sonnenaufgang

[Perry]

sonnenaufgang

wenn ich nichts mehr zu geben habe kehre ich zurück
zu dem moment als du mich mit einem letzten zucken
von lid und hand zurückließt an einem leeren strand

verlassen vom inneren auftrieb sank ich bis zum tiefen
grund betrachtete fortan die welt durch eine trübe brille
eingeschlossen in eine mich tonlos umgebende hülle

aufgetaucht mit einem schrei nach luft stehe ich zitternd
im morgenwind als mich dein wärmender blick am
horizont in die arme nimmt beginne ich weiterzuleben

[Minerva]

Hallo Perry,

sehr schön. Der unfreiwillige Reim Brille-Hülle stößt mir aber auf Ich stolpert und suche plötzlich einen Reim-Rhythmus

[Perry]

danke fürs Gefallen und Interesse.
Ich streue in meine verdichteten Prosabilder immer wieder Alliterationen und (Binnen)Reime ein, um den Lesefluss zu unterstützen, dabei vermeide ich aber im Regelfall feste Strukturen.
LG
Perry

[Berni]

Hallo Perry,

auch mir gefällt der Text gut. Es ist irgendwie ein typischer Perry-Text, was positiv gemeint ist. Man kann etwas damit anfangen, und doch lässt er Raum für die Phantasie des Lesers.

Ich möchte mich aber Minerva anschließen. Tatsächlich wirkt in einem reimlosen Text dieses Brille-Hülle auf mich störend. Mich hat es beim Lesen tatsächlich einen Moment rausgebracht. Du sagst, dass du solche Stellen gern in deine Texte einstreust. Das war mir bisher nicht aufgefallen. Hier auf jeden Fall finde ich es eher unglücklich als gelungen. Das ist aber nur mein Eindruck beim Lesen deines ansonsten gelungenen Textes.

LG
Berni

[Perry]

danke fürs konstruktive Feedback.
Da es auch in den Strophe 1 und 3 (Binnen)Reime gibt, liegt es wohl an der (End)Reim-Stellung, die Euch hier stört.
Mal sehen, ob ich den Satz etwas umbauen kann.
LG
Perry

PS: Wie wärs damit?

verlassen vom inneren auftrieb sank ich bis zum tiefen
grund betrachtete fortan eingeschlossen in eine mich
tonlos umgebende hülle die welt durch eine trübe brille

[Berni]

Hallo Perry,

mir gefällt es in der neuen Fassung auf jeden Fall besser.