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Ferkel muss Weg


 
 
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JRS
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
J


Beiträge: 20



J
Beitrag21.03.2022 08:02
Ferkel muss Weg
von JRS
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo allerseits,

ich bin Hobby-Dichter sowie Freizeit-SF-Autor. Gestern Abend habe ich mich hier angemeldet, nun folgt mein künstlerischer Einstand.
Sofern es meine knapp bemessene Zeit zulässt, unterlege ich die Texte mit selbst geschosssenen Bildern. Wer sich davon einen Eindruck verschaffen möchte, ist auf meiner Instagram-Seite herzlich willkommen:
https://www.instagram.com/jr_sacher/

Ferkel muss weg

So viel Getier
So wenig Platz
Für die Gier
Der größte Schatz
Leid wird in Geld bemessen
Erst ausgespuckt und dann gegessen

So viele Menschen, alle müssen sich ernähren
Vom Fleisch der Arten zehren
Das Schlimmste: Sein soll’s billig
Die Tierwelt zahlt dafür den Preis
Ist sie auch nicht willig
Bis sich schließt der Kreis
Und das Tier endet in Deinem Magen
Ist sein Leidensweg oft kaum zu ertragen

Der Politiker spricht, „das gehört verboten“
Und erklärt uns dann, warum es doch weitergeht
Heimlich macht er sich zum Boten
Auf wessen Gehaltsliste er wohl steht?
Klar gibt es anständige Bauern, gute Industrie
Doch der Massentierhaltung verzeih ich nie

Ich träume von einer grünen Wiese
Auf der das Ferkelchen in Würde quiekt
Ein Tier nicht gleich aufs nächste stieße
Und die artgerechte Haltung siegt
Glückliche Tiere mit viel Platz zum Regen
Dann spricht auch nichts dagegen

Um gelegentlichen Fleischkonsum
Kommt die Menschheit nicht herum
Doch willst Du dem Tier ans Leben
Musst du ihm zuvor Liebe geben
Sei nicht von Appetit getrieben
Sondern respektier
Das Tier
Oder lass es in Frieden[/b]

Weitere Werke von JRS:
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag21.03.2022 13:26

von Abari
Antworten mit Zitat

Hey,

Du sagst, Du wärst "Hobby-Dichter". Was soll das heißen?

Metrisch ist es nicht ganz astrein, aber da Du die Verslänge variierst, nehme ich an, dass Dir das nicht soooo wichtig ist. Aber warum reimst Du dann?

"Die Moral von der Geschicht" am Ende ist mir persönlich zu dick. Das Ganze wirkt auf mich so schon wie ein Protestsong, und damit kann ich nicht viel anfangen. Aber das braucht nichts zu bedeuten.

Willkommen im Forum.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Murnockerl
Geschlecht:weiblichEselsohr
M


Beiträge: 340



M
Beitrag22.03.2022 10:09

von Murnockerl
Antworten mit Zitat

Hallo JRS!

Zitat:
Um gelegentlichen Fleischkonsum
Kommt die Menschheit nicht herum


Dem würde ich widersprechen.

Wie Abari empfinde ich das Gedicht etwas moralisierend. Das muss nicht schlecht sein, man solte sich aber bewusst sein, dass es damit nur mehr in gewisse Kontexte passt und man etliche Leser und Leserinnen von vornherein verliert. Wenn du von einer politischen Idee überzeugen möchtest, würde ich dir eher raten, das Problem möglichst einfühlsam und facettenreich zu schildern, ohne direkt zu werten. So kannst du dein Publikum dafür sensibilisieren und zum Denken anregen, ohne sie gleich durch die Moralkeule abzuschrecken.

Ich bin selbst keine begnadete Lyrikerin, aber ich hänge dir noch an, was mir sonst aufgefallen ist:

Zitat:
Für die Gier
Der größte Schatz


Meinst du, Tierhaltung ist für die Gier der größte Schatz? Dann verstehe ich nicht ganz, worauf du hinaus willst.

Zitat:
Leid wird in Geld bemessen
Erst ausgespuckt und dann gegessen


Dieser Teil ist mMn wirklich gelungen.

Zitat:
Der Politiker spricht, „das gehört verboten“


Ich persönlich mag es lieber geschlechtsneutral und vor allem allgemein gehalten. "Der Politiker", "der Mensch", usw. klingt für mich so pauschalisierend - als ob es da nur einen, immer gleichen Typus gäbe. "Die Politik" würde z.B. im Kopf ein vielfältigeres Bild erzeugen.

Zitat:
Dann spricht auch nichts dagegen


Hmm, wenn wirklich nichts dagegen spricht, warum wird es dann nicht so gemacht? Ich denke, das Problem ist eher, dass es wohl sehr viel gibt, was dagegen spricht (z.B. Profit), und das für die politisch Entscheidenden schwerer wiegt.

Zitat:
Doch willst Du dem Tier ans Leben
Musst du ihm zuvor Liebe geben


Ich denke, die beiden Zeilen widersprechen sich.

Zitat:
Sei nicht von Appetit getrieben
Sondern respektier
Das Tier
Oder lass es in Frieden


Diese Zeilen sind wieder sehr gut gelungen.

Stellenweise ist das Gedicht, wie Abari schon sagt, ziemlich holprig. Ist das Absicht? Wenn nein, würde ich nochmal Zeile für Zeile durchgehen und die Silben angleichen.

GLG Murnockerl
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Hakatajin
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
H


Beiträge: 91



H
Beitrag22.03.2022 20:08

von Hakatajin
Antworten mit Zitat

Hallo JRS,

ich persönlich - und das ist nur meine eigene Vorliebe - komme mit dem Reimschema und den unterschiedlichen Verslängen nicht zurecht. Ich brauche es geordneter und einheitlicher. Eine Veränderung darf natürlich drinnen sein und darf als Stilmittel verwendet werden. Aber dann muss der Grund erkennbar sein. Ansonsten schiebe ich das immer recht schnell auf "der Autor hat es sich zu leicht gemacht". Für mich ist es eine Kunst, die richtigen Worte zu finden, die den gewünschten Inhalt transportieren, die richtige Länge haben und damit ins Versmaß passen und dann auch noch ideale Reime sind. Aber auch hier wieder: das ist eine persönliche Einstellung von mir und es ist mir bewusst, dass ich in diesen Punkten sehr anspruchsvoll bin. smile
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Vera Du
Gänsefüßchen


Beiträge: 20



Beitrag29.05.2022 21:11
Ich verstehe die Wut!
von Vera Du
Antworten mit Zitat

Ich finde, fast nichts ist schwieriger, als das politische Gedicht. Chapeau für jede, der's versucht. Wir brauchen dringend mehr politische Gedichte....
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Vera Du
Gänsefüßchen


Beiträge: 20



Beitrag29.05.2022 21:12
Ich verstehe die Wut!
von Vera Du
Antworten mit Zitat

Ich finde, fast nichts ist schwieriger, als das politische Gedicht. Chapeau für jede, der's versucht. Wir brauchen dringend mehr politische Gedichte....
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