18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Was tun wenn es nicht klappt

 
 
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
OpenOcean
Geschlecht:männlichWortedrechsler
O

Alter: 40
Beiträge: 59
Wohnort: Ahlen


O
Beitrag28.03.2013 20:27
Was tun wenn es nicht klappt
von OpenOcean
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi weiß nicht mehr so wirklich weiter.

In meinem Kopf entstehen täglich neue Texte und Geschichten. Ein Roman habe ich schon fertig geschrieben. Mit der Veröffentlichung hat es nicht geklappt.
Ich habe mir hier die Kritik zu herzen genommen und habe meinen Roman noch einmal komplett durchgeguckt, wo man noch etwas verbessern könnte.
Werde jetzt noch mal eine letzte Offensive mit dem Veröffentlichen starten, aber habe die Hoffnung fast aufgegeben. Bin von meinem Werk überzeugt, aber anscheinend hat die Welt nicht darauf gewartet...

Im Grunde genommen würde ich meinen Beruf (bei dem es zurzeit überhaupt nicht rund läuft) zu gerne an den Nagel hängen und endlich Autor werden. Oder etwas anderes.

Habe eine Ausbildung zum Jutizangestellten sowie zum Kaufmann im Großhandel abgeschlossen. Gibt es Möglichkeiten für einen Beruf der einem Schreiberling gerechter wird?

Gibt es ein passendes Studienfach? Habe nur ein dreier Zeugnis, bei einer Studienberatung sagte man mir das es für mich nichts bringen würde mit dem Studieren.

Bin für jeden guten Ratschlag dankbar
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Theresa87
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 527
Wohnort: bei Berlin


Beitrag28.03.2013 20:41

von Theresa87
Antworten mit Zitat

Hallo,

tut mir leid, wenn ich dir nicht wirklich positive Rückmeldung geben kann, aber selbst die meisten Autoren, die bei Verlagen untergekommen sind, können nicht vom Schreiben (allein) leben. Wenn du wirklich deinen derzeitigen Job aufgeben möchtest, dann such dir bitte (dir zuliebe) vor der Kündigung eine neue Arbeit, die genug Geld einbringt, damit du davon leben kannst.

Ob ein Studium (und wenn, welches) dir etwas bringen könnte, kann man, ohne dich zu kennen, nicht pauschal sagen.

Liebe Grüße und viel Glück bei deiner (anscheinend anstehenden) Neuorientierung smile

Theresa


_________________
Sprache ist mehr als nur Worte, Sprache ist Magie.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
OpenOcean
Geschlecht:männlichWortedrechsler
O

Alter: 40
Beiträge: 59
Wohnort: Ahlen


O
Beitrag28.03.2013 21:24

von OpenOcean
pdf-Datei Antworten mit Zitat

das man vom Schreiben alleine nur schwer leben kann, sehe ich ja auch ein. Daher bin ich doch schwer am überlegen was man sonst machen könnte...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag28.03.2013 21:34

von G.T.
Antworten mit Zitat

Ein Beruf oder ein Studium, der/das dir gezielt bei deinem Weg zum Schriftstellter hilft, gibt es nicht.
Klar, mittlerweile gibt es Schreibschulen, viele, die mal schreiben wollen, stürzen sich in die Germanistik - und das kann auch fruchtbringend sein, aber genauso kann einen ein Mathematikstudium oder eine Ausbildung zum Handwerker inspirieren. Es ist von Typ zu Typ unterschiedlich. Da reicht es schon einen Blick ins Literaturlexikon zu werfen: Der eine Autor studierte ein geisteswissenschaftliches Fach, was ihm half, tolle Werke zu verfassen, der andere brach sein Studium ab, weil es ihm die Freude am eigenen Schreiben geradezu vergällte.
Mach etwas, was dir gefällt, das muss doch gar nichts mit dem Schreiben zu tun haben. Manchmal ist das Gegenteil besser: In einem geisteswissenschaftlichen Studium z.B. schreibt man so viel, dass manche darüber das literarische Schreiben vernachlässigen (müssen).
Welche Tätigkeit dir genügend Raum zum Schreiben lässt und dich weiterbringt, kann dir über's Internet wahrscheinlich keiner sagen. Das kann alles und nichts sein. Sad
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag28.03.2013 21:37

von KeTam
Antworten mit Zitat

Find ich schon komisch, dass man dir bei der Studienberatung sagt, du sollst nicht studieren, weil du nur ein dreier Abi hast. Wenn du etwas findest, was du sehr, sehr gerne machst, dann bist du darin bestimmt auch motivierter,  als du das in der Schule warst. Und kannst so auch mehr erreichen und bessere Ergebnisse erziehlen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag28.03.2013 21:43

von G.T.
Antworten mit Zitat

Da muss ich KeTam Recht geben!
Abiturnoten sagen nichts über die Leistung an der Uni aus. Ich kenne einige 1er Abiturienten, die sich schon in den ersten Semestern von ihren guten Noten verabschieden mussten, und ich kenne einige "schlechte" Abiturienten, die in ihrem Studienfach richtig gut sind. Wenn dich ein bestimmtes Fach interessiert und es möglich ist, reinzukommen (Wartesemester?), würde ich's, wenn Väterchen Knete mitspielt, einfach probieren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
leonette marie deggendorf
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 16
Wohnort: Berlin


Beitrag28.03.2013 21:52

von leonette marie deggendorf
Antworten mit Zitat

Diese Studienberatung würde ich auch gerne mal treffen... Ich kenne viele Leute mit einem 3er Schnitt und die studieren ganz anständige Sachen.

Wie bereits meine Vorredner sagten, würde ich an deiner Stelle etwas suchen, das dir grundlegend Spaß macht, es studieren und nebenher schreiben, schreiben, schreiben. Ich zum Beispiel studiere etwas mit Chinesisch, weil ich in Sprachen gut bin. Das ist nicht super spannend, aber auch nicht total abtörnend. Eine gute Basis, um nebenher viel zu lesen und an eigenen Worten und Texten zu feilen.

Überzeugte Schriftsteller müssen das nicht studiert haben Wink Rede ich mir selbst zumindest ein.

Aber deine Situation ist mein Alptraumszenario: Etwas in meinen Augen Gutes zu schreiben und keiner will es haben. Deswegen warte ich mit der Verlagssuche so lange ich kann Very Happy
Andererseits gibt es viele legendäre Autoren, deren erste Werke keine Sau interessiert haben... Entweder der Stil ist noch nicht ausgefeilt oder es ist schlichtweg der falsche Zeitpunkt, die fehlende passende Leserschaft.

Das alles kann sich aber innerhalb einer bestimmten Zeit durchaus ändern, also Kopf hoch! Solange man immer nur schön weiter macht, wird man schon irgendwann belohnt werden. Davon bin ich überzeugt.

Leo


_________________
They say of me, and so they should,
It's doubtful if I come to good.

(Dorothy Parker)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag28.03.2013 22:46

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Es ist die Regel, und nicht die Ausnahme, dass du für deinen ersten Roman keine Abnehmer findest. Im Durchschnitt braucht es anscheinend um die fünf Anläufe.
Also mach dich an dein nächstes Werk smile


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Lichtgestoeber
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 31
Wohnort: Nähe Bonn


Beitrag28.03.2013 23:21

von Lichtgestoeber
Antworten mit Zitat

Ja, möchte dich ebenfalls ermuntern, nicht aufzugeben. Die anderen haben Dir da schon die richtigen Dinge - wie ich glaube - gesagt. Bis man vom Schreiben wirklich leben kann, das heisst, finanziell seine Existenz tatsächlich sichern, ist es entweder ein irrer weiter Weg - oder schicksalhaft gerade zu ein wunderliches Glück.

Beides gibt es, beides kommt vor. Aber zwischendurch sich etwas ganz anderem zu widmen, ist gewiss sinnvoll. Das muss überhaupt nicht mit mangelndem Talent zu tun haben, sondern einfach auch mit der Tatsache, dass die eigentlich erfreuliche Zunahme von kreativen Menschen zugleich aber auch ein Dilemma darstellen in Punkto Einkommen. Manchmal fürchte ich, dass es mehr Autoren als Leser gibt.

Und wenn die Angaben stimmen sollten, die ich hier und da im Netz gelesen habe, dass nämlich nur ein einziges Manuskript von Tausend den Weg  zum Drucker und echten (!) Verlag findet - sind all die vielen zunächst oder vorübergehend abgelehnten Autoren durchaus in der Mehrheit.
Nicht aufgeben! Sich durchaus etwas anderes suchen. Fest auf die eigenen Talente vertrauen und auch ein wenig auf eine gute innere Führung, die vielleicht gerade auch ein Talent erst recht heran reifen lässt... !?


_________________
"Am Rande einer guten Idee
gähnt oft der Abgrund,
an dem die Zauderer Spalier stehen"

(aus meinen Aphorismen: Gedanken-Tango")
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Skype Name
Jana2
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 46
Beiträge: 427
Wohnort: Sachsen


Beitrag29.03.2013 09:19

von Jana2
Antworten mit Zitat

Hm, du bist 29 Jahre alt und hast zwei abgeschlossene, anspruchsvolle Berufsabschlüsse, mit den man sicher etwas anfangen kann. Warum willst du noch einmal studieren? Nur wegen dem Schreiben?
Wer hindert dich daran, dich intensiv mit dem Schreiben zu beschäftigen, Weiterbildungen zu besuchen usw.? Daneben kannst du, eventuell halbtags o.ä., einer Berufstätigkeit nachgehen.
Wie schon gesagt, Vollzeitautor ist ein Weg, der nur einem kleinen Teil der Autoren gelingt, die bei Verlagen (auch großen Verlagen) veröffentlichen.
Deine berufliche Frustration wird sich m.E. nicht durch den (harten, unsicheren) Beruf Autor lösen lassen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Björn
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 58
Beiträge: 14
Wohnort: Salzgitter


Beitrag29.03.2013 14:35

von Björn
Antworten mit Zitat

Hallo OpenOcean,

da wir gerade bei der Lebensberatung sind Smile Wenn es denn unbedingt noch einmal ein Studium sein soll, dann würde ich versuchen, etwas mit Journalistik zu studieren. Allerdings weiß ich nicht, wie die späteren beruflichen Chancen dabei stehen. Aber zumindest bleibst du dabei bei der schreibenden Zunft.

Ansonsten kann ich mich den anderen hier nur anschließen. Das erste Manuskript hat selten Erfolg. Lass es einige Zeit liegen und schau dann noch mal mit Abstand drüber - du hast dann garantiert noch Änderungsbedarf.

Mach aus der Schreiberei ein wunderschönes Hobby, kein Zwang, davon leben zu wollen.

Viel Glück bei der weiteren beruflichen Orientierung.

Björn


_________________
Es gibt nichts Gutes, außer man schreibt es...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 499
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag30.03.2013 17:24

von hwg
Antworten mit Zitat

Alles, was man bisher gelernt hat, egal auf welcher
Schule oder in welchem Beruf, kann in die Arbeit
eines Autors einfließen.

Auch ein absolviertes Studium hindert niemand
am Weiterlernen.  Laughing

Ein schlagartiger Erfolg im Schreibergewerbe lässt
sich auch durch noch so viele Zeugnisse oder Doktor-
arbeiten nicht garantieren.

Mit Ausdauer lässt sich vieles erreichen - dafür gibt es
in der "Branche" zahlreiche  Beispiele.

Man sollte sich selbst gegenüber jedoch im Klaren sein,
was man mit dem Schreiben tatsächlich erreichen will.

Für einen Berufsautor zählen - hier in den diversen
Foren vielfach geäußerte - andere Anforderungen als
für Leute, die sich schreibend selbstverwirklichen wollen,
dabei oft unzweckmäßige Veröffentlichungs-
möglichkeiten wählen und sich anschließend über
ausbleibende Erfolge wundern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
SMLillge
Geschlecht:männlichSchneckenpost
S

Alter: 34
Beiträge: 7
Wohnort: Herne


S
Beitrag30.03.2013 19:20

von SMLillge
Antworten mit Zitat

Stephen King, ob man ein Fan ist oder nicht ist hier zweitrangig, sagte mal, dass ein echter Schriftsteller wegen "dem Schreiben" schreibt und nicht des Geldes wegen. Zugeben, bei 39 Millionen Dollar Einnahmen, ist es leicht zu sagen, aber wenn man seine Vergangenheit begutachtet, erscheint es authentischer.

Also was soll man tun, wenn es nicht klappt?

Meine Antwort: Aufgeben! Wenn du darüber nachdenkst, was passiert wenn es nicht klappt, dann solltest du auch nicht daran denken, was passiert wenn es klappt.
Schreib dein Buch. Schreib noch eins. Und wenn sich auch das nicht verkauft, schreib noch eins. Such deine Muse, finde deine Idee.
Wenn du achtzig bist, verbittert und alleine in deiner Wohnung sitzt, 40 Manuskripte in der Ecke stapelnd, dann kannst du sagen: "Es hat nicht geklappt!"
Irgendwann wird es! Immer optimistisch! smile


_________________
Das Zimmer, oben, Dachschrägenzimmer, leer und kalt. Sekunden und Stunden, Minuten und Tage, lang ist es her, fort und nie mehr hier.
Lange Strähnen, dick wulstiger und fettiger Haare umrahmen dass fettgheulte und gequollene Gesicht, tägliche Tränen schüren die Ängste des immer leidenden Charakters.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
OpenOcean
Geschlecht:männlichWortedrechsler
O

Alter: 40
Beiträge: 59
Wohnort: Ahlen


O
Beitrag31.03.2013 16:23

von OpenOcean
pdf-Datei Antworten mit Zitat

vielen dank für die zahlreichen Ratschläge. Da bin ich echt begeistert. Es muss ja nicht unbedingt ein Studium sein - das war ein Gedankengang von mir. Ich fand die "Beratung" damals auch äußerst merkwürdig.

Ich werde auf jeden Fall in irgendeiner Form weiter machen und dem Schreiben treu bleiben.

Journalismus hatte ich mir auch schon überlegt. Werde mich da jetzt informieren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hwg
Geschlecht:männlichSchreiberling

Alter: 80
Beiträge: 499
Wohnort: A 8786 Rottenmann


Beitrag31.03.2013 18:34

von hwg
Antworten mit Zitat

@ OpenOcean: Journalismus - da bedarf es
kaum vieler Informationen.

Du suchst Dir eine Zeitung oder Zeitschrift aus, die Du
selber liest - zuerst vorzugsweise eine in der Region er-
scheinende -, schreibst eine für dieses Blatt geeignete
Story und mailst diese an die Redaktion.

Wenn's der Wohnort zulässt, kann der Text auch persönlich
vorgelegt werden. Irgend eine Reaktion gibt es dann bestimmt.

Wenn der Artikel gedruckt wird, kommen möglicher Weise
neue Aufträge - und auch entsprechende Honorare.

"Frische Köpfe" werden im Schreibgewerbe immer gebraucht.

Kollegialen Gruß aus der Steiermark!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2018
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag09.04.2013 20:34

von agu
Antworten mit Zitat

Hallo OpenOcean,

Du hast hier ja schon viele sehr sinnvolle Ratschläge bekommen. Neben dem Journalismus gibt es z.B. auch noch den Beruf des Lektors, Übersetzers oder Korrektors - darauf studiert man nicht direkt, sondern arbeitet sich meist als Quereinsteiger rein. Ein Studium in Richtung Germanistik und/oder Anglistik kann in diese Richtung vorbereiten, vielleicht kombiniert mit Marketing, das erleichtert u.U. den Einstieg ins Verlagswesen.

Ansonsten kann ich nur bekräftigen, dass es eine ganz schlechte Idee ist, auf Krampf und geplanter Maßen vom Schreiben leben zu wollen. Zunächst ist es genauso wie hier gesagt - vom Schreiben des ersten Romanmanuskripts bis zur Veröffentlichung (des meist dritten oder vierten Manuskripts) vergehen i.d.R. etliche Jahre. Und selbst dann bist Du noch meilenweit vom 'davon leben können' entfernt. Gesetzt den Fall, Du schaffst es, pro Jahr wenigstens 2 Bücher in einem Publikumsverlag zu veröffentlichen und die laufen so halbwegs okay (was keinesfalls garantiert ist), dann dürftest Du nach ca. 2 Jahren ab erstem Vertragsabschluss ungefähr an dem Punkt sein, mit HartzIV-Aufstockung so halbwegs über die Runden zu kommen. In einem sehr bescheidenen Lebensstil.
Die meisten Profi-Autoren haben neben den Büchern eine andere Quelle, aus der sie den Lebensunterhalt bestreiten, egal ob nun schreibnah oder nicht.
Wenn man - selbst nur teilweise - davon leben muss, kann das Ganze sehr schnell sehr stressig werden. Zwischen Vertragsabschluss und erster Vorschussrate gehen gern mal ein paar Monate ins Land, und gern auch noch mal ein halbes Jahr oder mehr, bis zur zweiten Rate. Verkauft sich ein Buch schlecht, darfst Du zwar den Vorschuss behalten, hast aber unter Umständen Probleme, ein zweites oder drittes Buch verkauft zu kriegen.
Und und und.
Der beste Weg zum Leben vom Schreiben führt meiner Meinung nach darüber, einem normalen Beruf nachzugehen, der ein regelmäßiges Einkommen generiert, und das Schreiben nebenbei zu betreiben, bis sich eines Tages das Glück ergibt, dass es eben doch genug zum Leben abwirft - und so erfolgreich ist, dass man auch einigermaßen langfristig planen kann.

Liebe Grüße,
Andrea
(die nach 7 publizierten Büchern, 3 davon im Publikumsverlag, und dem Vertrag für ein weiteres in 2014 sich auf der Stelle erschießen würde, müsste sie von den Erlösen leben)


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
akeyla
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 42
Beiträge: 86
Wohnort: Schweiz


Beitrag11.04.2013 13:40

von akeyla
Antworten mit Zitat

Aus eigener Erfahrung, wenn auch aus einem anderen "Medium", alleine von einem künstlerischen Beruf zu leben: dont do.
Klar gibts Ausnahmen, die das können, aber da sollte man sich wirklich sicher sein, am besten langsam als Hobby reingerutscht.
Ich habe jahrelang als Freelance Artist gearbeitet und im Ausland oder auf dem Internet verkauft. Da brach der Dollar ein und der Markt schrumpfte und WHAM hatte ich 40% einbussen. Klar, das kommt und geht. Aber es sind auch Emotionen und Muse damit verbunden, die man sich schnell kaput haut bei Krise, überladen oder einfach misslingen. Dann steht man vor diesem wundervollen BLOCK.
Ich arbeite zu 50% an einer Schule. Es ist das beste, das ich mir vorstellen kann. Man freut sich umso mehr auf das "Gestalten", ich schätze das Schreiben und Zeichnen umso mehr. Ich kann arbeiten ohne zu schauen "oh, guck mal, der verkaufts für X" und mir dann ein Bein ausreissen, um etwas ähnliches zu kriegen, nur um später das Wort "gleich wie X" zu hören. Das ist jetzt nicht 1:1 so passiert, aber wir wissen doch alle, das die unbeklemmten, freien Sachen immer die Frischesten und Besten sind.
Mit Übung kriegt man das mit der Zeit hin, eine gewisse Automatik. Aber ich sage nur, kreativer Job ist keine Maschine.
Mein grösster Wunsch, ein eigener Laden, ging vor zwei Jahren in Erfüllung. nach einem halben Jahr gab ich ihn auf, weil die Kreativität am Fliessband mich meine Nerven gekostet hat.
Kurz, du musst wirklich verdammt gut sein und einen 20h Tag einrechnen und deinen Traumjob zugleich auf Händen tragen, damit er dir nicht zerbricht und zum Alptraumjob wird.


_________________
"man kann nie genug Viecher haben"

Junges Schreiberchen und Weltenbauerin die nebenbei Freelance Artist, Lehrerin Bildnerisches Gestalten/Werken, Hausfrau und passionierte Möwe auf dem Schreibwahnsinn ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag13.04.2013 00:16

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Damit es nicht zu deprimierend wird, bringe ich hier mal wieder die andere Seite der Medaille ein (wobei ich Schreiben als ein kreatives Handwerk, nicht als Kunst sehe).
Ich lebe seit fünf Jahren vom journalistischen Schreiben, ohne in die Richtung studiert zu haben. Vor zwei Jahren hab ich an der belletristischen Schreiberei Blut geleckt und (fast zu meinem Leidwesen) entdeckt, dass mir das viel mehr Spaß bringt als Artikel zu schreiben. Nur rentiert es sich bisher rein gar nicht; im Gegensatz zu Zeitschriften- oder Zeitungsartikeln, die mir zehn bis siebzig Cents das Wort einbringen.

Die Zeitungskolumne, die den Löwenanteil meines Einkommens bestritten hat, bin ich seit letztem Mai wegen Sparmaßnahmen des Blattes los und versuche seitdem noch verstärkter, mit Romanen einen Fuß in eine Großverlagstür zu bekommen. Sinniger wäre es, die Energie in Artikel zu stecken, aber es mangelt mir an Lust dazu. Eigentlich sollte ich Panik schieben - seit letztem Mai kein geregeltes Einkommen mehr, ein anorektisches Sparkonto, und ob es zu meinen Lebzeiten noch einen Buchvertrag gibt, weiß der Geier.

Aber mir macht sowas Spaß smile Früher oder später schafft man es immer, wenn man sich nur genügend dahinterklemmt. Mir macht die finanzielle Unsicherheit nicht viel aus, weil ich meinen Gürtel sehr eng schnallen kann und zur Not auch kurz mal einen miesen Job annehme, wenn's nicht anders geht.  Und ich arbeite gern und am besten unter Druck. Nein, ich hab keine Kinder, aber ich hab Hunde, die auch Geld verschlingen, und Familie im Ausland, die sich nicht billig besuchen lässt.
Aber mir ist meine Freiheit am meisten Wert und ich verdiene lieber, wenn auch unsicher, Geld mit dem, was mir Spaß macht, als dass ich einen guten Teil meiner Zeit in irgendeinen Job stecken muss, nur um nebenher meinen wahren Interessen nachgehen zu können.

Da muss halt jeder wissen, wie er persönlich gewickelt ist smile


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
OpenOcean
Geschlecht:männlichWortedrechsler
O

Alter: 40
Beiträge: 59
Wohnort: Ahlen


O
Beitrag03.06.2013 23:46

von OpenOcean
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo!

Heute mal wieder hier rein gelesen. Tatsächlich gab es noch weitere neue Beiträge hier.

Also um mal ganz kurz eine Wasserstandsmeldung (obwohl das ja beim heutigen Topthema ein heikles Wortspiel ist) abzugeben:

Ich mache nach wie vor den gleichen Job. Allerdings bin ich jetzt in einer anderen Filiale, wo es mir deutlich mehr Spaß macht. Das Schreiben ist in den Hintergrund gerückt. Wenn mich die Lust packt werde ich aber weiterhin Schreiben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
OpenOcean
Geschlecht:männlichWortedrechsler
O

Alter: 40
Beiträge: 59
Wohnort: Ahlen


O
Beitrag04.05.2022 21:54

von OpenOcean
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen. Was haltet ihr generell von Veröffentlichung via Amazon? Klingt erst mal gut. Keine kosten. Direkt veröffentlicht etc.

Wo ist der Haken, was spricht dagegen Question

Danke vorab, bin wieder an Bord!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag04.05.2022 22:08

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Amazon ist gut. Sie haben den größten Shop. Sie zahlen pünktlich. Es gibt zahlreiche Formate zur Auswahl. Mittlerweile bieten sie sogar Hardcover an. Du kannst dein Buch auch im Ausland vermarkten. Ich wüßte nichts, was dagegen spricht. Natürlich ist eine Publikation über Amazon allein noch kein Garant für einen Erfolg oder nenneswerte Verkaufszahlen.
Der einzige Haken ist, daß dein Buch eben nur über Amazon vertrieben wird und nicht in den stationären Buchhandel kommt. (In den USA gibt es da eine Kooperation, aber in DE noch nicht.)


_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
OpenOcean
Geschlecht:männlichWortedrechsler
O

Alter: 40
Beiträge: 59
Wohnort: Ahlen


O
Beitrag05.05.2022 16:31

von OpenOcean
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank. Klingt ja gut!

Gibt es hier im Forum eventuell eine Art Leitfaden oder zumindest etwas mehr "Futter" zu diesem Thema?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 2 Gehe zu Seite 1, 2  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Inhalt
[die schlechteste Geschichte] Deshalb...
von Mogmeier
Mogmeier Inhalt 4 01.04.2024 02:18 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Impulse Prosa
Geschichten ohne E (Jetzt zeigt doch ...
von WSK
WSK Impulse Prosa 7 29.03.2024 22:55 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Ab wann zählen Käufe nicht mehr zur...
von Gast
Gast Agenten, Verlage und Verleger 34 28.03.2024 14:09 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel
Roman geschrieben und weiß nicht wei...
von J.B.Fletcher
J.B.Fletcher Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel 10 19.03.2024 00:27 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Roman geschrieben und weiß nicht wei...
von J.B.Fletcher
J.B.Fletcher Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 8 19.03.2024 00:27 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Gine

von silke-k-weiler

von nicolailevin

von last-virgin

von Leveret Pale

von Micki

von sleepless_lives

von Enfant Terrible

von RememberDecember59

von Jocelyn

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!