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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 984 Wohnort: Op dr\' Jück
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13.12.2021 05:53 Die doofste Kritik ... von Nina C
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Was ist die absonderlichste Kritik, die ihr je über euer Schreiben gelesen gehört habt? Ich meine damit nicht die gemeinste oder schärfste – das kann ja auch hilfreich sein (hatten wir doch demletzt, ich finde gerade den Faden nicht mehr). Sondern die, die euch am meisten zum Kopfschütteln gebracht hat.
Um mal gleich anzufangen: Zu meiner Dystopie „Wild Card“ habe ich für 99 Cent noch ein Mini-E-Book veröffentlicht, das drei Kurzgeschichten enthält, die unterschiedliche Perspektiven auf den dystopiebedingenden Einschlag zum Inhalt haben. Vor einiger Zeit habe ich eine 1*-Kritik dazu erhalten, die da lautet:
„Sehr, sehr kurze Geschichten. Düster, grau und hoffnungslos.“
Jo. Kurzgeschichten. Sind kurz. Über einen Meteoriteneinschlag, der die Menschheit vernichtet. Sind düster und hoffnungslos. Mei.
Nicht missverstehen, ich rege mich darüber nicht auf oder so (schon weil ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass mir das irgendwie schadet und das Miniding auch nicht sonderlich wichtig ist), aber ich finde es lustig – vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Alles Liebe
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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13.12.2021 08:15
von nothingisreal
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Ja, hab ich, eine ziemlich ähnliche Rezi zu ner Kurzgeschichte à la ganz toll, aber zu kurz. Daher mehrere Sterne abgezogen
Da fragt man sich schon, ob sich die Leute überhaupt mit dem beschäftigen, was sie kaufen ...
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 830
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L 13.12.2021 08:52
von Levo
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Auch eine Rezi zu einer KG:
"Fand ich toll. Hab ich aber nicht verstanden." (Deswegen ein Sternchen weniger)
Fand ich putzig. Hab ich aber auch nicht verstanden.
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Gerling Exposéadler
G Alter: 58 Beiträge: 2382 Wohnort: Braunschweig
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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13.12.2021 09:55
von Beka
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Beispielhaft, eine von fünf 1-Sterne Rezensionen:
Zitat: | Ich haben ein spannendes Buch erwartet und keine Kurzgeschichte. Die Geschichte ist interessant. Das ist ein bisschen Verarschung |
Zu einem kostenlosen (!) 50 Seiten langem Prequel zur Toskana-Trilogie.
Jo, ist kurz. Seitenzahl steht dabei. Meine Romane verschenke ich nicht, sorry.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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13.12.2021 11:34
von Taranisa
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Bei Band 1, immerhin 3 Sterne von der Rezensentin:
"...und der eigentliche Schurke bekommt gar nichts ab, sondern wird noch mit ins Boot geholt. Dabei ist dieser ja schon historisch belegt ein absoluter Unmensch!"
Äh, sollte ich den Inquisitor (= böse Nebenfigur!) etwas früher zustoßen lassen als geschichtlich richtig?
Aber wenigstens fühlte die Leserin sich bei "absolutem Mistwetter" an dem Tag gut unterhalten.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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WSK Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1761 Wohnort: Rinteln
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13.12.2021 11:45
von WSK
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Ich kann keine Rezensionen vorweisen, aber bei mir hat sich eine Testleserin von Facebook beklagt, dass in der Antike der Himmel nicht blau war. Als ich nicht darauf einging, empfahl sie mir noch ein passendes philosophisches Werk als Hintergrundlektüre, wo dies erklärt wird.
Aber ich werde den Himmel weiter blau sein lassen, man muss schließlich auch mal was riskieren
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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13.12.2021 12:43
von Beka
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Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben: | Ich kann keine Rezensionen vorweisen, aber bei mir hat sich eine Testleserin von Facebook beklagt, dass in der Antike der Himmel nicht blau war. |
Huch!
Das musste ich gleich mal googeln.
In der Antike gab es wohl kein Wort für die Farbe. Aber ich würde mich als Leser eher daran stören, wenn du den Himmel als grün bezeichnen würdest.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
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WSK Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1761 Wohnort: Rinteln
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13.12.2021 12:55
von WSK
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Ja, genau das.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4279
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13.12.2021 13:10
von hobbes
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Ich kann zwar nicht mit eigenen Kritiken aufwarten, mir ist aber beim Suchen nach etwas ganz anderem gerade dieses Comic begegnet und da dachte ich, das passt doch prima hierher.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
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13.12.2021 13:18
von Beka
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hobbes hat Folgendes geschrieben: | Ich kann zwar nicht mit eigenen Kritiken aufwarten, mir ist aber beim Suchen nach etwas ganz anderem gerade dieses Comic begegnet und da dachte ich, das passt doch prima hierher. |
Sehr passend.
Erzählmirnix ist super.
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
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Stefan_Burban Klammeraffe
S Alter: 48 Beiträge: 568
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6123 Wohnort: Nullraum
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13.12.2021 17:57
von V.K.B.
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Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben: | Ich kann keine Rezensionen vorweisen, aber bei mir hat sich eine Testleserin von Facebook beklagt, dass in der Antike der Himmel nicht blau war. Als ich nicht darauf einging, empfahl sie mir noch ein passendes philosophisches Werk als Hintergrundlektüre, wo dies erklärt wird.
Aber ich werde den Himmel weiter blau sein lassen, man muss schließlich auch mal was riskieren | Wenn in einem Buch, das in der Antike spielt, jetzt eine Diskussion vorkäme, welchen Blauton man dem Himmel bei heutigem Wetter am besten zuweisen könnte, würde ich das als Testleser auch bemängeln, denn Blau gab es tatsächlich noch nicht, nicht nur kein Wort dafür, sondern auch kein Konzept, es war keine eigene, von grün abgegrenzte Farbe. Farbbezeichnungen und ihre Grenzen sind immer ein kulturelles Ding, im heutigen Japan bezeichnet "aoi" (meist als blau übersetzt) zum Beispiel ein Spektrum, das nach unserer Ansicht sowohl Blau- wie Grüntöne enthält, während "midori" (meist als grün übersetzt) nur etwa die Hälfte der Farbtöne enthält, die wir "grün" nennen würden. Das ist aber ein sprachliches Ding, und wenn ich im Deutschen etwas in Japan beschreibe, muss ich es nach Einschätzung meiner Sprache blau oder grün nennen, egal ob ein Japaner das anders sehen würde. Mit der Antike verhält es sich genauso. Da man als deutscher Autor Romane über die Antike meist auf Deutsch und nicht in der damals dort üblichen Landessprache verfasst, ist "der Himmel war blau" als Beschreibung völlig in Ordnung und nicht zu bemängeln. Eine Diskussion darüber, wie blau der Himmel heute sei, wäre hingegen anachronistisch, oder zumindest nicht zu der beschriebenen Kultur passend und damit tatsächlich ein fachlicher Fehler.
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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Nina Dichterin
Beiträge: 4948 Wohnort: Berlin
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13.12.2021 22:52
von Nina
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als ich mal ein paar meiner gedichte jemanden lesen lassen habe, meinte sie: das ist so fragmentarisch. nur ein kleiner ausschnitt aus dem leben.
ich sagte: ja, das sind gedichte, keine romane. da ist das so.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 984 Wohnort: Op dr\' Jück
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14.12.2021 02:46
von Nina C
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Oha, da kann ich ja gar nicht mithalten.
@hobbes
Oh ja, das passt hervorragend!
@Stefan_Burban
Ja, ich auch! Eine Leserin beschwert sich, dass der Bulle im Buch mal Karl und mal Andersson heißt. Fun Fakt: Ich habe ihn vorgestellt – er heißt Karl Andersson.
Alles Liebe
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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WSK Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1761 Wohnort: Rinteln
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14.12.2021 09:10
von WSK
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Ist vermutlich jedem schon mal passiert, dass etwas klipp und klar im Text steht, und der Leser weiß es trotzdem nicht. Kommt auch drauf an, wie schnell der liest und wie versteckt die Info ist (z.B. mitten im Absatz oder am Ende). Manches, was wichtig ist, muss man 2-3 mal schreiben, damit es alle mitbekommen.
@ Veith:
Generell finde ich, ein historischer Roman ist immer eine Mischung aus "historischer Wahrheit" und dem, was die Leser dafür halten. Ein für den Leser glaubwürdiges Bild zu schaffen, ist manchmal vielleicht besser, als historisch korrekt und dafür scheiße zu sein.
Beispiel: In einem Roman über die Antike, den ich mal gelesen habe, hat der Vater der Heldin Sklaverei abgelehnt, weil das voll unfair und unmenschlich ist. Er hatte also statt Sklaven nur "Angestellte", denen er freiwillig Geld bezahlt hat. Das ist zwar völliger Bullshit, weil es eher dem modernen Verständnis von Sklaverei entspricht und damals nicht so infrage gestellt wurde. Aber dem modernen Leser gibt es ein besseres Gefühl, also ist es vielleicht gar nicht mal so blöd.
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BirgitJ Klammeraffe
Beiträge: 651 NaNoWriMo: 51762 Wohnort: DD
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14.12.2021 10:29
von BirgitJ
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"Ich kann nichts schreiben. Das Buch ist verschenkt worden und noch nicht gelesen. Ich hoffe, dass es meiner Freundin gefällt."
Mit 5-Sterne-Bewertung.
_________________ "Das Geheimnis der Baumeisterin" Aufbau Taschenbuch Juli 2021
"Die Maitresse" Aufbau Taschenbuch Juli 2020
"Das Erbe der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Juni 2019
"Das Geheimnis der Zuckerbäckerin" Aufbau Taschenbuch Oktober 2018
"Das Geheimnis der Porzellanmalerin" Aufbau Taschenbuch Dezember 2017
"Der Duft des Teufels" Aufbau Taschenbuch Juli 2017 |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6340 Wohnort: 50189 Elsdorf
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14.12.2021 16:12
von Ralphie
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Klasse geschrieben. Tabulos, vulgär, obszön.....einfach klasse. Kann ich nur empfehlen. Wer auf jeder Seite die man liest geil werfen will,sollte diese Geschichte lesen.
(Amazon)
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Ingo.H Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 106 Wohnort: Herford
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21.12.2021 09:40
von Ingo.H
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben: | Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben: | Ich kann keine Rezensionen vorweisen, aber bei mir hat sich eine Testleserin von Facebook beklagt, dass in der Antike der Himmel nicht blau war. Als ich nicht darauf einging, empfahl sie mir noch ein passendes philosophisches Werk als Hintergrundlektüre, wo dies erklärt wird.
Aber ich werde den Himmel weiter blau sein lassen, man muss schließlich auch mal was riskieren | Wenn in einem Buch, das in der Antike spielt, jetzt eine Diskussion vorkäme, welchen Blauton man dem Himmel bei heutigem Wetter am besten zuweisen könnte, würde ich das als Testleser auch bemängeln, denn Blau gab es tatsächlich noch nicht, nicht nur kein Wort dafür, sondern auch kein Konzept, es war keine eigene, von grün abgegrenzte Farbe. |
Das ist natürlich so nicht wahr. Die alten Ägypter und die alten Inder hatten sehr wohl Wörter für blau und das war auch in der Antike.
Im Mahabharata kommt (auch in der originialen Fassung in Saskrit) Wörter für blau zahlreich vor. Und das auch in den ältesten bekannten Teilen.
Auch an anderer Stelle ist es von Indien überliefert. Die Ägypter verwendeten das Wort blau ebenso - schon lange bevor es die Griechen nicht benutzten.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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22.12.2021 18:02
von Taranisa
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"Doof" finde ich, wenn bei einem Sterne/Punkte/wasauchimmer-Abzug nicht geschrieben wird, warum. In die Bewertungsleiste ist schnell hineingeklickt, aber eine Rückmeldung, was für die Person nicht gepasst hat, wäre für künftige Projekte hilfreich. In dem Sinne ist "doofe" Kritik = keine Kritik.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Kiara Reißwolf
Alter: 44 Beiträge: 1404 Wohnort: bayerisch-Schwaben
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22.12.2021 18:52
von Kiara
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Super ist auch:
"Tolles Buch, habe es verschlungen."
4 Sterne.
So. Und warum 4 und nicht 5? Was muss man tun, um 5 zu bekommen?
Andere wiederum schreiben:
"Versand innerhalb eines Tages, top!"
5 Sterne.
oder:
"Paket eingerissen, ging direkt zurück."
1 Stern.
oder bei einem Imbiss auf Googlemaps gesehen:
"Ist ja nur ein Imbiss!"
1 Stern.
Ergo: Ich geb kaum etwas auf diese Bewertungen, außer, es ist, wie Taranisa bereits schrieb, fundierte Kritik oder fundiertes Lob dabei. Über Top-Bewertungen freue ich mich trotzdem.
_________________ Zum Schweigen fehlen mir die Worte.
- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023) |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6123 Wohnort: Nullraum
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22.12.2021 21:42
von V.K.B.
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Kiara hat Folgendes geschrieben: | Super ist auch:
"Tolles Buch, habe es verschlungen."
4 Sterne.
So. Und warum 4 und nicht 5? Was muss man tun, um 5 zu bekommen? | Weltliteratur schreiben vielleicht?
Hängt immer von den Maßstäben ab, als was man 5 Sterne definiert. Setzt man das als Ideal an, was Literatur sein könnte, würde ich den meisten Büchern, die ich sehr gerne gelesen habe, nicht mehr als drei Sterne geben können.
Von daher sagen diese Bewertungen wirklich nichts aus. BZW wird die Maximalwertung heutzutage als Standard für "keine gravierenden Mängel" gesehen und damit vollkommen inflationär benutzt. Ich bewerte deshalb so gut wie nie, um niemanden zu enttäuschen, denn an dieser Entwertung einer Maximalwertung zu gehobener Mittelklasse möchte ich mich nicht beteiligen. Aber auch, damit mich niemand enttäuscht fragt "Warum nur drei?" wenn ich das Buch mochte. Ein Buch zu mögen heißt noch lange nicht, dass man dem Autor auch den Nobelpreis für Literatur verleihen würde, was für mich Maximalwertung wäre. Vier Sterne, also eine Stufe darunter, hieße dann fast nobelpreiswürdig, aber noch nicht ganz. Von daher sollte man sich mMn sehr über vier Sterne freuen, die würde ich nur meinen absoluten Lieblingsautoren geben, deren Bücher ich zwar verschlinge, aber von denen ich nicht denke, dass sie Pflichtlektüre der gesamten Menschheit sein sollten. Mehr als 3 Sterne könnte Genreliteratur eh nicht kriegen, weil sie keine gesamtgesellschaftliche Relevanz hat.
Ich muss jetzt zwar zugeben, ich bin schon mal über meinen Schatten gesprungen und habe Büchern von DSFO-Autoren auch fünf Sterne bei Amazon gegeben, obwohl sie meinen eigentlichen Ansprüchen nach höchstens 3 (sehr gute Genreliteratur) verdient hätten, aber es fühlt sich für mich jedesmal falsch an, mich an dieser Abwertung eines Optimums zu beteiligen. Denn im Prinzip heißt doch fünf Sterne bei Amazon wirklich nur noch "kam pünktlich und unbeschädigt an und konnte man sogar lesen". Von daher wäre "ehrlich bewerten" aber auch daneben, weil es am Amazon-Wertungsstandard gemessen wie ein Verriss aussehen würde. Wie man ja an deiner Beschwerde über eine 4 Sterne Bewertung sehen kann.
Wenn es dich beruhigt: Nach der abstrusen Gesetzgebung dieses Landes kannst du deinen Vier-Sterne-Rezensenten wegen Geschäftsschädigung verklagen. Denn er hätte dir eine Gelegenheit zum Nachbessern einräumen müssen. Geht bei Schrauben jedenfalls so, wenn die nicht wie angegeben passen, warum also nicht auch bei Literatur? Also ran an die Tasten, schnell zu Weltliteratur umschreiben und dann den Anwalt anrufen.
Bitte verzeih mir meinen Sarkasmus, aber beim heutigen Kulturverständnis fehlen mir echt die Worte. Die netten jedenfalls.
@Ingo.H: Okay, hast recht, man sollte Antike nicht auf Griechenland beschränken. Mein Fehler.
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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