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In einem Motelzimmer


 
 
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Hera Klit
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 61
Beiträge: 447



Beitrag17.03.2022 08:23
In einem Motelzimmer
von Hera Klit
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In einem Motelzimmer


Er sagte, er wolle um 10 Uhr da sein, jetzt ist es bereits 13 Uhr und kein Schreiben des Bedauerns von ihm. Habe ich den Bogen überspannt. Hielt ich ihn zu lange hin. Er sagte oft, dass er diese reinen Sextreffen nicht mehr wolle und er sagte auch, er habe mir so oft gesagt, es sei ihm von Anfang an mehr ums Herz gegangen. Er sagte bereits am Anfang, eigentlich suche er eine Frau für das Herz. Sex gehöre freilich dazu, aber der sei, weiß Gott nicht die Hauptsache. Nein! Er suche ganz speziell eine Transfrau, die bereit sei, mit ihm in seiner bescheidenen Zweizimmerwohnung in Köln zu leben. Außerdem solle sie rund um die Uhr eine richtige Frau darstellen und auch mit ihm rausgehen und sich auch zeigen, den Leuten. Er stehe zu ihr, was auch komme. Sie könne sich ganz auf ihn verlassen, der dann ihr Mann sei in allen Situationen des Lebens. Eine spätere Heirat sei keinstenfalls ausgeschlossen.

Er versteht nicht, dass das für mich nicht so einfach ist. Ich habe eine alte Mutter, die auf meine Hilfe angewiesen ist und die mich genau wie die Nachbarn und alle Verwandten und Bekannten als Mann kennt und niemals als Frau akzeptieren wird. In diesem erdrückenden Umfeld ist ein Outing zurzeit völlig undenkbar. Es wär Mutters Tod.
Freilich Mutter ist schon zweiundachtzig und wird auch nicht ewig leben, obwohl ich mir ihren Tod nicht mal denken kann, geschweige denn, dass ich ihn mir wünschen kann.
Aber angenommen, sie wäre gegangen, dann würde ich das Haus verkaufen und ohne mich von irgendjemandem zu verabschieden, würde ich nach Köln verschwinden. Sie würden mich nicht suchen, warum auch, so wichtig war ich nie für sie. Wahrscheinlich würde mein Verschwinden von niemandem bemerkt werden, bei der unscheinbaren Existenz als Mutters Pflegekraft, die ich seit meiner Rente führe. Alles tue ich, damit es Mutter gut geht und wenn Besuch kommt, stehe ich oft unbeachtet im Hintergrund. Ich habe meine Freunde lange aufgegeben, zum einen, weil ich meine Zeit für Mutter brauche und zum anderen, weil ich meine Rolle als biederer Mann nicht auch noch in unnötigen Lebenssituationen spielen will.

Meine kurzen Begegnungen mit meinem Kölner Mann sind sehr wichtig für mich und nur dann, wenn ich mich als seine Frau fühlen kann, habe ich das Gefühl, wirklich zu leben.
Mehr als einmal pro Monat kann ich allerdings meiner Mutter nicht plausibel machen, in die Stadt zu müssen. Sie glaubt, ich streife durch die Buchläden, um mir ein neues Buch zu holen, das ich dann einen Monat lang lesen werde und ihr daraus vorlesen werde, bis wieder ein neues Buch gebraucht wird. In Wirklichkeit bestelle ich die Bücher im Internet und lasse sie in den Paketshop liefern und die Zeit, die ich dadurch gewinne, verbringe ich hier in diesem Motel in den Armen meines hoffentlich zukünftigen Ehemannes. Das sind dann zwei kurze Stunden im Monat, in denen ich wirklich lebe und für die ich alles andere hergeben würde.
Mutter wird jetzt bestimmt schon Hunger und Durst haben. Sie kann sich nicht mehr selbst helfen, alles muss ich ihr heranreichen und sie füttern, waschen und all das. Aber ich mache es ja gerne, denn sie hat mir doch früher auch alles herangereicht. Ich gebe ihr nur das Selbstverständliche zurück. Das bin ich ihr als Sohn schuldig. In ein Heim werde ich sie niemals geben, was sollten die Leute denken. Da ist ein fitter Sohn, der mal ein großes Haus und ein Vermögen erben wird und der zu faul ist, seiner armen alten Mutter den nötigsten Respekt zu erweisen. Das würden alle denken, die uns kennen.

Warum kommt er nicht, warum schreibt er nicht zurück. Das letzte Mal war es doch auch wieder schön, das hatte er doch auch gesagt. Natürlich hatte er auch darauf hingewiesen, dass das so nicht ewig weiter gehen kann mit uns hier in so einem billigen Motelzimmer. Das mit uns solle nichts Billiges sein, hatte er betont. Einzig als Frau an seiner Seite im richtigen Leben in Köln könne er sich eine Zukunft für uns vorstellen.

Manchmal kann ich mir wirklich vorstellen, in Köln als Frau zu flanieren und zu leben.
Wenn ich mich gut zurechtmache, kann ich bestimmt den prüfenden Blicken der Menschen standhalten. Ach, selbst wenn sie mich als Mogelpackung betrachten würden, müsste ich doch in der Lage sein, die Stärke aufzubringen, um ihrem Widerstand standhalten zu können.
Sie müssen mich dann alle dort in Köln so akzeptieren, wie ich bin, was bleibt ihnen anderes übrig. Letztlich ist es die Standhaftigkeit, die ein Mensch innerlich hat, die die Akzeptanz der anderen erzwingt. Und sollte einer lachen, dann lacht er eben. Ich werde mich nicht weiter durch befürchtete Verletzungen daran hindern lassen, meinen Traum von A bis Z auszuleben.

Doch was ist, wenn er nicht mehr kommt, wenn ich seine Geduld überstrapaziert habe?
Was sollte ich dann alleine in Köln, noch dazu als falsche Frau. Wäre ich dann nicht den bösartigen Anfeindungen eines aufgebrachten Mobs in Köln vollkommen ausgeliefert? Gerade als Frau hätte ich dann sicher nicht die benötigte Stärke und Standhaftigkeit. Ich müsste ja dann verstärkt Hormone nehmen und dann bin ich ja immer so sensibel und anfällig und dann neige ich auch zu Depressionen. Frauen haben ja immer Depressionen. Was ist denn eine Frau ohne einen stärkenden schützenden Mann an ihrer Seite? Nichts! Erst ein Mann verleiht doch einer Frau, zumal wenn sie eigentlich keine ist, ihre Existenzberechtigung. Frauen wurden aus der Rippe Adams geschaffen und sind doch einzig nur Hilfsmittel für Männer. Jedenfalls finde ich diesen Ansatz und diese Art zu denken und zu fühlen am aufreizensten.

Er kommt bestimmt nicht mehr. Ich kann doch nicht noch länger warten. Mutter wird bestimmt schon Hilfe brauchen. Es ist unverantwortlich, was ich hier tue. Eine ans Bett gefesselte Kranke, sich selbst zu überlassen, das ist so niedrig und schlecht. Das ist moralisch gesehen das Schlechteste, was es gibt. Und dann auch noch aus so niederen Beweggründen.

Wie lange bin ich eigentlich schon hier? Ich habe doch nur zwei Stunden. Aber ich war lange eingeschlafen, soviel weiß ich. Wo ist das Smartphone? Was heute ist der Dreiundzwanzigste? Bin ich nicht am Zweiundzwanzigsten angekommen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts mehr so genau.

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John McCrea
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 50
Beiträge: 152
Wohnort: OWL


Beitrag17.03.2022 10:08

von John McCrea
Antworten mit Zitat

Guten Morgen Hera,

ich habe Deinen Text komplett gelesen.

Er schildert die Gedankengänge einer Trans-Frau, vielleicht einen halben Tag im Motel, während sie auf Ihren Liebhaber wartet, welcher nicht erscheint.

Zum Stil: Ich mag beim Lesen einen Gedankenfluss aufnehmen, eben auch durch "Bandwurm"-Sätze, wie ich hier im Forum gelernt habe.
Stilistisch kann das natürlich angemahnt werden, zu Gunsten von Ausdruck und logischer Lesbarkeit.

Von der Sprache her, ist das schon ein etwas schwächer Text von Dir. Er wirkt daher auf mich ein wenig kraftlos, uninspiriert, aber auch friedfertig, was der Stimmung entgegen kommt.
In eine genaue Textkritik mag ich jetzt nicht eingehen, allerdings gibt es dort sicherlich einiges zu verbessern, gerade wie Wiederholung im Ausdruck.

Von der Geschichte her, hat sie mich nicht gelangweilt, auch wenn praktisch keine Handlung statt findet. Sie stellt einfach einen Status Quo dar in der Orientierung in der Welt der Protagonistin. Es gibt keine starken Emotionen, welche ausgedrückt werden, bezüglich der Mutter oder des nicht erscheinenden Liebhabers.
Diese friedfertige Zurückgezogenheit in sich selbst, kann auch eine gewisse Schönheit haben.

Ich selber hatte beim Themenpunkt "Pflege der Mutter" Gedankengänge, bezüglich des Sinns und Unsinns von der Pflege durch nahe Verwandte.


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Hera Klit
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 61
Beiträge: 447



Beitrag17.03.2022 10:20

von Hera Klit
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank lieber John, für deinen Kommentar.


Ich selbst und etliche Kolleg*innen in anderen Foren halten diesen Text für einen guten Text.

Bandwurmsätze kommen darin eigentlich nicht vor.
Von Entspannung kann nicht die Rede sein, wenn man das Ringen der Protagonistin nachvollziehen kann.

Mein Originaltitel war:

"Letzte Gedanken einer hoffnungslosen Transe, bevor sie sich in einem billigen 35 € Motelzimmer die Pulsadern öffnete"

vielleicht sollte ich den beibehalten, um es den Lesern plausibler zu machen, um was es hier geht.

Wahrscheinlich kann sich ein "normaler" Mann nicht in die geschilderten Probleme hineinversetzt, das ist möglich.

Liebe Grüße
Hera
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Minerva
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Beitrag17.03.2022 10:57

von Minerva
Antworten mit Zitat

Hallo Hera,

ich finde, es ließ sich gut lesen. Ich denke mal, es ist so ein Reflex, lange Sätze kritisch zu hinterfragen, wir haben ja unser Handwerk gelernt. Dennoch spricht nichts dagegen. ein gut strukturierter langer Satz ist prima lesbar. (Wichtig ist ist Abwechslung beim Lesen. Nur kurze oder nur lange Sätze sind nicht gut.)
Kurz: mich hat es nicht gestört.

Was mir fehlt ist mehr das tiefergehende. Der Text klingt mehr nach einem journalistischen Beitrag, einer Zusammenfassung aus einem Interview. Was nicht schlimm ist, aber eben nicht so sehr nach Kurzgeschichte.
Das erklärt sich mMn dadurch, dass ich die bedeutung des Mannes für die Transfrau nicht erfühlen kann. Er bleibt völlig gesichtslos. Kein Name, keine Details, keine Details aus den Treffen.
Gerade so ein Detail könntest du einbauen. Den Fokus auf einen bestimmten Moment legen bei ihrem Zusammensein, z.B. ein sinnliches Details, dass ihr Gefühl für ihn transportiert.
Im Text werden nur Behauptungen allgemeiner Art transportiert, wie diese:
Zitat:
Meine kurzen Begegnungen mit meinem Kölner Mann sind sehr wichtig für mich und nur dann, wenn ich mich als seine Frau fühlen kann, habe ich das Gefühl, wirklich zu leben.


Ich denk mir mal ein willkürliches Beispiel aus, damit ich es deutlicher zeigen kann, was ich meine:

Zitat:
Meine kurzen Begegnungen mit meinem Kölner Mann sind sehr wichtig für mich und nur dann, wenn ich mich als seine Frau fühlen kann, habe ich das Gefühl, wirklich zu leben. Wie er mich berührt mit seinen rauen Händen, mit den Lippen über meinen Hals streift. Ich beobachte ihn immer, wenn er sich anzieht hinterher. Er trägt oft diese (...) Bevor er geht, dreht er sich um und sein Blick sagt mir (...).


So etwas in der Art, das habe ich mir jetzt einfach mal zusammengesponnen. Damit wäre ich als Leserin sehr viel tiefer in der Figur und kann mehr nachempfinden, anstatt nur diesen distanzierten Blick zu haben. Es macht es für erlebbar und nachvollziehbar und bringt mehr Empathie für die Person hervor.
Eines dieser Details könntest du sogar später noch einmal aufgreifen, um ihre Enttäuschung/Verzweiflung fühlbar zu machen.

Ergänzend kannst du auch an dieser Stelle ähnlich verfahren:
Zitat:
Manchmal kann ich mir wirklich vorstellen, in Köln als Frau zu flanieren und zu leben.

Hier noch ein Detail dazufantasieren, dass uns näher heranbringt.


Das zweite ist das hier:
Zitat:

Frauen haben ja immer Depressionen.

Dem widerspreche ich ganz entschieden. Es mögen zwar ihre Gedanken sein, aber sie werden wie eine allgemeine Wahrheit rübergebracht. Und es stimmt natürlich nicht. Es stimmt für diese Person.
Ich würde da der Wahrheit näherkommen, so in etwa: Frauen haben ja öfters Stimmungsschwankungen.
(und selbst das ist kritisch ...)
Ich würde es streichen. Es hilft dem Text nicht. Ein Mann, der eigentlich eine Frau ist/sein will hat ein sehr schlechtes Bild über Frauen, ergänzt durch das Folgende:

Zitat:
Was ist denn eine Frau ohne einen stärkenden schützenden Mann an ihrer Seite? Nichts! Erst ein Mann verleiht doch einer Frau, zumal wenn sie eigentlich keine ist, ihre Existenzberechtigung. Frauen wurden aus der Rippe Adams geschaffen und sind doch einzig nur Hilfsmittel für Männer. Jedenfalls finde ich diesen Ansatz und diese Art zu denken und zu fühlen am aufreizensten.


Ich würde es nicht als "eine Frau" bezeichnen und somit allgemein machen, sondern als "ich" schreiben.

Zitat:
Was bin ich denn als Frau ohne einen stärkenden schützenden Mann an meiner Seite? Nichts! Erst ein Mann verleiht mir als Frau, zumal wenn ich eigentlich keine bin, meine Existenzberechtigung. Frauen wurden aus der Rippe Adams geschaffen und sind doch einzig nur Hilfsmittel für Männer. Jedenfalls finde ich diesen Ansatz und diese Art zu denken und zu fühlen am aufreizensten.


So empfehle ich es, denn als moderne Frau stößt mich der Teil sonst ziemlich ab. Er wird einfach allen übergestülpt. Das verleidet mir den Text. Warum nicht einfach "ICH"?
dann ist es für mich verständlicher und es drückt das allgemeine Denken dieser Person ebenso aus! Ohne dass ich mich ärgern muss. (Ich bin kein Hilfsmittel für Männer! Ich glaub es hakt! Laughing )

Warum ist das schwierig? Man könnte es doch einfach so schreiben? Ja, es verleidet mir die Empathie einfach. Mit der Ich-Perspektive könntest du das simpel vermeiden. Dann kann ich die Gedanken sogar nachvollziehen. Und es ist kein eigentlich starker Eingriff in den Text.

LG


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Hera Klit
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Beitrag17.03.2022 11:11

von Hera Klit
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Vielen Dank liebe Minerva für deine Anregungen.


Dein Tipp mehr Details einzubringen, finde ich sinnvoll und hilfreich, danke.


Deinen emanzipatorischen Bemühungen im zweiten Teil muss ich allerdings widersprechen, denn:

Es handelt sich um eine Transsexuelle und die wollen in aller Regel von Emanzipation nichts wissen, sondern sie finden es besonders reizvoll,
dem Manne zu dienen und unterwürfig zu sein.
Wenigstens zeitweise, ob sie das dann im praktischen Leben durchhalten ist fraglich, im Bett aber bestimmt.

Die Protagonistin ist der Meinung, alle Frauen haben oft Depressionen und dann sagt sie dies auch direkt, denn dies ist kein Text, der sich um eine objektive, vernünftige Ausgewogenheit in Genderfragen bemühen will, sondern eine völlig subjektive Denke und das soll so sein, auch wenn es manche nervt.

Liebe Grüße
Hera
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Minerva
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Beitrag17.03.2022 11:46

von Minerva
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Hallo Hera,

deswegen empfehle ich dir, es einfach so anzupassen, dass es nicht ein allgemeines Postulat ist, sondern klar von der Transfrau so gedacht (es bleibt dennoch das Gleiche).

Das macht einen Unterschied insofern, dass es nachvollziehbar bleibt und ich in die Gedanken schaue.

Inhaltlich bleibt es ja gleich.

Möglich für die Depressionen wäre auch: "Haben nicht alle Frauen Depressionen?"

Die kleinen Änderungen der Wortwahl tun dem Inhalt nicht weh, ändern ihn nicht, aber bringen einen verständnisvolleren Blick für die Leserin.
Ansonsten halte ich die Transfrau für ziemlich gaga, realitätsfremd, es ärgert mich sogar. Ich habe keine Depressionen.
Weißt du, was ich dann denke? Das ist ein Mann, ein frauenfeindlicher und verwirrter, und es lohnt sich nicht, sich weiter damit zu beschäftigen.
Der Erzähler und Autor muss ein Mann sein, der hier seine Ansicht verbreitet, anstatt sie in die Gedankenwelt der Protagonistin zu legen. Die Trennung von Autor und Erzähler ist nicht vorhanden.

Kommt drauf an, was du erreichen möchtest.
Verständnis, Mitgefühl und Nachvollziehbarkeit kannst du damit leicht erreichen. Damit sind es ihre Gedanken.

Musst du selber entscheiden, ich sage dir nur, wie ich das empfinde.


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Hera Klit
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Beitrag17.03.2022 12:07

von Hera Klit
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Danke liebe Minerva.


Ich will nichts erreichen mit diesem Text, außer vielleicht die Leser,
die diesen Text nachvollziehen können.

Es handelt sich um den Bewusstseinsstrom einer Transe, wie er eben bei solchen Menschen vorkommt. Ich weiß das, denn ich bin so ein Mensch.
Der Text ist in weiten Teilen absolut autobiographisch.

Übrigens:

Alle Frauen die ich bisher näher kennenlernte hatten Depressionen,
das war leider so und kommt oft vor. Frauen können dann ganz schön nerven.

Liebe Grüße
Hera
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Beitrag17.03.2022 12:40

von Minerva
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Liebe Hera,

ich appelliere lediglich an die Trennung von Autorin und Text mittels kleiner Änderungen. Inhaltlich bleibt es ja. Es ist nur ein "Stilmittel", was mich von Nachvollziehbarkeit trennt. (Allgemeinpostulat der Aussagen statt eigene Ansicht). - Geht nicht um "Genderfragen".

Dass es autobiographisch ist, stand  nicht dazu. Auch wenn du keine Frauen ohne Depression kennst, die meisten haben keine, auch wenn Frauen nach Zahlenlage doppelt so häufig betroffen sind, sind es "nur" rund 10% und das auch über einen bestimmten Zeitraum. Fraglich bleibt dabei noch, ob es daran liegen könnte, dass Männer sich seltener Hilfe holen und somit nicht statistisch erfasst werden.

Du möchtest erreichen, dass die Gedankenwelt nachvollziehbar ist, deswegen meine Anregungen dazu, ohne dass zensiert wird. Ich finde das Thema durchaus spannend, zumal wenn die Erfahrung aus eigener Hand kommt. Darüber würde ich mehr lesen wollen, andere sicher auch!


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Hera Klit
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Beitrag17.03.2022 12:50

von Hera Klit
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Liebe Minerva, vielen Dank.


Manchmal muss ich schon schmunzeln, über diese Bemühungen um die Allgemeinverständlichkeit von Texten.

Glaubt hier irgendjemand, dass Kafka bereit gewesen wäre, seinen
Texten eine Gebrauchsanweisung für rührige Leser beizulegen.
Zum Glück tat er es nicht. Wir wollen das auch nicht.
Wir wollen uns wundern, echauffieren und zum Widerspruch auffordern lassen,
aber uns niemals wegen passend gemachter Mainstreamtransparenz langweilen. Also, ich jedenfalls nicht.

Liebe Grüße
Hera
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Minerva
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Beitrag17.03.2022 14:14

von Minerva
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Natürlich bleibt es immer deine Wahl, ich habe dir nur Vorschläge gemacht und Begründungen aufgeführt.

Deswegen musst die Leute, die sich die Mühe machen nicht abwerten, indem du dich zum Kafka stilisierst, meinst es würde zu Mainstream werden und Gebrauchsanweisungen für rührige Leser darstellen. Und du musst schmunzeln ... schön abschätzig. Typisch "Verkanntes-Genie-Syndrom", da bist du nicht die Erste, die so reagiert. Erreicht hast du damit bei mir nichts, außer, dass ich mir vorerst nicht die Mühe machen werden, deine Texte zu kommentieren.

Ich zeigte dir nur, wie du Leser möglicherweise verschreckst.
Wenn dir das egal ist, bist du hier im falschen Forum. Hier geht es um Textarbeit.
Ob dir die Hinweise nützen gefallen oder nicht, ist eine andere Sache. Du willst den Text nachvollziehbar machen, schriebst du, ich sagte dir, warum es nicht funktioniert und mit welchen kleinen Eingriffen du das ändern könntest. Ansonsten schreib halt vorher dazu, dass es biographisch ist.

Liebe Grüße


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Hera Klit
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Beitrag17.03.2022 15:35

von Hera Klit
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke liebe Minerva.

Ich habe ja geschrieben, dass ich deinen Vorschlag mit den Details gerne
übernehmen möchte. Den Rest, den ich geschrieben habe, musst du wirklich
nicht persönlich nehmen.


Liebe Grüße
Hera
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Minerva
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Beitrag17.03.2022 16:49

von Minerva
Antworten mit Zitat

Keine Sorge, nehm ich ganz sicher nicht persönlich.

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