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Lindwurm Schneckenpost
L Alter: 39 Beiträge: 9
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L 07.11.2021 15:30 [Wo sich die Muse versteckt] The Show must go on von Lindwurm
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Staubige, trockene Luft hüllt uns ein. Der Sand im Stundenglas wird alt und müde. Unsere Gedanken sind in einem Raum gefangen, dessen Wände immer höher wachsen. Mit schwindendem Licht fällt der schwere, rote Bühnenvorhang. Bald wird er mit Ketten verriegelt sein. Unser Blick ist trüb, doch zugleich wach und suchend – suchend nach etwas, das die Augen ein letztes Mal zum Leuchten bringt. Dann kommt der Augenblick. Etwas durchstößt dein Herz, doch du verschwendest weder Schrei noch Blick auf deinen Mörder, sondern legst dich hin auf den kalten, steinernen Boden. Deine Wange berührt die kalte Fließe und dein Atem wird auf der spiegelnden Fläche sichtbar. Wie lange wird es wohl dauern, bis der Fleck Kondenswasser für immer verschwindet? Das mythologische Licht erscheint, unerreichbar, in weiter Ferne. Von Hoffnung getriebene Figuren gleiten an dir vorbei, scheinbar endlos, die grauen Korridore entlang. Du beobachtest wie eine nach der anderen geschwächt auf ihre Knie fällt. Sie strecken ihre Arme aus, doch das Licht stößt sie zurück. So werden sie alle erstarren, kalt, grau, aus Stein. Skulpturen mit gereckten Armen, in denen kein Windhauch von Leben mehr steckt und an jenem Tag, ganz langsam, die letzte Träne über die Wange kroch.
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2293 Wohnort: Annaburg
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07.11.2021 16:25
von Thomas74
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Wo die Muse sich versteckt, weiß ich immer noch nicht. Dafür aber, wo sich jede Menge redunante Adjektive tummeln.
staubig/trocken, alt/müde, schwere/rote, wach/suchend, kalt/steinern usw. Overload Error.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Steffen Gänsefüßchen
S
Beiträge: 15
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S 26.11.2021 18:45
von Steffen
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Den Overload Error teile ich nicht. Auf mich wirkt die "Redundanz" vertiefend, detailanreichernd.
Insbesondere am Anfang hatte ich den Eindruck ein Gedicht zu lesen. Da ich mich unsicher beim Auszählen des Rhythmus fühle, konnte ich nicht herausfinden, woran es lag. Hat wer Tipps, wie die zu üben wäre?
Kurz um: ich mag den Moment des Sterbens
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