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Es sucht Passion


 
 
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Heidi
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Der goldene Durchblick


Beitrag17.04.2022 21:52

von Heidi
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John McCrea hat Folgendes geschrieben:
Die Geschichte hat mich doch irgendwie gepackt.


Das ist gut.

John McCrea hat Folgendes geschrieben:
Die philosophischen Ausführungen bezüglich der "Leidenschaft" empfand ich noch als schwierig, woher sollte Ra das Wort kennen, wenn das Wort nicht und auch die Emotion nicht in seiner Immanenz liegen, aber gut, woher es auch immer kommt ... .


Fragen über Fragen, die entstehen. Ja, solche scheinen im Kern des Textes zu stecken. Schön, dass du trotzdem weitergelesen hast und dich mit der Geschichte auf deine Weise anfreunden konntest. Das ist bei offenen Fragen ja nicht immer der Fall. Sie einfach stehen zu lassen, meine ich.

John McCrea hat Folgendes geschrieben:
Sprachlich und erzählerisch ist die Geschichte gelungen, die Umgebung hat mich in eine andere Welt gebracht. 4 Punkte von mir.


Sehr gut. Das freut mich. Vielen Dank für die Punkte, vor allem aber fürs Lesen und Kommentieren. Du hast dir die Zeit genommen, obwohl kein Text von dir mit im Rennen war. Das finde ich großartig.
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Heidi
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Beitrag17.04.2022 21:54

von Heidi
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cheeky_rakoon hat Folgendes geschrieben:
Obwohl die Story flüssig geschrieben ist, konnte sie mich leider nicht mitreißen.


Flüssig ist ja schon mal was - gerade bei dem Thema.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar!
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Heidi
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Beitrag17.04.2022 21:56

von Heidi
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Constantine hat Folgendes geschrieben:
Bonjour Inko

Es tut mir leid. Die Zeit hat nicht gereicht, um ein ausführliches Feedback zu verfassen.


Constantine


Na ja, was anderes habe ich auch nicht erwartet.
Aber wo sind die Punkte?
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Heidi
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Beitrag17.04.2022 22:09

von Heidi
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Michel hat Folgendes geschrieben:
Rätselhafte Geschichte über ein Wesen aus Wasser, das gegen Ende das Land kennenlernt und sich unter den unveränderlichen Wesen allein fühlt.


Wenn Ra Rätsel aufgibt bin ich schon mal glücklich.


Michel hat Folgendes geschrieben:
Sehr E, definitiv. Sperriger Text.  


Sperrig freut mich. Das andere. Weiß nicht ... ernsthaft eher weniger, aber wenn E für eigenständig stehen sollte, ja, dann freu ich mich natürlich auch über diesen Befund.

Michel hat Folgendes geschrieben:
Rätselhaft bleibt mir die Geschichte auch nach dem Ende, vielleicht weil ich mit meiner Kopf-Schablone darauf sehe. Eine neutrale Erzählstimme begleitet das Wesen, aber für mich bleibt diese ganze Geschichte seltsam neutral.


Du hast die neutrale Erzählstimme erkannt. Wie froh bin ich. Ich hab das erst einmal versucht und hier ein zweites Mal und ich war mir zwischenzeitlich nicht sicher, ob wirklich alles neutral ist, was außerhalb des Dialogs passiert. Ist es denn so?
Mir geistert ja die Idee im Kopf herum, einen Roman zu schreiben, der neutral erzählt ist. Falls du oder jemand anders einen kennt, ich würde mich über einen Buchtipp als Inspiration sehr freuen.

Interessant, dass die Geschichte für dich auch am Ende neutral bleibt. Darüber werde ich noch nachsinnen; woran das liegen könnte.

Michel hat Folgendes geschrieben:
Regeln eingehalten? Ziemlich langer Abschnitt an Land (Ende), aber darüber würde ich hinwegesehen.


 Embarassed Regeln einhalten kann ich irgendwie nicht so gut. Danke dafür, dass ihr mich nicht rausgekickt habt.
Und danke für den Kommentar, den du trotz all der anderen Arbeit um dich herum geschrieben hast!
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Beitrag17.04.2022 22:11

von Heidi
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lia88 hat Folgendes geschrieben:
Ich mochte die Idee. Hätte es wohl auch in meine Top 5 geschafft.
Aber ich glaube, dass ich nicht mehr zum Bewerten kommen werde.


Es macht nichts, dass du es nicht mehr geschafft hast, zu bewerten. Dass du die Idee mochtest und der Text sogar in deine Top fünf gekommen wäre, ist auch ohne Punkte schön zu hören.

Vielen Dank fürs Lesen und den Kommentar!
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Beitrag17.04.2022 22:24

von Heidi
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Reimeschreiberin hat Folgendes geschrieben:
Interessanter Einstieg. Ra lässt mich sofort an altägyptische Mythologie denken. Gewollt?


Vermutlich zerstöre ich nun ganz wundervolle Bilder, weil der Gedanke, dass die Hauptfigur dieser Geschichte etwas mit dem Sonnengott Ra zu tun haben könnte, echt interessant ist, aber nicht in meinem Bewusstsein war, als ich den Text geschrieben habe.
Leider ist die Wahrheit ziemlich banal - ich habe einfach die ersten beiden Buchstaben des Vornamens von einem Typen genommen, in den ich mal verknallt war. Warum kann ich dir nicht sagen. War ein eher unbewusster Impuls.

Aber irgendwie ist eine Assoziation zum altägyptischen Ra auch nicht unbedingt abwegig, wenngleich die Sonne mit dem Wasser wenig gemeinsam hat. Deinen Gedanken aber, den finde ich gerade faszinierend, weil atmosphärisch gesehen, habe ich ja schon in sehr weit zurückliegenden Zeiten gegraben.

Reimeschreiberin hat Folgendes geschrieben:
Die Geschichte liest sich flüssig und man kann sich gut in dieses völlig andere Wesen einfühlen. Auch das Ende finde ich gelungen. Man bekommt nicht immer das, was man sucht und ersehnt. Und manchmal weiß man einfach zu wenig zu schätzen, was man bereits hat.


Vielen Dank dafür, dass du deine Gedanken und Erkenntnisse zum Text mitgeteilt hast, ebenso fürs Lesen und Kommentieren insgesamt.
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Heidi
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Beitrag18.04.2022 20:13

von Heidi
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nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Wassergeschöpf Ra hat genug von der Stadt ohne Boden mit ihrer fluiden langweiligen Harmonie. Es spürt eine unbestimmte Sehnsucht nach Leidenschaft, es will Sex, richtigen Sex. Ein beflosstes Tier (irgendwie tippe ich auf einen Delfin) lotst es an Land, wo es sich neuen Horizonten widmen kann, aber erst einmal zurechtfinden muss.


Genau. Treffend zusammengefasst.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:

Hier hat sich jemand an ein großes Thema gewagt, das geht über eine schlichte phantastische Unterhaltungsstory hinaus. Mir gefällt die Idee, der Drang vom Wasser zum Land ist ja auch ein wesentlicher Evolutionsschritt, eine Art menschlicher Archetypus.


Über die beiden fetten Worte freue ich mich besonders. Nicht nur bezogen auf diese vom-Wasser-zum-Land-Sache, sondern insgesamt was den Inhalt betrifft.
Das Thema ist groß. Ja. Zwischenzeitlich war ich mir auch nicht mehr so sicher, ob es nicht ein wenig zu groß für mich ist. Aber irgendwie treibt mich das alles verstärkt um. Isolation, Sehnsucht, Entwicklung, Sex. Im Schreiben, wie im Malen. Vielleicht eine Phase.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
In der Umsetzung stößt der Text allerdings immer wieder auf Hindernisse. Ra ist ein „Geschöpf“, ein Es, ein asexuelles Neutrum. Klug und mutig gedacht, aber in den Sätzen macht es sich nicht gut. „Dazu muss es nur an es denken.“ Der Satz mag grammatikalisch korrekt sein, aber lesen tut er sich grauenhaft! Dazu kommt das andere Es, das unbestimmte Subjekt: „Es ist niemand zu sehen.“ In diesem Text turnen zu viele „Es“ herum, definitiv.


Diesen (wieder fetten) Einwand kann ich verstehen, da ich selbst auch mit mir gehadert hab, ob es nicht etwas zu viel es sein könnte. Ich habe dann einfach in Kauf genommen, dass es sich etwas unschön, oder, in deinen Worten, grauenhaft, liest. Ein Er oder eine Sie hätte nicht das ausgedrückt, was ich wollte. Vielleicht könnte ich noch ein wenig an den Sätzen feilen, vor allem, um die eses zu reduzieren, damit das alles nicht ganz so seltsam grauenvoll wirkt. Andererseits ist so ein seltsamer Anteil auch nicht unbedingt von Nachteil, vielleicht aber eben zu viel. Ich werde darüber nachdenken. Danke jedenfalls für deinen Einwand.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Ein paar weitere Kleinigkeiten, nicht viele, zum Bekritteln: Die Beschreibung der Stadtkonstruktion im direkten Dialog ist störender Erklärbär, flüssig ist nicht das Antonym von materiell, ein Satz („Die Geschöpfe haben sind“) ist ungrammatisch durcheinandergeraten, [...]


Da sagst du etwas Wahres. Ich werde das, wenn ich wieder Lust auf den Text habe, auf alle Fälle rausnehmen. Schon während des Schreibens kam es mir nicht gut vor und ich hab es doch gelassen. Ich habe keine Ahnung warum. Kennst du das? Einfach nicht loslassen können, obwohl man weiß, da ist was nicht richtig. Vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht zu hundert Prozent für mich sagen konnte, was genau mich stört.
Den ungrammatischen Satz werde ich mir sicher auch vornehmen. Vielen Dank.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
[...]und das mit der veredelten Weisheit hab‘ ich nicht verstanden.


Na ja, zum Verstehen ist das auch nicht da.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Ich tu mich generell schwer mit der Vorstellung von Flüssigem als Sinnbild der asexuellen allumfassenden langweiligen Harmonie – im Gegensatz zur Feststofflichkeit der ersehnten Leidenschaft. In meinem Kopf ist es eher das Trockene, Sandige, Verdörrte, das für Geschlechtslosigkeit steht. Wenn ich an leidenschaftliche Körperlichkeit denke, glitscht es und schmatzt es in meiner Vorstellung, da sind Schleimhäute und Körperflüssigkeiten im Spiel, aber auch Erinnerungen und Phantasien von Sex im Wasser: in der Brandung oder am Pool. Die Erwachsenenabteilung meines Hirns ist jedenfalls eher auf nass programmiert als auf fest und trocken.


Diese Nass-Programmierung ist verständlich. In der Erwachsenenabteilung meines Hirns ist dieses Nass aber ein anderes als in der Stadt ohne Boden und hat extrem viel mit Fantasie zu tun - weitaus mehr als mit Körperlichkeit; vermutlich ist das meiner Weiblichkeit geschuldet.  
Die Verbindung, die das hauptagierende Geschöpf mit seinesgleichen hat, ist aber eine andere. Zwar ist Wasser physisch, aber ich stelle mir dieses "ineinanderschwimmen" und eine Einheit werden eher immateriell vor, weshalb ich auch die telepathische Kommunikation in den Vordergrund gestellt habe. Vielleicht kommt das noch zu wenig raus. Aber irgendwie wüsste ich jetzt auch nicht recht, wie ich diese Sache anders lösen sollte.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich weiterspinne, lese ich aus diesem Text, den ich einem männlichen Autor zuordne, [...]


Wie geil! Na, dann hat wohl der männliche Teil in mir geschrieben. Laughing

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
[...]ein Sinnbild, dass die Stadt ohne Boden, diese fluide Welt, ein Abbild sein könnte für unsere gesellschaftliche Neigung zur Wokeness, zu überbordender Achtsamkeit und Verbundenheit, unserer ach so verständnissatten, diversen Welt in genderfluider Androgynität, von fader Konsensversicherung und übervorsichtigen Content Notes. Und da rebelliert dann ein Wesen und wünscht sich ein bisschen Dichotomie und Animalität, richtige Kerle und heiße Bräute.

Zu weit darf man das nicht treiben, dann wird’s reaktionär und chauvinistisch und landet auf der JK-Rowling-Gedächtnis-Boykott-Liste der politisch Extrakorrekten. Aber als Aufbäumen finde ich es interessant und okay, zumal der Text keinerlei aggressive Note zeigt.


Ich mag deine Interpretation. Vor allem die Sache mit der Rebellion und dem möglichen Drang zur Animalität. Das Wesen trotzt ein wenig. Das hast du fein herausgelesen und ich mag es, wenn ich es schaffe, mit meinen Texten Trotz zu transportieren.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
Ich merke schon, das ist ein Beitrag, der – auch wenn er für meine Begriffe erstmal an der Form scheitert – viel zum Sinnieren und Weiterdenken aufgibt. Insofern fast eher ein Kandidat für den Zehntausender als für Phantastik.


Dass du zum Sinnieren und Weiterdenken angeregt wurdest, freut mich natürlich. Allgemein deine Einschätzung, was den Text betrifft.

nicolailevin hat Folgendes geschrieben:
In den Punkten – schon um den Mut für ein derartiges literarisches Experiment zu belohnen!

Ich hätte es beim ersten Lesen nie vermutet, aber am Ende konnte sich tatsächlich kein anderer Beitrag an diesem vorbeischieben.

Platz 1: 12 Punkte!


Danke, danke für den ersten Platz in deiner Liste! Ich hab gern experimentiert und freue mich nach wie vor über deinen ausführlichen und tiefen Kommentar mit all den vielen Anregungen, die mir, was eine etwaige Überarbeitung betrifft, gut helfen werden.
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Heidi
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Beitrag18.04.2022 20:35

von Heidi
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anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Finden, sagt das Tier, sei besser als suchen. Leicht sagt es das dahin, als wäre das leicht - dass es nämlich nicht so leicht ist, das zeigt die Ziellosigkeit dieses Textes, der auch nicht so recht zu zeigen weiß, was er eigentlich will. Ein materieloses Geschöpf will Leidenschaft, will Passion, will, dass etwas passiert. Grundsätzlich ist das ein leicht nachzuvollziehendes Bedürfnis, den Wunsch nach Abwechslung, nach emotionaler Bewegung hat ja so ziemlich jeder Mensch, schade nur, wenn ein Text, der sich thematisch mit dem Suchen nach Veränderung, vielleicht nach etwas, das passiert, genau das auslöst: dem Wunsch, dass da endlich etwas passieren möge, vor allem etwas, das von Belang ist.


Wenn ich das richtig herauslese, passiert im Text zu wenig für deine Ansprüche. Das ist durchaus beabsichtigt. Langweilen wollte ich aber keinesfalls.

anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Die Vorgabe des Wettbewerbs und die darauf folgende Diskussion über den Punkt, dass zumindest am Anfang die Geschichte auf dem Meer spielen müsse, hat sich in einigen Texten so niedergeschlagen, dass die Zeit auf dem Meer wirklich die Zeit vor dem ist, was passiert; nirgends ist es aber so auffällig wie hier.


Ich hab diesen ersten Satz fett gemacht, weil ich einen Teil der Vorgaben sogar unbewusst übersehen habe - das Geschöpf hätte nie aufs Land gedurft, es sollte sich alles auf dem Wasser abspielen ...

anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Hier leben gedanklich verbundene Wesen über und irgendwie auch verbindbar mit dem Meer und erst, als das Wesen Ra sich von einem Materieding (das sich als Tier entpuppt) in die Welt des Seienden gezogen wird, beginnt so etwas wie eine Geschichte. Davor ist nur theoretisches Gerüst, das leider so öde ist, dass ich als Leser sofort verstehen kann, warum das Wesen Ra sich nach Passion sehnt.


Au wei, der Text hat dich tatsächlich gelangweilt.
Dass die Geschichte für dich erst dann beginnt als das flossige Tier auftaucht und das Geschöpf mitnimmt, ist deshalb so aufgebaut, weil ich viel Raum zum Weiterspinnen lassen wollte. Aber klar kommt das nicht immer gut an - vor allem, wenn das, was davor erzählt wurde, sich für die lesende Person hinzieht.

anderswolf hat Folgendes geschrieben:
Grundsätzlich ist die Idee ja nicht schlecht, die dann am Ende rauskommt: dass nämlich der Wunsch nach Erleben uns von den anderen Wesen in unserer Umgebung abgrenzt, dass unsere Erfahrungen uns zu Individuen machen und dass die Leidenschaft für etwas uns nicht nur definiert, sondern eben auch von anderen entfernt. Passion kann zu Einsamkeit führen, und das ist eine Erkenntnis, die nicht leicht anzunehmen oder auszuhalten ist. Leider findet diese Erkenntnis erst nach ziemlich viel Belanglosigkeit den Weg in den Text, und es wirkt eher so, als sei der Text aus d. Autory herausgeflossen und sei danach nicht nochmals hinterfragt oder gar verdichtet worden. Das ist schade, weil es die Relevanz der Geschichte arg verwässert.


Ich kann verstehen, wenn dir die Weise, wie der Text sich aufbaut, als belanglos erscheint, auch, dass du trotz der Idee, die du als gut befindest, nicht wirklich Zugang gefunden hast und letztlich was arg Verwässertes  vorfindest. Das liegt vermutlich auch am Lesegeschmack und den eigenen Vorlieben.
Schade ist, dass die Geschichte so auf dich wirkt, als wäre sie lediglich aus mir herausgeflossen und nicht weiter hinterfragt worden. Dem ist nicht so. Ich habe mir das Geschriebene genau überlegt und mehrmals überarbeitet.

Danke für deinen ausführlichen Kommentar.
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Beitrag18.04.2022 21:02

von Heidi
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Zitat:
Liebe/r Inko,

die Geschichte holt mich nicht ab. Bereits die Zeilen am Rand stören mich:
Zitat:
Was aus Partikeln
entstehen kann, die lose
ihr Dasein suchen im Irrgarten,
haltlos als wäre alles Materielle immateriell

Was bedeutet das? Eine Frage? Eine Beschreibung des Zustands bevor etwas entsteht? Wenn etwas aus einzelnen Komponenten entsteht, ist es dann nicht automatisch materiell, was ja schon das Verb entstehen impliziert? So ist das eine Aneinanderreihung von Wörtern für mich, deren Absicht ich nicht verstehe.


Das sind viele Fragen, die du dir da stellt.
Mit purem Verstand ist es schwer, meiner Lyrik zu folgen (allgemein meinen Texten, denke ich). V.K.B. hat einmal unter einem Wettbewerbsbeitrag von mir geschrieben:

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Der Inhalt erschließt sich mir aber leider, auch nach mehrmaligem Lesen, nicht komplett, aber ich denke, das ist auch gar nicht wirklich wichtig. Eher ein fühlbarer Text, und er fühlt sich gut an.


Ich zitiere deshalb, weil hier sehr deutlich dargestellt wird, dass es eben auch Texte gibt, die mit purem Intellekt kaum ergriffen werden können.

Zitat:
Zitat:
sind wir Sklaven unserer Substanzlosigkeit,
Sklaven unserer Unzulänglichkeit.

Fehlt da jetzt ein Satz davor, soll man sich den selbst denken, ist das eine Feststellung?


Nein, da fehlt gar nichts. Das nennt man Lyrik. Und in der Kunst ist alles erlaubt - solange es Kunst ist. Regeln dürfen ohne Ende gebrochen werden - deshalb liebe ich genau das so sehr. Ein Hobby von mir: Regeln brechen.

Zitat:
Zitat:
Ein Geschöpf – vielleicht mit dem Namen Ra – sitzt am Rande der Stadt ohne Boden und lässt seine Füße im Wasser baumeln

Entweder der Erzähler weiß wie die Figur heißt oder er weiß es nicht.


Die Erzählerin weiß, dass es einerlei ist, wie die Figur heißt und hat deshalb genauso geschrieben, wie es im Text steht.

Zitat:
Leider kann ich mit deinem Text nichts anfangen, nicht, weil er nicht interessant geschrieben wäre, sondern wegen seiner Aussage (zumindest so, wie ich sie verstanden habe, was ja nicht unbedingt richtig sein muss Smile).


Es gibt keine Aussage. Ich kann Botschaften nicht leiden.

Zitat:
Ich würde die Menschen nicht alle über einen Kamm scheren wollen und sie der Unzulänglichkeit bzw. Substanzlosigkeit bezichtigen, ein paar mehr Facetten gestehe ich jedem Individuum zu. Möglicherweise ist es auch notwendig, sklavisch gewisse Regeln zu befolgen, um nicht in Zügellosigkeit und Chaos unterzugehen.


Das kann ich gut verstehen.
Gerade die Sache mit den Regeln.

Zitat:
Hmm, vielleicht finde ich auch einfach keinen Zugang zu deinem Text, bin gespannt auf eine Auflösung.

Liebe Grüße,
Katinka


Es waren doch einige Texte zu lesen in diesem Wettbewerb, insofern denke ich, dass es dir die Masse schwer gemacht hat, einen Zugang zu finden. Da kann man nichts machen.

Und, wie ist es jezt für dich nach der Auflösung. Bist du überrascht?

Vielen Dank für die Auseinandersetzung mit dem Text und für den Kommentar.
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Beitrag18.04.2022 21:06
Re: Es sucht Passion
von Heidi
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fabian hat Folgendes geschrieben:
Die Geschichte einer Verwandlung, aus Neugier, aus Sehnsucht? Weil allEs irgendwo herkommt und deshalb auch irgendwo hin muss?
Gefällt mir, offen im Schluß – und ein wenig traurig. Eine Tür hat sich geöffnet, eine andere ist zugefallen. Ein paar Schritte sind gegangen, die Welt hat sich verändert.
7 Punkte


Kurz und knackig zusammengefasst.
Es freut mich, dass du das Traurige aus dem Text herausliest, in Bezug auf den Verlust, den das Geschöpf hinnehmen muss, durch die Veränderung, die es ja haben möchte.

Vielen Dank für den Kommentar und sagenhafte sieben Punkte!
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Beitrag18.04.2022 21:19

von Heidi
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ein Beitrag aus dem gehobenen Mittelfeld, dass bei mir in diesem Wettbewerb sehr breit ausgefallen ist. Ausschlaggebend für eine Aufnahme in die Punkteränge war bei diesem Geschichte die eindrückliche Schilderung der Sehnsucht diese Wesens nach Festigkeit und körperlicher Leidenschaft, also die Kernbotschaft des etwas sperrigen Titels. Natürlich muss man dafür ständig über die physischen Unmöglichkeiten der Schilderungen hinwegsehen, sollte sich beispielsweise nicht fragen, wie sich dieses Wasserwesen an einer Flosse festhält. Fühlte mich an Michael Ende erinnert; der Text hat diese latent kindlich-naive, anthroposophische Stimmung. Etwas schade (und überflüssig) and ich, dass diese „Stadt ohne Boden“ dann als Metallscheibe beschrieben wird, da ich sie mir spontan ganz anders vorgestellt hatte, eher wie eine malerische Stadt, der man quasi den Untergrund abgeschnitten hat. Insgesamt nichts, was ich heute noch lesen würde, mir aber dennoch ein nostalgisches Wohlfühlen in die Zeilen zaubert, inneres Kind oder so ...


Danke, dass du über die physischen Unmöglichkeiten hinweggesehen hast. Die waren mir tatsächlich bewusst, in diesem Fall aber unumgänglich.

Dass du dich beim Lesen an Michael Ende erinnert gefühlt hast, ehrt mich natürlich. Zumindest was das kindlich-naive betrifft. Anthroposophisch ist dieser Text nicht, auch wenn vielleicht bei dir diese Stimmung aufkommt.

Die Metallscheiben. Tja, was die betrifft hatte ich mehrmals hin- und her überlegt. Ich dachte erst, ich lasse die Wesen komplett und ausschließlich auf dem Wasser "leben", es erschien mir aber nicht als stimmig. Dann dachte ich an Holz, passte auch nicht, dann an Plastik, auch nicht, Glas, auch nicht. Irgendwie passte das alles nicht und Metall erschien am Sinnigsten. Ich dachte an Containerschiffe.

Witzig, dass du den Text als Kindergeschichte liest, da doch mitunter Sex und Leidenschaft zentrale Themen sind.

Vielen Dank für den Kommentar und die drei Punkte!
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Heidi
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Beitrag18.04.2022 21:31

von Heidi
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So, fertig. Es war schön, mal wieder mitgemacht zu haben.

Danke Michel und sleepless_lives fürs Organisieren und auch dafür, dass der Text nominiert wurde. Ein seltsames Gefühl neben so großartigen Autor:innen auf der Liste zu stehen.

Wenn ich schon dabei bin, möchte ich einmal erwähnen, dass die DSFo-Wettbewerbe mein Schreiben nachhaltig beeinflusst haben; durch die Vorgaben und Themen haben sich für mich völlig neue Möglichkeiten eröffnet, an die ich zuvor nie gedacht hätte. Gerade für den Zehntausender 12/2017 bin ich sehr dankbar. Im Schreibprozess hierfür, und auch während des Kommentierens der anderen Texte, ist ganz entschieden was passiert in mir.

Vielen Dank!
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Gast







Beitrag19.04.2022 12:17

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Heidi,
Heidi hat Folgendes geschrieben:
Das sind viele Fragen, die du dir da stellt.

Das war kein guter Tag, als ich den Kommentar geschrieben habe, und ich verstehe, wenn dir meine Fragen etwas flapsig erscheinen sollten. Das war nicht meine Absicht.

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Nein, da fehlt gar nichts. Das nennt man Lyrik.

Ja, die Vermutung lag nahe. Mich hätte interessiert, wie die anderen Kommentator:innen diese Zeilen interpretieren.

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Die Erzählerin weiß, dass es einerlei ist, wie die Figur heißt und hat deshalb genauso geschrieben, wie es im Text steht.

Ich habe deine Anmerkung dazu auf Minervas Kommentar hin gelesen, und das Vielleicht der willkürlichen Namensgebung hat sich für mich geklärt.

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Es waren doch einige Texte zu lesen in diesem Wettbewerb, insofern denke ich, dass es dir die Masse schwer gemacht hat, einen Zugang zu finden. Da kann man nichts machen.

Ich muss im Nachhinein gestehen, dass bei der Vielzahl an Wettbewerbsbeiträgen ein paar wenige Texte dabei waren, die ich nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit und Konzentration gelesen habe, was ich bedauere. Das war dieses Mal leider nicht möglich. Ungefähr ab der Mitte hatte mich dein Beitrag verloren, weil die Unterhaltung mit der Kreatur aus meiner Sicht Längen hat. Ich habe sie jetzt noch einmal in Ruhe gelesen, die Geschichte von dem Wesen, das sich sehnlichst wünscht, mehr über etwas zu erfahren, wovon es keine Ahnung hat.

Heidi hat Folgendes geschrieben:
Und, wie ist es jezt für dich nach der Auflösung. Bist du überrascht?

Nein, das passt.

Glückwunsch zur Nominierung für den Phantasma-Preis! Daumen hoch

LG Katinka
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