Horizontale Lächeln

[Taugenichts]

Horizontale Lächeln

Lasst uns lächeln,
mit blutigen Mündern,
von oben nach unten lächeln
und uns niemals wundern,
nicht vertikal,
nur lebenslang,
wir lächeln uns horizontal
und vergewaltigt an.
Dann ritzen wir
uns lauter Lächeln,
so vor lauter Gier,
in roten, schmalen Bächen,
bis sich alte Münder,
in uns'ren Träumen,
blutig rächen.

[MosesBob]

Hallo Taugenichts!

Ach, schei-schei-schade! Da packst du so ein herrliches Thema so herrlich makaber an und wählst dafür eine Form, die mich leider nicht vom Hocker haut. Der letzte Reim klingt leider wenig ansprechend, die davor scheinen eher zufällig hervorzutreten, obwohl sie offenbar durchaus beabsichtigt sind ... eine ungereimte Form wäre hier vielleicht treffender gewesen, zumindest was meinen Geschmack angeht.

Grüße,

Martin

[Taugenichts]

Ich fühle mich davon geehrt, dass du unbeachtete Gedichte von mir ausgräbst ^^
Ja... bei so gefühlsintensiven Gedichten schaffe ich es oft nicht mehr die nötige Mühe aufzubringen, das Ganze in eine ansprechende Form zu bringen. Da brennen sich mir die Sätze aus den Fingern und ich kann im Moment des Verfassens unmöglich etwas daran ändern. Ich weiss ja nicht ob du es richtig verstanden hast.... Das Gedicht ist einem Mädchen gewidmet, dass ich einmal geliebt habe, das aber an der Borderline (oder auch: "wir Psychologen haben keine Ahnung wie wir das nennen sollen und können es nicht erklären, also denken wir uns einen cleveren Namen aus") Erkrankung litt.... Sie wurde vergewaltigt und brachte sich fortan geradezu zwanghaft immer wieder in ähnliche Situationen....
naja.
Ich sollte es einmal überarbeiten, aber danke für den Kommentar.
Ich bin ziemlich betrunken, man verzeihe mir also etwaige Ungereimtheiten im Satzbau.

[MosesBob]

Moinsen!

An das Borderline-Syndrom habe ich nicht gedacht, zumindest aber an irgend eine Form der (Selbst-) Verstümmelung. Der Name der Krankheit spielt aber auch keine Rolle, entscheidend ist ihr Wirken. Die Geschichte von deiner Freundin tut mir sehr leid.