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Reimeschreiberin Eselsohr
Beiträge: 219
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08.04.2022 20:12
von Reimeschreiberin
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Eine interessante Geschichte, die mich aber irgendwie nicht fesseln konnte.
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MoL Quelle
Beiträge: 1845 Wohnort: NRW
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08.04.2022 22:47
von MoL
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Klasse!
Lieber Inko, Deine Geschichte gefällt mir außerordentlich gut!
Dennoch gibt es leider nur einen Punkt. Einfach, weil mir andere Geschichten noch besser gefallen. Das sind marginale Unterschiede. So marginal, dass es mir weh tut!
Ich mag die Kreativität Deiner Geschichte, das Unberechenbare, Uneinschätzbare, die Szenerie, die Perspektive...
Du hattest hier harte Konkurrenz, also bitte nicht ärgern, dass es von mir nur einen Punkt gibt. Danke für diese wunderbare Geschichte!
_________________ NEU - NEU - NEU
gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021. |
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nicolailevin Eselsohr
Beiträge: 259 Wohnort: Süddeutschland
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09.04.2022 13:57
von nicolailevin
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Eine ungenannte Frau fährt in der geheimnisvoll antriebslosen Piroge ihrer Großmutter aufs Meer; Daniel, den sie in einem Touristencafé aufgelesen hat, begleitet sie. Sie fahren über ein von Mythen umranktes Gebiet, und Daniel erklärt ihr, Schiffbrüchige hätten dort auf dem Meeresgrund eine Kolonie gegründet, sie würden per Scherben Nachrichten an ihre Verwandten an Land schicken. Daniel sagt, er selbst sei in der Lage, dort unter Wasser zu atmen und zu leben, er springt über Bord und taucht ab. Die Erzählerin legt sich in die Piroge, die im Kreis fährt, und starrt in den Himmel.
Ich bin hin- und hergerissen. So richtig ist das ja keine Geschichte, sie hat keine Pointe, kein echtes Ende, viel bleibt unbestimmt, manches will sich nicht fügen, einiges sträubt sich. Aber trotzdem: die Atmosphäre gefällt mir irgendwie.
Ich setze die Handlung nach Westafrika, an die Küsten, von denen einst die Sklavenschiffe nach Amerika gesegelt sind. Malik würde rein namentlich dahin passen, Daniel eher nicht. Und die Heldin? Aufgewachsen im Dorf - und doch der Moderne und ihrer Naturwissenschaft verschrieben? Da wüsste ich gern mehr, um zu verstehen. Auch kann ich nicht nachvollziehen, wieso das Meer alle Kultur fortgespült hat. Soll es am Ende doch ein Endzeitszenario sein?
Ich stolpere über den Halbsatz, dass sie nicht interessiert, was Daniel erzählt. Das kann ich nicht nachempfinden, ich jedenfalls will das schon wissen! Wieso schippert sie dort überhaupt rum, wenn es ihr egal ist, was sich da befindet? Das Wegtauchen Daniels kommt mir auch zu krass – überlegt sie nicht, hinterherzuspringen, wenn sie doch weiß, dass er nicht schwimmen kann? Und dann ist da gegen Ende dieser eine abstrakte theoretische kartesianische Satz, der fast alles an nebulöser Stimmung wieder kaputt macht: „Deshalb konnte sie keine Bezüge herstellen zwischen dem eigenen Erleben und dem, was andere erzählten.“ Den würde ich gerne ungeschrieben machen.
Die Vorgaben? Meer haben wir reichlich, so richtig klassisch phantastisch ist es nicht, aber das Zauberboot und die Mythen und der möglicherweise kiemenatmende Daniel sollten uns wohl dennoch genügen.
Punkte? Erst dachte ich, es wird knapp. Aber das Feld war schwächer, als ich erwartet hatte. Am Ende mein Platz 6 mit fünf Punkten.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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10.04.2022 15:06
von nebenfluss
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Was mir an dieser Geschichte besonders gefällt, ist die Einführung und Charakterisierung der Protagonistin, die zwar in der Region aufgewachsen ist, aber die Begleitung für ihre Fahrt in einem „Touristenloch zwischen Bahnhof und Hafen“ findet, ihre kognitive Verlorenheit in einer Welt, in der niemand die Dinge für das nimmt, was sie sind, sondern allem eine legendäre Bedeutung übergestülpt wird. Der Plot ist letztlich nur Transportmittel, um dies auszuerzählen, bietet aber zugleich die Koordinaten für das (alp)träumerische Ende. Von den vielen offenen bzw. „bad-en“ Enden in diesem Wettbewerben auf jeden Fall eines der hübscheren, was die literarische Gestaltung betrifft. Ein paar Unordentlichkeiten im Text habe ich bei der Bepunktung großzügig übersehen (zumal mir in meinen eigenen Beitrag auch zwei Buchstabendreher reingeraten sind, die keine Rechtschreibprüfung findet – aber schöner wäre natürlich trotzdem ohne solche Flüchtigkeitsfehler.)
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 568
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10.04.2022 15:11 Re: Wasserfriedhof von fabian
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Eine Wer-bin-ich-und-wo-gehöre-ich-hin-Geschichte.
Mit einigen Anspielungen auf das Fortbestehen der Erinnerung an lang Vergangenes und gern Verdrängtes, kumulierend in der magischen Piroge, vererbt von der Großmutter, unverstanden aber eigenwillig (das Boot, nicht die Großmutter), wie vieles, das man nimmt, ohne zu verstehen, was einem da aufgeladen wird.
6 Punkte
_________________ Wer an einem aufgeräumten Schreibtisch sitzt, wer das schafft, kennt keine Gnade.
Terézia Mora im Interview mit Klaus Siblewski (in: TEXT+KRITIK 221) |
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Miyagi Gänsefüßchen
Beiträge: 15
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10.04.2022 18:23
von Miyagi
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Hallo liebes Federfüchschen,
dein Text hat es bei mir in die Punkteränge geschafft.
Idee / Ausführung:
Eine Geschichte voller Magie und Mystik, von einem verzauberten Schiff, das seinen eigenen Willen hat, von Grablichtern und einem Wasserfriedhof. Das Ganze wird getragen von einer wehmütigen Erzählweise, die sich Zeit nimmt.
Stilistisch einer meiner Lieblinge im Wettbewerb. Wirklich gekonnt. Die Sprache schwelgt geradezu in Bildern und in leisen, elegischen Tönen. Der Text liest sich selbst wie eine Legende, von denen in der Geschichte berichtet wird. Das Ende lädt zu Spekulationen ein, ich wage aber keine Interpretation. Bin aber auf die der anderen gespannt.
Sehr sehr gern gelesen. Danke.
Beste Stelle / Formulierung:
Zu viele um eine auszuwählen.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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11.04.2022 12:07
von nebenfluss
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anderswolf hat Folgendes geschrieben: | Forelle und Daniel fahren mit der selbstfahrenden Piroge zu einem Wasserfriedhof. Und ich denke, und da kann der Text natürlich nichts dazu, die ganze Zeit an Pirogge und bekomme Hunger. |
Das ging mir übrigens auch so; war mir irgendwie peinlich, das hinzuschreiben. Um so schöner, dass es jemand anders getan hat.
Zitat: | Der Anagrammator sagt: Wow, Oma eitert. [...] |
Einen Kommentatoren-Preis gibt es dieses Mal wohl nicht, oder? Also, ich wüsste jedenfalls, wer mein Voting bekommt (auch wenn und gerade weil unsere Sicht z. B. auf diesen Text auseinanderklafft).
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4279
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11.04.2022 12:18
von hobbes
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Nun, es steht doch jedem frei, seine ganz persönlichen Kommetatorypreise zu vergeben. Du darfst anderswolf also mit Rum und Piroggen Ehre überschütten. Alternativ gehen auch Amazon-Gutschein-Code-PNs. Oder das goldene Segelschiff in der Buddelflasche von deinem Ur-Uropa väterlicherseits.
Ach und wo ich gerade hier bin: Sue! Ich freu mich immer noch!
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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11.04.2022 13:02
von nebenfluss
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Rum und Ehre, genau! Dieses Wortspiel hatten wir ja noch gar nicht
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Sue Rovia Klammeraffe
Alter: 30 Beiträge: 586 Wohnort: Metronom
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12.04.2022 08:42
von Sue Rovia
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Rum und Ähre, nebenfluss. Rum und Ähre.
Und hobbes:
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