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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3373
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag08.04.2022 10:30

von Michel
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Die böse Stiefmutter treibt im Fass auf dem Meer, zum Tod verurteilt. Ein Deal mit dem Tod selbst lässt sie erst einmal am Leben, aber dafür muss sie dem Tod andere Menschen an die Sense liefern.
Der Ton: Passend zum Märchen, die Figuren sind eher schablonenhafte Gestalten, die eher auktorial betrachtet werden.
Hauptproblem an der Geschichte: 1) beginnt sie nicht fern der letzten Ufer und 2) hat sie im Mittelteil eine Sequenz am Ufer, auch wenn dieses letztlich überflutet wird. Bei enger Auslegung müsste die Geschichte damit disqualifiziert werden, aber wir legen ja nicht eng aus.


_________________
Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken
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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag08.04.2022 12:42

von lia88
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Ich fand die Idee und die Geschichte richtig gut!
Leider schaff ichs nicht mehr, alle Texte zu lesen und Bewertungen abzugeben, aber diese Geschichte wär ziemlich sicher in meinen Favouriten gelandet smile
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 260
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag09.04.2022 17:14

von nicolailevin
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Die böse Stiefmutter wird vom König und seiner Braut in ein Fass gesteckt und dem Meer überlassen. Sie rettet sich auf einen Felsen, trifft den Tod, der ihr das Leben schenkt, wenn sie ihm im Gegenzug reichlich Menschenleben opfert. Ein Schiff mit Zombiepiraten nimmt sie als Verbündete auf, man kapert ein Handelsschiff, und die Stiefmutter tötet die Zombies nach der Schlacht, ausgerechnet mit Hilfe eines Wiederbelebungstrankes. Mit den befreiten Seeleuten segelt sie in Richtung des ihr verhassten Königshofes und lässt sich auf ein Beiboot setzen, eine Phiole mit Glückstrank und eine mit einem Todestrank hat sie noch bei sich. Ein weiteres Mal begegnet sie dem Tod, der sie tadelt.

Es beginnt mit dem denkwürdigen Satz „Ende gut, alles gut.“ (Schon mal ein cooler Start!) Folgt die Rekapitulation des Märchens (Schneewittchen?) aus Perspektive der Bösen, eine faustische Begegnung mit dem Tod und dann ein Parforceritt durch das Reich des Trash mit den Zombiepiraten. Die paradoxe Idee, Untote mit Hilfe eines Zaubertrankes erst ins Leben zurückzuholen, damit sie dann an ihren Wunden sterben, finde ich großartig!

Auch stilistisch geht die Geschichte ihren Weg. Vom leicht salbadernden Märchenduktus zum etwas altmodischen, aber flotten Abenteuerton bei den Piraten.

Fehlt nur noch ein knalliger Schluss. Den vermisse ich schmerzlich. Ist da der Platz ausgegangen oder waren es die Ideen? Das offene, die Heldin reflektieren lassende Ende will so gar nicht zum knallig-bunten Rest der Story passen.

In der Schlussabrechnung ist dieser Beitrag bei mir sehr knapp unterhalb der Punkteränge geblieben.
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag10.04.2022 00:00

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Dem russischen Schriftsteller/Dramatiker Anton Tschechow wird der Satz zugeschrieben: "Wenn im ersten Akt ein Gewehr an der Wand hängt, dann wird es im letzten Akt abgefeuert."

Im Theater kann man das gut machen, denn da ist so ein Gewehr nicht so auffällig, weil irgendwo im Hintergrund. Wenn allerdings in einem Text drei Phiolen am Gürtel einer Hexe beschrieben werden, dann ist klar, dass da mindestens eine davon eine sehr bedeutsame Rolle spielen werden. Das nimmt der Geschichte so ein bisschen die Spannung; werden sie allerdings zu spät in die Geschichte eingeführt, wirken sie als recht unglaubwürdiger deus ex machina. Eine blöde Gratwanderung also. Alternativen gäbe es natürlich wie beispielsweise eine bessere Geschichtenkonstruktion, dann muss sich d. Lesy auch nicht fragen, aus welchem Material wohl die Phiolen sind, dass sie nicht einfach kaputt gehen.

Die eigentliche Geschichte ist die der vermutlich bösen Stiefmutter, die in ein Fass gepackt und dann ins Wasser geworfen wird, dem personifizierten Tod begegnet, mit ihm einen Pakt eingeht, den dann aber nicht einhält, aber keine Konsequenzen dafür spüren muss. Also außer, dass sie am Ende nicht an einer anderen Stelle ist als vorher, was ziemlich enttäuschend ist.

Außer der Tod hat natürlich nur den Plan gehabt, die Untoten endlich wieder tot zu haben, denn Untote dienen dezidiert nicht dem Tod, sondern dessen Gegner. Was aber die Un-Toten nicht wissen offensichtlich, denn sonst hätten sie die Hexe ja auch töten und dann vom Tod untöten lassen  können, weil die untote Hexe ja genauso gut dem Tod dienen könnte wie eine lebendige, wenn sie denn überhaupt wirklich dem Tod hätte dienen sollen. Hätte sie ja aber dann doch nicht oder hat es dann doch oder auch nicht?
Hmm. Irgendwie fehlt mir insgesamt die interne Logik.

Fragen wir uns eigentlich alle, was aus dem Gewehr geworden ist? Die offensichtliche Antwort ist: Nichts.
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Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag11.04.2022 06:46

von Murnockerl
Antworten mit Zitat

Liebe Kommentatorinnen und Kommentatoren!

Erstmal vielen Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt zu lesen, kommentieren und teils auch zu bewerten. Ich hab mich sehr über jeden Kommentar gefreut! Schließlich bekommt man auch selten so viel Feedback, kontruktive Kritik und auch Lob auf einmal Smile

Ich glaube, mein Problem, dass ich begeisterter losschreibe als zu plotten und eine sinnvolle Struktur in meine Geschichten zu bringen, ist deutlich herausgekommen, und ihr habt mich wieder dran erinnert, dass ich daran arbeiten muss. Ich versuche zwar inzwischen schon, meine Romanprojekte strukturiert anzugehen und im Voraus alle möglichen losen Enden und unlogischen Wendungen zu identifizieren, bei Kurzprosa schreibe ich aber nachwievor aus dem Bauch heraus einfach drauf los. Ich glaube, das sollte ich das nächste Mal im Kopf behalten, wenn ich wieder eine kürzere Erzählung angehe, und mich vorher mehr mit den Charakteren, dem Aufbau und der inneren Logik beschäftigen. Und vielleicht bei einem märchenhaften Text alles zu einem konkreteren Ende zusammenführen.

Edit: Ich weiß noch immer nicht, wie man die Namen bei Zitaten angibt, also hab ich sie dazu geschrieben, damit das klar ist.

Zitat:
Minerva
Text ist gut leserlich, aber Ausrufezeichen wurden mit der Schrotflinte gesetzt. Das nächste mal am besten alle Ausrufezeichen löschen und im Nachgang einzeln einfügen.


Beim zweiten Blick auf die Geschichte: Du hast Recht. Ich setze sonst schon gerne absichtlich Ausrufezeichen, wo es in der direkten Rede meiner Meinung nach angebracht ist, und im auktorialen, märchenhaften Erzählstil ist das in meinen Augen öfter der Fall, weil dort nur das Nötigste in direkter Rede vorkommt. Hier hätte ich mir aber durchaus einige sparen können.

Zitat:
Phenolphthalein
In diesem Abschnitt ist Maria nicht mehr die handlungstragende Person (hP). Es wird zunächst rein von außen auf die Handlung geschaut. Das wäre in Ordnung gewesne, wenn es dabei geblieben wäre. Doch dann wechselst du zurück auf die hP.


Könntest du das vielleicht näher ausführen? Ich hatte/habe das Gefühl, im auktorialen Erzählstil geschrieben zu haben, also sollte es ja eigentlich möglich sein, einerseits zu berichten, was allgemein geschieht, als auch, was ihre Gedanken dazu sind? Oder habe ich da was durcheinander gebracht?

Zitat:
Phenolphthalein
Wenn weiter tatsächlich die Angst besteht, dass die Leichen wiedererwachen, warum dann nicht das Schiff niederbrennen, aber das nur am Rade. Es ist nicht so wichtig, hätte aber ein weites Indiz auf die Werthaltung (und deren Änderung) bezüglich der hP gegeben.


Stimmt, das ist eine gute Idee.

Zitat:
Abari
Die Klimax liegt noch vor der Figur, wenn ich es recht verstehe? Oder nicht?


Ich hätte es so gesehen, dass sie sich dem Schicksal bzw. möglicherweise dem weiteren Leben ohne Rachegedanken ergibt, also dass da nichts Großes in Bezug darauf mehr kommt. Aber ich glaube, das hab ich im Text nicht so gut herausgebracht.

Zitat:
Michel
Hauptproblem an der Geschichte: 1) beginnt sie nicht fern der letzten Ufer und 2) hat sie im Mittelteil eine Sequenz am Ufer, auch wenn dieses letztlich überflutet wird. Bei enger Auslegung müsste die Geschichte damit disqualifiziert werden, aber wir legen ja nicht eng aus.


Hier möchte ich mich ein bisschen verteidigen, weil ich eigentlich schon darauf achten wollte, die Vorgaben möglichst genau zu erfüllen. Anfangs wird sie vom Schiff aus über Bord geworfen, also schon auf dem Meer, aber das hätte ich vielleicht genauer ausführen müssen. Und natürlich ist das aller Logik nach eher am Anfang der Schiffsreise, also nicht Tagesreisen weit vom Ufer entfernt. Allerdings hatte ich "Fern der letzten Ufer" auch als übergeordnetes Thema und im Gegensatz zu "auf dem Meer" nicht als örtliche Vorgabe gesehen, die zwingend vom ersten bis zum letzten Satz erfüllt sein muss. Sonst würden, glaube ich, auch einige der anderen Geschichten zu nahe am Land spielen, da dort ja auch anfangs vom Ufer aus weggefahren wird, wenn ich mich nicht irre.

Beim Felsen war ich ehrlicher Weise einfach der Meinung, dass der weder als "Ufer" noch als "an Land gehen" zählt, sondern sie sich trotzdem noch "auf dem Meer", also über Wasser am Ozean, befindet. Ich sehe aber, dass das natürlich strittig ist. Hätte ich ansonsten definitiv weggelassen, weil ich selbst nicht viel davon halte, die Vorgaben zu verbiegen oder sich irgendwie daran vorbeizuschummeln.
Danke, dass die Geschichte trotzdem zählt!

Zitat:
nicolailevin
Fehlt nur noch ein knalliger Schluss. Den vermisse ich schmerzlich. Ist da der Platz ausgegangen oder waren es die Ideen? Das offene, die Heldin reflektieren lassende Ende will so gar nicht zum knallig-bunten Rest der Story passen.


Wie oben schon gesagt, weder noch, sondern eher mein Bauchgefühl. Ich werde auf jeden Fall das nächste Mal versuchen, zu einem Schluss zu kommen, der alles mehr zusammenführt.
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beitrag11.04.2022 13:14

von hobbes
Antworten mit Zitat

Murnockerl hat Folgendes geschrieben:

Edit: Ich weiß noch immer nicht, wie man die Namen bei Zitaten angibt, (...)

Am einfachsten: Du klickst auf den Button "zitat", dann steht der Name des Zitierten schon richtig in deinem Antwortkommentar.


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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6154
Wohnort: Nullraum
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Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag11.04.2022 13:59

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

oder:
eine (noch) Ahnungslose hat Folgendes geschrieben:
Edit: Ich weiß noch immer nicht, wie man die Namen bei Zitaten angibt, also hab ich sie dazu geschrieben, damit das klar ist.

Code:
[quote="eine (noch) Ahnungslose"] Edit: Ich weiß noch immer nicht, wie man die Namen bei Zitaten angibt, also hab ich sie dazu geschrieben, damit das klar ist. [/quote]


Also einfach Quote-Tags setzen und beim einleitenden Tag in der Klammer ein ="Name" einfügen.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag11.04.2022 19:26

von Murnockerl
Antworten mit Zitat

Danke euch! Ist ja doch einfacher als gedacht Laughing
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