Simples Fuckdate

[Hera Klit]

Lieber Christof Lais Sperl,

Hera ist in Wirklichkeit Hera, auch
wenn es schwer fällt dies zu akzeptieren.

Letztendlich dient dein intellektuell verbrämter Einwand
nur dazu, einen Shitstorm gegen mich
zu entfachen.

Leicht durchschaubar und moralisch recht unedel.

Liebe Grüße
Hera

[Calvin Hobbs]

[John McCrea]

Hallo Hera,

ich hatte den Text schon gestern gelesen, wollte den Eindruck allerdings erst einmal sacken lassen, bevor ich kommentiere.

Ich empfinde den Text als stark, auch und gerade im Lyrik Bereich.

Mich irritiert allerdings, dass Du Dir häufig literarische Vorlagen, Schablonen nimmst, um Texte regelrecht zu konstruieren.
Das kann man als Kritik sehen. Ich habe bei einigen Autoren hier das Gefühl, dass sie zumindest unterbewusst so vorgehen. Oftmals habe ich den Eindruck, ein Schritt weiter und man erkennt, was sie gelesen haben und ihren Lieblingsautor.
Nachgebaute Kunst versteht sich allerdings dann unter Kitsch.
Zumal es tatsächlich ein beliebtes Mittel für Internettrolle ist, schlicht und simpel für Aufmerksamkeit zu stören.

Ich begrüße allerdings diesen Vorstoß auch einmal ausdrucksstarken Text über anonymen, Rückwärtseinparker-Grillhütten-Sex zu verfassen. Jung und Alt ist dabei, Come together.

Denn der Text ist gut gemacht. Mit wenigen Worten ist eine gute Umgebungsumschreibung gegeben, mit wenigen Worten ist, sehr selbstbewusst, eine Abfolge der Sexualpartner beschrieben. Die gewählten Worte sind nicht obszön, sind weiterhin kontrolliert, das empfinde ich als stark und da lese ich im Lyrik Bereich ganz andere "wilde" Fantasien hier im Forum, welche ich als unangenehm empfinde.

In der abschließenden Diskussion finde ich interessant, wie unterschiedlich Frauen und Männer hier reagieren.

Bei Deinen Erläuterungen zu "Sex ist Liebe" stehe ich auch auf Deiner Seite.

Du hast ja nicht geschrieben "Liebe ist Sex".

[Christof Lais Sperl]

Nun gut, ich rudere da mal ein wenig zurück. Meine auch satirisch gemeinte Hypothese war dennoch nicht ganz unernst gemeint. Denn im Leben ist grundsätzlich alles möglich. Auch Rollentausch.

Was nun "intellektuell verbrämt" sein mag - ich mal alles Intellektuelle und auch Wissenschaftliche überaus gern. Von daher: Unverbrämter Dank.

Was den Text von Hera anbelangt (auch ich bin ein langjähriger Liebhaber des Hank Chenasky): Ich würde mich nicht unbedingt mit solch einem Monument vergleichen, da könnte man ja auch gleich sagen: "Hey Leute, ich bin die neue Djuna Barnes. Ich schreibe das Geilste, was je im dsfo geschrieben wurde." Ein breitbeiniger Rap-Ansatz. Wie dem auch sei, für mein Dafürhalten st der Text halbgar, also besserungsfähig. Zum Glück hat im Forum schon jede(r) allerlei Kritik einstecken müssen. Deftiges meinerseits wurden übrigens schon mal in des Red-Light-Bereich verschoben.
VLG, schönen SONN-Tag und frohes Schaffen wünscht
CLS

[Gast]

[quote="Hera Klit"]

komisch, dass mein gesundes Selbstvertrauen als Autorin und einzig legitime Nachfolgerin von Bukowski im deutschsprachigen Raum, dich derart in Aufruhr versetzt. [quote="Hera Klit"]

... sagte der Narzisst und drückte auf den Zünder der Bombe.
Sehr gelacht, wie beratungsresistent man sein kann:
Die Dramaturgie Deines Textes bewegt sich leider immer noch auf tiefer gelegtem, pornorösem Niveau, selbst Manta-Manta-Fans hätten Mühe, das sprachlich noch zu unterbieten.

[Nina]

Hallo Hera,

dann will ich mal die Frauenquote hier erhöhen und auch mein Feedback zum Gedicht schreiben. Erstmal: Es ist ein Prosagedicht (für Kojote, der danach fragte).

Das Gedicht gefällt mir in seiner Ausführung. Es ist schlicht gehalten d.h. in schlichter, schnörkelloser Sprache erzählt. Einige Enjambements.
Inhaltlich ist das nicht meine Angelegenheit, meint: ich verurteile oder beurteile das nicht, jeder soll und darf seine Sexualität ausleben und empfinden, wie er oder sie möchte. Was geht mich das an? Eben. (Ausnahme ist, wenn jemand zu Schaden kommt).  

Was Bukowski angeht, dessen Gedichte ich liebe und von dem ich ein großer Fan bin, habe ich Hera nicht so verstanden und gelesen, dass sie sagt: Ich bin Bukowski, sondern an ihn erinnert hat, wie er schrieb. Und ja, ich bestätige, dass er so schrieb, Prosagedichte in einfacher Sprache, thematisch z.T. auch im sexuellen Bereich angesiedelt, aber nicht nur. Manche Leser/innen nehmen oder nahmen ihn ja nur so wahr, aber er hatte viel mehr Themen.

Für mich ist das Gedicht in Ordnung. Es ist eine Beschreibung eines Abends, vielleicht auch mehrerer Abende, hier in einem Gedicht erzählt. Es ist eine Ist-Wiedergabe, so lese ich es. Ein Minifazit am Ende.
Das einzige was ich komisch finde in dem Gedicht ist die Formulierung: "die rechte Gesinnung". Da fällt mir spontan die rechte Gesinnung zu ein. Weiß nicht, ob das Absicht oder Provokation ist oder sein soll. Die Formulierung finde ich jedenfalls nicht so gelungen, es sei denn, Du willst sagen, dass es sich bei den Leuten um Rechte handelt, die sich dort treffen, um miteinander Sex zu haben. Dann steht es da so als zutreffende inhaltliche Aussage.

Ja, vielleicht könnte man das Gedicht in den Red Light District verschieben oder wie das hier im Forum heißt. Aber wie ich mal las, liest es dort vermutlich niemand, weil dort kaum jemand unterwegs ist. Vielleicht könnte man zumindest das Gedicht auf "nur für registrierte User" setzen. Mal so als Idee.

Dieser "wer-macht-mit-Aufruf" von Christof, den finde ich wirklich richtig übel. Das ist mehr als überflüssig.

LG
Nina

P.S.: Lieber Kojote, Banksy macht ganz großartige Kunst, weiß nicht, ob das unter Streetart fällt. Jedenfalls sehr beeindruckende Kunst, indem er auch Gegebenheiten vor Ort mit in seine Kunstwerke einbindet oder auch ganz Eigene erschafft. Lohnt sich wirklich mal danach per Suchmaschine Dich zu erkundigen.

[Christof Lais Sperl]

Liebe Kolleginnen und Kollegen, der „Aufruf“ war so nicht geplant. Ich kassiere das Zitat.
Sicher aber wird für mich, wie eine allgemein zu verzeichnende globale Diskussionsunkultur auch in  das Dsfo schwappt.

[Hera Klit]

Hallo und vielen Dank John McCrea,

für deinen Kommentar und für deine lobenden Worte.

"Mich irritiert allerdings, dass Du Dir häufig literarische Vorlagen, Schablonen nimmst, "

So ist das nicht zu verstehen. Ich liebe Hölderlin, Benn, Nietzsche und Bukowski am meisten und je nach meiner Stimmung,
nehme ich sie mir dann als innere Richtschnur und Lehrmeister, um meine Erlebnisse und Gefühle in meine eigenen Worte zu transformieren.
Eine Art Meditation in einer gewissen Trance vollzieht sich dann.

Liebe Grüße
Hera

[Hera Klit]

Vielen Dank Nina,

für deinen Kommentar und die Anerkennung.

Als ich den  Ausdruck "rechten Gesinnung" verwendete, wollte ich damit nur sagen, diese Menschen haben die richtige Gesinnung.

Mir war aber schon klar, dass viele das anders verstehen würden, eben so, wie man das heutzutage zu verstehen hat.

Es ist ähnlich wie mit dem Wort "Transe", man darf es nicht mehr positiv sehen.
Irgendwie reizt mich dieser gesellschaftliche Druck, in Einheitsdeutsch zu sprechen ein bisschen.

Ich sehe da eine Art hysterischen Gruppenzwang drin und es erinnert mich an: "Steinigt ihn, er sagte Jehova."
Aber womöglich wird man ausgelöscht, wenn man sich dagegen stellt.


Liebe Grüße
Hera

[Nina]

[Hera Klit]

Vielen Dank Nina.

Ja, Transe steht heute auf dem Index der bösen Worte, man wird der Hassrede bezichtigt, wenn man es im Internet verwendet.
Das ist mir passiert.

Aber wir müssen da aufpassen.

In Russland bekommt man momentan für das Wort "Krieg" fünfzehn Jahre.

Ich hatte einmal unvorsichtigerweise in meinem Gedicht

"Schuld ohne Sühne in Saintes-Maries-de-la-Mer"
geschrieben:

"Ich möchte Frankreich nicht den Krieg erklären müssen..."

darauf wurde das Gedicht in Facebook binnen weniger Sekunden gelöscht
und ich wurde als Hassrednerin gebrandmarkt.


Liebe Grüße
Hera

[Minerva]

[V.K.B.]

[Hera Klit]

Liebe Minerva und lieber V.K.B.,

wieviel menschenverachtendes Potential in euren Kommentaren
steckt, ist euch wahrscheinlich selbst nicht bewusst.

Ich schreibe das eurer offensichtlichen Unerfahrenheit zu.
Also das wäre noch eine Erklärung, mit der man leben könnte.

Ausradieren, was einem nicht in den Kram passt, ist auch ein mögliches Motiv.

Bedenkt, dass es Menschen gibt, die andere an ihren Äußerungen erkennen können.

Liebe Grüße
Hera

[Abari]

<°)))))<

[Gast]

[F.J.G.]

@Hera Klit

Wieso? V.K.B. und Minerva haben doch völlig recht.
Du stellst hier Machwerke fragwürdiger Qualität ein und lobst diese selbst in arroganter und anmaßender Manier in die Höhe.

Und sobald man das äußert, bist du das vermeintliche Opfer weil LGBTQI-Inhalte ja nicht kritisiert werden dürfen, oder wie du schriebst: „in menschenverachtendem Potenzial“ kommentiert werden.

[Hera Klit]

Liebe Miss Purple,

ob Hera Lind einen derartig unharmonischen Text schreiben würde,
das wage ich zu bezweifeln.


Ich kenne deine Meinung über meinen Text doch bereits,
aber manche anderen inklusive mir sehen es eben anders.
Du scheinst vor lauter Fixierung auf die Sexualakte für
das Sonstige im Text keine Augen mehr zu haben.


Liebe Grüße
Hera

[Hera Klit]

Liebe Kojote,

warum verwechselst du Selbstbewusstsein mit Arroganz?


Jeder Boxer der nach oben will, sagt er will Weltmeister werden.
Ich habe mich da noch nie drüber aufgeregt, auch wenn ich der
Überzeugung war, er wird es nie schaffen.
Das ist seine Sache, ich akzeptiere das und wünsche ihm Glück.


Liebe Grüße
Hera

[F.J.G.]

[Hera Klit]

Liebe Miss Purple,

"Zur Textarbeit:


Wir vereinbarten ein Treffen in einer Hütte im Wald,
wo sich Leute wie wir treffen.
Als ich die Hütte betrat, stand in einer dunklen Ecke
ein Mann, noch sehr jung.
Ich machte Small Talk über den lästigen Regen ..."


Du meinst jetzt, die Einebnung sämtlicher Klippen
und bewussten Eigentümlichkeiten, sei jetzt eine Verbesserung meines Textes?
Das wäre der direkte Weg zu Hera Lind.


Also, wenn du so schreiben möchtest gerne,
aber erwarte es bitte nicht von mir.


Liebe Grüße
Hera

[Hera Klit]

Liebe Kojote,

"Mit dieser Rechtfertigung müssten hier nur noch Clemens Brentanos, Heinrich Bölls und Günther Grasse herumschlurfen."

dieser Ahnenkult bringt uns nicht weiter.
Das waren Menschen, die mit Wasser kochten wie wir.
Die sind tot, wir müssen uns auf uns besinnen.

Aber ich kenne das, jede etablierte Kunst wird mit Zähnen und Klauen verteidigt. Die Lehrer hatten ja gesagt, die sei gut gewesen.
Aber wehe heute hebt einer den Kopf, da hauen wir drauf. Was erlaubt der sich? Der will etwas sein?

Selbst denken tut not.


Liebe Grüße
Hera