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Arsen?


 
 
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 564
Wohnort: Deutschland


Beitrag01.01.2022 19:09
Arsen?
von Calvin Hobbs
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Liebe Gemeinde, folgende Frage:
Angenommen jemand möchte sich an seiner Verwandtschaft rächen und den Familienschmuck "vergiften". D.h. er benutzt z.B. Arsen, um damit Schmuck o. Goldbarren einzupinseln.
Wie wäre da seine praktische Vorgehensweise?
Welche ähnliche ALTEN Kontaktgifte gibt es? Die Geschichte spielt ca. 1940.
Oder welche andere Möglichkeit gäbe es für dieses Vorhaben?
Danke im voraus smile


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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 992
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag03.01.2022 00:44

von Nina C
Antworten mit Zitat

Sarin oder Tabun gibt es seit Mitte/Ende der 30er-Jahre, allerdings müsste die Person dazu schon spezielle Militärkontakte haben, denke ich. Flusssäure würde auch gehen und wäre als reines Kontaktgift ev. sogar tödlicher als die genannten, aber eben auch schwer im Umgang und nur zu bekommen, wenn man beruflich damit zu tun hätte.
Bei der praktischen Vorgehensweise hänge ich gerade: Du schreibst ja schon, dass er damit Schmuck einpinseln will, welche Puzzlestück der Vorgehensweise fehlt dir konkret? Smile

Liebe Grüße

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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Levo
Klammeraffe
L


Beiträge: 869



L
Beitrag03.01.2022 08:45

von Levo
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Bleiverbindungen.
Radioaktive Stoffe.
Nikotin.
Kommt halt drauf, welche Kontakte er hat, um an das Zeug zu kommen.
Arsen macht als Kontaktgift erst einmal Hautveränderungen; da würde sich eher das Untermischen in nahrungsmitteln anbieten (eigentlich auch bei Blei; manche Verbindungen schmecken wohl süß).
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2832



Beitrag03.01.2022 09:32

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Arsen (genauer gesagt Arsentrioxid) ist in geringen Dosen kaum giftig, bzw. erst nach sehr langer Zeit. Um jemanden zeitnah um die Ecke zu bringen muß es ihm schon eingeflößt werden. (Das gleiche gilt auch für Thallium oder andere Metallsalze.)

Auch wenn die Idee an sich reizvoll klingt, sehe ich in der praktischen Durchführung einige Schwierigkeiten. Metallische Gegenständige wie Schmuck sind nicht porös, so daß Gifte schlecht daran haften. Gifte, die schon bei der Berührung hoch toxisch sind, verdunsten meist auch recht schnell.
Etwas anderes wäre, wenn man Eßbesteck oder Geschirr mit Gift beschmierte. Dieses würde dann innerlich eingenmommen eher eine rasche Wirkung zeigen. Hier kämen ggf. Strychnin oder Cyanide in Betracht.

(Radioaktive Stoffe würde ich ausschließen. Mag sein, daß man im 21. Jahrhundet Plutonium in jeder Apotheke bekommt, aber in den 1940er Jahren kam man da nur sehr viel schwerer heran. wink )

Die Idee, daß man etwas giftiges anfaßt und dann gleich tot umfällt, ist nicht sehr realistisch. Die meisten Kontaktgifte wirken erst in größeren Mengen oder nach längerer Exposition. Die beste Wirkung zeigen Gifte, wenn sie in die Blutbahn gelangen (bspw. Schlangen- oder Pfeilgifte.) Auch über die Schleimhäute können sie rasch verbreitet werden (Gift im Schnupftabak wäre eine Möglichkeit.)


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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag03.01.2022 11:48

von PaulaSam
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Warum nicht mit einem Virus? (Um mal ein aktuelles "Konzept" zu verwenden.) Typhus, Diphterie, Pocken, Grippe, Kinderlähmung u. ä. gab es in den Kriegsjahren um 1940 ja genug. Man bräuchte nur eine Probe von einem Erkrankten. Wirkt zwar auch erst nach Wochen tödlich aber dafür zur damaligen Zeit relativ sicher. Weiß nur nicht, welche der Krankheiten allein bei Hautkontakt ansteckend ist. Aber man könnte vielleicht ja auch etwas in dem Raum mit feuchtwarmem Milieu infizieren, sodass die Erreger stetig in der Raumluft zirkulieren.
Eine andere Idee wären noch Parasiteneier, z. Bsp. von Band- oder Spulwürmern. Da gibt`s sicher noch andere, die weit schwerer behandelbar sind.

LG Sam
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2832



Beitrag03.01.2022 12:40

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

1. Viren kann man nicht einfach irgendwo einsammeln und züchten wie Mikroben.

2. Gegen viele Krankheiten gab es in den 40er Jahren bereits Schutzimpfungen. (einige waren sogar obligatorisch).

3. Viren dringen nicht einfach durch die Haut in den Köper.

4. Viren halten außerhalb lebender Zellen nicht lange durch.

5. Eine Virusinfektion ist nicht immer gefährlich oder führt zu schweren Krankheitsverläufen oder gar zum Tode.

6. Das Hantieren mit solchen Erregern ist gefährlich und könnte auch den Anwender selbst infizieren. Außerdem setzt es doch sehr vertiefte medizinische Kenntnisse voraus. Dazu muß man auch wissen, daß Viren erst in den frühen 1930er Jahren entdeckt wurden, und die Erkenntnisse diesbezüglich noch nicht in breite Bevölkerungsschichten vorgedrungen waren.


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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag03.01.2022 13:30

von PaulaSam
Antworten mit Zitat

Zitat:
1. Viren kann man nicht einfach irgendwo einsammeln und züchten wie Mikroben.

Das stimmt. Aber man kann Sekret von Erkrankten sammeln. Natürlich müssten dann Temperatur und Feuchtigkeit stimmen, damit der Virus überlebt. Aber Grippeviren z. Bsp. halten sehr lange auf sogar relativ trockenen Oberflächen. Übrigens Corona auch.  Bei dem ist die Temperatur nur besonders heikel.

Zitat:
2. Gegen viele Krankheiten gab es in den 40er Jahren bereits Schutzimpfungen. (einige waren sogar obligatorisch).

Während des zweiten Weltkriegs? Natürlich müsste man dann wissen, wo genau die Geschichte spielt.

Zitat:
3. Viren dringen nicht einfach durch die Haut in den Köper.

Nein, das nicht. Aber sie lassen sich Aerosole einatmen oder über die Mundschleimhaut aufnehmen.

Zitat:
4. Viren halten außerhalb lebender Zellen nicht lange durch.

Aber es gibt welche, wie ich oben schon angedeutet habe.

Zitat:
5. Eine Virusinfektion ist nicht immer gefährlich oder führt zu schweren Krankheitsverläufen oder gar zum Tode.

Das ist richtig, aber zu einer Zeit, wo es kaum medizinische Versorgung gab (wenn die Geschichte im zweiten Weltkriegs spielt) ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch. Diese Wahrscheinlichkeit ließe sich mit dem Alter der anvisierten Opfer und evtl. Vorerkrankungen oder verschärfte Bedingungen wie Mangelernährung auch noch zusätzlich erhöhen.

Zitat:
6. Das Hantieren mit solchen Erregern ist gefährlich und könnte auch den Anwender selbst infizieren. Außerdem setzt es doch sehr vertiefte medizinische Kenntnisse voraus. Dazu muß man auch wissen, daß Viren erst in den frühen 1930er Jahren entdeckt wurden, und die Erkenntnisse diesbezüglich noch nicht in breite Bevölkerungsschichten vorgedrungen waren.

Okay, Viren wurden erst in den 30ger Jahren entdeckt. Und doch konnte man sich nur 10 Jahre später impfen lassen, wurde sogar dazu aufgefordert?
Das wissenschaftliche Handtieren und Vermehren mit Viren ist schwierig und setzt spezielle Kenntnisse voraus, ja. Aber hier sollen nur Menschen infiziert werden. Wäre das so schwierig? Corona und Grippe gehen doch auch ganz leicht. Es sollen ja keine biologischen Kampfstoffe entwickelt oder das genetische Profil zwecks Impfstoff entschlüsselt werden.

LG Sam
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8667
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag03.01.2022 15:24

von Merlinor
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*Klick*

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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 564
Wohnort: Deutschland


Beitrag03.01.2022 18:29

von Calvin Hobbs
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke an euch alle smile
Ich werde die Geschichte in diese Richtung weiter entwickeln, da es am besten passt.

Nina C hat Folgendes geschrieben:
Sarin oder Tabun gibt es seit Mitte/Ende der 30er-Jahre, allerdings müsste die Person dazu schon spezielle Militärkontakte haben, denke ich. Flusssäure würde auch gehen und wäre als reines Kontaktgift ev. sogar tödlicher als die genannten, aber eben auch schwer im Umgang und nur zu bekommen, wenn man beruflich damit zu tun hätte.
Smile

Liebe Grüße

Nina


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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 992
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag06.01.2022 20:14

von Nina C
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Gerne! Smile

@PaulaSam
Dass Viren sehr lange haltbar sind, ist nur so lala richtig, weil: Sie können zwar problemlos auf Oberflächen nachgewiesen werden, sind dann aber nahezu nie mehr vermehrungsfähig:

"In mehreren Untersuchungen wurde SARS-CoV-2-RNA auf verschiedenen Flächen in der Umgebung von COVID-19-Patienten gefunden (270-273). Vermehrungsfähige Viruspartikel wurden außerhalb des Gesundheitswesens nur einmal von der Verpackung einer tiefgekühlten Ware isoliert (274). Eine Transmission von SARS-CoV-2 über kontaminierte Oberflächen wurde außerhalb des Gesundheitswesens bisher nicht belegt." (RKI)

Das gilt auch für die meisten anderen Viren, HIV beispielsweise. Eine Ausnahme gilt für das Norovirus, das ein richtiges Mistvieh und ziemlich lang vermehrungsfähig ist.

Liebe Grüße

Nina


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Kris
Eselsohr


Beiträge: 453



Beitrag08.01.2022 20:56

von Kris
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Guten Abend,

was mir spontan als Kontaktgift einfallen würde, ist der Blaue Eisenhut. Der kann in jedem Garten wachsen, ist ne schöne Zierpflanze. Very Happy
Aus dem könnte man einen Sud kochen und ihn auf das Geschmeide auftragen. Das Gift dringt auch durch intakte Haut.

Weiß jetzt allerdings nicht, wie gut wirksam das auf diese Weise wäre bzw. wie lange ein solcher Auftrag giftig wirken würde.
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Haro
Geschlecht:männlichEselsohr


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Wohnort: Pfalz
DSFo-Sponsor


Beitrag02.07.2023 08:40

von Haro
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Büschen spät, aber ich muss ja irgendwie auf meine 15 kommen. Very Happy
40er Jahre heißt keine Antibiotika, also sind bakterielle Kampfstoffe durchaus im Bereich des Möglichen. Allerdings dürfte sowohl Verfügbarkeit als auch die vernünftige Aufbringung ein nicht unerhebliches Problem sein.
Spontan fällt mir da Milzbrand ein, vielleicht sogar Tetanus. Beides Sporenbildner. Wenn man dann beim Schmuck noch dafür sorgt, dass Mikronadeln/-splitter die Haut anritzen, wenn man damit hantiert, könnte das klappen.
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe


Beitrag02.07.2023 10:11

von Arminius
Antworten mit Zitat

Wie wär's mit Rizin? Das wird aus den Bohnen des Wunderbaums gewonnen. Bereits kleinste eingeatmete oder injizierte Mengen sind tödlich.
Alternativ wäre auch ein Fischgericht möglich. Absichtlich falsch zubereiteter Kugelfisch führt zum Tod durch Atemlähmung.
Und noch eins: Botulinumtoxin, auch bekannt als „Botox“, ist das gefährlichste Gift der Welt. Ein Nanogramm (Milliardstel Gramm) pro Kilogramm Körpergewicht ist für den Menschen tödlich.
Quelle: https://theconversation.com/handle-with-care-the-worlds-five-deadliest-poisons-56089
Ab wann das Zeug jeweils zur Verfügung stand müsste noch geklärt werden.


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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag02.07.2023 11:15

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Wie wär's mit Rizin? Das wird aus den Bohnen des Wunderbaums gewonnen. Bereits kleinste eingeatmete oder injizierte Mengen sind tödlich.
Alternativ wäre auch ein Fischgericht möglich. Absichtlich falsch.


Rizin. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Rizin relativ einfach zu beschaffen ist und in der Anwendung einfacher. Wink

Rizin hat den Vorteil, dass man nicht sofort erkennt um welches Gift es sich handelt. Leichte Symptome, die man leicht mit „Unwohlsein“ verwechselt. Nach kurzer Zeit, je nach Konstitution, sechs bis 18 Stunden später, treten innere Blutungen auf (Magen, Darm), die zum Tod führen.
Am wirksamsten und schnellsten ist es Rizin einem Getränk beizumischen.
Es gab mal einen „Regenschirm-Mörder“ der einer prominenten Person mit einer Rizinpräparierten Spitze das Gift „en passant“ verabreicht hatte. Der Täter wurde nie gefasst.
Irgendwie war aber ein Arzt so schlau und hat schnell das Gift gefunden. Drei Tage später ging’s dem Opfer wieder besser.
Ansonsten …
Arsen ist irgendwie Steinzeit. Wink
Blausäure ginge schneller. Oder eine Überdosis eines Schmerzmittels.
Die Frage, die sich der Schriftsteller stellen muss ist, ob die Täterin (laut Statistik morden eher Frauen mit Gift) gefasst werden will, oder unerkannt entkommen.
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Haro
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 388
Wohnort: Pfalz
DSFo-Sponsor


Beitrag02.07.2023 11:57

von Haro
Antworten mit Zitat

Wenn ich es richtig verstanden habe, soll das Gift ja als Kontaktgift funktionieren, also seine Wirkung nach dem Anfassen von Juwelen oder Goldbarren entfalten. Das erschwert die Sache ungemein, da praktisch jedes Gift erst einmal in den Körper kommen muss. Wenn das Opfer nicht gerade die Goldbarren ableckt oder direkt danach was mit den Händen zum Mund führt, fällt praktisch jegliche enterale Anwendung aus.
Direkte Aufnahme über die Haut ist nicht so einfach. Winzige Verletzungen, wie z.B. durch fiese Nädelchen wären möglich und würden nicht einmal auffallen, da schmerzlos.
Ich sehe gerade Flußsäure. Das ist zwar ein echt fieses Gift und würde, wenn man die Juwelen damit bepinselt zwar zu unglaublich schmerzhaften und verstümmelnden Verletzungen führen, allerdings wäre es kaum tödlich. Außerdem besteht eine sehr hohe Chance, dass die Flußsäure die Juwelen selbst angreifen würde - und das würde sofort auffallen.
Ich kann in diesem Zusammenhang zwei Bücher empfehlen, die mir schon oft weitergeholfen haben (sind auf englisch und recht alt, bin also nicht sicher, ob es die noch gibt):

"Deadly Doses - a writer's guide to poisons" von Serita Deborah Stevens, ISBN: 0-89879-371-8
"Body Trauma - a writer's guide to wounds and injuries" von David W. Page, ISBN: 978-1-933016-41-2
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Willebroer
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Beitrag02.07.2023 13:03

von Willebroer
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Beim Blauen Eisenhut kann schon eine Berührung zur Vergiftung führen.
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Beckinsale
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Beiträge: 1127



B
Beitrag03.07.2023 13:22

von Beckinsale
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Beim Blauen Eisenhut kann schon eine Berührung zur Vergiftung führen.


Das ist falsch, jedenfalls nicht tödlich.

Zitat:
Bei kurzzeitigem Kontakt des Gifts mit der Haut werden die Nervenzellen erregt, sodass sich Wärmegefühl, Brennen und Prickeln einstellen. Bei längerer Exposition geht die Erregung in Taubheit und Lähmung über. Selbiges äußert sich bei oraler Aufnahme – Prickeln über Taubheit bis Lähmung der Zunge und Lippen. Bei Einnahme kommt es zu Kälteempfindlichkeit, Übelkeit, Darmkoliken, nervöser Erregung, Ohrensausen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen und Krämpfen (beispielsweise Schlingkrämpfen) sowie in schweren Fällen zu Lähmungen. Der Herzrhythmus beschleunigt sich und der Tod tritt meistens infolge einer Lähmung der Atemmuskulatur ein. Verantwortlich ist eine Blockade der Muskelendplatten durch das Gift.


Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Blauer_Eisenhut


My.
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 564
Wohnort: Deutschland


Beitrag03.07.2023 18:01

von Calvin Hobbs
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Hallo smile
Danke für den weiteren Input.
Ich müsste jetzt nochmal in das Manuskript schauen, aber ich bin mir recht sicher, dass am Ende Rizin das Rennen gemacht hat smile


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Willebroer
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Beiträge: 5444
Wohnort: OWL


Beitrag03.07.2023 21:48

von Willebroer
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Beckinsale hat Folgendes geschrieben:
Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Beim Blauen Eisenhut kann schon eine Berührung zur Vergiftung führen.


Das ist falsch, jedenfalls nicht tödlich.


Ebend - "nicht tödlich". Das ist das Problem mit Kontaktgiften. Wie soll man die dosieren? Die Warnung bezieht sich darauf, die Pflanze selber nicht anzufassen. Ein paar Aconitin-Reste auf Schmuck dürften noch weniger Schaden anrichten. Dasselbe gilt aber für Rizin, zumal das potienzielle Opfer eher merken würde, wenn jemand was auf die Goldkette oder die Diamanten geschmiert hat. Rizin müßte ins Blut oder in den Magen gelangen. Oder ist es jemand, der seinen Schmuck gerne ablutscht, um ihn zu säubern? wink

Der Wunderbaum (Rizinus communis) ist als Ölpflanze weit verbreitet. Wenn allein der Kontakt schon so gefährlich wäre, gäbe es mehr Probleme.
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Arminius
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Beitrag04.07.2023 09:54

von Arminius
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Rizin zählt zu den wasserlöslichen Proteinen. Es kann aus dem Rückstand der Samen durch Extraktion in wässeriger Lösung relativ unkompliziert gewonnen werden. Die Herstellung einer konzentrierten Lösung ist also schon mal kein Hexenwerk.
Eine wässrige Lösung eignet sich besonders für eine Applikation mittels Zerstäubung. Die Herstellung eines rizinhaltigen Aerosols ist ebenfalls leicht möglich; kleine Luftbefeuchter gibt es überall zu kaufen (ob eine Präparierung einer E-Zigarette möglich ist, kann ich nicht sagen, wäre aber eine sehr elegant-perfide Attentatsvariante für einen Krimi. Was sagen die Raucher?). Der Tod tritt bei inhalativer Intoxikation innerhalb von 36-72 Stunden ein.

Ist das Opfer zuckerkrank, wäre auch eine parenterale Vergiftung   durch eine präparierte Insulinspritze möglich. Der Tod tritt meist innerhalb von 36-48 Stunden auf.
Passt leider alles nicht in die 1940er Jahre Crying or Very sad

Einzelheiten zu diversen Rizinintoxikationen findet man unter https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Rizin.html


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Günter Wendt
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Beiträge: 2865



Beitrag04.07.2023 10:54

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Arminius hat Folgendes geschrieben:
Rizin zählt zu den wasserlöslichen Proteinen. Es kann aus dem Rückstand der Samen durch Extraktion in wässeriger Lösung relativ unkompliziert gewonnen werden. Die Herstellung einer konzentrierten Lösung ist also schon mal kein Hexenwerk.

Dazu sollte man erwähnen, dass das Rizinusöl darum nicht giftig ist, weil es über eine bestimmte Zeit erhitzt wird. So verliert es seine Giftigkeit. Und nicht unerwähnt sollte man den Umstand lassen, dass das Öl aus einem anderen Teil des Kerns gewonnen wird, als die giftige Substanz.
Kann man leicht recherchieren. Wer also jemand mit Rizin vergiften möchte, sollte auf eine Kühlkette achten. Wink
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.07.2023 11:06

von Arminius
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E605 (Parathion) kam 1947 in den USA in den Handel, in Europa ein Jahr später. Es passt also besser in die Zeit. Es eignet sich m.E. besser als Kontaktgift. Die Lösung wurde mit Knoblauchgeruch aromatisiert. Denkbar wäre demnach die Kontamination von Knoblauchzehen oder -granulat in der Küche.
E605 gibt bzw. gab es auch in Pulverform.
Problem: das Wissen über die Gefährlichkeit wuchs und verbreitete sich erst im Lauf der Jahre. Der Mörder Ende der 1940er Jahre müsste also außerordentlich gut informiert sein. Vorteil: der Anschlag hätte kaum aufgedeckt werden können.

Quelle:  https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0978-9323.pdf


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