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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Frauenheld Sebastian vs. Tollpatsch Basti


 
 
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Romy
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 25
Beiträge: 22
Wohnort: Niederbayern


R
Beitrag13.03.2022 14:07
Frauenheld Sebastian vs. Tollpatsch Basti
von Romy
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Frauenheld Sebastian vs. Tollpatsch Basti

„Heute darfst du echt nicht peinlich sein“, ermahnt mich Luca, mein Mitbewohner.
Ich nicke aufrichtig. Dieses Date ist mir wirklich wichtig.
Wie sie mich immer im Kurs anlächelt, ist einfach unglaublich.
Bisher haben wir nur wenig miteinander gesprochen, doch dann hatte ich endlich den Mut sie anzuschreiben.
Naja, eventuell war ich da etwas angetrunken. Stockbesoffen ehrlich gesagt.
Aber egal. Es führte zu einem Ja und das zählt.
Leider bin ich bisher nur bei Frauen gut angekommen, die ebenfalls nicht mehr ganz Herr ihrer Sinne waren.
Meistens bin ich ein Trottel.
Ich holpere von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, bis die Frauen das Weite suchen.
Jetzt bin ich schon 23 Jahre alt und krieg es immer noch nicht gebacken.
„Lieber nichts sagen, als etwas dummes“, setzt Luca fort.
„Die Frau ausreden lassen und auf keinen Fall einen Witz erzählen, hast du verstanden?“
Ich nicke. Eigentlich bin ich sehr humorvoll,
aber Spaßvögel kommen nicht gut an.
Und wenn das Date nicht lacht, hat man die peinlichste Situation auf Erden. Das weiß ich aus Erfahrung.
„Sprich unbedingt ihren Namen richtig aus“, rät Luca. „Sonst bist du gleich unten durch.“
Da hat er recht. Sie hat einen eher ungewöhnlichen Namen.
Nicht Nicole, sondern Nicola. „Ni-coo-la, Ni-coo-la“, übe ich.
Hoffentlich bleibt das in meinem Hirn.
„Das wird schon“, muntert mich Luca auf. „Was hast du denn nach dem Essen geplant?“
Darüber habe ich mir gar keine Gedanken gemacht.
Meistens schieße ich mich vorher schon ins Aus.
„Mhm“, überlege ich. „Es ist doch immer noch Volksfest.
Vielleicht gehe ich mit ihr da hin?“
Luca schüttelt den Kopf.
„Auf keinen Fall!“, bestimmt Luca. „Da lauern überall Gefahren sich zu blamieren, vor allem für dich Basti.“
Ich finde es trotzdem eine gute Idee.
Auf Facebook hat sie ein Bild von ihr im Riesenrad gepostet.
Luca bemerkt mein Zweifeln.
„Du glaubst mir nicht?“, fragt er. „Dann fragen wir halt die anderen.“
Kurz darauf ploppen Nachrichten auf meinem Handy auf.

Val: Du auf dem Volksfest? Willst du ihr zeigen, wie du beim Schießen nichts triffst?
Salle: Oder dich nicht in die Geisterbahn traust
Simon: Ich finds eigentlich super, aber Basti du bist halt echt ein Pechvogel
Kilian: Kino ist wirklich sicherer
Tobias: Und Volksfest ist doch eh voll kitschig
Tristan: Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen
Val: Aber versau es nicht wieder mit deinen schlechten Witzen
Simon: Jetzt übertreibt mal nicht. Kopf hoch Basti

Ich gebe mich geschlagen. „Na gut, dann halt Kino.“
Luca schaut zufrieden und prüft mich von allen Seiten.
Schließlich sagt er: „Haare gut, Hemd sauber eingesteckt, Hosenstall zu. Perfekt!“

Angespannt stehe ich vor der Tür des Italieners. Ein ganz Normaler, kein Schickimicki.
Trotzdem muss ich heute die Knigge einwandfrei beherrschen.
Ni-coo-la, Ni-coo-la. Aber wie begrüße ich sie eigentlich?
Hallo Nicola - zu einfach. Guten Abend Nicola - zu schnörkelig.
Ohman ich werde das verbocken.

Da sehe ich sie auf dem Gehweg. Ich schaue an mir runter.
Hemd und Hose check. Haare okay. Handy lautlos … „Hallo Sebastian“.
Mich reißt es aus den Gedanken.
Nicola steht mit einem schönen Sommerkleid vor mir.
Wie hübsch sie ist. „Hallo“ entfährt es mir.
Wie blöd bin ich eigentlich!
Ich habe alles geübt, also los Basti.
„Schön dich zu sehen, Nicola“, schiebe ich schnell hinterher.
Sie lächelt und wir gehen zusammen hinein.
Natürlich vergesse ich nicht, ihr die Türe aufzuhalten.
So und jetzt nicht stolpern!

Am Tisch angekommen, bestelle ich für uns beide eine Flasche Wein.
Keinen teuren, aber immerhin Wein.
Bier trinke ich zwar lieber, aber Eindruck schindet man damit nicht.
Das Gespräch starte ich mit Smalltalk, so wie es Luca vorgeschlagen hat.
Wir reden über das Wetter, über unsere Hobbys und über die Uni.
„Den Kurs in Psychologie finde ich ganz spannend“, antwortet Nicola auf meine Frage.
„Allerdings ist Sozialwissenschaften nicht so mein Ding.“
Es langweilt mich, aber ich bleibe bei meinen vorbereiteten Fragen.
Dann möchte sie wissen: „Wie geht’s dir in der Uni?“
Das war erwartet und eingeplant.
Darauf bin ich vorbereitet und ich leiere meine Antwort herunter.
Heute kommt mir nichts Dummes über die Lippen.
Trotzdem bin ich total nervös. Wirkt meine Stimme ängstlich?
Hoffentlich bemerkt sie meine Aufregung nicht. Frauen mögen selbstbewusste Männer.
Also setze ich mich noch aufrechter hin und versuche so tough wie möglich zu sprechen.
Nicola hört mir aufmerksam zu. Auch wenn es sie, glaube ich, kaum interessiert.
Trotzdem hört sie nicht auf zu lächeln, sie ist echt bezaubernd.

Der Kellner unterbricht uns und bringt zwei Gläser und die Flasche Rotwein. „Was möchten Sie bestellen?“, fragt er freundlich.
Ohgott. Das habe ich mir gar nicht überlegt.
Spaghetti? Nein, da kann man nur verlieren.
Pizza ist besser. Aber nicht mit zu viel Belag, sonst wird’s auch hier schwierig.
Nicola ist schon längst fertig mit ihrem Essenswunsch und der Kellner sieht mich fragend an.
„Eine Pizza Salami, bitte“, bestelle ich. Pizza Salami, oh man. Bin ich ein Kind?
Nicola erzählt, dass sie sich eine Pizza FruttiDiMare ausgesucht hat.
Salami gegen Meeresfrüchte. Wie peinlich.
Aber Nicola fällt das scheinbar nicht auf. Das ist gut.
Wir stoßen mit unserem Wein an. „Auf einen schönen Abend“, sage ich einstudiert und
bemühe mich so sympathisch wie möglich zu lächeln. Nicola lächelt zurück.
Leider weiß ich nicht, über was wir nun reden könnten.
Wir haben bereits alle Smalltalk-Themen abgehakt.
Nicola bleibt ebenfalls stumm. Was sage ich denn nur?
Lieber Nichts anstatt was Dummes, hallt es durch meinen Kopf.
Sie dreht ihr Weinglas in ihrer Hand und wirkt auch unsicher.
Zum Glück wird unser Schweigen vom Kellner unterbrochen.
Er serviert unsere Pizzen und wünscht „Guten Appetit“.
Puh, nun haben wir wieder was zu tun. Jetzt nur nicht kleckern.
Ungewohnt schneide ich meine Pizza mit Besteck.
Die Salami harkt etwas unter meinem Messer, aber ich bin vorsichtig.
Wie peinlich wäre es, sie mit Fett vollzuspritzen. Oder zu schmatzen.
Nicola ist ebenfalls auf ihre Pizza fokussiert.
Nach dem kurzen Austausch, ob es jedem schmeckt, herrscht wieder Stille. Das ist fast nicht auszuhalten.
Wie kann ein Date mit so einer tollen Frau so unangenehm sein.
Und dabei haben wir uns am Campus so gut verstanden.

Plötzlich färbt sich die weiße Tischdecke dunkelrot.
Nicola springt auf. „Es tut mir so leid“, stammelt sie und greift hektisch nach der Weinflasche.
Ihr Gesicht wird rot und sie stottert verzweifelt: „Ich wollte nur mein Glas …und dann …“.
Reflexartig drücke ich meine Serviette auf die Weinpfütze.
„Es ist alles gut“, beruhige ich sie.
Nicola schüttelt den Kopf. „Nein“, flüstert sie. „Ich hab den Abend ruiniert.“
„So ein Unsinn“, rede ich weiter. „Bin ich froh, dass die Flasche jetzt leer ist. Mir schmeckt nämlich eigentlich nur Bier.“
Da muss Nicola lachen. Und ich auch.
Während wir die Tischdecke versuchen zu trocknen, bekommen wir uns gar nicht mehr ein.
„Ich mag auch keinen Wein“, gibt sie grinsend zu. „Nicht mal Weinschorle.“
„Dann hast du uns quasi gerettet“, schmunzle ich. „Somit bist du eine Heldin.“
Sie lacht wieder auf. „Wollen wir uns nun Bier bestellen?“, fragt sie.
Sofort winke ich dem Kellner.
„Auf alle Fälle“, sage ich. „Und wenn es dich nicht stört,
würde ich meine Pizza gern mit der Hand weiteressen.
Das Schneiden nervt total.“
„Überhaupt kein Problem“, erwidert Nicola. „Aber nur, wenn ich die Meeresfrüchte herunterpicken
 und erst zum Schluss den Boden essen darf.“ Ich nicke begeistert.
Wow, sie ist total unkompliziert. Und hat Humor.
Die ganze Anspannung ist weg. Wir reden unentwegt weiter.
Ich werfe die ganze Knigge über Bord.
Nicola lacht sogar über meine Witze. Naja, über die meisten jedenfalls.  

Nach dem Bezahlen nehme ich meinen ganzen Mut zusammen.
„Willst du mit mir noch aufs Volksfest gehen?“
Begeistert antwortet Nicola:
„Liebend gern. Endlich mal ein Mann, der nicht nur Kino vorschlägt.“

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John McCrea
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Alter: 50
Beiträge: 152
Wohnort: OWL


Beitrag13.03.2022 18:40

von John McCrea
Antworten mit Zitat

Hallo Romy,

ich habe Deine Geschichte komplett gelesen.

Sie ist soweit sauber geschrieben. Ein klarer Plot ist erkennbar und abschließend geht der Leser eventuell auch mit einer neuen Erkenntnis aus dem Lesen: "Be Yourself" vielleicht?
Gerade zu Studentenzeiten, in denen man ambitioniert seine Zukunft plant, ist es manchmal mit der Liebe nicht einfach, das geht auch aus dieser Geschichte für mich hervor. Bei Mädchen wie auch bei Jungs.


Was mir noch zu einer "professionellen" Geschichte fehlt, ist, dass mir zu wenig Stimmung aufgebaut wird. Weder die Dialoge noch die Umgebungsbeschreibung geben das für mich ausreichend wieder. Allerdings kann das auch bewusstes Stilmittel sein, damit der Leser die entscheidenden, zu transportierenden Informationen ausreichend wahrnimmt.


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Italian Leather Sofa
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Romy
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 25
Beiträge: 22
Wohnort: Niederbayern


R
Beitrag13.03.2022 20:30

von Romy
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo John McCrea,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Das mit der fehlenden Stimmung ist gut zu wissen. Aktuell weiß ich noch nicht, wie ich dies verbessern könnte. Da muss ich mich erst noch in diese Thematik einlesen. Danke für deinen Impuls.

LG
Romy
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John McCrea
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 50
Beiträge: 152
Wohnort: OWL


Beitrag13.03.2022 20:55

von John McCrea
Antworten mit Zitat

Hi Romy,

Ich versuche Dir einmal ein Beispiel zu geben, was ich damit meine und was ich persönlich interessant empfinde.

Stimmung erzeugen:

-durch Details:
Was mag Sebastian an ihr?
Wenn sie sich noch nicht so gut kennen, dann würde ich als Autor zumindest kurze Beschreibungen von ihr mit einfädeln.

Zitat:

Nicht Nicole, sondern Nicola. „Ni-coo-la, Ni-coo-la“, übe ich.
Hoffentlich bleibt das in meinem Hirn.
...
Beispiel 1"
Ich werde ihr sagen, sie hat ein hübsches Lächeln. Nein, ich sage ihr: "Ich mag Deine Sommersprossen". Oder sage ich ihr: "Ich finde Deine Baskenmütze cool."?
"
Beispiel 2"
"Ni-coo-la", sie ist so ein tolles Mädchen, ein tolles Lächeln, Sommersprossen, Baskenmütze auf dem Kopf.... .

Das ist dann mit den Details übertragbar auf weitere Positionen.
Welchen Wein trinken sie? Welches ist ihr Lieblingsbier?

Was machen sie auf dem Fest?
Vielleicht schlägt er vor, nochmal in das Riesenrad mit ihr zu gehen, weil er unbedingt gemeinsam mit ihr ein Selfie machen will.


Leider ist es so, "der Teufel steckt im Detail" und ein guter Autor sollte sich, meiner Meinung nach, damit auseinandersetzen.





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FaithinClouds
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Beiträge: 158
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Beitrag17.03.2022 16:30
Re: Frauenheld Sebastian vs. Tollpatsch Basti
von FaithinClouds
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Hey,

also das ist nicht so wirklich die Art Text, die ich von mir aus lese, aber innerhalb des Genres "Unterhaltungs-RomCom" liest es sich ziemlich flüssig.
Generell finde ich, das du diesen "Ton" ähnlicher Bücher getroffen hast (also z.B. relativ viele Adjekive und Adverbien). Manchmal benutzt du aber komische Inquits, wie

„Dann hast du uns quasi gerettet“, schmunzle ich.

Dass man was schmunzelt, klingt dann doch irgendwie komisch.

Auch komisch finde ich die Stelle, wo Sebastian nicht einfällt, was er sagen kann, nachdem er die Pizza bestellt hat. Und dann kommt zum Glück der Kellner mit der Pizza, bevor das Schweigen unangenehm wird.

Das ist nicht plausibel. Eine Pizza braucht ja mindestens 10 Minuten im Ofen. So lange können sie sich gar nicht anschweigen.

Das war's auch schon von meiner Seite.

Alles Gute dir!
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Huntress
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 34
Beiträge: 22



Beitrag19.03.2022 08:55

von Huntress
Antworten mit Zitat

Moin,

Also ich hab deinen Text gern gelesen. Die Nervosität kommt, wie ich finde gut rüber. Genauso wie die erleichternde Auflösung.
Interessanter Weise finde ich die fehlende, ausführliche Beschreibung von Umgebung und Personen nicht im mindesten störend. Bei einem längeren Text würde ich wahrscheinlich mehr über Vorlieben und Aussehen erfahren wollen. Aber so ist es, für mich zumindest, stimmig.
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Miné
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 38
Beiträge: 241
Wohnort: Köln


Beitrag04.04.2022 18:02
Re: Frauenheld Sebastian vs. Tollpatsch Basti
von Miné
Antworten mit Zitat

Hallo, hier ein paar Anmerkungen. Ich würde sehr viel streichen. Liest sich meiner Meinung nach dann besser. Liebe Grüße Miné

„Heute darfst du echt nicht peinlich sein“, ermahnt mich Luca, mein Mitbewohner.
Ich nicke aufrichtig. Dieses Date ist mir wirklich wichtig.
Wie sie mich immer im Kurs anlächelt, ist einfach unglaublich.
Bisher haben wir nur wenig miteinander gesprochen, doch dann hatte ich endlich hatte ich den Mut sie anzuschreiben.
Naja, eventuell war ich da etwas angetrunken. Stockbesoffen ehrlich gesagt.
Aber egal. Es führte zu einem Ja und das zählt.
Leider bin ich bisher nur bei Frauen gut angekommen, die ebenfalls nicht mehr ganz Herr ihrer Sinne waren.

Meistens bin ich ein Trottel.
Ich holpere von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen, bis die Frauen das Weite suchen.
Jetzt bin ich schon 23 Jahre alt und krieg es immer noch nicht gebacken. Besser: Mit 23 Jahren kriege ich immer noch nichts gebacken.
„Lieber nichts sagen, als etwas dummes“, setzt Luca fort.
„Die Frau ausreden lassen und auf keinen Fall einen Witz erzählen, hast du verstanden?“
Ich nicke. Eigentlich bin ich sehr humorvoll,
aber Spaßvögel kommen nicht gut an.
Und wenn das Date nicht lacht, hat man die peinlichste Situation auf Erden. Das weiß ich aus Erfahrung.

„Sprich unbedingt ihren Namen richtig aus“, rät sagte Luca. „Sonst bist du gleich unten durch.“
Da hat er recht. Sie hat einen eher ungewöhnlichen Namen.
Nicht Nicole, sondern Nicola. „Ni-coo-la, Ni-coo-la“, übe ich. Zu übertrieben. So blöd ist doch keiner, oder?
Hoffentlich bleibt das in meinem Hirn.
„Das wird schon“, muntert mich Luca auf. „Was hast du denn nach dem Essen geplant?“
Darüber habe ich mir gar keine Gedanken gemacht.
Meistens schieße ich mich vorher schon ins Aus.

„Mhm“, überlege ich. „Es ist doch immer noch Volksfest.
Vielleicht gehe ich mit ihr da hin?“
Luca schüttelt den Kopf.
„Auf keinen Fall!“, bestimmt antwortete Luca. „Da lauern überall Gefahren sich zu blamieren, vor allem für dich Basti.“
Ich finde es trotzdem eine gute Idee.
Auf Facebook hat sie ein Bild von ihr im Riesenrad gepostet.
Luca bemerkt mein Zweifeln.

„Du glaubst mir nicht?“, fragt er. „Dann fragen wir halt die anderen.“
Kurz darauf ploppen Nachrichten auf meinem Handy auf.

Val: Du auf dem Volksfest? Willst du ihr zeigen, wie du beim Schießen nichts triffst?
Salle: Oder dich nicht in die Geisterbahn traust
Simon: Ich finds eigentlich super, aber Basti du bist halt echt ein Pechvogel
Kilian: Kino ist wirklich sicherer
Tobias: Und Volksfest ist doch eh voll kitschig
Tristan: Ich drück dir auf alle Fälle die Daumen
Val: Aber versau es nicht wieder mit deinen schlechten Witzen
Simon: Jetzt übertreibt mal nicht. Kopf hoch Basti Der Absatz ist zu zäh. Die Sagen im Prinzip alle das Gleiche.

Ich gebe mich geschlagen. „Na gut, dann halt Kino.“
Luca schaut zufrieden und prüft mich von allen Seiten.
Schließlich sagt er: „Haare gut, Hemd sauber eingesteckt, Hosenstall zu. Perfekt!“

Angespannt Ich stehe ich vor der Tür des Italieners. Ein ganz Normaler, kein Schickimicki.
Trotzdem muss ich heute die Knigge einwandfrei beherrschen.

Ni-coo-la, Ni-coo-la. Aber wie begrüße ich sie eigentlich?

Hallo Nicola - zu einfach. Guten Abend Nicola - zu schnörkelig.
Ohman ich werde das verbocken.

Da sehe ich sie auf dem Gehweg. Ich schaue an mir runter.
Hemd und Hose check. Haare okay. Handy lautlos … „Hallo Sebastian“.
Mich reißt es aus den Gedanken.
Nicola steht mit einem schönen Sommerkleid vor mir.
Wie hübsch sie ist. „Hallo“ entfährt es mir.
Wie blöd bin ich eigentlich!
Ich habe alles geübt, also los Basti.

„Schön dich zu sehen, Nicola“, schiebe ich schnell hinterher.
Sie lächelt und wir gehen zusammen hinein. Zu schnell
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