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Hund vergiftet - Nur geringfügige Sachbeschädigung?

 
 
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag05.03.2022 13:31
Hund vergiftet - Nur geringfügige Sachbeschädigung?
von PaulaSam
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Buch

von PaulaSam
Ein trauriges Hallo!

Vor einer Woche starb meine geliebte Hündin Melina qualvoll an einer Vergiftung. Ausgerechnet dieser kleine lustige Clown, der Menschen über alles liebte und jedem vertraute.

Doch unsere Gesellschaft wird immer kranker und auch grausamer, habe ich das Gefühl. Und damit nicht genug ist auch die Polizei machtlos gegen unberechenbare Verrückte, denen es danach giert, wehrlose Tiere und ihre Besitzer leiden zu sehen. Laut Gesetzt sind getötete Tier eben nur "Sachbeschädigungen" und die Täter haben Rechte, die sie vor Verfolgung und Strafe schützen.

Dabei wird völlig außer acht gelassen, dass Giftmörder ihre Köder in Spazier- und Erholungsgebieten an möglichst stark frequentierten Plätzen und Wegen auslegen, wo sich häufig auch Spielplätze befinden. Und der Einfallsreichtum der Täter zur Befriedigung ihrer kranken Gelüste ist beinahe grenzenlos. Da werden Köderkekse ausgelegt, verziert mit bunten Giftkörnchen in Form von lachenden Smileys, die Opfer und Polizei auch noch verhöhnen. Oder Wienerstückchen, gespickt mit Splittern von Rasierklingen oder mit kleinen Nägeln. Hauptsache möglichst grausam. Hunde und Katzen sollen möglichst langsam und qualvoll sterben.

Aber ab wann reicht einem Sadisten das Quälen und Töten von Tieren nicht mehr? Wann sucht er sich lohnendere Opfer, wie zum Beispiel Kinder? Das weiß niemand, aber das scheint auch niemanden zu interessieren. Zumindest habe ich nicht den Eindruck, dass Behörden hier auch eine Gefahr oder zumindest potentielle Gefahr für das Leben von Menschen sehen. Nein, sie warten auf Zeugen, die die Täter beim Auslegen der Giftköder beobachtet haben und diesen möglichst auch gleich namentlich identifizieren können. Mehr könne sie nach eigener Aussage nicht tun.

Was ist das für ein Rechtssystem, in dem die Persönlichkeitsrechte eines Mörders mehr zählen, als die Gefahr für das Leben von Kindern? Wie motiviert sind da dann Behörden, sadistische Grausamkeiten gegen geliebte Haustiere zu verhindern? Ist Leben so wenig wert in Deutschland - in einem der reichsten Länder der Welt, das sich als besonders sozial feiern lässt?

Die Bevölkerung ist machtlos. Für Tierleben gibt es keinen Schutz, trotz Gesetze gegen Tierquälerei. Tiere waren und sind "Besitztümer", Dinge, deren Wert am Einkauf- oder Widerbeschaffungspreis gemessen wird. Da frage ich mich, hat Menschlichkeit vielleicht auch einen heimlichen Widerbeschaffungspreis, der inzwischen so gering ist, dass er beim Quälen und Töten von Tieren nur noch als Totalschaden abgeschrieben werden kann?

LG Sam
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3207
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag05.03.2022 15:04

von Taranisa
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Mein herzlichstes Mitgefühl an dich. Tierquälerei ist so niederträchtig, dass mir die Worte fehlen, wenn ich von einem solchen widerwärtigen Verbrechen lese/höre. Und dann heißt es nur: "Sachbeschädigung". Tiere sind fühlende Individuen und Persönlichkeiten, gerade Hunde treuer als viele Menschen. Fühl dich von mir umarmt.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag06.03.2022 11:16

von PaulaSam
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Danke Taranisa!
Leider gibt es im Moment ganz andere Probleme in der Welt, sodass an vielen solche Ereignisse ungehört vorrübergehen. Deshalb bin ich froh, dass wenigstens ein paar ragieren.

Vielen Dank!

LG Sam
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
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Beitrag06.03.2022 12:18

von Merlinor
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Hallo PaulaSam

Für mich ist das ein eigenes Kapitel, über das ich nicht gerne rede, weil vor vielen Jahren, als ich in Spanien lebte, böse Menschen meine Hündin vergiftet haben. Das war schlimm.
Deinen Schmerz und auch Deinen Zorn kann ich deshalb gut nachfühlen und trauere mit Dir. So ein Tier ist ja Mitglied der eigenen Familie und geliebter Freund.

Ja, laut Gesetz sind Tiere "Sachen", denn uns Menschen ist ganz offensichtlich der Respekt vor der Natur verlorengegangen.
Dieses kalte Gesetz müssen wir daher dringend ändern. Aber das ist schwierig, denn dafür müsste die industrielle Massentierhaltung mit ihren fürchterlichen Auswüchsen grundsätzlich hinterfragt werden und dem stehen starke gesellschaftliche und wirtschaftliche Kräfte entgegen.
So lange dies aber nicht geschieht, werden leider auch im privaten Bereich schlimme Menschen weiterhin im Schutz des Gesetzes so bösartig agieren, wie Dir das geschehen ist und dabei vor Verfolgung weitgehend sicher sein.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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F.J.G.
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Alter: 33
Beiträge: 1955
Wohnort: Wurde erfragt


Beitrag06.03.2022 13:02

von F.J.G.
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Lasst mich mal berichten.

Wie die meisten hier wissen, bin ich in Ungarn aufgewachsen. Und Ungarn haben wahrlich ein gespaltenes Verhältnis zu Tieren. In der ungarischen Sprache „sterben“ Tiere nicht, sie „verrecken“. Und läuft eine Katze übern Weg, so ruft man nicht „Miez, Miez“, sondern verscheucht sie.

Wir hatten drei Perserkatzen. Zwei davon sind nach kurzer Zeit an Krebs erkrankt (überzüchtet?). Der Tierarzt setzte die Spritze zur Einschläferung mitten in den Herzmuskel, was einen minutenlangen, qualvollen Tod hervorrief. Ich war bei dieser Exekution nicht dabei, erfuhr erst viele Jahre später von diesem Ereignis und erst dann fiel mir wie Schuppen von den Augen, warum mein Vater und meine Schwestern total verheult und schweigsam vom Tierarzt zurückkamen. Zumindest konnten wir die beiden Katzen noch selbst beerdigen.

Was man von der dritten Katze nicht sagen kann.
Denn die wurde von einem Nachbarn — wir wussten, von welchem — erschossen, während sie nichtsahnend durch Büsche und Zäune streunerte. Die Bürgermeisterin ignorierte unsere Bitte, dem Fall nachzugehen, mit der Aussage, der Nachbar dürfe auf seinem Grundstück machen was er wolle.

Seitdem finde ich, dass Ungarn nicht nur zu Tieren ein gespaltenes Verhältnis haben, sondern auch zu Politik.


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Arawn
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 433



Beitrag06.03.2022 14:32

von Arawn
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@ PaulaSam

Einen Gefährten / eine Gefährtin zu verlieren, ist schlimm. Alles Gute!
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag07.03.2022 13:00

von PaulaSam
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Kojote hat Folgendes geschrieben:
Der Tierarzt setzte die Spritze zur Einschläferung mitten in den Herzmuskel, was einen minutenlangen, qualvollen Tod hervorrief ...

... wurde von einem Nachbarn — wir wussten, von welchem — erschossen, während sie nichtsahnend durch Büsche und Zäune streunerte. Die Bürgermeisterin ignorierte unsere Bitte, dem Fall nachzugehen, mit der Aussage, der Nachbar dürfe auf seinem Grundstück machen was er wolle.

Seitdem finde ich, dass Ungarn nicht nur zu Tieren ein gespaltenes Verhältnis haben, sondern auch zu Politik.


Das ist ja schrecklich! Wie kann ein Tierarzt so kaltherzig und abgestumpft sein?

Das mit dem gespaltenen Verhältnis zu Tieren und Politik würde ich hier absolut unterschreiben. Und das, obwohl ich Ungarn als sehr freundliches und offenes Volk erlebt habe. Aber ja, Tierschutz ist, nicht nur in Ungarn häufig nur ein Grund, sich lustig darüber zu machen, wenn ein Mensch Tiere tatsächlich liebt. Tierschutz wird dort häufig als eine Art borniertes Wohlstandsproblem für das sich nur Weichlinge interessieren, betrachtet.

Aber du hast recht, auch in Deutschland geht der Trend immer mehr in diese Richtung, seit durch die jahrzentelange neoliberale Politik die Gesellschaft immer mehr verroht. Was keinen Profit verspricht, sondern nur Geld kostet, hat keinen Wert und sollte als unnötiger Balast möglichst abgeschafft bzw. in gewinnbringende Systeme umfunktioniert werden. Wie zum Beispiel teuer zu bezahlende Biosiegel, um höhere Preise für eigentlich selbstverständlichen Tier- und Naturschutz rechtfertigen zu können; oder auch die Privatisierung von Krankenhäusern oder Richtlinien für Massentierhaltung, die einen "würdigeren" Umgang mit Nutztieren suggerieren, aber bei weitem noch nicht gewährleisten.

Insofern würde ich sogar sagen, veroht die deutsche Gesellschaft nicht nur gegenüber Tieren und Natur, sondern auch gegenüber sich selbst, den Menschen, von denen sie lebt.

Das zumindest in meine Meinung und entspricht in vielen Situationen auch meinen Erfahrungen.

LG Sam
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Ralphie
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Beitrag07.03.2022 13:36

von Ralphie
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Keine Sorge, Sam, das rächt sich irgendwann.
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Rapan
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Beiträge: 24



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Beitrag07.03.2022 14:49

von Rapan
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Oh man, ich verstehe auch nicht, wieso es Menschen gibt, die so kaputt sind, dass sie solche Dinge tun ...

Aber ich kann auch einen Lichtblick bieten, denn die Briten, so bekloppt sie uns auch in den letzten Jahren in Erscheinung getreten sind,
haben das Tierwohl gesetzlich verankert. Sie haben die Gefühle von Wirbeltieren "unter Schutz" gestellt. Damit kann Tierquälerei und fahrlässig schädliche Haltung mit bis zu 5 Jahren bestraft werden.
Zu diesem Zeitpunkt gab es auch eine ähnliche Diskussion bei uns und ich hoffe, die Gefühle von Tieren werden auch hier zeitnah anerkannt.
Ein lebendes Wesen darf einfach nicht als "Ding" abgestempelt werden!
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Rübenach
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Beiträge: 2836



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Beitrag07.03.2022 14:59

von Rübenach
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Tiere sind keine Sachen (§ 90a BGB). Höchststrafe für Tierquälerei sind drei Jahre Freiheitsentzug. (Bei Sachbeschädigung übrigens "nur" zwei Jahre)

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F.J.G.
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Beitrag08.03.2022 14:15

von F.J.G.
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Empfehlung

von Kojote
Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Tiere sind keine Sachen (§ 90a BGB). Höchststrafe für Tierquälerei sind drei Jahre Freiheitsentzug. (Bei Sachbeschädigung übrigens "nur" zwei Jahre)


Umgekehrt jedoch gelten Tiere, wenn du sie im Kfz transportierst, als „Ladung“ bzw. „Fracht“.


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V.K.B.
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Beitrag08.03.2022 15:04

von V.K.B.
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Hallo PaulaSam,
ich kann dich nachvollziehen, ist zwar schon ein paar Jahre her, aber da hat es meine Lieblingskatze (wir hatten damals vier, und die kam immer, wenn ich im Winter barfuß zu Rauchen draußen auf der Terrasse saß und hat sich zum Kuscheln auf meine Füße gelegt) auch erwischt. Böse Ironie des Schicksals, sie hieß "Schrödinger", und da kam der Witz zurück, um mir in die Weichteile zu treten [falls Erklärung nötig, "Schrödingers Katze" im Gedankenexperiment wird auch durch Gift in die Lebend-Tot-Superposition gebracht]. Jedenfalls kam mein Schrödinger eines nachts durch die Katzenklappe in die Küche, versuchte, panisch über den Parkettboden zu mir zu gelangen, bewegte sich aber viel zu schnell und rutschte mit den Beinen immer weg, statt vorwärts zu kommen, fiel dann auf die Seite und setzte die Laufbewegungen liegend einfach fort, zuckte, spukte Blut, entleerte Darm und Blase auf den Küchenboden. Den Anblick des sterbenden Tiers werde ich nie vergessen, und ich konnte nichts mehr tun. Noch bevor der Gedanke, wo ich jetzt mitten in der Nacht einen Nottierarzt herkriege, mich zum Telefon bringen konnte, stoppten die Bewegungen und das Tier lag nur noch steif da. Wenigstens hat sie nicht mehr allzulange gelitten. Scheiße, hab ich geheult, als ich sie am nächsten Tag im noch halbgefrorenen Garten begrub, und mir kommen jetzt beim Schreiben auch wieder die Tränen. Sowas vergisst man nicht.
Ob ein Tierquäler dafür verantwortlich war (oder dieser es auf Haustiere abgesehen hatte), weiß ich nicht. Die Katze war eine freilebende Katze und konnte raus, wann immer sie wollte, war eine ländliche Gegend mit vielen Bauernhöfen in der Umgebung, wäre also auch möglich, dass sie irgendwo Kunstdünger oder andere Chemikalien gefressen hat, die in irgendeiner Scheune rumstanden. Freie Katzen haben ja einen großen Aktionsradius. Und unten an einem etwa einen Kilometer entfernten Fluss gab es ein Schild von Behörden, das vor Giftködern für Bisamratten warnte, man solle Kinder und Haustiere von dort fernhalten. Haha, wie denn, bei artgerecht gehaltenen Tieren, die sich frei bewegen dürfen?
Als ich Kind war, wurde eine andere Katze von uns im Wald von einem Jäger erschossen. Muss man halt verstehen, die Jäger, sagte mein Vater damals kynisch, wenn Haustiere denen das ganze Rotwild wegfressen, müssen die sich ja wehren. Jäger dürfen tatsächlich Haustiere in ihrem Revier erschießen, das fällt nicht unter Tierquälerei oder sinnlose beabsichtigte "Tötung eines Säugetiers" (die verboten wäre), sondern unter "Erhaltung des Wildbestands".
Heute will ich gar kein Tier mehr haben, dann kann sowas auch nicht mehr passieren. Mein Bedarf an solchen Erfahrungen ist mehr als gedeckt.

Mein Beileid und Verständnis,
Veith


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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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PaulaSam
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Beitrag08.03.2022 17:31

von PaulaSam
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Keine Sorge, Sam, das rächt sich irgendwann.

Ja, fragt sich nur an wen.

LG Sam
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Ralphie
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Beitrag08.03.2022 17:41

von Ralphie
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Empfehlung

von Ralphie
Ich erinnere mich daran, dass mein Schwager aus lauter Willkür eine Taube aus dem Baum geschossen hat und sich danach ganz männlich gefühlt hat. Und Jahre später ist er an Lungenkrebs gestorben. Die Natur rächt sich immer.
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PaulaSam
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Beitrag08.03.2022 17:44

von PaulaSam
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Buch

von PaulaSam
Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Tiere sind keine Sachen (§ 90a BGB). Höchststrafe für Tierquälerei sind drei Jahre Freiheitsentzug. (Bei Sachbeschädigung übrigens "nur" zwei Jahre)


Na wenigstens ein Lichtblick. Ich frage mich nur, wie viele Tiere jemand jämmerlich umngebracht haben muss, um diese Strafen zu bekommen. Ganz sicher nicht, wenn es nur um 10 oder zwanzig Hunde innerhalb von 2 Jahren geht, die jämmerlich an mit Rasierklingen oder Gift gespickten Ködern verreckt sind. Da gibts höchstwahrscheinlich nur eins auf die Finger, bestenfalls eine Geldstrafe. Insofern sie denn überhaupt geschnappt werden können, so ganz ohne Recht und Mittel zur Spurensuche, Ermittlungsaufwand und Überwachung von Risikogebieten. Da reicht es nicht einmal bis zur Befragung von Anwohnern.

Wenn die Behörden sich aber darauf verlassen müssen, dass quasi die Opfer selbst die Beweise liefern ...

Da spielt es schon fast keine Rolle mehr, wie hoch oder niedrig die Strafen sind. Gesetze müssen eben auch durchgesetzt werden, und das nicht wie im Mittelalter nach einer Art Fausrecht vom Bürger selbst, sondern von staatlichen Instanzen. Andernfalls sind Gesetzte nicht mal das Papier wert, auf das sie gedruckt sind.

LG Sam
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PaulaSam
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Beitrag08.03.2022 17:50

von PaulaSam
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Buch

von PaulaSam
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich daran, dass mein Schwager aus lauter Willkür eine Taube aus dem Baum geschossen hat und sich danach ganz männlich gefühlt hat. Und Jahre später ist er an Lungenkrebs gestorben. Die Natur rächt sich immer.


Ein schöner Gedanke. Nur leider hatte dein Schwager noch ein paar schöne Jahre. Jahre, die der Taube wahrscheinlich mehr als gereicht hätten, um ein glückliches Leben gelebt zu haben. Außerdem halte ich nicht viel vom Tod als Strafe. Das entbindet den Täter nur endgültig von seiner Verantwortung, belohnt ihn sogar noch mit Mitleid. Nein, eine gerechte Strafe ist für mich nur jene, die auch zur Einsicht führen kann. Und wenn sie das nicht tut, eben solange anhält bis sie es tut.

LG Sam
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V.K.B.
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Beitrag08.03.2022 19:10

von V.K.B.
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich erinnere mich daran, dass mein Schwager aus lauter Willkür eine Taube aus dem Baum geschossen hat und sich danach ganz männlich gefühlt hat. Und Jahre später ist er an Lungenkrebs gestorben.
Ich kann da keinerlei Kausalzusammenhang entdecken und die Schlussfolgerung
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Die Natur rächt sich immer.
ist damit ein Non Sequitur und basiert ausschließlich auf selektiver Wahrnehmung. Es gibt genug Gegenbeispiele von Leuten, die grausam zu Tieren waren und sich bester Gesundheit erfreuen. Karmarückkehr ist ein frommer Wunsch nach einer übergeordneten Gerechtigkeit in der Welt, die leider nicht existiert. Jedenfalls nicht innerhalb eines Lebens. Über eventuell mögliche Konsequenzen danach kann ich keine verlässlichen Angaben machen …

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PaulaSam
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Wohnort: Regensburg


Beitrag09.03.2022 11:18

von PaulaSam
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Buch

von PaulaSam
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Es gibt genug Gegenbeispiele von Leuten, die grausam zu Tieren waren und sich bester Gesundheit erfreuen. Karmarückkehr ist ein frommer Wunsch nach einer übergeordneten Gerechtigkeit in der Welt, die leider nicht existiert. Jedenfalls nicht innerhalb eines Lebens. Über eventuell mögliche Konsequenzen danach kann ich keine verlässlichen Angaben machen …

Rein Wissenschaftlich gesehen hast du natürlich recht. Aber hier war wohl eher eine emotionale Bewältigigungsstrategie gemeint.

Der Glauben an eine höhere und gerechtere Macht könnten tatsächlich eine starke Stütze sein. Fast jeder hat in seinem Leben schon mal Phasen überstehen müssen, in denen er sich macht- und hilflos fühlte. Ausgeliefert einem Schicksalsschlag, einer Ungerechtigkeit oder einer Krankheit machen viele Menschen die Erfahrung, dass Gemeinschaft und/oder Gesellschaftssystem versagen. In solchen Fällen dann an eine höhere Macht zu glauben, die irgendwann für Strafe und Gerechtigkeit sorgt, macht manches Leid erheblich erträglicher. Leider muss man dafür aber auch an eine höhere Macht glauben können. Doch die wirklich Gläubigen werden immer weniger in Zeiten der wissenschaftlich praktmatischen Denkweisen, leistungsorientierter Lebensweisen und auch noch irdischen Glaubensvertretern mit nur all zu fragwürdig menschlichem Verhalten.

Letztlich ist man immer allein, wenn Familie, Gesellschaft und System versagen. Wer nicht mit weltlichen Mitteln um Gerechtigkeit kämpft oder diese mit irdischen Mitteln nicht erlangen kann, der bekommt eben keine. Und die Natur intessiert sich herzlich wenig für einzelne Idividuen. Für sie heißt es einfach nur, überlebe oder stirb. Diese Grundmaxime gilt auch für Gesellschaftssysteme bzw. den Menschen, die darin leben.

LG Sam
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag19.06.2022 03:19

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ich finde, daß in unserer Gesellschaft ein krankes und abnormales Verhältnis zu Tieren besteht.
Wir vergasen millionenfach Kücken und vergiften Ratten, erschießen Rehe und Wildschweine, aber wenn ein Hund, der einen Menschen angefallen hat, eingeschläfert werden soll, wird ein Riesengeschiß darum gemacht. Hühner darf man in engen Käfigen halten, aber für Kanarienvögel braucht man eine Voliere. Schweine dürfen ohne Betäubung kastriert werden, macht man dasselbe mit einem Hund, kommt die Polizei. Rolling Eyes
Andererseits sind wir immerhin konsequent und behandeln Menschen genau so: Stürzt in Amerika ein Flugzeug ab, gibt es eine Sondersendung im TV, geschieht das gleiche in Afrika, gibt es eine 10 Sek. Kurzmeldung vor dem Wetterbericht. Neutral


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"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag21.06.2022 08:02

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Buch

von Lapidar
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hallo PaulaSam,

Heute will ich gar kein Tier mehr haben, dann kann sowas auch nicht mehr passieren. Mein Bedarf an solchen Erfahrungen ist mehr als gedeckt.

Mein Beileid und Verständnis,
Veith


Wie heißt es so schön? "Shit happens"
Und wie Maunzilla auch schon gesagt hat: Der Mensch hat ein extrem shizophrenes Verhältnis zu seinen Mitmenschen und seinen Mitlebewesen allgemein.
Wie du eventuell auch schon erahnt hast: glaube ich an Wiedergeburt, nicht unbedingt an Karma. Trotzdem auch an hilfreiches Universum. Wie Paula sagte,gab es in meinem Leben durchaus auch Situationen, da habe ich mir Hilfe vom Universum erbeten, und sie - meiner Meinung nach - auch erhalten. Als Allgäuerin bin ich übrigens eine vom Schlag, die mit ihrem Gott oder ihrer Göttin recht oft streitet wink.
Rationales Denken ist gut und schön, aber wenn es dann von vielen dazu benutz wird, unmoralisches oder fragwürdiges Verhalten zu rechtfertigen, dann muss ich ehrlich zugeben: Ist mir - ganz rational-wink - meine Lebensphilosophie lieber.

Aber um wieder zurückzukehren zu meinem ursprünglichen Gedanken, als ich deine Beschreibung gelesen habe.
Ja auch mir sind Tiere durch Gift gestorben, oder überfahren worden und wie bei dir sind sie mit letzter Kraft zu mir gekrochen und sozusagen in meinen Armen gestorben, und ich saß da und hab geheult und getrauert, deutlich mehr, als wenn ich von ertrunkenen Menschen lese, die übers Mittelmeer wollten, oder mit einem Flugzeug abgestürzt sind.
Macht mich das zu einem schlechten Menschen? Ich weiß es nicht.
Ich kann nicht für inzwischen fast 9 Milliarden Menschen Verantwortung übernehmen. Ich kann es nur in einem sehr kleinen Kreis... da tue ich es, so gut ich kann. Es gibt viele Dinge in meine Leben, da würde ich im Nachhinein sagen: Das hätte und sollte ich damals besser gemacht haben.
Aber ich werde immer ein Tier haben, solange ich körperlich und geistig dazu in der Lage bin. Obwohl ich weiß, dass ich in dem Moment, in dem es mich verlässt.


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"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
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Jan Hinnerk Feddersen
Geschlecht:männlichLeseratte
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Alter: 64
Beiträge: 156
Wohnort: Schleswig-Holstein


J
Beitrag22.06.2022 23:13

von Jan Hinnerk Feddersen
Antworten mit Zitat

Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Tiere sind keine Sachen (§ 90a BGB).

Das ist Gesetzeskosmetik... Cool

Der vollständige Paragraph lautet:

"Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist."


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Die Antwort auf die Frage "Darf man...?" lautet im Zusammenhang mit Literatur immer und ohne Ausnahme: Man darf alles, wenn denn das Ergebnis gut ist. (www.strandkorb-krimi.de)
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