchen in ihrem Kopf rotieren.  „Mir wird doch wohl was einfallen?“ dachte und hoffte sie, nahm sich jedoch vor, sich Zeit zu lassen. Träge stieg sie in ihre Jeans, während Thorsten im Bad entschwand. Zum Duschen blieb Vera am morgen kaum Zeit. Sie musste Jakob ein Pausenbrot schmieren, das Geschirr vom Abendessen abwaschen, Kaffee kochen, Brotteile rösten und was halt so anstand.
Jetzt strich sie Jakob über seine borstige Frisur. Unwirsch wehrte der Jungpubertierende die Geste ab.
„Jakob, du weißt – heute um 14 Uhr Klavierstunde bei Frau Kleinheinz!“ Vera gab sich Mühe griffig zu klingen.
„Jaaakobbb!“
„Jaha!“ kam´s geödet zurück, denn  Jakob stank´s, dass nun eine überflüssige Hürde namens Frau Kleinheinz auf seinen Lebensweg gestellt worden war. Er wollte bis kurz vor diese Hürde und keinen Milimeter weiter denken.
„Und dann schreibst du Tante Christiane einen Brief, dass es Dir leid tut!“
„Oh käy, Ou käy!“ genervt würgte der Einsilbige diese vier Silben hervor.
Wenden wir uns nun Thorsten unter der Dusche zu. Die Sogen in denen Thorsten stak und die sich leider nicht abduschen ließen waren beileibe nicht „ohne“.
   Obwohl es ihn üüüberhaupt nichts anging, hatte Eberhard ihn kontrolliert und war den kleinen Gaunereien auf die Schliche gekommen, mit den Thorsten seit Jahren seine Spielsucht und seine regelmäßigen Besuche in einem Luxusbordell finanzierte. Dort hatte er eine polnische Stammprostituierte, die ihm schon seit langem die Sinne umnebelt hielt und ohne die er nicht leben zu können glaubte. Für Vera blieb da nicht viel übrig, doch die war dazu da, den Haushalt zu schmeissen, zu kochen und all den Scheiß mit dem Thorsten sich nicht auch noch belasten wollte von ihm fern zu halten. Er hatte im Betrieb wahrlich genug um die Ohren.
 Kleine Unregelmäßigkeiten in der Buchführung. Hunderten von Künstlern, Animatören, Hostessen und Gehilfen, die alljährlich bezahlt werden sollten, hatte er, je nach deren Rang in seinem Hackordnungsempfinden, unter dünnen Argumenten 10 – 80 € ihrer Gage abgezwackt. Bei manchen reichte es, wenn man das Wörtchen „Mehrwertsteuer“ in den Mund nahm, bei anderen musste man schon ein bißchen kunstvoller zu Werke schreiten. „Durch einen bedauerlichen Irrthum...“. Hie und da handelte er eigenmächtig Gagen hinab, die dann allerdings in voller Blüte und sogar aufgerundet in den Buchhaltungsordnern auftauchten.
Eberhard hatte sich das eine Weile angesehen und den Kollegen dann unvermittelt im Flur mit seinen Erkenntnissen konfrontiert: Er wisse nun Bescheid. Thorsten war aschfahl geworden. Seit etwa 25 Jahren hatte er jährlich etwa 2500 € bzw. 5000 Mark ergaunert, und wollte er das veruntreute Geld zurückzahlen, so stüke er bis zu den Ohren im Ruin, während die Künstler und Schausteller von diesen geringen Summen doch wahrhaftig nichts bemerkt haben dürften.
„Du hast kein Recht in meinen Sachen zu schnüffeln – ich lasse mir das nicht bieten!“ hatte Thorsten vor Schreck losgepoltert.
„Nein, ich will Dich auch nicht in den Ruin treiben, doch so geht es wirklich nicht!“ beharrte Eberhard auf seinem Standpunkt. „Du kannst nicht mehr abrechnen, als Du auszahlst! Es ist schließlich nicht Dein Geld!“ Eberhard versuchte sachlich zu bleiben, doch Thorsten rastete aus. Es machte ihn wild und rabiat, dass jemand in seinen Papieren geblättert und stichprobenartig mit Künstlern telefoniert hatte, um herauszufinden, ob die Abrechnung mit der ausbezahlten Gage übereinstimmt.
„In einer solch mißtrauensgeprägten Atomsphäre kann und will ich nicht arbeiten!“ schrie Thorsten vor Aufregung etwas holprig formuliert.
„Wenn das so weitergeht, wirst Du hier bald gar nicht mehr arbeiten!“ prophezeite Eberhard.
Seither waren sich die Herren aus dem Weg gegangen.
 Jeden Tag rechnete Thorsten nun mit Konsequenzen. Er traute sich nicht mehr an den Briefkasten, das Händi hatte er abgeschaltet und im Handschuhfach des Autos liegen lassen. Rotohrig, verstockt und mit eingezogenem Schwanz hatte er den Künstlern letzte Woche erstmals die volle Gage ausbezahlt, war dadurch aber selber in Schwulitäten geraten.
Einmal die Woche hatte er seinen freien Abend, für den er niemandem Rechenschaft schuldete. Er fuhr dann in die nahe Weltstadt Hamburg und kehrte selten bis nie vor 4 Uhr morgens zurück. Doch dieser einzige Lichtblick in seinem Scheißleben war ihm nun vergällt. Er hatte Spielschulden und wurde bereits bedroht.
So, wie in Vera die Mordlust stieg, so stieg in Thorsten das Bedürfnis Geld einzutreiben – egal wie. Er dachte sogar an eine Entfühhrung: Jakobs Vater z.B. hatte Geld wie Heu. Ob ihm sein Sohn ein bißchen was wert war?
   Thorsten beobachtete den mürrischen Knirps in der Eckbank. Er könnte ihm einen Kartoffelsack über den Kopf ziehen, ihn in den Kofferraum werfen, irgendwo verstecken und ein saftiges Lösegeld fordern, das der Erzeuger unauffällig irgendwo deponieren möge, anderenfalls er dem verwöhnten Fratz ein Ohr absägen würde. Thorsten dachte dabei an eine moderate Summe, die kein erhöhtes Bedürfnis den ganzen Polizeiaparat einzuschalten nach sich zöge. 8000 €uro? Jedes Jahr eine kleine undramatische Entführung. „Crime light“, dachte Thorsten und selbst, wenn er vorübergehend in den Bau wandern sollte? Schlimmer als hier draussen wär´s wohl auch nicht.  

3

   Am Wochenende war der Schwelzwist zwischen Thorsten und Vera eskaliert. Es begann mit einer Harmlosigkeit in deren Folge Vera allerdings explodierte. Sie hatte Jakob eine Frage gestellt, die der arrogante Knirps zu beantworten für überflüssig gehalten hatte. Vera hatte es schon gefühlt, bevor sie die Frage überhaupt ausgesprochen hatte. Sie hasste seine Art nicht zu antworten, die sie so an seinen ekelhaften Erzeuger erinnerte, mit dem Vera sich seinerzeit als Studentin nur eingelassen hatte, weil sie irrthümlich gemeint hatte, über 60-jährige Opis könnten keine Kinder mehr zeugen.
   Um jugendgerecht rüberzukommen hatte Vera sich angewöhnt, die Fragen auf das Wesentliche gekürzt, betont salopp und beiläufig hinzunuscheln, und wirkte dabei praktisch nie so, als sei sie wirklich an einer Antwort interessiert. Das Schlimme zwischen Mutter und Sohn war ja, dass man absolut nichts Gemeinsames hatte.
Vor zehn Jahren saßen die beiden zuweilen im Bus.
„Auto, Auto!“ rief der kleine Jakob alle Nas lang begeistert und fuhr seinen kleinen Zeigefinger  aus. Vera starrte schon damals meist stumpfsinnig vor sich hin,  - nur ganz sporadisch besann sie sich darauf, dass sie ja nun bis auf weiteres Mutter war. „Ja ja, ein Auto!“ sagte sie dann geödet.
Ein anderes mal fuhr sie Jakob in seinem Kinderbuggi in den Zoo. Sie schob das Wägelchen an die Mauer am Wolfsgehege, so dass der Kleine praktisch nur auf das Mäuerchen vor Augen hatte. Müde warf Vera einen Blick auf die Wölfe. „Auch schaun!“ rief Jakob aus dem Kinderwagen heraus.
„Da siehst du doch nichts!“ sagte Vera müd und fuhr das Wägelchen weiter.
„Auch schauen, auch schaun!“ tönte es decreschendierend aus dem weiterziehenden Kinderbuggi.
„Die haben Mittag – da sieht man jetzt nichts! Die liegen da nur rum!“
Jetzt waren zehn Jahre um und Jakob hatte Begeisterung und Interesse für Autos und Tiere lange verloren. Ihn schien überhaupt nichts zu interessieren oder zu begeistern. Er war immer nur mürrisch und abweisend. Vera hatte gefragt: „Sport heut nachmittag?“, und als er nicht sofort antwortete, rastete sie aus. Sie fegte das Geschirr vom Tisch, krisch und schrie herum, schleuderte alles mögliche von der Küchananrichte zu Boden und gab erst Ruhe, als Thorsten ihr eine Ohrfeige verpasste, sie anbrüllte und ihr einen Eimer Wasser über den Kopf schüttete. Und das alles in der Küche. Fragt nicht, welch ein Anblick sich da bot!  Vera brach in Tränen aus und schluchzte haltlos.
„Jetzt spinnen die komplett!“ murmelte Jakob und suchte das Weite.
Jakob hatte keine Lust mehr auf dieses Leben. Er verließ das Haus und lief in die entgegengesetzte Richtung. In seinem Schulranzen hatte er noch 200 €, die er von Tante Christianes Konto abgezapft hatte. Das reichte, um sich eine Fahrkarte nach Irgendwo oder Nirgendwo zu kaufen. Irgendwann, aber nicht heut, könnte er zu seinem Vater fahren, um ihn zu bitten, dass er ihn bei sich leben lasse.  
Sein Stuhl in der Schule blieb leer und sein weiterer Lebensweg entzieht sich unserer Kenntnis..

Kurz nach der scheußlichen Szene stand der Krankenwagen vor dem Haus. Irgendwas war mit dem alten Herrn im ersten Stock.

    
4

   
   Vera hatte ihr Auto in eine enge Parklücke gequetscht und mühte sich nun „an Land“. Heute kam sie, die sonst immer so stolz auf ihre Pünktlichkeit war mit einer 45 Minütigen Verspätung und hinzu ohne Thorsten ins Büro.
„Morgen!“
„Moin!“ man grüßte knapp und unpersönlich. Thorsten schien nicht vermisst zu werden. Vera   setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete den PC ein. „Moorhuhn“ „Blog“ „Sonstiges“ „eigene Dateien“ „Papierkorb“. In der silbernen Thermoskanne spiegelte sich niemand mehr, doch das war Vera sehr recht. Vera tippte an dem Blog für die Internetseite ihres Projekts. Den Blog schrieb sie schon die ganze Zeit, obwohl dies niemand von ihr verlangt hatte. Doch sie fand, dass dieser Blog dem Ganzen eine persönliche Note gab.
Heute ist Thorsten ins städtische Krankenhaus eingeliefert worden.
Wir wünschen ihm gute Besserung und hoffen, dass er bald wieder bei uns ist!
tippte sie, doch nicht ein Wort stimmte. Lieber hätte sie geschrieben:
Heute war der Krankenwagen bei uns. Doch er kam zu spät. Man konnte nichts mehr für Thorsten tun, der sich völlig überraschend kurz nach dem Frühstück erschossen hat. Wir sind alle sehr traurig darüber.
Thorsten, wir werden dich nie vergessen!

Ein jeder frägt sich nun, was in den vergangenen 45 Minuten geschehen ist?
Ja, richtig. Im Streit hatte Vera Thorsten das lange Küchenmesser mitten ins Herz gerammt, und Thorsten war mit einem lauten Klatsch leblos auf dem Küchenboden zusammengebrochen. Dadurch, dass er sofort tot war, schien er a) nicht besonders gelitten zu haben, und b) versiegte der Blutstrom auch sofort, wie bei Verstorbenen üblich, so dass es Vera nicht allzuviel Mühe gemacht hatte, die Bescherung wegzuwischen. Hernach hatte sie Thorsten unter das Bett gerollt. Größte Probleme hindessen verhieß die Leichenbeseitigung – doch da hätte sie in Jakobs Papa-Woche, die an diesem Abend anhub ja eine ganze Woche Zeit sich etwas einfallen zu lassen. Papas Elektrosäge! Ja. Dieser Einfall war Vera nun am PC gekommen.
Den ganzen Vormittag über hatte niemand nach Thorsten gefragt. Vera fühlte sich leicht und beschwingt. Verschiedene Varianten dessen, wie man Thorstens Verschwinden plausibel erklären konnte, spielten sich bereits in ihrem Inneren ab. Krank? Das wäre zu banal. Sie würde erzählen, dass Thorsten nach seinem Versumpfungsabend gestern nicht nach Hause gekommen sei, was bei ihm allerdings nicht Ungewöhnliches wäre. So manches mal hätte er bei einem Spezi übernachtet und wäre dann direkt von dort völlig übernächtigt zum Dienst erschienen. Die Elektrosäge wollte sich Vera, wenn sie nach Dienstschluß noch bei ihren Eltern vorbeischaute einfach aus dem Gartenhäuschen mitnehmen und bei nächster Gelegenheit wieder dort abstellen, ein paar Spinnweben drüber verteilen, und schon habe es sich. Dieser Plan war schon mal gebongt. Wann bemühte Papa schon seine rostige Elektrosäge? Sie würde Thorsten in kleine Stücke zersägen – der Kopf kommt in einen Müllsack, der Müllsack wird zusammen mit ein paar Backsteinen in einen Kanal in Holland versenkt, den Rest würde sie im Umkreis von 200 Kilometern irgendwo im Wald verscharren.
   Vera löschte ihre Blogeintragungen und schrieb etwas anderes hin:
Die Seniorennachmittage im vergangenen Jahr waren ja ein voller Erfolg. Daran wollen wir doch dies Jahr unbedingt wieder anknüpfen, und Thorsten hat ja auch schon tolle Ideen!

   Als der Mord kurz nach dem Frühstück geschah, stak Vera bereits in einem zwickend engem Zeitkorselett. All die Jahre über war sie ein Vorbild an Pünktlichkeit gewesen – ein kleines Zuspätkommen würde sich jedoch leicht mit einer Autopanne oder sonst etwas erklären lassen. Tot lag er nun da in seinem Blute.
Zehn Minuten später stürmte Vera die kleine enge Küche erneut. Von Zweifeln, ob er wohl wirklich tot war geplagt, war sie nochmals umgekehrt, um ihm das Messer nochmals in den Rücken zu rammen. Es kam allerdings kein Blut mehr, und daraus ließ sich schließen, dass er wirklich tot war.

5

   War wirklich kein frisches Blut mehr nachgeflossen? Vera saß im Auto und nestelte nervös am Radio herum. Die Sender krächzten, keuchten und pfiffen – bekam sie endlich einen herein so wurde das Autoinnere mit übelster musikalischer Umweltverschmutzung beschallt. Jetzt etwas über die Wasserstände. Eine kühle Frauenstimme sprach beamtlich formulierte Texte über politische Empörika auf.
Vera drückte erschrocken die Bremse durch. Peng! Jetzt war sie jemandem hinten draufgefahren. Da stand sie nun. Mit zittrigen Händen durchwühlte Vera das Handschuhfach nach den Versicherungspapieren. Im Auto vor ihr ging die Türe auf – ein alter Mann näherte sich bedächtig dem Gefährt.
„Sind Sie in Ordnung!“
„Ja – entschuldigung!“ sagte Vera mit bedeckter Stimme, „alles meine Schuld. Die Radiosender haben mich total nervös gestimmt. „
„Ja, das wird woul für Sie nicht billig – hoffe Sie sind gut versichert!“ sagte der hochgewachsene Senior und blickte prüfend auf Veras Kühlerhaube, die etwas eingedetscht an ein verformtes Antlitz denken ließ, das sich einen Kinnhaken eingefangen hat. Er reichte Vera seine Visitenkarte und ermahnte sie in sachlichem Tonfall den Schaden so bald wie möglich der Versicherung zu melden.

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nicolailevin
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Beitrag23.06.2023 09:49

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Also: Ganz ohne Resonanz zu bleiben, ist, finde ich Höchststrafe.

Daher melde ich mich, auch wenn ich völlig ratlos bin. Ich bin nach knapp der Hälfte des Textes ausgestiegen.

Es würde für ein konstruktives Feedback helfen, wenn du ein bisschen was zu deinem Text erklärst:
1. Soll der abgeschlossen stehen oder ist er Teil eines größeren Ganzen?
2. Wenn ja: Woraus (Genre, Form usw.)?
3. Wenn nein (und eigentlich auch sonst): Gib uns einen Pitch: Was willst du mit dem Text erreichen? Was ist deine Intention?
4. Am besten auch: konkrete Fragen - worauf sollen wir als Lesende besonders achten? Zu welchem Aspekt ist dir Feedback wichtig?

Vielleicht kommen wir ja auf diesem Weg weiter ...

VG
Nico.
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Kika10
Gänsefüßchen
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Beiträge: 21



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Beitrag23.06.2023 09:58

von Kika10
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lieber Nico!
Es handelt sich schlicht um ein Portrait eines Pärchens, das nicht nur den Arbeitsplatz, sondern auch das Büro teilt. Ein Auszug aus dem Leben. Der Leser muß auf nichts Spezielles achten. Wenn er irgendwelche Anmerkungen machen möchte, freue ich mich immer.
Liebe Grüße von Kika
P.S. Im Konzert stellt sich die Frage, worauf man besonders achten soll eigentlich auch nicht, oder?
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nebenfluss
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Beiträge: 5982
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Beitrag23.06.2023 16:51
Großartiges Stück Trashprosa mit vereinzelten stilistischen Suboptimalitäten
von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Kika10 hat Folgendes geschrieben:
Portrait eines Pärchens, das nicht nur den Arbeitsplatz, sondern auch das Büro teilt.

Da stimmt wohl etwas nicht Laughing

Kika10 hat Folgendes geschrieben:
Im Konzert stellt sich die Frage, worauf man besonders achten soll eigentlich auch nicht, oder?

Na ja, der Text steht halt in der Werkstatt. Fürs Konzertpubikum stellt sich die Frage nicht, dem Fachmenschen, der eine Probe besucht, vielleicht aber schon (und der Dirigent befasst sich quasi mit nichts anderem).

Ich behandle den Text dann auch nicht im Sinne von Werkstatt-Textarbeit (dafür ist das schlicht viel zu viel auf einmal), sondern so, als würde er im Einstand oder im Trash stehen.

Vorweg: Ich habe den Text komplett und aufmerksam gelesen, und es hat sich sehr gelohnt.
Es sind einige literarische Perlen zu finden - ich nenne aus Ressourcengründen nur die ersten:
Zitat:
Schichten an schwelendem Verdruß hatten sich ihm über Jahre ins Gebein gefressen.

Zitat:
Viel zu selten war es den beiden beschieden, sich voneinander freizuatmen.


Die Erzählung ist anstrengend zu lesen, was in diesem Extrem nicht unbedingt sein müsste. Aber der Hauptgrund - die Ungewohntheit, dass die Ereignisse so gar nicht chronologisch erzählt werden - entpuppt sich nicht als Unvermögen, sondern eine Symbiose aus Form und Inhalt, denn genauso haltlos ist der Alltag dieses Paares, ein Chaos aus Impulsen, Erinnerungen und enttäuschten Hoffnungen ohne Orientierung, ohne Chance auf Besserung. Trotzdem wirkt der Aufbau nicht beliebig. Dafür sind die vielen kleinen Pointen zu sorgfältig über den Text verteilt.

Der Umgang mit der deutschen Sprache ist ziemlich unbesorgt. Ich mag progressive Wortschöpfungen wie "politische Empörika", wundere mich aber über die Nachbarscharft mit Anachronismen (Irrtum mit th, stükte statt steckte, diverse ß stat ss).
Als Anachonismus empfinde ich auch die eingeschobenen Kommentierungen, krasses Beispiel schon früh:
Zitat:
Tagsüber saßen sie Rücken an Rücken und „arbeiteten“.
„Arbeiteten“ wird hier in Anfürungsstrichen gesetzt, denn….

... aber eben nur ein Beispiel. Das ist einer meiner beiden Hauptkritikpunkte am Text - nicht aus Gründen der zeitgenössischen Mode (das wäre m. E. kein stichhaltiges Argument), sondern weil es mich ohne Mehrwert raushaut aus der Geschichte, ja mehr noch: Ich ärgere mich sogar ein wenig, dass die Autorin offenbar fälschlicherweise annimmt, ich würde die Anführungszeichen sonst übersehen - und selbst wenn, was tut's, wo doch die "Arbeits"-Tätigkeiten sofort im Anschluss beschrieben werden.
Die Distanz zum Geschehen, die durch solche Kommentierung erzeugt wird, finde ich unnötig, weil die der Geschichte wirklich dienende Distanz bereits durch den latent spöttischen Ton erreicht wird:
Zitat:
es fehlten unter dem Strich etwa 8000€ die herauszurücken sich Thorsten schlicht geweigert hatte, obwohl es sich nicht um sein Geld handelte.

(Hervorhebung von mir)
Hier sehe ich weniger die Erklärbärin am Werk, sondern eher die Trägheit und kreisförmige Bewegung von Veras Gedanken protokolliert.
Zitat:
Thorsten musste sterben. Aber wie? Verborgen unter ihrer unscheinbaren Strohfrisur ließ Vera die Rädchen in ihrem Kopf rotieren. „Mir wird doch wohl was einfallen?“ dachte und hoffte sie,

(Hervorhebung von mir)
Hier habe ich laut gelacht.
Ebenso bei Thorstens Plänen der Kindesentführung, die deutlich von zu viel Trash-TV-Konsum beeinflusst sind, inklusive der ungerührten Überlegung, bei Problemen "dem verwöhnten Fratz ein Ohr abzusägen". Das Highlight ist aber natürlich der Plan, diese Entführung jährlich zu wiederholen, als zweites Einkommensstandbein. Der arme Jakob. Hat im zweiten Jahr keine Ohren mehr, welche Körperteile wohl danach dran glauben müssen? (Man ahnt es schon.)

Der Vergleich diese Pärchen-Lebens mit einer Komposition wird mir einmal zu oft bemüht.

Das dritte Kapitel dann ein feiner, gezielter Tritt in die Fresse des weichgezeichneten "korrekten" Mutterglück-Gesülzes, das xtausend Frauen (und zwei, drei Männer) in verbaler Geiselhaft hält.

Wie Thorstens Betrug funktioniert (bzw. wie Eberhard ihm auf die Schliche gekommen ist), habe ich nicht wirklich verstanden.
Schön wäre auch zu erfahren, ob die beiden sich auf der Arbeit kennengelernt haben, oder wie anderenfalls sie auf die Schnapsidee verfallen sind, sich auch noch dort mit gegenseitiger Anwesenheit zu belästigen.

Ich hatte noch einen zweiten großen Kritikpunkt angekündigt, und der betrifft das Ende. Nichts für ungut - ich weiß, wie schwierig es ist, einen guten Schluss für einen Text zu finden, der vor allem um seiner selbst geschrieben wurde, wo der Weg das Ziel ist, nicht umgekehrt. Viele meiner eigenen Prosaversuche sind deshalb unvollendet, deshalb wäre ich gerne großzügig. Aber dies wirkt wirklich wie willkürlich mit der Schere abgeknipst. Licht aus, Strom ist alle. Der Unfall eignet sich als Vehikel, als verwertbares Handlungselement, aber weder als Pointe noch als Fazit. Sehr schade - vielleicht fällt dir da noch etwas Besseres ein.

EDIT: Beitrag in Form gebracht, hatte am Ende einen Abschnitt drin, der zusammenhanglos "übriggeblieben" war; Tippfehler korrigiert.


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Kika10
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Beitrag23.06.2023 19:29

von Kika10
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Hallo Nebenfluss!

Vielen lieben Dank für die Anmerkungen. Gefällt mir sehr - ich werde alles bedenken und einfließen lassen.
(Es handelt sich um eine zu etwa 88%wahre Geschichte (Namen sind natürlich geändert Smile ). 12 % dichterische Freiheit.
Liebe Grüße aus Grebenstein von Kika10
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Arminius
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Beitrag23.06.2023 20:49

von Arminius
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Hallo Kika10,
ich habe die Geschichte vor ein paar Tagen im Urlaub gelesen. Ich bin dabeigeblieben, weil sie immer wieder einen Anreiz lieferte, weiterzulesen.

Besonders gefallen haben mir Formulierungen wie "Wenden wir uns nun ... zu". Da wird der/die Lesende persönlich abgeholt, und das finde ich gut. Ich habe diese Phrase in meinen Texten auch schon benutzt.

Der Text ist - wie bereits von nebenfluss angemerkt - einerseits sehr lang für die Werkstatt. Das hat vielleicht einige Forenmitglieder etwas abgeschreckt. Andererseits halten sich kritikwürdige Punkte erfreulich in Grenzen. Auf eigentümliche Wörter wie "stak" wurde bereits hingewiesen.


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Beitrag23.06.2023 21:40

von Kika10
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Vielen lieben Dank für die freundlichen Worte. Stimmt, der Text ist eine Spur zu lang, beim nächstenmal halte ich mich etwas kürzer...
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Arminius
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Beitrag23.06.2023 21:47

von Arminius
Antworten mit Zitat

Kika10 hat Folgendes geschrieben:
beim nächstenmal halte ich mich etwas kürzer...


Du kannst einen Text auch portionsweise einstellen. Dann kann man zwischen den einzelnen Teilen bequem hin- und herspringen.


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Beitrag23.06.2023 21:47

von Kika10
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Stimmt!
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Arminius
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Beitrag23.06.2023 21:53

von Arminius
Antworten mit Zitat

Wie das gemacht wird steht hier (unter Punkt 3):
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=27668


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