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"Die Ärztin"-ein Theaterstück mit Folgen


 
 
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writersblockandtea
Erklärbär
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W
Beitrag08.04.2024 13:59
"Die Ärztin"-ein Theaterstück mit Folgen
von writersblockandtea
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(TW: BEHANDELT SENSIBLE THEMEN!)

 

Um frei nach Peter Härtling zu zitieren, ,,Ich brauche einen Satz für den Anfang, weil mir die Ideen fehlen”. Vielleicht sollte ich probieren aufzuführen, was das werden soll. Gemeinsam mit einer Freundin besuchte ich im März 2024 das Theaterstück ,,Die Ärztin” im Hamburger Ernst-Busch-Theater.

Eine hervorragende Hauptdarstellerin, ein Ensemble welche in Spielharmonie und Darstellung seines gleichen sucht, sowie ein beeindruckendes Bühnenbild stellten eine Geschichte dar, die viel Raum zum Nachdenken und Hinterfragen bietet.

Meine Freundin und ich haben gemeinsam diskutiert, philosophiert und dann beschlossen: „Jemand schreibt, dass auf…egal wofür…mal schauen, was draus wird.“

Einiges sei hier für die geneigten Leser*innen aufgeführt:

Geschrieben ist dieser Text größtenteils von einer Medizinstudentin, die endlich mal das Haus verlassen hat und wurde im Hinblick auf Rechtschreibung, Absätze und den Versuch eines Handlungsstranges durch meine Begleitung unterstützt.  

 

Wer sich an die Handlung des Stückes erinnert, und seine Diskussionen sowie den Ausgang, wird vielleicht an eine einfache Lösung denken oder folgt einer Denkweise, die sich durch das Stück zieht:

Ruth Wolff hat einen Fehler begangen, sie versteckt sich hinter dem Titel „Ärztin“, Arzte/Ärztinnen sollten es besser wissen, es sind schließlich die „Götter in Weiß“

Einer der vielen Denkanstöße, die sich anbahnen sind:  

Wie menschlich darf ein Arzt sein? Wer hat dies zu entscheiden? Wer schreibt Ärzten die altbekannte „Götter in Weiß" Rolle eigentlich zu?

Während die Figur als Ärztin nach den Grundregeln der Profession zu handeln scheint, wird im Verlauf deutlich, dass niemand dies mehr verstehen kann oder will, je mehr Faktoren hinzukommen. Aus meiner Sicht zeigt dies einen Konflikt, der sich bereits durch das Studium zieht: Ärztliches/medizinisches Personal unterliegen einer Verantwortung, die in Bereichen ihres gleichen sucht. Es gibt keinen Raum für Fehler, man pendelt zwischen Leben und Tod, bewegt sich in absoluten Grenzbereichen, je nach Konstellation werden sich Patient*innen für immer an das Gesicht des Arztes/ der Ärztin erinnern, wenn die Nachricht nur relevant genug ist.

Braucht man da nicht Menschlichkeit? Ist da der Wunsch, einer 14-Jährigen einen ruhigen Tod zu ermöglichen, nicht menschlich oder ist das Verhindern eines religiösen Beistandes ein purer Ego-Trip? Oder ist da die gewünschte/gesuchte Menschlichkeit versteckt?  

Aus der Weisheit ,,Unsere Vergangenheit prägt unser jetziges Handeln" könnte man schlussfolgern, dass der Tod ihrer Partnerin ihr heutiges Handeln beeinflusst. Sie fand ihre Frau tot in der Wohnung vor und wollte nicht, dass das Mädchen auch einen unfriedlichen Tod erleben muss. Wenn die Klischees bedient werden sollen, erhebt der Hauptcharakter der Ärztin über alle Grenzen hinweg und achtet sich als unfehlbar.  

Nüchtern und nach den Regeln des Genfer Gelöbnis liegt kein Fehler vor, aber dies gerät im Verlauf des Stückes wie auch im realen Leben in Vergessenheit.  

 

Dies führt zur nächsten Frage: War Ruths Entscheidung richtig? Gibt es in der Konstellation ein moralisches Richtig oder Falsch und wer entscheidet dies?

Wenn ich die Erwartungen, die an die Figuren gestellt werden, mit denen die im Studium und im späteren Beruf warten vergleiche, offenbaren sich grausame Parallelen:

Es wird eine Perfektion in menschlicher Entscheidungsfähigkeit erwartet, in Situationen in denen dies unmöglich ist. Während es in anderen Berufsgruppen möglich scheint, seine eigenen, oft durch persönliche Erfahrungen geprägten, Moralvorstellungen und Denkprozesse einzubringen, ist dies in der ärztlichen Profession nicht erwünscht.  

Wie sich gegen Ende des Handlungsstranges zeigt, ist dies selbst von einer, nach außen perfekt, eiskalten wirkenden Figur, unmöglich. Es ist unmöglich zu erwarten, dass man nur, weil ich und andere sich für diesen Beruf entschieden haben, ihre Persönlichkeit, Menschlichkeit, Empathie an der Kliniktür abzugeben. Um auf den erwähnten Konflikt: Arzt vs. Menschlichkeit zurückzukommen. Selten habe ich erlebt, dass dieser Konflikt angesprochen/dargestellt wurde. Es scheint, dass Menschen Ärzte/Ärztinnen werden sollen, dies habe ihre vollkommene

Identität zu werden. Aber Ärzte/Ärztinnen dürfen keine Menschen sein.  

So gesehen, ist es einfach zu urteilen, gerade von außen.  

Doch diese Erwartung, die sich über kurz oder lang in die Seele einbrennt, frisst Menschen auf.  

Steigt der Druck von außen, wird vergessen, dass Ärzt: innen Menschen sind, wird eine Unfehlbarkeit erwartet, scheint „…die einzig akzeptable Reaktion, zu sterben“ der Ausweg zu sein. Also ist in dem Moment, in dem ein Fehler auftritt, der keine Rollentrennung zwischen Mensch und Ärztin bzw. deren gegenseitige Beeinflussung mehr möglich.  

Zauberhafte Berufsaussichten…

Im Verlauf der Bahnfahrt wandelte sich unser Gespräch, wir beide waren beeindruckt von der Darstellung der Themen Glaube und Religion.

Mir obliegt es nicht festzustellen ob und wie die Entscheidung der Verweigerung des Sterbesakramentes falsch war, dennoch war es erschreckend zu beobachten wie viel Macht eine Religion haben kann. Macht welche für den einen heilend/erlösend ist, aber auf der anderen Seite zerstörend wirkt und einen Sturm auslöst, der ein Leben zerstören kann.

Hat Glaube seinen Platz in der Medizin?

Diese Frage muss wohl jeder Mensch für sich selbst beantworten.

Doch zu erleben was für eine Eigendynamik die Kombination aus Religion, eigener Überzeugungen und die damit verbundenen, vermeintlichen Rechte sich entwickeln kann, war grausam. Es spiegelt die Realität ab, sowohl aktuell als auch historisch.  

Während das Stück beweist, welchen Halt Glaube für den einen bietet, schafft es für die anderen eine Basis für Angriffe, Morddrohungen und eine Welle aus purem Hass, der mit der eigentlichen Situation nichts mehr gemein hat. Religion ist die Grundlage für einen körperlichen Angriff, einen Übergriff in das Privatleben der Hauptfigur, sie dient als Ausgang um einen Todesfall auf biblische Art zu lösen.  

Der Priester sagt nicht die Wahrheit…

Christliche Ärzte/Ärztinnen für Christen, Glaube als Einstellungskriterium, Religion ist die Identität in Anbetracht der deutschen Geschichte, sowie der aktuellen politischen Lage, hätte das Thema nicht besser eingearbeitet und dargestellt werden können.

Chapeau, für diese Leistung!

Wer jetzt denkt es kann in der realen Welt doch niemals so schlimm sein, hat entweder jegliche Berichterstattung seitens der USA, der Missbrauchsfälle beider großen Kirchen in Deutschland ignoriert oder unterschätzt die Macht eines Glaubenskonzeptes.  

 

Das Thema Abtreibung oder auch…warum der Fall Emily oft real ist:

Eine 14-jährige ist ungewollt schwanger, bestellt sich die nötigen Tabletten für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch, nimmt sie ohne ärztliche Kontrolle und erliegt am Ende einer Sepsis. Dies mag jetzt hart und gerade aus einer weiblichen Perspektive, jedem Klischee widersprechend klingend, dass ist die Realität und ein möglicher Ausgang.

Ist das, dass Ergebnis einer männlich geprägten Politik, die eine Abtreibung als ein schweres Verbrechen sieht?

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/290793/abtreibungen-in-der-debatte-in-deutschland-und-europa/

Abtreibungen in den USA: Das bedeutet die historische Entscheidung - Nachrichten - WDR  

Five women sue Texas over abortion access (bbc.com)

Was im Stück geschildert wird, passiert in jedem Land dieser Welt.  

Was der Hauptfigur widerfährt, dass ihre eigene Abtreibung, welche unter die Krankheitsgeschichte fällt und damit unter absolute Schweigepflicht, ist ebenso wahrscheinlich wie im Medizinstudium Bulimie-Lernen en Maß zu betreiben.

 

 

 

 

 

Im Rahmen der Gruppendiskussion, die in einigen Teilen eher einer öffentlichen Hinrichtung gleicht, blieben mir folgende Gedanken hängen:

Warum muss Ruth Wolff sich verteidigen, wenn es medizinisch unwahrscheinlich ist, dass sie am Tod des Mädchens Schuld trägt? Das Genfer Gelöbnis besagt, dass die den Ärzt: innen anvertrauten Geheimnisse über den Tod der Patient:innen bewahrt werden müssen. Während dies von Dr. Wolff versucht wird, scheint dies durch die Form der Debatte, die von einer medizinisch inkorrekten Narrativen geprägt ist, ist letztlich nicht möglich. Ist dies nun eine Verletzung des Berufsethos oder ein Versuch das eigene Gesicht zu wahren? Wieso wird an der Abtreibung festgehalten, wenn die Hauptfigur lange versucht die Schweigepflicht einzuhalten und warum fühlt es sich genauso an wie sämtliche Dokumentationen der Bamberger Hexenprozesse, die ich gelesen habe?  

Je mehr die Debatte auf der Bühne voranschritt, desto größer wurde meine innere Anspannung und Angst. Zu nah an realen Ereignissen, zu nah am meinem eigenen Leben spielte sich das Geschehen ab. Werde ich mich auch irgendwann so verteidigen müssen oder ist das nicht schon längst passiert? Plötzlich war es wieder 2020, ich befinde mich in einer katholischen Studentenverbindung und führe fassungslos eine ähnlich verlaufende Debatte über das Recht auf Abtreibung, ärztliche Neutralität und meine Motivation Humanmedizin zu studieren. Leider endet das vermeintliche „Interview“ ähnlich wie auf der Bühne:

Entsetzen, Wut sowie dem Satz: „Wärst du mit mir zusammen, würde ich dir den Mund verbieten. Gerade bei dir dachte du verstehst unsere Position.“

Auch meine, im Vertrauen berichteten Details, waren anscheinend nun Allgemeingut.  

Auf die Gefahr sich jetzt bei allen unbeliebt zu machen:

Ja, als jemand der schwanger werden kann, bin ich für Abtreibung und einen einfacheren Zugang sowie einen verpflichtenden Unterricht in der klinischen Lehre. Aber als angehende Ärztin, obliegt es mir affektive Neutralität zu wahren. Ich darf informieren aber nicht als Mensch urteilen. Zu behaupten, mein Geschlecht, Kinderwunsch und Infertilität, schieben mich auf eine Seite und beeinflussen meine spätere Tätigkeit, waren ein Schlag ins Gesicht.

Den Rest des Panels verbringe ich nicht zuschauend, sondern mit dem Kopf auf den Knien, verzweifelt gegen die aufsteigende Panik ankämpfend. Zu sehr konnte ich mich mit der Protagonistin identifizieren.  

 

Privilegien:  

Im Rahmen der Talkshow „Im Ring“ offenbart sich ein oft häufiges Problem: Menschen, die über zahllose Privilegien verfügen, diese jedoch nicht wahrnehmen wollen. Sei es die Hautfarbe, das öffentlich wahrgenommene Geschlecht, Sexualität, Alter oder die Zuordnung in gesellschaftliche Klassen, als dies sind Privilegen, die entscheidende Faktoren im Rahmen menschlicher Interaktion abbilden. Betrachtet man die medizinische Literatur, Historik und das Krankenhausgeschehen wird deutlich, wie viel hier aufzuholen ist….

 

Identität:

„Meine Identität steht nicht zur Debatte“

Kaum ein anderer Satz scheint die Protagonistin so oft zu wiederholen, beinahe so, als wäre dies ihr Versuch sich so von seiner Wahrhaftigkeit zu überzeugen. Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto deutlicher scheint es: Prof. Wolffs Identität steht in all ihren Facetten, sei dies beruflich, persönlich oder religiös, zur Debatte. Am Ende bleibt offen, was Dr. Ruth Wolff ohne ihren Beruf ist. Für mich war dies kaum bestimmbar, es entwickelten sich viele Vermutungen, sowie auf den Meinungen der anderen Figuren basierenden, Identitäten.

Letztlich blieb ich bei einer, mir bekannten Frage hängen:

„Wer bin ich ohne mein Studium?”

,,Was wenn ich wieder durchfalle und nie Ärztin werden kann, was dann?“

Zu sehen, wie vereinnahmend eine berufliche Identität werden kann sowie den Verlust derselben, war ein Realitätsschock.  

 

 

 

 

Label und die Macht der Worte:

Label sind eine Möglichkeit der Identifikation. Sie dienen als eine Art von Gedächtnisstütze für das menschliche Gehirn, dass Ordnung liebt.  

Sprüche 18, Vers 21 (Bibel)

„Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden.“  

Während der Talkshow wird klar, die Protagonistin unterschätzt die Macht der Worte, die sie im Streitgespräch mit dem Priester verwendet.  

Im Gespräch mit einer Person of Color (POC) wird hitzig folgender Satz benutzt: „Ich weigere mich, bei diesem Affentheater weiter mitzumachen.“ Es braucht zwei Experten, einen Jobverlust sowie massiven äußeren Druck damit Ruth Wolff sich den Fehler eingesteht. Allerdings weigert sie sich zunächst, die Perspektiven der anderen Teilnehmer auch nur zu versuchen nachzuvollziehen. Erst als sie ein bestimmtes Wort, da Worte ihrer Meinung nach keine Macht haben und Gruppenzuordnung nicht stattfindet, aussprechen sollen, wird sie sich diesem Aspekt bewusst. Sie spricht das Wort nicht aus.  

Das Theaterstück „Die Ärztin“ offenbart die Autorität über die Worte verfügen. Worte führen zu Meinungen, Meinungen zu Labeln und Labeln zu Kategorien/Gruppen.

Ohne diesen Nachmittag im März 2024 wäre mir dies nicht so ins Bewusstsein gerufen worden.  

 

Schubladenprinzip/Denken:

Ruth Wolff wollte, wie es im Stück gut erkennbar ist, nicht in eine Rolle eingeteilt werden. Ihr war es wichtig Ärztin zu sein, sie wollte nicht, dass man sie aufgrund ihrer Vergangenheit, Sexualität, Religion oder ihres Geschlechts in eine Schublade steckt.

Keiner Ihrer Kollegen wusste, dass sie ihre Partnerin verlor, die an Alzheimer litt und sich das Leben nahm. Ihre Partnerin wählte eine Methode, die sicherstelle das das Image ihrer Freundin unbeschädigt blieb. Das Stück lenkt die Sicht auf die Realität.

Unser Gehirn mag es, Dinge etc. in Bereiche einzuteilen, was aber in diesem Fall nicht gut ist

 

Privatleben/Diskriminierung:

Immer wieder sieht sich Prof. Wolff mit ihrem Geschlecht und dessen besonderer Betonung konfrontiert. Im Vergleich zur Realität ist die Inszenierung freundlich, ja beinahe kuschlig.

Medizin ist geprägt von Sexismus, patriarchalischen Überzeugungen sowie je nach Fachbereich einer Menge an Klischees, die ihresgleichen suchen. 

Um auf die heutige Realität zurückzukommen,

Nach der Behandlung eines Schlaganfall-Patienten, welche, wie so oft, mit komplett ruinierter Dienstkleidung endet, ziehe ich meinen Kasack aus und bin auf dem Weg zur Umkleide als der folgende Satz durch einen Arzt fällt „Wenn du immer mit so wenig Klamotten vor mir stehst, bekommst du deine Blutwerte und die Clearance sofort, warum denn nicht gleich so?“  

Seien es verbale Übergriffe, die Bezeichnung als ,,Mäuschen, Mädel, der kleine Schatz” oder auch die Tatsache, dass auf einen Schlag auf meinen Hintern nur die Erwiderung: „Das war eine Erziehungsmaßnahme, weil du so dominant bist, Was sagt denn dein Mann zuhause oder ist es doch das andere Ufer bei dir?“ folgte.  

Keine der Verhaltensweisen oder Äußerungen wurden kommentiert oder gerügt.

Führt man sich die Statistik vor Augen, sind 60 bis 75% der Studenten der Humanmedizin weiblich, dies spiegelt sich jedoch nicht in Führungspositionen wider. Spricht das eine Studentin an, folgen die Argumente, die jede auswendig zitieren kann: Helfersyndrom, keine ausreichend chirurgischen, traumatologischen, urologischen (hier jede Variante einfügbar) Fähigkeiten, Schwangerschaft, Familie, Teilzeit, fehlende Arbeitskraft...

Einzelfälle mag man jetzt denken…schön wäre es, aber bitte hier eine Liste an Links, die das genaue Gegenteil zeigen:

CAVE: Lesen auf eigene Gefahr, Kotztüte und Mittelfinger dringend empfohlen

https://msfcberlin.com/diagnose-sexismus/zusendungen/lehre/

Sexismus in der Klinik - Mein Studienort - via medici (thieme.de)

Sexismus in der Medizin: Julia wird Ärztin – und wird auf Tiktok deutlich (watson.de)

Sexismus in der Medizin | Ärztin: "Einer wollte mir unter die Bluse fassen" (t-online.de)

 

Am Ende ist es wie sinngemäß des Enddialoges: „Mensch sein ist nicht einfach.“

Es gibt kein moralisch sinnvolles, Lehrplan erfüllendes Ende dieses Theaterstücks, genauso wie der Tod eines jungen Mädchens und die Folgen keine How-to-Anleitung für Medizinethik stellen sollten.  

Jeder von uns hat seine eigene Geschichte, sein Päckchen zu tragen, wer gibt uns also das Recht jemanden voreilig in eine Schublade zu packen oder über jemanden zu urteilen, den wir persönlich nicht kennen?

Das Leben ist schwarz und weiß, eine Grenze zwischen Richtig und Falsch nicht immer definierbar. War die Handlung der Protagonistin nun falsch, war es purer Egoismus, der aus ihrem freiwillig gewählten mit Privilegien besetzten Beruf eruierte oder war es irgendwie der rein menschliche Wunsch wenigstens einem Menschen einen ruhigen Tod zu ermöglichen?

Wie viel Raum bleibt für Menschlichkeit, Fehler und deren Akzeptanz, in einer Welt in der Perfektion die Norm bildet?

Es gibt, unseren Ansichten nach keine genaue Antwort darauf, dies wäre zu leicht und würde voraussetzen, dass die aufgeführten Themen jemals zu Ende diskutiert werden können.

 

Ich kann mich nicht erinnern im Rahmen meines bisherigen Studiums, so viele offene Fragen und Denkanstöße erlebt zu haben. Vielen Dank dafür!

Danke an das gesamte Ensemble und alle hinter der Bühne:

Peter Albers,  

Jan Tsien Beller,  

Gesine Cukrowski,  

Paul Heimel,  

Tash Mzungu,

Lennart Matthiesen,  

Yann Hendrik Mbiene,  

Antje Otterson,

Gerd Lukas Storzer,

Isabella Vértes-Schütter

Und viele mehr...

 

Wer sich nun selbst eine Meinung über das Stück bilden will, kann dies noch bis zum 19.4. tun.

Genauere Infos finden sie hier:

https://www.ernst-deutsch-theater.de/programm/veranstaltung/die-aerztin-336
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