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Das unheilvolle Königreich


 
 
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Miné
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 241
Wohnort: Köln


Beitrag18.07.2022 09:07
Das unheilvolle Königreich
von Miné
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Hallo, hier ein Auszug aus meinem Roman Embarassed


Varros Oberkörper baumelte seitlich am Pferd hinab, mit dem Blick auf die Straße gerichtet. Blut staute sich in seinem Kopf und ein stechender Schmerz pochte an seinen Schläfen. Genau wie in seinem Rücken, der kurz davor war durchzubrechen. Zumindest den Schmerzen nach. Sie waren unerträglich, wobei sie plötzlich nachließen. Sogar das Pferdegetrampel, das er aus nächster Nähe wahrnahm, verblasste. Dann verschwamm und verdunkelte sich seine Sicht.
„Anhalten“, hörte er eine gedämpfte Stimme. Die Person sprach entweder sehr leise oder war meilenweit entfernt.
Varros Pferd kam zum Stillstand und Schatten tauchten auf dem Boden auf. Sie gehörten Rittern in silbernen Rüstungen, die mehrere Stricke, die um seinen Körper geschnürt waren, durchtrennten. Varro fiel und landete in den steinharten Armen der Ritter.
„Was soll das?“, stammelte er. Seine Stimme funktionierte nur halbwegs.
„Wir sind in der Hauptstadt angekommen“, antwortete irgendwer. Die Stimme war zu verzerrt, um sie zuzuordnen.  
„Was?“ Varro schwirrte der Kopf. Er konnte kaum denken, geschweige denn argumentierten.
Die Ritter hoben ihn hoch und im nächsten Augenblick saß er im Sattel. Aufrecht, was er sich zwar die ganze Zeit gewünscht hatte, aber sich nun als Qual herausstellte. Zu lange war sein Rücken gekrümmt gewesen. Außerdem überkam ihn Schwindel. So stark, dass er noch vom Pferd fallen würde. Alles drehte sich. Vergeblich versuchte er seine Hände zu bewegen, aber sie waren immer noch auf dem Rücken gefesselt und seine Kehle staubtrocken. Die Zunge klebte regelrecht am Gaumen. Nicht einen Tropfen Wasser hatten sie ihm gegeben, trotz brütender Hitze.
„Helme ab“, schallte ein Befehl, wie ein Echo durch einen Wald.
Varros Sicht wurden zunehmend klarer. Er erkannte ein heruntergelassenes Stadttor, das von einem meterbreiten Fluss und einer extrem hohen Mauern umgeben war.
„Vorwärts“, schrie der Graf, der sich durch seine kunterbunte Robe extrem von den Rittern unterschied. Sie trabten samt Varro hinter ihm her, passierten das Stadttor und steuerten direkt auf den Marktplatz zu. Er war größer wie alle anderen im Königreich und vollkommen überfüllt.
„Aus dem Weg!“, schrie der Graf, der voraus Ritt und sich mühselig einen Weg durch die Menge bahnte.
„Das ist zu teuer“, schallte es von überall her, gefolgt von: „Die Steuern haben sich verdoppelt.“
Pure Verzweiflung herrschte an den Ständen, die Grundnahrungsmittel wie Eier und Brot verkauften. Dabei herrschte normalerweise im gesamten Königreich ein unbeschreiblicher Wohlstand.
„Was ist passiert?“, fragte Varro und wandte sich dem Ritter, der direkt neben ihm ritt, zu.  Er blickte Varro flüchtig an, bevor er wieder stur geradeaus schaute.
Varro rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort, als er: „Der König hat einen neuen Berater“, sagte.
„Was denn für einen Berater?“ Varro kannte nur etliche Minister und Generale. Von einem Berater hatte er noch nie gehört.
„Sir Gallegam“, erwiderte der Ritter. „Er war ursprünglich der Gelehrte seines Sohnes. Niemand von Bedeutung.“
„Und dann?“, fragte Varro.
Der Ritter schaute verstohlen um sich, als ob er sichergehen wollte, dass niemand ihn hörte. Dabei passierten sie gerade einen Papageienstand, dessen Geschrei kaum zu überbieten war.
„Ein Anschlag!“, antwortete der Ritter. „Es gab einen Anschlag auf den Thronfolger, den einzigen Sohn des Königs. Er wurde vergiftet und von den Ärzten aufgegeben. Sir Gallegam hat ihn mit einem Wundermittel geheilt.“  
„Oder mit dem passenden Gegengift“, murmelte Varro.
Doch der Ritter erwiderte nichts, sondern schaute demonstrativ auf das nächste Stadttor. Es diente dazu, die einfachen Leute von dem Palast fernzuhalten. Bettler lungerten davor, die sich von den Reichen und Adligen, die das Tor passierten, scheinbar Almosen versprachen.  
Varro hatte noch nie zuvor Bettler im Königreich gesehen. Ihr Anblick war vollkommen neu und zutiefst schockierend.
„Eine Spende“, riefen sie und warfen sich auf die Knie.
Varro war fest davon überzeugt, dass der Graf einfach weiter reiten würde. Doch er griff mehrfach in einen Samtbeutel und warf ihnen so viele Taler hin, dass selbst die Ritter merkwürdig schauten. Denn ihr Wert übertraf ihren monatlichen Sold garantiert um ein Vielfaches.
„Seid willkommen, Graf“, grüßten die Wachen des Stadttores.
Der Graf nickte, als er es passierte und folgte der dahinter liegenden gepflasterten Straße. Sie war umgeben von prachtvollen Blumenbeeten und führte direkt auf den Palast zu. Diener in Uniform und weißen Handschuhen standen am Eingang bereit und schienen nur auf Besucher zu warten.

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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag18.07.2022 19:59
Re: Das unheilvolle Königreich
von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hallo smile
Inkognito hat Folgendes geschrieben:

Varros Oberkörper baumelte seitlich am Pferd hinab, mit dem Blick auf die Straße gerichtet. Blut staute sich in seinem Kopf und ein stechender Schmerz pochte in seinen Schläfen. Genau Komma wie in seinem Rücken, der kurz davor war durchzubrechen. Zumindest den Schmerzen nach. Sie waren unerträglich, wobei sie plötzlich nachließen. Sogar das Pferdegetrappel, das er aus nächster Nähe wahrnahm, verblasste. verschwamm/verging/verhallte etc. Dann verschwamm und verdunkelte sich seine Sicht.
„Anhalten“, hörte er eine gedämpfte Stimme. Die Person sprach entweder sehr leise oder war meilenweit entfernt.
Varros Pferd kam zum Stillstand und Schatten tauchten auf dem Boden auf. Sie gehörten Rittern in silbernen Rüstungen, die mehrere Stricke, die um seinen Körper geschnürt waren, durchtrennten. Varro fiel und landete in den steinharten Armen der Ritter.
„Was soll das?“, stammelte Varro. Seine Stimme funktionierte nur halbwegs. war nur ein Krächzen etc.
„Wir sind in der Hauptstadt angekommen“, antwortete irgendwer. Die Stimme war zu verzerrt, um sie zuzuordnen.  
„Was?“ Varro schwirrte der Kopf. Er konnte kaum denken, geschweige denn argumentierten.
Die Ritter hoben ihn hoch und im nächsten Augenblick saß er im Sattel. Aufrecht, was er sich zwar die ganze Zeit gewünscht hatte, aber sich nun als Qual herausstellte. Das klingt sehr umständlich. Zu lange war sein Rücken gekrümmt gewesen. Außerdem überkam ihn Schwindel. So stark, dass er noch vom Pferd fallen würde. Alles drehte sich. Vergeblich versuchte er Komma seine Hände zu bewegen, aber sie waren immer noch auf dem Rücken gefesselt und seine Kehle staubtrocken. Die Zunge klebte regelrecht am Gaumen. Nicht einen Tropfen Wasser hatten sie ihm gegeben, trotz brütender Hitze.
„Helme ab“, schallte ein Befehl, wie ein Echo durch einen Wald. ???
Varros Sicht wurden zunehmend klarer. Er erkannte ein heruntergelassenes Stadttor, das von einem meterbreiten Fluss und einer extrem hohen Mauern umgeben war.
„Vorwärts“, schrie der Graf, der sich durch seine kunterbunte Robe extrem von den Rittern unterschied. Sie trabten samt Varro hinter ihm her, passierten das Stadttor und steuerten direkt auf den Marktplatz zu. Er war größer wie als alle anderen im Königreich und vollkommen überfüllt. Wovon? Womit?
„Aus dem Weg!“, schrie der Graf, der voraus ritt und sich mühselig einen Weg durch die Menge bahnte.
„Das ist zu teuer“, schallte es von überall her, gefolgt von: „Die Steuern haben sich verdoppelt.“
Pure Verzweiflung herrschte an den Ständen, die Grundnahrungsmittel wie Eier und Brot verkauften. Dabei herrschte normalerweise im gesamten Königreich ein unbeschreiblicher Wohlstand.
„Was ist passiert?“, fragte Varro und wandte sich dem Ritter, der direkt neben ihm ritt, zu. Der blickte Varro  nur flüchtig an, bevor er wieder stur geradeaus schaute.
Varro rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort, als er: „Der König hat einen neuen Berater“, sagte. zur Antwort bekam.
„Was denn für einen Berater?“ Varro kannte nur etliche Minister und Generäle. Von einem Berater hatte er noch nie gehört.
„Sir Gallegam“, erwiderte der Ritter. „Er war ursprünglich der Gelehrte seines Sohnes. Niemand von Bedeutung.“
„Und dann?“, fragte Varro.
Der Ritter schaute verstohlen um sich, als ob er sichergehen wollte, dass niemand ihn hörte. Dabei passierten sie gerade einen Papageienstand, dessen Geschrei kaum zu überbieten war. Der Stand schreit?
„Ein Anschlag!“, antwortete der Ritter. „Es gab einen Anschlag auf den Thronfolger, den einzigen Sohn des Königs. Er wurde vergiftet und von den Ärzten aufgegeben. Sir Gallegam hat ihn mit einem Wundermittel geheilt.“  
„Oder mit dem passenden Gegengift“, murmelte Varro.
Doch der Ritter erwiderte nichts, sondern schaute demonstrativ auf das nächste Stadttor. Es diente dazu, die einfachen Leute von dem Palast fernzuhalten. Bettler lungerten davor, die sich von den Reichen und Adligen, die das Tor passierten, scheinbar Almosen versprachen.  
Varro hatte noch nie zuvor Bettler im Königreich gesehen. Ihr Anblick war vollkommen neu und zutiefst schockierend.
„Eine Spende“, riefen sie und warfen sich auf die Knie.
Varro war fest davon überzeugt, dass der Graf einfach weiter reiten würde. Doch der/dieser griff mehrfach in einen Samtbeutel an seinem Gürtel und warf ihnen so viele Taler hin, dass selbst die Ritter merkwürdig irritiert/verwundert schauten. Denn ihr Wert der Wert der Ritter? übertraf ihren monatlichen Sold garantiert um ein Vielfaches.
„Seid willkommen, Graf“, grüßten die Wachen des Stadttores.
Der Graf nickte, als er es passierte und folgte der dahinter liegenden gepflasterten Straße. Sie war umgeben gesäumt von prachtvollen Blumenbeeten und führte direkt auf den Palast zu. Diener in Uniform und weißen Handschuhen standen am Eingang bereit und schienen nur auf Besucher zu warten.Wieso schienen? Warteten sie oder nicht?

Am Anfang war mir nicht klar, dass Varro ein Gefangerner war. Ich hatte eher an das Opfer eines Überfalls oder einen Aussätzigen gedacht. Er hing ja nicht aus Versehen oder völlig unvermittelt so. Insgesamt liest es sich okay, bedarf aber noch einiger Arbeit.
MfG


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Nachtvogel
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 32
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Beitrag21.07.2022 20:29
Re: Das unheilvolle Königreich
von Nachtvogel
Antworten mit Zitat

Ich finde den Text nicht schlecht, man könnte aber noch einiges verbessern. Ich mache mal ein paar Anmerkungen.

Inkognito hat Folgendes geschrieben:
Varros Oberkörper baumelte seitlich am Pferd hinab, mit dem Blick auf die Straße gerichtet. Blut staute sich in seinem Kopf und ein stechender Schmerz pochte an seinen Schläfen. Genau wie in seinem Rücken, der kurz davor war durchzubrechen. Zumindest den Schmerzen nach. Sie waren unerträglich, wobei sie plötzlich nachließen.

Wenn die Schmerzen im Rücken wirklich so unerträglich sind, würde ich sie auch direkt als erstes erwähnen. Schließlich wird der Schmerz im Rücken sicherlich den leichten Schmerz an den Schläfen übertönen. Vielleicht fängst du auch mit dem Schmerz an, bevor du die Szene genauer beschreibst? Zum Beispiel: Varros Rücken schien kurz davor durchzubrechen, so unerträglich waren die Schmerzen. Sein Oberkörper baumelte seitlich am Pferd hinab ...

Zitat:
„Wir sind in der Hauptstadt angekommen“, antwortete irgendwer. Die Stimme war zu verzerrt, um sie zuzuordnen.

Da wir noch keinen Überblick haben, wer überhaupt alles an der Szene beteiligt ist, würde ich besser direkt schreiben: ... antwortete eine verzerrte Stimme.

Zitat:
Außerdem überkam ihn Schwindel. So stark, dass er noch vom Pferd fallen würde. Alles drehte sich.

Du könntest versuchen, solche "personenexternen" Beschreibungen wie "ihn überkam Schwindel" möglichst wegzulassen, um mehr aus dem Innern des Protagonisten heraus zu beschreiben. Das spätere "Alles drehte sich" ist ja sowieso nur eine andere Formulierung für "ihn überkam Schwindel", aber schöner, weil es besser das innere Empfinden beschreibt. Vielleicht also insgesamt besser: Alles drehte sich - so stark, dass er noch vom Pferd fallen würde.

Zitat:
Sie trabten samt Varro hinter ihm her, passierten das Stadttor und steuerten direkt auf den Marktplatz zu. Er war größer wie als alle anderen im Königreich und vollkommen überfüllt.

Zitat:
„Das ist zu teuer“, schallte es von überall her, gefolgt von: „Die Steuern haben sich verdoppelt.“

Das finde ich so etwas unschön, schließlich werden nicht alle Leute diese zwei Sätze genauso formulieren. Vielleicht also nur zwei einzelne Leute genau diese Sätze rufen lassen.

Zitat:
Varro rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort, als er: „Der König hat einen neuen Berater“, sagte.

Die wörtliche Rede ist so ziemlich umständlich in den übergeordneten Satz eingebettet.

Das sind jetzt nur ein paar einzelne Stellen, die ich mir herausgepickt habe, und natürlich alles nur Vorschläge. Insgesamt ist die Szene aber schon ganz gut beschrieben Smile

Liebe Grüße
Nachtvogel
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Miné
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 241
Wohnort: Köln


Beitrag15.09.2022 09:11

von Miné
pdf-Datei Antworten mit Zitat

„Anhalten“, erklang eine gedämpfte Stimme. Sie war kaum zu verstehen.    
Varro baumelte seitlich am Pferd hinab. Vermutlich seit Stunden. Sein Kopf war schwer wie Blei und sein Rücken kurz davor durchzubrechen. Diese Schmerzen! Sie waren fast noch schlimmer als die Demütigung. Wie konnte der Graf ihn nur wie einen Sack Mehl transportieren? Büßen würde er das.
„Setzt ihn aufrecht hin“, rief eine piepsige Stimme.
Im nächsten Moment rutschte Varro vom Pferd und landete in den Armen zweier Ritter. „Los rauf mit dir“, schimpften sie und hievten ihn wieder hoch.
Varro saß auf einmal gerade im Sattel. Doch alles drehte sich und er drohte hinabzufallen.
„Reißt euch zusammen“, schallte es ihm entgegen. „Wir sind in der Hauptstadt. Ihr seht auch so schon furchtbar aus, ohne, dass ihr noch vom Pferd fallt.“
„Hauptstadt?“ Varro hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren. Wenn dem so war, musste es später Nachmittag sein.
„Ja, Hauptstadt“, erkannte er die hohe Stimme des Grafen. „Ich war so frei, euch aufrecht in den Sattel setzen zu lassen.“
„Wieso?“ Varros Sicht normalisierte sich und der kunterbunte Graf kam zum Vorschein. Er saß nur wenige Meter entfernt auf einem Schimmel, umgeben von seinen Rittern. Sie waren seit Zoronia auf ein Minimum geschrumpft.
„Weil ihr eine Legende seid“, antwortete der Graf.
„Und ihr bloß ein Betrüger!“ Varro wäre auf ihn losgegangen, wenn er denn gekonnt hätte. Doch seine Hände waren immer noch auf dem Rücken gefesselt und seine Kehle staubtrocken. Seine Zunge klebte regelrecht am Gaumen. Nicht einen Tropfen Wasser hatten sie ihm gegeben, trotz brütender Hitze.
„Wie auch immer“, seufzte der Graf. „Ihr dürft aufrecht sitzen bleiben.“
„Wie großzügig“, äffte Varro. „Nicht, dass der König eure Todesstrafe deshalb in lebenslange Haft umwandelt.“
„Seit nicht so frech“. Der Graf starrte ihn lange an, bevor er auf das heruntergelassene Stadttor deutete. Ein reisender Händler kam aus der Stadt gefahren. Er hatte jede Menge gackernde Hühner geladen.
„Mein Graf“, sagte er im Vorbeifahren, hob den Hut und verneigte sich. Varro hingegen würdigte er keines Blickes. Trotz, dass er anhand seiner Kleidung aus Schlangenleder und den Tätowierungen unschwer zu erkennen war. Abgesehen davon stand eine zwanzig Meterhohe Statur von ihm mitten in der Hauptstadt.
„Seht ihr?“ Der Graf rieb zufrieden seine Hände. „Niemand interessiert sich mehr für euch. Auch nicht der König“, verkündete er hochnäsig und trabte auf das Stadttor zu. Es wurde von mehreren Soldaten bewacht, die anstatt einer Ritterrüstung eine schwarze Uniform mit bronzener Borte trugen.
„Seid gegrüßt Graf“, riefen sie bereits von Weitem und verneigten sich.
Der Graf hob die Hand, als ob er von einer glorreichen Schlacht zurückkehrte. Die Ritter hingegen trabten weitaus weniger euphorisch hinter ihm her. Einer von ihnen ritt direkt neben Varro. Seine Nase war dick wie eine Knolle und rot.
„Macht keine Dummheiten“, warnte er, während er weiter geradeaus starrte.
„Wie sollte ich?“, fragte Varro, obwohl er seinem Pferd durchaus einen Tritt hätte geben können. Doch es hätte nichts gebracht, außer Verletzen. Denn hinter dem Stadttor begann sofort der Marktplatz. Er war größer als alle anderen im Königreich und vollkommen überfüllt. Menschen jedes Standes tummelten sich dort. Die Reichen und Adligen wurden von Dienern auf einer Bahre getragen, die ausschließlich an Ständen mit Luxusgütern verweilten. Die untere Gesellschaft hingegen stand hauptsächlich an Grundnahrungsmittelständen, wo pure Verzweiflung herrschte.
„Das ist zu teuer“, schallte es von überall, gefolgt von: „Die Steuern haben sich verdreifacht.“
„Macht Platz für den Grafen“, riefen die Ritter.   
Eine Schneise bildete sich, durch die der Graf hindurch ritt. Frauen und Mädchen knicksten, während Männer und Jungen sich verneigten.
„Mein Graf“, schallte es von allen Seiten.
Für Varro interessierte sich allerdings niemand. Trotz, dass er als Zoronianer normalerweise eine Sensation war. Doch niemand grüßte ihn, lächelte oder wandte sich ihm zu. Nicht einmal ansatzweise. Dafür erwiesen sie dem Grafen ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Zumindest, bis er mit seinem Gefolge an ihnen vorbeigezogen war. Dann wandten sie sich sofort wieder ihren Einkäufen zu.
Varro blickte irritiert um sich. Das Volk wirkte verändert, nahezu missmutig, die Kleidung abgenutzt und zu oft gestopft. Dabei herrschte sonst uneingeschränkter Wohlstand.
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Wohnort: Deutschland


Beitrag15.09.2022 17:22

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hallo smile
Miné hat Folgendes geschrieben:
„Anhalten“, erklang eine gedämpfte Stimme. Sie war kaum zu verstehen.
Varro baumelte seitlich am Pferd hinab. Vermutlich seit Stunden. Sein Kopf war schwer wie Blei und sein Rücken kurz davor durchzubrechen. Diese Schmerzen! Sie waren fast noch schlimmer als die Demütigung. Wie konnte der Graf ihn nur wie einen Sack Mehl transportieren? Büßen würde er das.
„Setzt ihn aufrecht hin“, rief eine piepsige Stimme.
Im nächsten Moment rutschte Varro vom Pferd und landete in den Armen zweier Ritter.
„Los rauf mit dir“, schimpften sie und hievten ihn wieder hoch.
Varro saß auf einmal gerade im Sattel. Doch alles drehte sich und er drohte wieder hinabzufallen.
„Reißt Euch zusammen“, schallte es ihm entgegen. „Wir sind in der Hauptstadt. Ihr seht auch so schon furchtbar aus, ohne, dass Ihr noch vom Pferd fallt.“ Wieso schallt? Am Anfang wird geflüstert? Warum?
„Hauptstadt?“ Varro hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren. Wenn dem so war, musste es später Nachmittag sein.
„Ja, Hauptstadt“, erkannte er die hohe Stimme des Grafen.
„Ich war so frei, euch aufrecht in den Sattel setzen zu lassen.“
„Wieso?“ Varros Sicht normalisierte sich und der kunterbunte Graf kam zum Vorschein. Falsche Wortwahl. Er saß nur wenige Meter entfernt auf einem Schimmel, umgeben von seinen Rittern. Sie waren seit Zoronia auf ein Minimum geschrumpft. Wieso wurden die Ritter kleiner? Was ist ein Zoronia?
„Weil Ihr eine Legende seid“, antwortete der Graf.
„Und Ihr bloß ein Betrüger!“ Varro wäre auf ihn losgegangen, wenn er denn gekonnt hätte. Doch seine Hände waren immer noch auf dem Rücken gefesselt und seine Kehle staubtrocken. Seine Die Zunge klebte regelrecht am Gaumen. Nicht einen Tropfen Wasser hatten sie ihm gegeben, trotz brütender Hitze.
„Wie auch immer“, seufzte der Graf. „Ihr dürft aufrecht sitzen bleiben.“
„Wie großzügig“, äffte Varro. „Nicht, dass der König eure Todesstrafe deshalb in lebenslange Haft umwandelt.“
„Seit nicht so frech“. Der Graf starrte ihn lange an, bevor er auf das heruntergelassene Stadttor deutete. Ein reisender Händler kam aus der Stadt gefahren. Er hatte jede Menge gackernde Hühner geladen. Spätestens jetzt hätte ich mir mehr Zusammenhänge gewünscht. König? Todesstrafe?
„Mein Graf“, sagte er im Vorbeifahren, hob den Hut und verneigte sich. Wer fährt wo vorbei?  Varro hingegen würdigte er keines Blickes. Trotz, dass er anhand seiner Kleidung aus Schlangenleder und den Tätowierungen unschwer zu erkennen war. Abgesehen davon stand eine zwanzig Meterhohe Statur von ihm mitten in der Hauptstadt. Von Varro? Wieso?
„Seht ihr?“ Der Graf rieb zufrieden seine Hände. „Niemand interessiert sich mehr für euch. Auch nicht der König“, verkündete er hochnäsig und trabte auf das Stadttor zu. Es wurde von mehreren Soldaten bewacht, die anstatt einer Ritterrüstung eine schwarze Uniform mit bronzener Borte trugen.
„Seid gegrüßt Graf“, riefen sie bereits von Weitem und verneigten sich.
Der Graf hob die Hand, als ob er von einer glorreichen Schlacht zurückkehrte. Die Ritter hingegen trabten weitaus weniger euphorisch hinter ihm her. Einer von ihnen ritt direkt neben Varro. Seine Nase war dick wie eine Knolle und rot.
„Macht keine Dummheiten“, warnte er, während er weiter geradeaus starrte.
„Wie sollte ich?“, fragte Varro, obwohl er seinem Pferd durchaus einen Tritt hätte geben können. Doch es hätte nichts gebracht, außer Verletzen. Denn
hinter dem Stadttor begann sofort der Marktplatz. Er war größer als alle anderen im Königreich und vollkommen überfüllt. Menschen jedes Standes tummelten sich dort. Die Reichen und Adligen wurden von Dienern auf einer Bahre getragen, Garantiert nicht! Vielleicht in einer Sänfte? die ausschließlich an Ständen mit Luxusgütern verweilten. Dieser Satz ergibt keinen Sinn. Die untere Gesellschaft hingegen stand hauptsächlich an Grundnahrungsmittelständen, wo pure Verzweiflung herrschte. Wer ist die untere Gesellschaft?
„Das ist zu teuer“, schallte es von überall, gefolgt von: „Die Steuern haben sich verdreifacht.“ Es schallt schon wieder.
„Macht Platz für den Grafen“, riefen die Ritter.   
Eine Schneise bildete sich, durch die der Graf hindurch ritt. Frauen und Mädchen knicksten, während Männer und Jungen sich verneigten.
„Mein Graf“, schallte es von allen Seiten.
Für Varro interessierte sich allerdings niemand. Trotz, dass er als Zoronianer normalerweise eine Sensation war. Doch niemand grüßte ihn, lächelte oder wandte sich ihm zu. Nicht einmal ansatzweise. Warum sollten sie? Keine Ahnung, warum er eine Sensation sein soll. Dafür erwiesen sie dem Grafen ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Zumindest, bis er mit seinem Gefolge an ihnen vorbeigezogen war. Dann wandten sie sich sofort wieder ihren Einkäufen zu.
Varro blickte irritiert um sich. Das Volk wirkte verändert, nahezu missmutig, die Kleidung abgenutzt und zu oft gestopft. Dabei herrschte sonst uneingeschränkter Wohlstand. Die Kleidung der Reichen auch? Welcher uneingeschränkte Wohlstand? Woran merkt man den?


Insgesamt liest es sich okay, bedarf aber weiterhin noch einiger Arbeit.
MfG


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Miné
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Beitrag15.09.2022 20:02

von Miné
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Nein, die Ritter sind natürlich nicht geschrumpft Sich kaputt lachen, sondern weniger geworden. Und Zoronia ist der Ort, wo viele von denen verstorben sind, weshalb die Anzahl der Ritter sich verringert hat.

Bei dem Text handelt es sich um ein Kapitel mitten aus meinem Buch. Ich merke schon, da fehlt dem Leser sehr viel Information. Vielleicht hätte ich besser, etwas aus dem ersten Kapitel gepostet.

Das mit der Bahre bzw. Sänfte ist auch lustig. Du hast natürlich vollkommen recht Idea

 Daumen hoch² Danke
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Miné
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Beitrag15.09.2022 20:05

von Miné
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Danke auch Nachtvogel für deine Verbesserungsvorschläge smile
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Miné
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Beitrag14.10.2022 11:22

von Miné
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Neuer Versuch Embarassed

Varro baumelte seitlich am Pferd hinab. Vermutlich seit Stunden. Sein Kopf war schwer wie Blei und sein Rücken kurz davor durchzubrechen. Diese Schmerzen! Sie waren fast noch schlimmer als die Demütigung. Wie konnte der Graf ihn nur wie einen Sack Mehl transportieren? Büßen würde er das.
„Setzt ihn aufrecht hin“, sagte irgendwer.
Die Worte schallten wie ein Glockenschlag durch Varros Kopf. Er hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren und keine Kraft mehr, über irgendetwas nachzudenken. Die Schmerzen brachten ihn um den Verstand und der Kummer fraß ihn innerlich auf. Nichts war ihm geblieben, außer einem grenzenlosen Hass und dem Wunsch nach Gerechtigkeit. Ans Kreuz sollte der Graf geschlagen werden und elendig verrecken. Doch vermutlich würde Varro nicht einmal den Hauch einer Chance bekommen, ihn anzuklagen. Denn die Ritter schnitten Varro vom Pferd lose und zogen ihn hinab. Bestimmt würden sie ihm ein Messer in die Brust rammen und seine Leiche irgendwo verscharren. Niemand würde sie jemals finden oder erfahren, welche Ungerechtigkeit ihm und seiner Familie widerfahren war. Der Gedanke war unerträglich, genau wie die Schmerzen, die ein unbeschreibliches Ausmaß annahmen. Sein Kopf drohte zu explodieren, seine Sicht verschwamm und seine Beine brachen weg. Hilflos landete er den Armen zweier Ritter.
Varro schloss die Augen, konzentrierte sich auf seinen Atem. Nein, er würde nicht in Panik verfallen, wobei er sich immer ein anderes Ende gewünscht hatte. Besonders für seine Familie, die vermutlich von nun an ein Leben auf der Flucht führen musste.
„Na los doch“, hörte er einen jungen Mann keifen. „Den Fuß in den Steigbügel, das ist doch nicht so schwer.“
Varro spürte einen Ruck.
„Er ist oben“, erklang wieder eine junge Stimme, gefolgt von Applaus. „Der legendäre Hexenjäger hat es tatsächlich auf sein Pferd geschafft.“
Gelächter erklang.
Varro kippte zur Seite und wollte sich am Sattel festhalten, aber seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt.
„Vorsicht! Er fällt“, schallte es ihm lautstark entgegen, worauf eine eiserne Hand sich in seinen Oberarm bohrte.
Varro blinzelte und sah eine dunkelgraue Rüstung und daneben etwas Kunterbuntes.
„Ihr habt Hunderte von Hexen getötet“, erkannte er die hohe Stimme des Grafen. Er saß nur einen Meter entfernt auf einem Schimmel, umgeben von den Rittern, die noch übrig waren. „Da werdet ihr es jawohl gerade noch schaffen, euch aufrecht auf einem Pferd zu halten.“
„Wo sind wir?“ Varro blickte umher und sah eine Stadt, umgeben von hohen Mauern und einem meterbreiten Fluss. Beides kam ihm bekannt vor.
„Die Hauptstadt solltet ihr schon noch erkennen!“ Der Graf setzte seinen Hut auf, zog seine hochgekrempelten Arme hinab und rückte die übergroße Brosche an seinem noch größeren Kragen zurecht. „Ich war so frei, euch aufrecht in den Sattel setzten zu lassen. Als ehemalige Legende verdient ihr zumindest einen Funken Respekt.“
„Wie großzügig“, giftete Varro. Seine Kehle war staubtrocken und seine Zunge klebte am Gaumen. Diese Barbaren hatten ihm nicht einen Tropfen Wasser gegeben, trotz brütender Hitze.
„Seit nicht so frech“. Der Graf starrte ihn lange an, bevor er auf das heruntergelassene Stadttor deutete. Ein reisender Händler kam aus der Stadt gefahren, der gackernde Hühner geladen hatte. „Mein Graf“, grüßte er im Vorbeifahren, hob den Hut und verneigte sich.
Varro hingegen würdigte er keines Blickes. Trotz, dass er anhand seiner Kleidung aus Schlangenleder und den Tätowierungen unschwer als Zirane zu erkennen war. Außerdem zierte eine zwanzig Meterhohe Statur von ihm den Marktplatz.
„Seht ihr?“ Der Graf rieb zufrieden seine Hände. „Niemand interessiert sich mehr für euch“, verkündete er hochnäsig und trabte auf das Stadttor zu. Die Ritter folgten ihm in Zweierreihen.
„Willkommen zurück“, grüßten die Wachen des Stadttors und verneigten sich. Sie waren komplett in Schwarz gekleidet, anstatt wie früher in Weinrot mit goldener Borte. Ihr übertriebenes Lächeln und freundliche Stimme wirkten aufgesetzt.
Der Graf hob die Hand, als ob er von einer glorreichen Schlacht zurückkehrte, während er an ihnen vorbeiritt. Er schien sich absolut siegessicher und Varro tatsächlich dem König vorführen zu wollen.
„Halsabschneider!“, dröhnte es bereits von Weitem entgegen, gefolgt von: „Verflucht sei der König.“
Varro passierte ebenfalls das heruntergelassene Stadttor und erblickte den überfüllten Markplatz mit seiner Statur in der Mitte.  
„Macht Platz für den Grafen“, riefen die Ritter zwar höflich, aber sehr bestimmend.
Das Volk verstummte und bildete eine Schneise. Frauen und Mädchen knicksten, während Männer und Jungen sich verneigten.
„Mein Graf“, ertönte es ehrfürchtig von allen Seiten.
Für Varro interessierte sich allerdings niemand. Trotz, dass er als Zirane normalerweise eine Sensation war. Doch niemand grüßte ihn, lächelte oder wandte sich ihm zu. Nicht einmal ansatzweise. Dafür erwiesen sie dem Grafen ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Zumindest, bis er mit seinem Gefolge an ihnen vorbeigezogen war. Dann wandten sie sich sofort wieder den Marktständen zu.  
Varro blickte irritiert um sich. Das Volk wirkte verändert, nahezu trübselig, die Kleidung abgenutzt und zu oft gestopft. Dabei herrschte sonst uneingeschränkter Wohlstand.
„Was ist passiert?“, fragte Varro den Ritter neben sich.
„Ein Anschlag!“ Der Ritter schenkte ihm einen verdrießlichen Blick und fühlte über sein vernarbtes Gesicht. „Dutzende von schwarz gekleideten und maskierten Männern haben versucht, den Palast anzuzünden. Sie gehören sehr vermutlich den schwarzen Plünderern an.“
„Ich meinte …“ Varro deutete auf die verzweifelten Einwohner, die an den Ständen versuchten zu feilschen.
„Ach das.“ Der Ritter wich seinem Blick aus und überlegte auffallend lange, bevor er:  „Der König hat einen Berater“, sagte.
„Einen Berater?“ Varro kannte nur etliche Minister und Generale. Von einem Berater hörte er zum ersten Mal.  
„Sir Gallegam“, antwortete der Ritter. „Er kam als Wunderheiler in die Hauptstadt und rettete dem todkranken Thronfolger das Leben.“ Er blickte verstohlen um sich, als ob er sichergehen wollte, dass niemand ihn hörte. Dabei passierten sie gerade einen Papageienstand. Die Viecher krächzten und kreischten, dass man sein eigenes Wort nicht verstand.
„Hallo Schönheit“, rief ein Grasgrüner. „Heirate mich“, ein Purpurroter.
Varro hätte normalerweise drei Stück gekauft. Einen für seine Frau und zwei für seine Töchter. Der Gedanke an sie schmerzte und löste eine unbeschreibliche Leere in ihm aus.
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HansGlogger
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Beitrag14.10.2022 12:13

von HansGlogger
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Hallo
zuerst ein paar Typos
Zitat:

Da werdet ihr es jawohl gerade noch schaffen, euch aufrecht auf einem Pferd zu halten.“

HG: Ihr groß

„Seit nicht so frech“.
HG: Seid



Gruß Hans
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HansGlogger
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H

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H
Beitrag15.10.2022 07:31

von HansGlogger
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Hallo

Auf Varros Innenleben wird zu wenig eingegangen. Er hat Schmerzen, sieht einem ungewissen Schicksal entgegen und schaut sich die Stadt an, wie ein Tourist. Der Verdacht auf Info Dumping liegt nahe.

Gruß Hans
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Wohnort: Deutschland


Beitrag15.10.2022 10:17

von Calvin Hobbs
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Hallo smile
Miné hat Folgendes geschrieben:

Varro baumelte seitlich am Pferd hinab. Vermutlich seit Stunden. Sein Der Kopf war schwer wie Blei und sein Rücken kurz davor durchzubrechen. Diese Schmerzen! Sie waren Fast noch schlimmer Komma als die Demütigung. Wie konnte der Graf ihn nur wie einen Sack Mehl transportieren? Büßen würde er das Ausrufezeichen
„Setzt ihn aufrecht hin“, sagte irgendwer.
Die Worte schallten wie ein Glockenschlag durch Varros Kopf. Falsche Wortwahl und dadurch sehr schiefes Bild.
Er hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren und keine Kraft mehr, über irgendetwas nachzudenken. Die Schmerzen brachten ihn um den Verstand und der Kummer fraß ihn innerlich auf. Nichts war ihm geblieben, außer einem grenzenlosen Hass und dem Wunsch nach Gerechtigkeit. Ans Kreuz sollte der Graf geschlagen werden und elendig verrecken. Doch vermutlich würde Varro nicht einmal den Hauch einer Chance bekommen, ihn anzuklagen. Denn die Ritter schnitten Varro vom Pferd lose und zogen ihn hinab. Bestimmt würden sie ihm ein Messer in die Brust rammen und seine Leiche irgendwo verscharren. Wieso? Oben sollten sie ihn wieder hinsetzen. Niemand würde sie ihn jemals finden oder erfahren, welche Ungerechtigkeit ihm und seiner Familie widerfahren war. Der Gedanke war unerträglich, genau wie die Schmerzen, die ein unbeschreibliches Ausmaß annahmen. Sein Kopf drohte zu explodieren, seine Sicht verschwamm und seine Beine brachen weg. Hilflos landete er den Armen zweier Ritter.
Varro schloss die Augen, konzentrierte sich auf seinen Atem. Nein, er würde nicht in Panik verfallen, wobei er sich immer ein anderes Ende gewünscht hatte. Besonders für seine Familie, die vermutlich von nun an ein Leben auf der Flucht führen musste.
„Na los doch“, hörte er einen jungen Mann keifen. „Den Fuß in den Steigbügel, das ist doch nicht so schwer.“
Varro spürte einen Ruck.
„Er ist oben“, erklang wieder eine junge Stimme, gefolgt von Applaus. „Der legendäre Hexenjäger hat es tatsächlich auf sein Pferd geschafft.“
Gelächter erklang. Es wird aus Varros Sicht erzählt, also muss es auch von ihm kommen, dass er sich im Sattel wiederfindet.
Varro kippte zur Seite und wollte sich am Sattel festhalten, aber seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt.
„Vorsicht! Er fällt“, schallte es ihm lautstark entgegen, worauf eine eiserne Hand sich in seinen Oberarm bohrte. schallt ist im Freien und diesem Zusammenhang das falscheste Wort.
Varro blinzelte und sah eine dunkelgraue Rüstung und daneben etwas Kunterbuntes.
„Ihr habt Hunderte von Hexen getötet“ Punkt. Er erkannte er die hohe Stimme des Grafen. Er Dieser saß nur einen Meter entfernt auf einem Schimmel, umgeben von den Rittern, die noch übrig waren. „Da werdet Ihr es jawohl gerade noch schaffen, Euch aufrecht auf einem Pferd zu halten.“
„Wo sind wir?“
Varro blickte umher und sah eine Stadt, umgeben von hohen Mauern und einem meterbreiten Fluss. Beides kam ihm bekannt vor.
„Die Hauptstadt solltet Ihr schon noch erkennen!“ Der Graf setzte seinen Hut auf, zog seine hochgekrempelten Arme hinab und rückte die übergroße Brosche an seinem noch größeren Kragen zurecht. „Ich war so frei, Euch aufrecht in den Sattel setzten zu lassen. Als ehemalige Legende verdient Ihr zumindest einen Funken Respekt.“ Ihr - persönliche Ansprache, ihr - Hinweis auf Gruppe.
„Wie großzügig“, giftete Varro. Seine Die Kehle war staubtrocken und seine Zunge klebte am Gaumen. Diese Barbaren hatten ihm nicht einen Tropfen Wasser gegeben, trotz brütender Hitze.
„Seid nicht so frech“. Der Graf starrte ihn lange an, bevor er auf das heruntergelassene Stadttor deutete. Ein reisender Händler kam aus der Stadt gefahren, der gackernde Hühner geladen hatte.
„Mein Graf“, grüßte er im Vorbeifahren, hob den Hut und verneigte sich.
Varro hingegen würdigte er keines Blickes. Trotz, dass er anhand seiner Kleidung aus Schlangenleder und den Tätowierungen unschwer als Zirane zu erkennen war. Außerdem zierte eine zwanzig Meter hohe Statur von ihm den Marktplatz. Von dem Händler?
„Seht ihr?“ Der Graf rieb zufrieden seine Hände. „Niemand interessiert sich mehr für Euch“, verkündete er hochnäsig und trabte auf das Stadttor zu. Die Ritter folgten ihm in Zweierreihen. Euch - persönliche Ansprache, euch - Hinweis auf Gruppe
„Willkommen zurück“, grüßten die Wachen des Stadttors und verneigten sich. Sie waren komplett in Schwarz gekleidet, anstatt wie früher in Weinrot mit goldener Borte. Ihr übertriebenes Lächeln und freundliche Stimme wirkten aufgesetzt.
Der Graf hob die Hand, als ob er von einer glorreichen Schlacht zurückkehrte, während er an ihnen vorbeiritt. Er schien sich absolut siegessicher und Varro tatsächlich dem König vorführen zu wollen.
„Halsabschneider!“, dröhnte es bereits von Weitem entgegen, gefolgt von: „Verflucht sei der König.“
Varro passierte ebenfalls das heruntergelassene Stadttor und erblickte den überfüllten Markplatz mit seiner Statue in der Mitte.  
„Macht Platz für den Grafen“, riefen die Ritter zwar höflich, aber sehr bestimmend.
Das Volk verstummte und bildete eine Schneise. Frauen und Mädchen knicksten, während Männer und Jungen sich verneigten.
„Mein Graf“, ertönte es ehrfürchtig von allen Seiten.
Für Varro interessierte sich allerdings niemand. Trotz, dass er als Zirane normalerweise eine Sensation war. Doch niemand grüßte ihn, lächelte oder wandte sich ihm zu. Nicht einmal ansatzweise. Dafür erwiesen sie dem Grafen ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Zumindest, bis er mit seinem Gefolge an ihnen vorbeigezogen war. Dann wandten sie sich sofort wieder den Marktständen zu.  
Varro blickte irritiert um sich. Das Volk wirkte verändert, nahezu trübselig, die Kleidung abgenutzt und zu oft gestopft. Dabei herrschte sonst uneingeschränkter Wohlstand.
„Was ist passiert?“, fragte Varro den Ritter neben sich.
„Ein Anschlag!“ Der Ritter schenkte ihm einen verdrießlichen Blick und fühlte über sein vernarbtes Gesicht. „Dutzende von schwarz gekleideten und maskierten Männern haben versucht, den Palast anzuzünden. Sie gehören sehr vermutlich den schwarzen Plünderern an.“
„Ich meinte …“ Varro deutete auf die verzweifelten Einwohner, die an den Ständen versuchten zu feilschten.
„Ach das.“ Der Ritter wich seinem Blick aus und überlegte auffallend lange, bevor er:  „Der König hat einen Berater“, sagte.
„Einen Berater?“ Varro kannte nur etliche Minister und Generale. Von einem Berater hörte er zum ersten Mal.  
„Sir Gallegam“, antwortete der Ritter. „Er kam als Wunderheiler in die Hauptstadt und rettete dem todkranken Thronfolger das Leben.“ Er Der Soldat blickte verstohlen um sich, als ob er sichergehen wollte, dass niemand ihn hörte. Dabei passierten sie gerade einen Papageienstand. Die Viecher Vögel krächzten und kreischten, dass man sein eigenes Wort nicht verstand.
„Hallo Schönheit“, rief ein Grasgrüner. „Heirate mich“, ein Purpurroter.
Varro hätte normalerweise drei Stück gekauft. Einen für seine Frau und zwei für seine Töchter. Der Gedanke an sie schmerzte und löste eine unbeschreibliche Leere in ihm aus.

So richtig zündet es bei mir nicht.
MfG


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Miné
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Beiträge: 241
Wohnort: Köln


Beitrag15.10.2022 11:53

von Miné
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Lieber Hans und lieber Cavlin, smile extra

vielen Dank für Eure Kritik. Habt ihr vielleicht auch Verbesserungsvorschläge für mich. Wie ich aus der Szene mehr herausholen könnte?
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag15.10.2022 12:03

von Calvin Hobbs
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Hallo smile
Da dieses Kapitel irgendwo aus der Geschichte gegriffen ist, habe ich keine Vorschläge. Denn vorher und irgendwie sollte/muss Varro dem Leser bereits vorgestellt worden sein. So, wie hier geschildert wird, ist er nur einer unter Unzähligen, der aus unbekannten Gründen in unbekannten Gefilden in Gefangenschaft geraten ist und an die Lieben zu Hause denkt. Sein Verhalten und Denken hängen von seinem Charakter ab, den ich nicht kenne.
Was soll/muss der Leser aus diesem Auszug erfahren?
MfG


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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag15.10.2022 12:44

von lia88
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Miné hat Folgendes geschrieben:
Neuer Versuch Embarassed

Varro baumelte seitlich am Pferd hinab. Vermutlich seit Stunden. Sein Kopf war schwer wie Blei und sein Rücken kurz davor durchzubrechen. Diese Schmerzen! Sie waren fast noch schlimmer als die Demütigung. Wie konnte der Graf ihn nur wie einen Sack Mehl transportieren? Büßen würde er das.
„Setzt ihn aufrecht hin“, sagte irgendwer.
Die Worte schallten wie ein Glockenschlag durch Varros Kopf. Er hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren und keine Kraft mehr, über irgendetwas nachzudenken. Die Schmerzen brachten ihn um den Verstand und der Kummer fraß ihn innerlich auf. Nichts war ihm geblieben, außer einem grenzenlosen Hass und dem Wunsch nach Gerechtigkeit. Ans Kreuz sollte der Graf geschlagen werden und elendig verrecken. Doch vermutlich würde Varro nicht einmal den Hauch einer Chance bekommen, ihn anzuklagen. Bis hierher find ichs super

Denn die Ritter schnitten Varro vom Pferd lose und zogen ihn hinab. Bestimmt würden sie ihm ein Messer in die Brust rammen und seine Leiche irgendwo verscharren. Niemand würde sie jemals finden oder erfahren, welche Ungerechtigkeit ihm und seiner Familie widerfahren war. Der Gedanke war unerträglich, genau wie die Schmerzen, die ein unbeschreibliches Ausmaß annahmen. Sein Kopf drohte zu explodieren, seine Sicht verschwamm und seine Beine brachen weg. Hilflos landete er den Armen zweier Ritter.
Varro schloss die Augen, konzentrierte sich auf seinen Atem. Nein, er würde nicht in Panik verfallen, wobei er sich immer ein anderes Ende gewünscht hatte. Besonders für seine Familie, die vermutlich von nun an ein Leben auf der Flucht führen musste.

Den orangen Teil find ich etwas langgezogen, teilweise wiederholend. Vll eher auf die Handlung richten, dass er aus dem Sattel gezogen wird, aber keine Kraft mehr in den Beinen hat. Statt dass nochmal sein Kopf wehtut und nochmal seine Sicht verschwimmt -- sowas ähnliches steht einfach schon kurz davor.

„Na los doch“, hörte er einen jungen Mann keifen. „Den Fuß in den Steigbügel, das ist doch nicht so schwer.“
Varro spürte einen Ruck.
„Er ist oben“, erklang wieder eine junge Stimme, gefolgt von Applaus. „Der legendäre Hexenjäger hat es tatsächlich auf sein Pferd geschafft.“
Gelächter erklang.
Varro kippte zur Seite und wollte sich am Sattel festhalten, aber seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt.
„Vorsicht! Er fällt“, schallte es ihm lautstark entgegen, worauf eine eiserne Hand sich in seinen Oberarm bohrte.
Varro blinzelte und sah eine dunkelgraue Rüstung und daneben etwas Kunterbuntes.
„Ihr habt Hunderte von Hexen getötet“, erkannte er die hohe Stimme des Grafen. Er saß nur einen Meter entfernt auf einem Schimmel, umgeben von den Rittern, die noch übrig waren. „Da werdet ihr es jawohl gerade noch schaffen, euch aufrecht auf einem Pferd zu halten.“
Der Teil ist wieder besser, ein bisschen straffen könnte mans ggf auch oder einen neuen Aspekt reinbringen. Er kippt und will sich noch festhalten - auch das hatten wir schon. Er könnte irgendwas denken, wenn er den grafen sieht, wütend sein, aber sich beherrschen. das mit der familie könnte auch hier kommen - dann müsste es dafür oben aber weg.

„Wo sind wir?“ Varro blickte umher und sah eine Stadt, umgeben von hohen Mauern und einem meterbreiten Fluss. Beides kam ihm bekannt vor.
„Die Hauptstadt solltet ihr schon noch erkennen!“ Der Graf setzte seinen Hut auf, zog seine hochgekrempelten Arme hinab und rückte die übergroße Brosche an seinem noch größeren Kragen zurecht. „Ich war so frei, euch aufrecht in den Sattel setzten zu lassen. Als ehemalige Legende verdient ihr zumindest einen Funken Respekt.“
„Wie großzügig“, giftete Varro. Seine Kehle war staubtrocken und seine Zunge klebte am Gaumen. Diese Barbaren hatten ihm nicht einen Tropfen Wasser gegeben, trotz brütender Hitze.
„Seit nicht so frech“. Der Graf starrte ihn lange an, bevor er auf das heruntergelassene Stadttor deutete. Ein reisender Händler kam aus der Stadt gefahren, der gackernde Hühner geladen hatte. „Mein Graf“, grüßte er im Vorbeifahren, hob den Hut und verneigte sich.
Varro hingegen würdigte er keines Blickes. Trotz, dass er anhand seiner Kleidung aus Schlangenleder und den Tätowierungen unschwer als Zirane zu erkennen war. Außerdem zierte eine zwanzig Meterhohe Statur von ihm den Marktplatz. (etwas holprig)
„Seht ihr?“ Der Graf rieb zufrieden seine Hände. „Niemand interessiert sich mehr für euch“, verkündete er hochnäsig und trabte auf das Stadttor zu. Die Ritter folgten ihm in Zweierreihen.
die stadt wird in dem abatz find ich gut eingeführt, gefällt mir bis auf die markierte stelle eigtl gut.


ab hier find ichs nicht mehr so flüssig, sondern etwas durcheinander. also den letzten teil würde ich nochmal etwas stärker überarbeiten.

„Willkommen zurück“, grüßten die Wachen des Stadttors und verneigten sich. Sie waren komplett in Schwarz gekleidet, anstatt wie früher in Weinrot mit goldener Borte. Ihr übertriebenes Lächeln und freundliche Stimme wirkten aufgesetzt.
Der Graf hob die Hand, als ob er von einer glorreichen Schlacht zurückkehrte, während er an ihnen vorbeiritt. Er schien sich absolut siegessicher und Varro tatsächlich dem König vorführen zu wollen.
„Halsabschneider!“, dröhnte es bereits von Weitem entgegen, gefolgt von: „Verflucht sei der König.“
Varro passierte ebenfalls das heruntergelassene Stadttor und erblickte den überfüllten Markplatz mit seiner Statur in der Mitte.  
„Macht Platz für den Grafen“, riefen die Ritter zwar höflich, aber sehr bestimmend.
Das Volk verstummte und bildete eine Schneise. Frauen und Mädchen knicksten, während Männer und Jungen sich verneigten.
„Mein Graf“, ertönte es ehrfürchtig von allen Seiten.
Für Varro interessierte sich allerdings niemand. Trotz, dass er als Zirane normalerweise eine Sensation war. Doch niemand grüßte ihn, lächelte oder wandte sich ihm zu. Nicht einmal ansatzweise. Dafür erwiesen sie dem Grafen ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Zumindest, bis er mit seinem Gefolge an ihnen vorbeigezogen war. Dann wandten sie sich sofort wieder den Marktständen zu.  
Varro blickte irritiert um sich. Das Volk wirkte verändert, nahezu trübselig, die Kleidung abgenutzt und zu oft gestopft. Dabei herrschte sonst uneingeschränkter Wohlstand.
„Was ist passiert?“, fragte Varro den Ritter neben sich.
„Ein Anschlag!“ Der Ritter schenkte ihm einen verdrießlichen Blick und fühlte über sein vernarbtes Gesicht. „Dutzende von schwarz gekleideten und maskierten Männern haben versucht, den Palast anzuzünden. Sie gehören sehr vermutlich den schwarzen Plünderern an.“
„Ich meinte …“ Varro deutete auf die verzweifelten Einwohner, die an den Ständen versuchten zu feilschen.
„Ach das.“ Der Ritter wich seinem Blick aus und überlegte auffallend lange, bevor er:  „Der König hat einen Berater“, sagte.
„Einen Berater?“ Varro kannte nur etliche Minister und Generale. Von einem Berater hörte er zum ersten Mal.  
„Sir Gallegam“, antwortete der Ritter. „Er kam als Wunderheiler in die Hauptstadt und rettete dem todkranken Thronfolger das Leben.“ Er blickte verstohlen um sich, als ob er sichergehen wollte, dass niemand ihn hörte. Dabei passierten sie gerade einen Papageienstand. Die Viecher krächzten und kreischten, dass man sein eigenes Wort nicht verstand.
„Hallo Schönheit“, rief ein Grasgrüner. „Heirate mich“, ein Purpurroter.
Varro hätte normalerweise drei Stück gekauft. Einen für seine Frau und zwei für seine Töchter. Der Gedanke an sie schmerzte und löste eine unbeschreibliche Leere in ihm aus.


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