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Dem Herzen nach


 
 
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag08.04.2022 10:21

von Michel
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Schwangere Frau, begabt im Wechsel der Welten, sucht ihren Mann. Offenbar ist er unter Schmerzen gestorben. Sie landet in einem Zwischenreich voller mythischer Gestalten und Gefahren. Dort erkennt sie, dass ihre Suche nutzlos und vergeblich war.
Jenseits der letzten Ufer? Definitiv. Die Geschichte spielt auf dem Wasser? Yep, auch figurativ. Aber die Geschichte lässt mich … hm, im Nebel herumirren? Die Zusammenfassung oben habe ich mir ein wenig zusammengereimt, viele Elemente der Geschichte scheinen „herumzustehen“, ohne eine Funktion zu erfüllen. Lässt mich ein wenig ratlos zurück.


_________________
Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken
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cheeky_rakoon
Gänsefüßchen
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Beiträge: 27
Wohnort: Österreich


C
Beitrag08.04.2022 18:31

von cheeky_rakoon
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag09.04.2022 15:30

von anderswolf
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Suizidal steuert sich Yira und ihr ungeborenes Kind in eine Nebelbank, in der Hoffnung, dass sie dort mit ihrem verstorbenen Kindsvater wiedervereint werden könnte. Ich mag solche Frauenfiguren nicht mehr lesen, die ihr größtes Seelenheil nur in der Gegenwart ihres Geliebten finden.
Scheint aber, dass auch die Geschichte das so denkt, denn am Ende findet Yira erstamla in sich eine bislang unbekannte Kraft und dann auch raus aus dem Nebel.

Leider wird ihr diese Kraft erstens durch ihr vollkommen fremde Menschen (o. Ä.) bewusst gemacht - und über die Herkunft deren Kenntnisse über Yira will ich gar nicht nachdenken - und zweitens findet da eine adhoc-Entwicklung wie aus dem Schwarzbuch für phantastische Kraftfindung statt, nämlich innerhalb von zwei Zeilen von Null auf Hundertachtzig. Will ich auch nicht mehr lesen.

Und so ist das zwar eine Fabel über den Umgang mit der Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, in der Yira eine Neubewertung nicht nur ihrer Situation, sondern auch ihres eigenen Charakters vornehmen muss, gleichzeitig ertrinkt sie aber in den Klischees nicht ausgearbeiteter Figuren und übertragen nebliger Umgebungsvariabeln. Klar, mehr wäre natürlich viel verlangt in einem so kurzen Schreibzeitraum, andererseits gelingt es anderen Geschichten bzw. deren Autorys durchaus, eine stimmige Welt und teilweise auch glaubwürdige Charakterentwicklung in diesem Wettbewerb zu erschaffen, und damit muss sich dieser Texte eben messen.
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 259
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag09.04.2022 17:29

von nicolailevin
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Yira hat sich von Aochon schwängern lassen, doch dann ist er gestorben. Von einer Hexe hat sie den Trank, der sie ins Nebelmeer bringt, das vor den Gestaden der Götter liegt, beides zusammen so eine Art Totenreich. Eine Flossenechse bewahrt Yira vor dem Angriff eines Seelenfressers und bringt sie zum Schiff von Itina und Tontan, das von der Dunkelbasse Flüsterer gesteuert und von vier Flossenechsen beschützt wird. Itina überzeugt Yira, dass sie ins Leben zurückkehren muss und ihren Gatten in der Erinnerung bewahren. Mit gemeinsamen Kräften wehren sie die Attacke eines Lotsen ab und schaffen es vermutlich zurück.

Ein ganzer Zoo unterschiedlicher Wesen tummelt sich in den Wassern, man kommt kaum mit. Vor lauter Echsen und Bassen und Zossen und Klacksen kommt mir aber das Herz, um das sich doch alles drehen soll, zu kurz. Yiras Gefühle bleiben für mich oberflächlich und stumpf, Erinnerung und Trauer werden nicht recht lebendig, da ist zu viel Tschingderassabumm in die Geschichte gepackt, als dass die inneren Motive Platz hätten.

Orpheus meets The Fog: Am Ende ist es ein altbekanntes Motiv vom Geliebten, dem man ins Totenreich folgt, angereichert mit ein bisschen Action, ein bisschen gruseligem Nebelwabern und einer Hauptfigur, die mir leider ziemlich gleichgültig bleibt.

Schön und originell fand ich die Idee, dass sich das Boot nur bewegt, wenn Yira an ihren Holden denkt.

Von mir leider in diesem Leben keine Punkte.
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Gast







Beitrag10.04.2022 08:40

von Gast
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Liebe/r Inko,

Verzeihung, leider schaffe ich es nicht mehr, dir einen Kommentar dazulassen Embarassed. Mich hat's erwischt und ich schwächel etwas.

Liebe Grüße,
Katinka
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tronde
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Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


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Beitrag10.04.2022 22:29

von tronde
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Danke den Kommentierenden und den Punktevergebenden!
Nach längerer Schreib- und noch längerer Forumspause bin ich geraden beim Weltenbauen meiner Fantasywelt und stoße durch letztendlich Zufall auf den Wettbewerb gestoßen.

Heute nur knapp zu zwei größeren Themenbereichen:
Dass dann zuviel in dem Text eingebaut wurde, mit der Kritik hatte ich schon gerechnet und auch schon kräftig gestrichen. Und auch dann dachte ich, da könnte immer noch was längeres draus werden. Dass die Geschichte dadurch zu hektisch wirkt, kann ich nachvollziehen.

Den Kritikpunkt der Kitschigkeit/zuviel Gefühl habe ich nicht erwartet, da muss ich mit Abstand nochmal draufschauen.
Für mich im Rahmen des Weltenbaus, wo es gerade um das Totenreich geht, ein wichtiger Text, um mir über einiges dort klarer zu werden, da war die Handlung eher nur der Aufhänger als der eigentliche Erzählanlass.

Ich versuche die Tage, noch auf einzelne Kommentare einzugehen.
Danke nochmals!
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tronde
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Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


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Beitrag13.04.2022 21:28

von tronde
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Phenolphthalein hat Folgendes geschrieben:
Hallo Inkognito,

insgesamt eine nette Geschichte, allerdings nicht immer mein Lesegeschmack.
Den Herzschmerz hast du gut getroffen, wie ich finde.
Weitere Gefühle konnte ich jedoch nicht [in vergleichbarer Form] erkennen, hätte sie mir aber gewünscht.
Dafür haben aber auch die Flossenechsen einen eigenen Charme. Gut gemacht.

Alles in allem bin ich noch unentschlossen, ob das für eine Punktvergabe reicht.

Liebe Grüße,
Pheno


Hallo!
Um mehr Gefühl unterzubringen, wurde schon eine weitere Person gestrichen:-). Die Flossenechsen gefallen mir auch Smile
Danke für die Punkte und  den Kommentar!
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tronde
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Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


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Beitrag13.04.2022 21:30

von tronde
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe das Potenzial der Idee - vor allem den Gedanken, dass Götter absichtlich die Seelen der Menschen verwirren, um sie am Weiterziehen aus ihrem Einflussbereich (?) zu hindern.
Die Umsetzung ist mir allerdings zu hektisch - zu viel passiert, zu viele Personen, Konzepte, Wesen werden vorgestellt und ich bleibe etwas ratlos zurück, was denn nun eigentlich der Kern der Handlung ist.


Hallo!
Ja, das mit dem hektischen kann ich gut nachvollziehen. Der Text ist eine Art Konzeptentwurf und gehört zu einer Fantasy-Welt, von der noch keiner was gehört hat Smile Von daher wird vieles nur angerissen, ja.

Danke für den Kommentar!
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tronde
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Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


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Beitrag13.04.2022 21:32

von tronde
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kioto hat Folgendes geschrieben:
Schöne phantastische Geschichte alla Orpheus und Eurydike, gut geschrieben.

Gruß Werner


Hallo!
An die beiden habe ich bewusst gar nicht gedacht.
Danke für den Kommentar!
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Das goldene Aufbruchstück Das silberne Niemandsland


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Beitrag13.04.2022 21:35

von tronde
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Kascha hat Folgendes geschrieben:
Grundsätzlich eine schöne Geschichte. Mir sind die Sätze etwas zu knapp und es kommen zu viele verwirrende Gestalten, Regeln und Wesen vor, die ich in einer so kurzen Erzählung als etwas überfüllend wahrnehme und denen ich schwer folgen konnte. Mir sind auch die Sätze allgemein zu kurz und abgehakt. Das macht es nicht spannender oder die Handlung flüssiger, sondern stößt mehr durch die Geschichte, ohne Zeit zu lassen für Verständnis und Vorstellung.
Die Idee mit den Schnatterechsen finde ich sehr schön, besonders das mit den Namen. Ich kann sie mir gut vorstellen, obwohl sie wenig beschrieben waren. Bei den vielen Personen auf dem Boot hingegen habe ich schlecht durchgeblickt.
Die Wiederholung 'die Bucht' finde ich nicht sehr ansprechend, eher stört sie.
Das Ende: Gut, dass sie sich nun lösen konnte. Mein Empfinden: das ist eine schöne und in sich vollkommene Geschichte, ist aber leider nicht eingetreten.


Hallo!
Ja, ist zu viel drin. Die kurzen Sätzen sind gewollt, aber auch dem "Zu viel" geschuldet. Dass das dann eher hektisch als atemlos mitreissend wirkt, ok. Die Bezeichnung "Schnatterechsen" gefällt mir!
Danke für den Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 21:38

von tronde
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silke-k-weiler hat Folgendes geschrieben:
Lieber Text,

ich habe mir Deinen Titel als Erstes rausgepickt und fange einfach mal bei Dir an.

Du beinhaltest eine ruhige, wehmütige Geschichte, Orpheus und Eurydike mit vertauschten Rollen (so ein bisschen) plus die Figur entdeckt am Schluss unbekannte Kräfte in sich. Ich lese das als metaphorische Trauerbewältigung. Sehr schön und berührend finde ich die Stelle, an der das Boot durch ihre Sehnsucht angetrieben wird. Es treibt sie allerdings auch in gefährliche Gefilde hinaus. Gefilde, in denen sie als lebende Seele eigentlich nichts verloren hat. Zwischendrin dann Fantasy-Elemente mit der Besatzung der Geleiterin, dem Nebelmeer und ein mini Naja-Comic Relief mit Klickklack und Klickklick usw. Wink

Ja, ich würde sagen, ordentlich. Aber es hat leider nicht dauerhaft gefunkt. Vielleicht bei einem weiteren Lesedurchgang, bis dahin bleibe ich bei "ordentlich", für mich ein guter Einstieg in den Wettbewerb und ich bedanke mich, dass ich Dich lesen durfte.

Viele Grüße
Silke


Hallo!
Das ist eine schöne Zusammenfassung! Und mit dem "Funken": manchmal ist es halt Bauchgefühl, geht mir beil vielen Texten auch so.
Danke für den Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 21:44

von tronde
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Minerva hat Folgendes geschrieben:
Hexen mit Fläschchen sind in diesem Wettbewerb beliebt ^^
Allerdings gleich ein Schreibfehler: Fläsch-chen!

Es fällt mir natürlich schwer so am Anfang der Geschichte schon Mitgefühl zu empfinden, das ist aber normal, dazu braucht es ein paar Zeilen mehr. Also kein Fehler.

Pullen ist echt ein komisches Wort, aber nun ja, es ist ja korrekt.

Noch mal zum Liebsten, einerseits spüre ich schon etwas, was mit der Geschichte zu tun hat, anderseits bleibt mir ihr Gefühl zu abstrakt: sanfte Küsse und strahlende Augen  bietet ja jeder Liebste, hoffentlich (ja, nicht ganz, aber du verstehst schon). Ich würde empfehlen, hier auf etwas Individuelles einzugehen. Plus etwas, das er zu ihr gesagt hat, etwas Romantisches (kitschfrei, aber rührend), ein Spitzname, den er ihr gab, eine Neckerei etc.
Anderenfalls bleibt es mir zu behauptet. Auch hier gilt: show don't tell

Diese ist nicht so schön
Zitat:
Diese starrte mit weit aufgerissenen Augen zu Yira hinüber.

besser: Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie zu Yira hinüber.

Dass sie die alte Frau ins Wasser plumpsen lässt, könnte hier falsch verstanden werden.
Da hätte ich noch etwas ausgebaut. Schließlich wirkt es so, als ob sie eine Oma ertrinken lässt.
Die Alte hätte noch etwas tun müssen, um die Angst der Prota zu beweisen. Irgendwas sagen oder Yira hätte etwas sehen können

Zitat:
als sich der Mund unmöglich weit aufsprang.

Auch bei diesem Text empfehle ich, es sich wenigstens einmal laut vorzulesen, in recht langsamen Tempo, dann erkennt man solche Fehler.

Zitat:

Yira sah hunderte spitzer Zähne.

Warum ich hier jetzt von außen auf sie blicke ... unnötig.
Um in ihrer Sicht zu bleiben, wäre es einfach so einen Satz zu schreiben:
Hunderte spitze Zähne stach aus dem Maul hervor.
Zumindest anfangs wird es klar, dass wir in ihre Perspektive sollen, hier gehst du raus.

Klackklack, die Flossenechse .. süß

So so, noch eine Kapitänin, ich glaube, das war die vierte in den Texten smile

Ich denke, dass du jemand bist, der auf jeden Fall schon Erfahrung im Bereich Fantasy hat. Die Worte, der rhythmische Aufbau eines Fantasy-Singsang stimmen.
Kurz vorm Ende war es noch etwas anstrengend zu lesen.
Aber sehr gut, dass du den Bogen zum Anfang wieder geschlossen hast, mit der Wiederholung am Ende.

Ich mochte die Geschichte. Es war die einzige, die auf Romantik aufbaut. Wie verzweifelt sie versucht, ihren Liebsten wiederzuerlangen und wie sie am Ende loslässt. Dann noch diese süßen Echsen.

Habe viel kritisiert, aber ich vergebe: 1 Punkt


Hallo!
Bedienungsfehler Embarassed Ich schwöre: in meiner Endfassung steht auf meinem Rechner Fläschchen... Da habe ich wohl falsch gecopy-pasted.
Die einzelnen Anregungen sind hilfreich. Die Echsen scheinen ja einen Nerv getroffen zu haben.
Danke für Punkt und Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 21:47

von tronde
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Verstehe ich nicht auf Anhieb. Leider muss ich zugeben, dass ich mir auch nicht ganz so viel Mühe mit dem Verstehen gebe, da ich gerade den Anfang ziemlich schmachtend finde und das erreicht mich so gar nicht. Am Ende verwirren mich dann auch die verschiedenen Bezeichnungen. Oder was heißt verwirren, vielleicht eher: machen es nicht gerade einfacher. Itina, die Alte, die Frau. Das geht auch einfacher.

Insgesamt leider nicht mein Fall.


Hallo!
Vielleicht hätten tatsächlich weniger Klischee-Rückblicke gereicht.
Danke für den Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 21:51

von tronde
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Heidi hat Folgendes geschrieben:
Yira will ihren Geliebten aus dem Reich der Toten zurückholen. Dazu macht sie sich auf zum Nebelmeer. In ihrem Bauch trägt sie ein Kind. Der Weg dorthin ist weit und mit Gefahren verbunden. Kurz bevor sie durch den Nebel in eine andere Welt eintritt, trifft sie auf eine mysteriöse Frau, die auf ihr Boot springen will - ein Glück, dass Yiras Ruderschläge kraftvoll sind und sie schneller ist. Gleich darauf begegnet Yira einer Flossenechse und sie fürchtet, sie würde von ihr umgebracht. Als sie erkennt, dass diese ihr Boot antreibt wird sie ruhiger. Die Flossenechse namens Klackklack hat Yira vor dem Tod des Seelenfressers bewahrt (wenn ich alles richtig verstanden habe). Yira gelangt mit Klackklack zu einem Schiff, sie wird dort von einem Mann und einer Frau empfangen. Die wollen ihr natürlich helfen, sagen ihr aber klipp und klar, dass Yiras Mann nicht mehr zu retten ist - sein Tod liegt schon zu lang zurück.
Am Ende möchte die Kapitänin, dass Yira sie mit Kraft ihrer Gedanken, die dazu veranlagt sind, die Welten zu wechseln, sie zurück in die Welt der Lebenden bringt. Mit vereinten Kräften schaffen die beiden das. Das Ende ist offen - ich kann mir aussuchen, ob sie ihren geliebten Aochon wieder zum Leben erweckt hat oder mit ihrem Kind alleine weiter lebt.

Geschrieben ist der Text solide, es entstehen Bilder und ich bekomme ein gutes Gefühl für das Nebelmeer - auch für die Kapitänin und dem Alten. Das ist Fantasy mit einer ordentlichen Portion Mystery, wie es im Bilderbuch steht (die Liebe kommt auch nicht zu kurz). Relativ früh denke ich, dass der Text den Rahmen sprengt. Er liest sich eher wie ein Roman in Kurzfassung als eine Kurzgeschichte. Es ist so, als ob er mehr sein möchte, als er sein darf. Es kann aber auch sein, dass es daran liegt, weil ich dieses Genre - vor allem was die Liebesgeschichte betrifft, die im Fokus steht -, nicht meinem Lesegeschmack trifft.

Die fernen Ufer sind gut ins Bild gesetzt. Denn ich kann sie nicht sehen. ich befinde mich in einer Zwischenwelt und ganz kurz auch auf hoher See. Inhaltlich ist der Text aber dann doch eher einfallslos. Er lebt von fantasievollen Wesen und liebevoll erschaffenen Details, aber nicht von inhaltlicher Substanz.

Punkte gibt es keine, aber ich habe einen Satz für dich rausgeholt.

Zitat:
Darin saß eine Frau, der jede Farbe fehlte.


Den mag ich gern.


Hallo!
Die Zusammenfassung trifft es ganz gut. Und ja, es ist zu viel drin für den Text. Ich würde nur eher denken zuviel Einzelheiten als inhaltsleer, weil Handlung ist schon drin. Wenn auch keine ausgefallene.
Danke für den ausführlichen und unterstützenden Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 21:52

von tronde
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weltverbesserer hat Folgendes geschrieben:
Elegant und fesselnd erzählt. Mir hat das gleiche Eingangs- und Ausgangsbild gefallen. Schöne Geschichte, spannend und bildreich erzählt.


Hallo!
Danke für das Lob und die Punkte!
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Beitrag13.04.2022 21:57

von tronde
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d.frank hat Folgendes geschrieben:
Tut mir leid, aber für einen Wettbewerb, an dem noch viele andere Texte teilnehmen, ist das zu langatmig und auch zu kitschig geschrieben.


Hallo!
Wenn ich kitschig als wie in einem anderen Kommentar als zu klischeehaft nehmen, was die Liebesgeschichtenrückblicke angeht, ok.
Danke für den Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 22:01

von tronde
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Abari hat Folgendes geschrieben:
Der Einfachheit und Übersichtlichkeit halber schreibe ich zu Anfang eine Kürzestzusammenfassung, damit ich mich dann beim Bewerten besser orientieren kann:

Die Geschichte dreht sich um Yira, die ihren verstorbenen Mann im Totenreich zu finden versucht. Erfolglos diesbezüglich, aber wieder erfolgreich im Leben zurück. Sehr schöne Idee!

Leider finde ich auf sprachlicher Ebene noch viel Potenzial nach oben. Ich möchte nicht sagen, dass hier jemand "Unwissendes" geschrieben hat, kann ich doch an "Die Bucht: etc." hervorragend andocken. Aber unterwegs bleibt mir die Frage übrig, warum die Sätze so gestellt sind, wie sie gestellt sind und warum manches Inquit [zB der Satz mit dem Spucken im letzten Viertel] nicht Inquit bleiben darf. Mir fehlt bei aller Schönheit der Idee mit fortschreitender Geschichte der erzählerische Fluss.


Hallo!
Am sprachlichen Teil ist immer was zu verbessern, ja. Was den Erzählfluss angeht, war leider diesmal nicht ausreichend Zeit, den Text gegenlesen zu lassen, weil ich recht viel umgestellt habe, daran mag es auch gelegen haben.
Danke für den Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 22:06

von tronde
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Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Kehrt sie zurück und macht ihren Frieden damit, Witwe zu sein (falls sie überhaupt verheiratet waren)? Oder fantasiert sie am Ende und stirbt? Habe ich irgendwo überlesen, wie genau ihr Mann umkommt? Warum braucht sie ihn erst jetzt, nachdem er schon so lange weg ist?


Hallo!
Das Ende wirkt offen, in meinem Kopf weiß ich natürlich, dass die Geschichte weitergeht, wo auch immer...
Ich glaube, gebraucht hat sie ihn schon die ganze Zeit, aber vom Wollen zum Handeln hat es erst jetzt gereicht.
Danke für den Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 22:10

von tronde
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Globo85 hat Folgendes geschrieben:
Die Bucht der Nebeltoten.

Vorgaben:
Phantastik? Klickklack. Passt. "Fern der letzten Ufer"? Klickklack. Passt. "Auf dem Meer"? Klickklack. Passt.

Eindrücke:
Junge (?) Frau mit Kind und verstorbenem Ehemann/Geliebten rudert in den Nebel, um ebenjenen wiederzusehen, trifft auf ein Schiff mit netter Besatzung und lustigem "Antrieb", wird zurück in ihre Bucht gebracht und … fällt? Das Ende bekomme ich nicht ganz auf die Kette (muss ich ja aber auch nicht), der Weg dorthin gefällt mir allerdings ziemlich gut. Eine Geschichte um das Loslassen und die Trauer, schön geschrieben, wenn ich auch das Gefühl habe, man hätte den "roten Faden" vielleicht etwas deutlicher ausführen können.

Lieblingsstelle:
Zitat:
… Wie lange ist er tot?“
Fünf Monde, sieben Tage. „Zu lange.“
„Richtige Antwort, mein Kind. Wenn er auch nur einen Hauch von Glauben in sich hatte, ist er schon längst an einem der Gestade angekommen.


Fazit:
Ganz knapp an meiner Top Ten vorbeigeschrammt, die Konkurrenz war/ist einfach unfassbar stark. Aber sehr gerne gelesen! Keine Punkte.


Hallo!
Die Zusammenfassung: passt. Smile
"Zuviel", ja ist wohl so...
Die Stelle mag ich auch.
Danke für den wohlwollenden Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 22:13

von tronde
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Jenni hat Folgendes geschrieben:
Yira reist schwanger ins Totenreich um den Vater ihres ungeborenen Kindes zurückzuholen oder ihm in den Tod zu folgen. Stattdessen trifft sie im Nebel auf ein Schiff voller Lebender, denen sie hilft zurück in die Welt der Lebenden zu reisen. Zugleich nimmt sie endlich gedanklich Abschied von ihrem Toten. Eine Idee mit Potential und eine runde Geschichte soweit. Leider erzählst du das in für meinen Geschmack zu vielen Worten, vor allem mit zu viel plakativem Herzschmerz.
Mit dem Thema hat das schon zu tun, indem Yira mit einem Boot aufs Meer hinaus unterwegs ist.


Hallo!
Den plakativen Herzschmerz kann ich nachvollziehen. Das mit den zuvielen Worten nicht so recht; zu viel Dinge, die angerissen werden oder nicht richtig erklärt werden, dass schon. Vielleicht meinst du ja das?
Danke für den Kommentar!
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Beitrag13.04.2022 22:15

von tronde
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Zitat:
Die schwangere Yira begibt sich auf eine Reise in die Todeswelt, um mit ihrem Mann vereint zu sein, der kurz vorher plötzlich gestorben ist. Dazu rudert sie aus ihrer Heimatbucht in den Nebel des Todes, durch den Zaubertrank einer Hexe davor bewahrt, selber zu sterben.

In der Halbwelt (oder ist es eher ein diriliöser Traum?) trifft sie auf andere nicht wirklich Tote, die auf ihre Hilfe angewiesen sind, um wieder in die reale Welt zurückkommen zu können. Vor die Entscheidung gestellt, vereint mit ihrem Mann aber tot zu sein oder Verantwortung für Andere zu übernehmen und selber zu leben, entscheidet sie sich für das Letztere. Allerdings bleibt offen, ob sie am Ende nicht doch bei der Aktion gestorben ist.

Vorgabentreue: Ja.

Ausgestaltung: Etwas stereotyp. Außer dem Fährmann kommen hier alle Ingredienzien der traditionellen Überfahrtsmythen vor, und die Moral der Geschichte - lebe und siehe nach vorne - liest sich runtergerattert. Nichts wirklich neues oder überraschendes dabei.

Handwerklich aber gut gemacht. Eindringliche Bilder und Sprache. Punkte sicherlich.


Hallo!
Ja, das trifft es wohl: es ist relativ geradlinig und wenig überraschend.
Es freut mich, dass die Geschichte dir trotzdem gefallen hat und es für Punkte gereicht hat. Danke!
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Beitrag13.04.2022 22:17

von tronde
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
"Flüsterers Riecher" muss ich mir merken, falls ich mal einen Titel für eine Horrorgeschichte brauche.
Ansonsten war mir das etwas zu sehr auf Gefühligkeit getrimmt - nichts für ungut, aber Texte, in denen das Wort "Herzeleid" vorkommt, haben bei mir keine Chance auf Punkte.


Hallo!
Die Gefühlslastigkeit kann ich nachvollziehen. Herzeleid aber ist so ein schönes altes Wort, das wird nicht gestrichen. Und die Bedeutung "tiefes Leid, seelischer Schmerz" trifft es an dieser Stelle.
Danke für den Kommentar!
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