Kennt jemand den Kampenwand Verlag?

[Leselust]

Guten Tag ihr Eifrigen alle,

ich habe es auch versucht und bekam eine standardisierte Empfangsbestätigung, in der steht, sie melden sich nach Prüfung. Ich nehme jedenfalls an, dass das eine automatische Nachricht war, aber mir reicht das auch erst mal .

Auf Instagram oder Twitter, ich bin nicht mehr sicher, habe ich gelesen, es dauere etwa 3 Monate.

[realo]

Ich finde die Faustregel und das wird beim Kampenwand Verlag auch so sein, ganz gut, man braucht nicht zu warten. Eine Zusage kommt sehr schnell und wenn sie nicht kommt hat es sich erledigt. Die Absage kommt irgendwann, wenn überhaupt. Das halte ich für die beste Haltung. Warten auf Godot ist eine schöne Übung, aber zum Buch verlegen nicht sehr nützlich.

[schreibsucht]

Also Leute, mal ne Frage: Ihr wollt ernsthaft einen Laden in Erwägung ziehen, der von Rupert Frieling empfohlen wird?

Der Mann war jahrzehntelang quasi Gottvater und graue Eminenz der deutschen DKZV-Szene. Der hat das Prinzip "Autor=auszupressende Zitrone" in Deutschland erst etabliert.

[Leselust]

[Nadine1978]

[realo]

Bin kein Spiegelleser, aber dieser Beitrag ist gut, wie es Freizeit-Autoren geht, wenn sie gekränkt sind, weil sich die erhoffte Zuwendung als Fake rausstellt.

[Minerva]

Auf jeden Fall steckt hinter Kampenwand Nova MD (siehe Impressum) und wenn man die googelt, fallen mehrere Blogs auf, die ihre Erfahrungen zu Nova MD wiedergeben.

Schwer zu sagen ... Auf der Homepage distanzieren sie sich ja mehrmals ausdrücklich vom DKZV.
Ich bekomme aber auch einfach nicht zusammen, wieso die aktiv Autoren suchen und anwerben, wenn sie doch so viele Bestseller im Angebot haben.
Die verlegen ja auch alles.

Das macht keinen Sinn. Ich glaube, die sind eher ein Dienstleister für SP statt Verlag. Von Lektorat oder Korrektorat steht nämlich nichts unter "den nächsten Schritten", die sie unternehmen, nur Vertrieb, Presse, Marketing etc.
Vielleicht funktioniert das so bei denen.

(Das sind alles nur meine Mutmaßungen!)

[Fjodor]

Der Kampenwand-Verlag veröffentlicht vermutlich zu regulären Bedingungen, muss dann aber naturgemäß auch die meisten Einsender enttäuschen.
Trotzdem Autoren zu umwerben, kann für sie sinnvoll sein, wenn sie z.B. daneben auf der Suche nach potentiellen Interessenten von Dienstleistungen sind.

[MarkusM]

Als ich den Vertrieb meines SP-Titels auf Nova MD umstellen wollte, bin ich kontaktiert worden und mir wurde ein Verlagsvertrag bei einem Imprint dort angeboten. Neben dem Kampenwand Verlag hat man dort nun noch den Chiemsee Verlag geschaffen, zusammen ergibt sich da ein recht großes Komplex an verschiedenen Verlagen und Vertriebsgesellschaften.

Der Chef kommt (soweit ich das verstanden habe) nicht aus dem klassischen Verlagsgeschäft, sondern wuchs mit dem Vertrieb von Musik und bei den ersten Gesprächen entging mir nicht, dass er "Vertriebler" ist.

Die Vertragskonditionen können, soweit ich das aktuell übersehen kann, unterschiedlich sein. Den mir angebotenen Vertrag habe ich von einem (auf Verlagsvertragsrecht spezialisierten Juristen) prüfen lassen und an einigen Stellen (erfolgreich) nachverhandelt.

Man darf sich nicht die Illusion geben, dass Kunst und Kultur im Vordergrund stehen, die Verlage sollen Geld machen, was bedeutet, dass man die Fixkosten niedrig hält und ggf. auch an der ein oder anderen Stelle spart (und so z.B. nicht jeder Vertrag ein Lektorat beinhaltet). Man ist an der Stelle aber transparent.

Die Tantiemen(vorschlage) sind weder überschäumend gut noch grottenschlecht sondern solide, bzw. realistisch (gilt auch für Nebenrechte), wie bei vielen kleinen und mittleren Verlagen gibt es nicht zwingend einen Vorschuss (würde aber auch nicht ausschließen, dass man das verhandeln könnte).

Was ich sehr positiv finde ist, dass man über deren Portal recht aktuell den Stand der Verkäufe (zumindest der Printausgaben) mitbekommt. Abgerechnet wird monatlich, ausgezahlt mit ein paar Wochen Verzögerung (angesichts Remittende wohl auch nachvollziehbar).

Mein bisheriger Kontakt mit dem Verlag (bzw. den Mitarbeiterinnen der Gruppe) war die Reihe durch gut und vor allem zügig. Die Zusammenarbeit könnte an der ein oder anderen Stelle besser sein, aber ich bin überzeugt, dass beide Seiten dazulernen. Ein wenig mehr Liebe zum Produkt Buch würde ich mir wünschen.

Und ja, zu Nova MD (oder den Imprints) gibt es negative Einträge im Netz, wobei ein Teil davon den einen bekannten DKZV-Verlag meint, bei anderen mag es recht individuelle Gründe geben wieso man sich nicht mehr einig war.

Den Vertrag vorher richtig lesen und sich ggf. beraten lassen, kann da helfen falschen Erwartungen und Ärger vorzubeugen.

[Minerva]

[Leselust]

@MarkusM: danke für diese sachlichen und hilfreichen Details, das ist in jedem Fall hilfreich für die eigene Einordnung.

[Willebroer]

[MarkusM]

[Minerva]

Gegen solche Zwischenmodelle ist ja nichts einzuwenden, nur sollte das transparent sein. Das sehe ich auf der Webseite nicht. Sie treten als Verlag auf, ergo erwartet man auch Verlagsleistungen und da gehören Korrektorat, Lektorat und Cover dazu.

Das erklärt jedenfalls die Widersprüche, die hier im Thread aufgekommen sind.

[Magpie]

Ich finde das fehlende Lektorat durchaus erschreckend. Das sehr geringe Tantiemen bei Verlagen kommt ja davon, dass diese Lektoren, Korrektoren und Cover bezahlen müssen. Wenn das eingespart wird, verstehe ich nicht, wozu man dann einen Verlag braucht, der gute 90% des Verkaufspreises futtert.
Dann würde ich meine Rechte behalten und selbst veröffentlichen.

[MarkusM]

[AnnieWaye]

[Minerva]

[Leselust]

Nur nochmal für mein Verständnis: du gehörst auch zu denen, die einen der besagten Rechtsstreits führen, oder du kennst die Fälle über Anwälte sozusagen von Außen?

[Rübenach]

[Leselust]

[AnnieWaye]