Nichtlineare, zyklische Buchreihen

[Zizerl]

Gibt es eigentlich Buchreihen, die nicht mit einem bestimmten Buch anfangen, sondern bei denen man mit irgendeinem Buch anfangen kann und danach einfach alle anderen ließt?

Wo man also nicht mit Buch A beginnen muss, mit B weitermacht und bei Buch C endet, sondern die man ABC, BCA oder CAB lesen kann.

Eventuell sogar mit gar keiner festgelegten Reihenfolge, also auch ACB, BAC und CBA.

Mit wären keine solche Buchreihe bekannt.

Das größte Problem, das mir jetzt spontan dazu einfallen würde, wäre die Charakterentwicklung. Etwas, das der Protagonist in einem Buch lernt, darf nicht Voraussetzung für die Geschehnisse in anderen Büchern sein.

Das der Protagonist lernt wie man Feuerbälle schießt macht nur Sinn, wenn er es vorher nicht konnte. Da aber nicht klar ist, welches Buch zuerst gelesen wird, darf er die Fähigkeit in keinem anderen Buch besitzen oder zumindest verwenden.

Das gleiche gilt für Beziehungen.

Einen Charakter aber nach jedem Buch zu resetten stelle ich mir langweilig zu lesen vor – zumindest wenn die Geschichte irgendeine sinnvolle Handlung haben soll.

Trotzdem finde ich den Gedanken einer solchen nichtlinearen, zyklischen Buchreihe spannend und reizvoll.

[BrianG]

Da fallen mir die verschiedenen Reihen von Enid Blyton ein (5 Freunde, XYZ der Abenteuer, Geheimnis um XYZ, ...). Zwar werden da gelegentlich Ereignisse in früheren Geychichten erwähnt, das passiert aber eher in Nebensätzen. Grundsätzlich sind die Geschichten voneinander unabhängig und in sich abgeschlossen.

Auch verschiedene Krimi-Reihen, in denen jemand den "Mord der Woche" aufklärt (Spontan denke ich an Agatha Christie) deinen Vorgaben genügen.

[Maunzilla]

Die Chroniken von Narnia fallen mir da ein. Die wurden nicht in chronologischer Reihenfolge veröffentlicht.

[Zizerl]

@Maunzilla

Veröffentlicht vielleicht nicht, aber da in der ersten Geschichte Narnia überhaupt erst entsteht, macht es nur Sinn sie am Anfang zu lesen und keinen Sinn, sie mitten drinnen zu lesen.

@BrianG

Mein Gott, dass mir die 5 Freunde nicht schon früher eingefallen sind …

Sherlock Holmes dürfte auch in diese Kategorie fallen, oder?

[Maunzilla]

[torpedo-aa]

Da fallen mir zwei Sachen ein.

Hab mal gehört, es sei möglich, auch spannende Geschichten mit Figuren zu schreiben, die keine Entwicklung durchlaufen.
Beispiele wären Superman oder Paddington. Der Reiz dieser Geschichten besteht darin, zu zeigen, wie diese „statischen“ Figuren ihr sehr turbulentes Umfeld verändern.
 
Die „Dresden Files“ ist eine Serie für Fantasy Crime. Das Besondere: Die eher kurzen Bücher lesen sich wie abgeschlossene Krimis, aber mit der Zeit (ich bin bei Buch 4) wird daraus eine sehr komplexe Welt mit tiefen Konflikten.

[zwima]

Im Kinderbuchbereich gibt es das öfter, glaube ich.

Spontan fallen mir die Conni-BÜcher ein, oder auch "Das magische Baumhaus", "Drei Fragezeichen", etc.

Die meisten Reihen für Erwachsene, die ich kenne, sind zwar auch unabhängig voneinander lesbar, enthalten dann in späteren Teilen geringe Spoiler für die vorherigen Bände. Zb weiß man dann schon, dass das Paar aus dem Vorgängerband eben wirklich zusammengekommen ist.