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Nachruf eines liebestollen Tgirls auf einen frühen Geliebten


 
 
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Hera Klit
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 61
Beiträge: 447



Beitrag12.12.2021 13:08
Nachruf eines liebestollen Tgirls auf einen frühen Geliebten
von Hera Klit
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dort unten im heiligen Hain, an der Biegung des vielschlängelnden Bachs,
wo der räuberische Reiher den Blickschutz des ragenden Röhrichts sucht,
nutztest du dereinst die sich bietende Gunst der heilignüchternen Stunde,
um gewappnet mit dem blanken Stahl deines ragenden Zepters,
das dargebotene Blatt des schon gehörnten zaudernden Rehbocks zu durchdringen,
zur sakralen Kreuzigung des noch schlummernd Keimenden.

 
Hinweg schobst du die moosbedeckte schutzverheißende Grabplatte,
zur Auferstehung des weiblichen Fleisches mit unahnbaren zukünftigen Folgen.
Du entflammtest die eisigen Gletscherwände meiner gespreizt fordernden,

unkundigen Schenkel in ein niemals verlöschendes, süßqualvolles, marterndes Höllenfeuer.
Du machtest mich zur Buhlschaft des Teufels mit deiner tiefschwarzen Liebesmagie.
Ich empfing die Segnungen deiner flüssigen Hostien auf meinem gebrandmarkten,
erdenfeuchten Leib, ganz Begine, ganz gehorsam dem besitzheischenden Heiligen Geist.

 

Doch du strebtest heim zur Pflicht des Tags, zu Weib und Kind
und ließt den/die Erwachte(n) in Grabeskälte zurück,
ausgeliefert einem Leben auf Messers Schneide,
der ewigen unheilbringenden Verdammnis anheimgegeben.
Aber selbst als ich in der schamlosen weltlichen Arena
unter dem Jubel des törichtblinden Volkes dahingemeuchelt wurde,
wandte ich meinen trostsuchenden Blick zurück zu meinem inneren Bach
und dem schützenden Röhricht davor und sandte dir früher Geliebter
hoffendflehende Liebesschwüre, wo immer du seist.
In ewigwährender Liebe, ungeachtet des unentschlüsselbaren Todes.


Hera Klit, November 2021

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Pit Bull
Gänsefüßchen

Alter: 58
Beiträge: 37
Wohnort: Berlin


Beitrag26.12.2021 12:13
Re: Nachruf eines liebestollen Tgirls auf einen frühen Geliebten
von Pit Bull
Antworten mit Zitat

Liebe Hera, mir gefällt dein wortreiches Lyrik-Werk sehr, auch insofern, daß es diesmal kein Happy-End gibt.

Allein diese Stelle hier will mir nicht so recht munden:

Hera Klit hat Folgendes geschrieben:
Doch du strebtest heim zur Pflicht des Tags, zu Weib und Kind und ließt den/die Erwachte(n) in Grabeskälte zurück


Warum nicht einfach nur "ließt die Erwachte"? Der ganze Text ist in Ich-Form geschrieben, von daher wäre das schlüssig für mich.

Gute Arbeit.

VG Pitti
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Hera Klit
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 61
Beiträge: 447



Beitrag26.12.2021 14:28

von Hera Klit
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank Pit Bull,

"den/die Erwachte(n)" deshalb, weil der(die) Schreibende geschlechtlich indifferent ist.

LG Hera
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Pit Bull
Gänsefüßchen

Alter: 58
Beiträge: 37
Wohnort: Berlin


Beitrag27.12.2021 13:27

von Pit Bull
Antworten mit Zitat

Hera Klit hat Folgendes geschrieben:
Vielen Dank Pit Bull, "den/die Erwachte(n)" deshalb, weil der (die) Schreibende geschlechtlich indifferent ist. LG Hera

Ok, dann verstehe ich die Schreibweise. Danke für deine Offenheit.

VG Pitti
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag27.12.2021 19:28
Re: Nachruf eines liebestollen Tgirls auf einen frühen Geliebten
von anderswolf
Antworten mit Zitat

Hallo Hera,

du bist offensichtlich verliebt in adjektivreiche Sprache, was mitunter erhellend, manchmal aber Blick und Sprache verstellend wirken kann. Vor allem, wenn dann eine Adjektiv-Nomen-Komposition nichts Neues zeigt, sondern einfach nur einen quasi-stehenden Begriff darstellt, z. B. "heiliger Hain", "blanker Stahl". Manchmal sind auch schiefe oder schief konnotierende Kombinationen dabei, z. B. die "heilignüchterne Stunde", die "tiefschwarze Liebesmagie". Und manchmal sind Adjektive auch unnötig wie z. B. die "zukünftigen Folgen", denn Folgen sind ja immer zukünftig. Das mit den Adjektiven ist vor allem deswegen relevant, weil es dem Text ein Abgleiten in Pathos erleichtert, das aber gleichermaßen die Leidenschaft des Beginns als auch den Ernst des Endes durchweicht.

Ansonsten natürlich eine traurige Geschichte, die erzählt wird: zwei Menschen treffen sich zum Geschlechtsverkehr, der eine Mensch geht heim zur Familie, der andere Mensch wird von der konformitätsfordernden Gesellschaft beseitigt.

Noch ein paar Gedanken, die ich einfach in den Text male:

Hera Klit hat Folgendes geschrieben:
Dort unten im heiligen Hain, an der Biegung des vielschlängelnden Bachs,
wo der räuberische Reiher den Blickschutz des ragenden Röhrichts sucht,

Theoretisch eine schöne Doppeldeutigkeit, das Stelldichein in den heiligen Hain zu verlegen, der auch als Umschreibung des Sexualorgans gesehen werden kann, wenngleich darin nicht eindeutig. So verwirrt mich der vielschlängelnde Bach und eigentlich auch ein bisschen der räuberische Reiher. Insofern vielleicht doch keine Doppeldeutigkeit, dann aber eine verpasste Chance. Denn hier geht es je nicht zuletzt auch um eine Auseinandersetzung mit geschlechtlicher Identität, und die äußert sich nicht zuletzt natürlich auch in einer Auseinandersetzung mit Sexualorganen. Vielleicht ist es aber wirklich nur ein heiliger Hain mit ragendem Röhricht, sich biegendem Bach und räuberischem Reiher. Dann ist es mir zu viel Alliteration und zu viel Klischee. Gibt es unheilige Haine? Platten Röhricht? Inwiefern ist der Reiher räuberisch? Und die Biegung des vielschlängelnden Bachs verstehe ich nur begrenzt, nicht nur weil die Kombination von viel und schlängeln in meinem Kopf erstmal nicht zueinandergeht, noch dazu frage ich mich: hat der vielschlängelnde Bach nur eine einzige Biegung?

Sollte die Beschreibung eine Metapher sein: wofür steht der Reiher? Sollte es keine Metapher sein: welchen Mehrwert in der Beschreibung bietet der Reiher, warum muss er räuberisch sein? Das frage ich deswegen, weil da ja gar keine anderen Tiere sind, schon gar keine Fische, die der Reiher erräubern könnte. Und je länger ich drüber nachdenke, umso mehr frage ich mich: sucht der Reiher wirklich den Blickschutz des Röhrichts? Die Reiher, die ich so sehe bei unserem mittelgroßen Flüsschen, stehen meistens auf einem Stein oder sitzen auf einem tiefhängenden Ast und blicken ins fließende Wasser, um nach Fischchen Ausschau zu halten.

Zitat:
nutztest du dereinst die sich bietende Gunst der heilignüchternen Stunde,

Was ist diese heilignüchterne Stunde und inwiefern unterscheidet sie sich von anderen Stunden? Welches ist die sich bietende Gunst? Dass der Typ endlich mal von seiner langweilig patriarchalen Familie abwenden kann?
"Dereinst" übrigens ist auch ein Wort, das das Abrutschen in Pathos erleichtert.

Zitat:
um gewappnet mit dem blanken Stahl deines ragenden Zepters,

Vorsicht beim Mischen von Bildern, da kommt gerne was ins Rutschen. Ja, der blanke Stahl und das ragende Zepter sind natürlich sexuell konnotierte Metaphern, gleichzeitig ergeben sie in Kombination nur begrenzt Sinn, denn so ein Zepter ist wahrscheinlich eher nicht aus Stahl. Blanken Stahl hingegen assoziiere ich, wenn nicht in sexueller Konnotation, eher mit einem Schwert, was natürlich auch klassisch als männlich gelesen wird, aber eine ganz andere Rangordnung besitzt. In der Kombination also ergibt das leider nur ein schiefes Bild und daher ein irritierendes bis ins unfreiwillig Komische abrutschendes.

Zitat:
das dargebotene Blatt des schon gehörnten zaudernden Rehbocks zu durchdringen,

Das Blatt ist beim Reh die Schulter. Sicher, dass du das meinst, und nicht etwa den Spiegel? Die zwei Adjektive vor dem Rehbock sind einerseits beide passend, denn zaudernd ist der Bock bestimmt, gehörnt natürlich auch (erstens als Bock und zweitens als Nebenbuhlschaft). Andererseits allerdings ist manchmal schon ein Adjektiv zu viel, zwei sind dann ein ganzes Bündel an Worten, die die Aussage verwaschen können. Oder einfach nur die schöne Lesbarkeit.
Dann natürlich die Frage, ob es sich tatsächlich um einen Rehbock handelt. Später im  Text zumindest wird klar, dass eine geschlechtliche Zuordnung nicht ganz einfach ist. Aber vielleicht liest sich das Lyrische Ich vor dem Akt ja auch noch mehr männlich als weiblich oder indifferent. Und stünde da das gehörnte Reh gäbe es bestimmt Penible, die anmerkten, dass nur männliche Rehe Hörner tragen.

Gleichzeitig frage ich mich: Findet der Jäger mit seinem blanken Stahl den Rehbock wirklich im Hain? Womöglich. Der Hain ist der perfekte Ort dafür, abgeschieden von der Welt, ein perfekter Ort für ein Stelldichein, immerhin kommt da nur selten jemand hin.

Zitat:
zur sakralen Kreuzigung des noch schlummernd Keimenden.

Schlummernd keimend ist gleichzeitig widersprüchlich und doppelt gemoppelt. Entweder keimt es oder es schlummert (und tut eben nix). Und gleichzeitig keimt da etwas Schlummerndes, da wächst also etwas aus einer Saat heran, das selbst noch nicht ganz erwacht ist. Es ist ein doppeltes Erwachen, was da folgen muss, bevor ein tatsächliches Bewusstwerden stattfinden kann. Ich finde das also im letzteren Sinn schön, im ersteren Sinn verwirrend.
Irritierender ist aber eh die sakrale Kreuzigung. Ich ahne natürlich, was gemeint ist, aber beide Wörter sind aufgeladen mit eigener Bedeutung, die jeweils mitschwingen, sich teilweise überlagern, aber auch auslöschen. Wer im Kontext christlicher Religion aufgewachsen ist, verbindet Kreuzigungen leicht mit Sakralem, da ist das Adjektiv also unnötig. Gleichzeitig handelt es sich ja bei dem, was da passiert, weder im wörtlichen noch im bildlichen Sinne um eine Kreuzigung.

Eine Kreuzigung ist ja ein Mord, eine Bestrafung, ein Gewaltakt in einer sehr spezifischen Art, die später die Gußform für das Zeichen des Herrn ergeben hat. Was da aber im Hain geschieht, erscheint mir weniger ein Akt der Hinrichtung als einer sexuellen Begegnung, die mit einem Erleuchtungsmoment für das Lyrische Ich einhergeht. Einer der beiden Menschen, die sich da zur Paarung im Hain begegnen, erkennt in der geschlechtlichen Vereinigung, dass sein bis dato angenommenes körperliches Geschlecht nicht mit dem innert gefühlten Geschlecht übereinstimmt. Sex als Erweckung ist mit einer Kreuzigung nur begrenzt vergleichbar.

Was also soll mir dieser Vers sagen? Vor allem im Kontext zu den vorangehenden? Vielleicht lese ich da was falsches rein, aber da treffen sich also zwei im Hain (ja, ich wiederhole mich), der eine packt sein stahlhartes Zepter aus, penetriert das Schulterblatt des Rehbocks und opfert damit die Erkenntnisfähigkeit des anderen. Eigentlich müsste das doch anders gehen?
Vor allem, wenn ich das Entflammen in der zweiten Strophe in die Interpretation hineinnehme.

Zitat:
Hinweg schobst du die moosbedeckte schutzverheißende Grabplatte,

Wir sind nicht mehr im Hain, soviel ist klar, wir sind komplett auf dem Gebiet menschlicher Anatomie. Wobei gerade hier in der ersten Zeile das nicht klar wird, wir sind eher aus dem Hain in einen Friedhof versetzt worden. Natürlich nur im übertragenen Sinne, denn eigentlich wird sich hier ausgezogen. Oder? Oder nicht?

Die moosbedeckte Grabplatte könnte natürlich auch gelesen werden als Venushügel-imitierender Tuck oder Gaff, was auch das schutzverheißende erklären würde. Denn der Tuck böte ja Schutz vor ungewolltem Wahrnehmen der männlichen Sexualorgane. Auch Grabplatte würde da passen, denn analog zum Totnamen wäre auch der Penis ein Totorgan (oder zumindest ein der transweiblichen Selbstwahrnehmung wohl eher nicht hilfreicher Körperteil).

Gleichzeitig sind da wieder so viele verschiedene Bilder (und Adjektive), dass ich kaum weiß, was da wirklich gemeint ist. Da ist so viel Raum für Interpretation, dass ich wahrscheinlich mit der Hälfte meiner Überlegungen falsch liege. Zumal schutzverheißend ja auch noch nicht zutreffend ist (weder in Bezug auf den Tuck noch die Grabplatte oder die sexuelle Interaktion an sich). Denn verheißend bezöge ich ja eher auf das Lyrische Du, also auf den Hinwegstreifer, für den aber die "Grabplatte", sprich schätzungsweise die Unterwäsche, keinen Schutz verheißt, sondern eher ein Hindernis auf dem Weg zu seinem Desiderat.

Zitat:
zur Auferstehung des weiblichen Fleisches mit unahnbaren zukünftigen Folgen.

Zu den zukünftigen Folgen habe ich ja schon was geschrieben. Sind aber die Folgen auch unahnbar oder nur ungeahnt? Ich mag grundsätzlich das Wort unahnbar, weil es mich auch an unnahbar denken lässt, und das eine gewisse Distanz zwischen den beiden sexuell Interaktiven durchscheinen lässt. Zugleich ist es aber eher unwahrscheinlich, dass niemand die Folgen erahnt. Vielleicht nicht die beiden Beteiligten oder zumindest nicht sofort, aber grundsätzlich zu erahnen sind die Folgen schon.

Die Auferstehung ist natürlich der Kreuzigung geschuldet und der Grabplatte und vielleicht auch dem Eregieren des Totorgans, gleichwohl kann nur auferstehen, was tot war; und das weibliche Fleisch ist ja gerade erst am Erwachen, wenn ich es richtig sehe. Bislang hat es ja nur geschlummert.
Ich will darin lesen, dass in der Leidenschaft des Aktes das Lyrische Ich sich vom Männlichen verabschiedet und sich als mindestens mal geschlechtlich unentschieden erkennt. Wie gesagt: will ich lesen, lese ich aber nicht. Es ist mir zu umwölkt von pathoserweckenden Adjektiven.

Zitat:
Du entflammtest die eisigen Gletscherwände meiner gespreizt fordernden,

unkundigen Schenkel in ein niemals verlöschendes, süßqualvolles, marterndes Höllenfeuer.
Du machtest mich zur Buhlschaft des Teufels mit deiner tiefschwarzen Liebesmagie.
Ich empfing die Segnungen deiner flüssigen Hostien auf meinem gebrandmarkten,
erdenfeuchten Leib, ganz Begine, ganz gehorsam dem besitzheischenden Heiligen Geist.

Schwierig. Am besten gefallen mir die flüssigen Hostien, weil das mal wirklich ein einzigartiges Bild ist. Der Rest ist pathetische Leidenschaft, die direkt aus einem Groschenroman herausfiltriert worden sein könnte. Und manches kann ich nur nicht nachvollziehen. Wie entflammen Gletscherwände? Wie werden Gletscherwände zu Höllenfeuer? Wieso und wen martern die Schenkel mit ihrem Feuer? Ist das Lyrische Du der Teufel, wenn das Lyrische Ich die Buhlschaft des Teufels ist? Liebe und Schwarzmagie schließen sich gegenseitig aus, von der problematischen Einordnung von schwarz als unheilvoll (und dementsprechend weiß als gut) abgesehen. Ist der Körper gebrandmarkt wegen der Gletscherentflammung? Sind wir immer noch im Hain? Darum die Erdenfeuchte? Weil das Lyrische Ich im Hain auf der Erde liegt? Sind Beginen nicht nur fromm (daher auch die ganzen religiösen Versätze), sondern vor allem auch keusch? Besitzheischend? Mir ist schon klar, was das heißen soll, aber was macht der Heilige Geist mit dem Besitz von vor allem wem? Der Begine?

Also schon klar, das Lyrische Du entfacht eine bislang ungekannte Leidenschaft im Lyrischen Ich, das sich vor allem als bereitwillige Submission äußert, die vom Lyrischen Ich auch gleichzeitig als so unmännlich wahrgenommen wird, dass sie nur weiblich gelesen wird. Problematisch, aber ist wohl so.

Jedenfalls gibt sich das Lyrische Ich dem Lyrischen Du ganz hin, unterwirft sich vollends und wird doch enttäuscht und gleich doppelt bestraft.

Zitat:
Doch du strebtest heim zur Pflicht des Tags, zu Weib und Kind
und ließt den/die Erwachte(n) in Grabeskälte zurück,

Das Lyrische Du verlässt den Hain, kehrt zurück in das Leben eines patriarchal Angepassten und verdammt damit das Lyrische Ich zu einem Leben in Grabeskälte. Bezugnehmend offensichtlich auf das Kreuzigungsbild etc., aber irgendwie eben auch auf die Lebensrealität des Lyrischen Ichs, das nur in der sexuellen Interaktion mit dem Lyrischen Du sich als weiblich und damit lebendig wahrnimmt. Umso größer die Zurücksetzung, dass das Lyrische Du heimkehrt zu Weib und Kind, beides Dinge, die dem Lyrischen Ich nicht einfach so gegeben sind. Die genetische Weiblichkeit der Lyrischen-Du-Gattin ist ein Trumpf, den das Lyrische ich zu übertreffen nicht zu hoffen wagt. Im Verlassenwerden sinkt das Lyrische Ich zurück in die Grabeskälte des Totlebens, des von der Gesellschaft nicht richtig Gelesenwerdens zurück.

Zweierlei missfällt mir hier: das schon von Pit angesprochene den/die Erwachte(n) (wenngleich nur aus Gründen der Lesbarkeit) und das Doch am Anfang der Strophe, das mir als Konjunktion zur vorigen Strophe zu wenig Gegensatz ausdrückt. Also anders: der Gegensatz wird mir nicht deutlich genug. Denn vorher ergoss sich das Lyrische Du auf den erdenfeuchten Leib der Begine, die sich dem Lyrischen Du hingibt wie eine Nonne dem Heiligen Geist. Das Doch soll ausdrücken, dass das Lyrische Du diese Hingebung nicht nur nicht annimmt, sondern sogar abweist, er zieht der Transfrau das patriarchal akzeptierte Weib vor; eine Zurücksetzung, die ich mir in ihrer Drastik extrapolieren muss, der Text stellt diesen Kontrast nicht so deutlich her, wie ich mir das wünschen würde. Im Doch wechselt der Fokus vom Lyrischen Ich zum Lyrischen Du, und das ist mir zu flach wiedergegeben. Liegt vielleicht auch, wenn ich länger drüber nachdenke, weniger am Doch, sondern am sehr nüchternen Streben zur Pflicht, das die Zurücksetzung als insignifikant relativiert. Aus der Sicht des Lyrischen Ichs, ist diese Zurücksetzung ungleich schlimmer, das verdeutlicht sich nicht nur in der zweiten Zeile der Strophe, sondern vor allem in den folgenden Zeilen.

Auf die ich gleich zu sprechen komme, erst will ich aber noch was zu den/die Erwachten sagen: grundsätzlich ist es für das Gedicht und seine Botschaft unerlässlich, die geschlechtliche Indifferenz zu verdeutlichen, andererseits ist mir das hier zu sachtextlich. Und ich weiß auch gar nicht, wie ich das lesen soll. Also vorlesen. Also so, dass es noch nach Gedicht klingt. Ich würde hier nach einer anderen Formulierung suchen wollen, auch wenn mir jetzt spontan nichts besseres einfällt.

Zitat:
ausgeliefert einem Leben auf Messers Schneide,
der ewigen unheilbringenden Verdammnis anheimgegeben.

Zuviel Pathos, um die Verzweiflung tatsächlich spürbar zu machen. Überwiegend mag ich das Bild vom Leben auf Messers Schneide, das ausgeliefert finde ich schwierig, ganz klischeehaft ist die ewige unheilbringende Verdammnis (gibt es auch eine unheilsbefreite Verdammnis?) und vor allem das Anheimgeben, das wie dereinst einen eher altertümelnden als einen (wie vielleicht beabsichtigt) hohen Ton erzeugt.

Das ist schade, denn hier wird ja angesprochen, was die Lebensrealität von Transmenschen in gewissem Maße dominiert: das Dazwischen von "Wie sehr darf ich ich selbst sein und wie sehr muss ich den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen". Das ist eine tragische Situation, die zwar mit den Jahren besser geworden ist, aber immer noch ziemlich unschön. Denn was Transmenschen, die sich nicht verstecken wollen, tatsächlich durchmachen, das wissen die wenigsten. Es ist in der tat ein Leben auf Messers Schneide in so vieler Hinsicht. Denn das kann immer mal wieder gelingen, kleine Zeiten des Unbeschwerten gibt es da, und dann wieder die verbalen und unverbalen Verletzungen, und sei es auch nur der lange, forschende Blick in der Bahn, der nach und nach in Erkennen und dann oft Abneigung übergeht. Das ist dieses Leben auf der Schneide, immer die Klinge auf der Haut, und jederzeit besteht die Gefahr, dass dieses Messer auf Blut stößt. Dieser Schmerz, nicht anerkannt zu werden, nicht gesehen zu werden als vollwertiger, als richtiger Mensch, diese dauernde Zurücksetzung, das ist das, was als ewige unheilbringende Verdammnis im Text steht, aber es ist zu pathetisch abstrakt als dass der Schmerz hier wirklich fühlbar wäre. Das wird leider nicht besser in den nächsten Zeilen.

Zitat:
Aber selbst als ich in der schamlosen weltlichen Arena
unter dem Jubel des törichtblinden Volkes dahingemeuchelt wurde,

Siehe oben. Die Adjektive verstellen die grausame Realität. Selbst das Dahinmeucheln steht nur als Phrase da, es ist so umwölkt, dass das grausame Töten, das da passiert, nicht wahrgenommen wird. Das mag aus Sicht der patriarchalen Gesellschaft gewünscht sein, aber nicht aus der Perspektive des Lyrischen Ichs, das doch dem Lyrischen Du den Schmerz verdeutlichen will, zu dem das Du das Ich verdammt hat. Stattdessen frage ich mich was die schamlose weltliche Arena sein soll. Inwiefern schamlos? Weil in der Betrachtung von Transmenschen nicht die Zurückhaltung und Scham gebräuchlich ist, die Cismenschen gegenüber aufgebracht wurde? Weil Cismenschen Transmenschen gegenüber taktlos, respektlos, distanzlos sind? Weil sie in ihrer Privatsphäre rumstochern, als seien sie eine Gewebeprobe, deren Anomalien sich durch genügend Auseinandernahme veroffensichtlichen würden? Aber dann sind doch die Menschen schamlos, nicht die Arena. Und ich muss es mir zudem auch noch herleiten, komplett abgelenkt noch dazu von der weltlichen Arena, bei der ich noch nicht mal herleiten kann, was damit gemeint ist. Also schätzungsweise der Kampfplatz Gesellschaft, aber vielleicht eben auch nicht.

Tötichtblind gefällt mir. Einerseits, weil es eine schöne Wortmelodie hat und irgendwas in meinem Kopf drauf anspringt. Andererseits habe ich das Gefühl, dass die Überlappung zwischen den beiden Worten groß genug ist, um eines wegzulassen. Und dann wiederum ist mir töricht auch zu schwach, denn es bedeutet ja eigentlich närrisch und das Volk ist ja nicht närrisch, es ist grausam und empathiefrei. Das ist ja deutlich schlimmer als so eine einfache Narretei.

Zitat:
wandte ich meinen trostsuchenden Blick zurück zu meinem inneren Bach
und dem schützenden Röhricht davor und sandte dir früher Geliebter
hoffendflehende Liebesschwüre, wo immer du seist.

So, hier erfahren wir, dass der vorhin angesprochene Bach und das Röhricht mehr innere Rückzugsorte waren und weder ein realer Cruising-Ort noch eine anatomische Metapher. Mehr interne Konsequenz wäre schöner gewesen, denn so muss ich mich fragen: Wie hat das Lyrische Du im gedanklichen Hain des Lyrischen Ichs sein Stahlzepter dem gehörnten Reh durchs Blatt gestoßen?

Außerdem: wie sendet das Lyrische Ich hoffendflehende (wieder so ein sich partiell auslöschendes Doppeladjektiv) Liebesschwüre an den früheren Geliebten (um den Kommata fehlen; also "sandte dir, früher Geliebter, hoffendflehende" oder eigentlich "früherer Geliebter", weil sonst ist es ja ein früher statt eines späten Geliebten), wenn das Lyrische ich doch gar nicht weiß, wo das Lyrische Du ist.

Zitat:
In ewigwährender Liebe, ungeachtet des unentschlüsselbaren Todes.

Die ewigwährende Liebe nehme ich jetzt mal hin, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie viel Liebe in so einer Hainbegegnung tatsächlich erwachsen kann. Andererseits war das vielleicht keine einmalige Sache (auch wenn das eher so als anders klingt). Und Liebe lässt sich ja ebenso wenig erzwingen wie das Ende von Liebe, insofern kann sich das Lyrische ich vielleicht das Ausmaß der Liebe nicht aussuchen.

Ganz unentschlüsselbar ist mir aber der unentschlüsselbare Tod. Ich mag noch nicht mal drüber spekulieren, was das meinen könnte, weil ich noch nicht mal eine Idee habe.

Dann noch zum Titel: Ein Nachruf wird ja eher auf die Person gehalten, die verstorben ist, nicht auf die Person, die hinterbleibt. Und auch hier: wahrscheinlich eher früheren als frühen Geliebten.

----

Insgesamt klingt das jetzt wahrscheinlich so, als fände ich das Ganze irgendwie doof oder schlecht. Dem ist nicht so. Dass ich mich ja nicht nur kleinlich mit den Adjektiven aufgehalten habe, sondern auch viele Anknüpfungspunkte für andere Gedanken gefunden habe, zeigt ja, dass da ein vielschichtiger Text unter all der Verschleierung vorhanden ist. Allerdings ist mir das so sehr von Adjektiven und historisierendem Pathos verstellt, dass ich mich als Leser nicht besonders anstrengen muss, eine emotionale Distanz zu dem Schmerz des Lyrischen Ichs herzustellen. Das will aber ein Gedicht ja eher nicht. Ein Gedicht will doch sein wie eine nadeldünne Klinge, die anfangs nicht zu spüren ist, wenn sie die Haut durchdringt, doch dann, sobald sie kritische Gefäße oder gar Organe trifft, einen feuerheißen, nicht zu ignorierenden Schmerz auslöst.
Für mich liest sich der Text so, als hättest Du, Hera, Angst davor, den Schmerz zu deutlich, zu ehrlich, zu unverblümt darzustellen. Vielleicht unterstelle ich dir da natürlich was falsches, dann bitte ich da um Nachsicht. Vielleicht dichte ich dir eine Erfahrung an, die du gar nicht gemacht hast. Aber wenn ich die homophobe Ablehnung, die ich als "nur" schwuler Mann erfahren habe, extrapoliere auf die Ebene, die Transmenschen erleben dürften, dann erwarte ich hier mehr Schmerz, mehr Wut, mehr Direktheit; gerade wenn ich die Freiheit hätte, meine Sicht der Dinge und der Welt darzustellen.

Und natürlich will ich dich jetzt nicht ermutigen, ein Trauma auszugraben, das du vielleicht gar nicht hast oder wahrnimmst; erst recht nicht soll es so klingen, als wollte ich voyeurisierend deine Erfahrungen austapeziert haben. Ich nehme einfach nur die Fülle an Adjektiven als eine Form der Selbstdistanzierung vom Beschriebenen war, was mich als Leser des Textes wiederum vom Text distanziert und das finde ich schade, weil ich glaube, dass dadurch Potential verloren geht.

Ich danke dir, dass du diesen Text eingestellt hast, denn Texte, die sich nicht mit einer cis-hetero-Realität beschäftigen, sind dann doch eher selten. Hoffentlich hat meine Beschäftigung mit dem Text nicht dazu geführt, dass es der letzte bleibt.
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Hera Klit
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 61
Beiträge: 447



Beitrag27.12.2021 20:49
Hallo Anderswolf,
von Hera Klit
pdf-Datei Antworten mit Zitat

vielen Dank für die wortgewaltige Kritik an meinem kleinen Gedicht.


Ausgangspunkt und Inspiration zu meinem Gedicht war Hölderlins heilignüchtern". Hier sind Gegensätze in ein Wort gestellt und damit spielte ich vielfach in diesem Text. In dem Moment weiß ein Hirn gewöhnlich nicht mehr was es denken soll und das führt zu so schönen Aussetzern.
Es ging mir darum, das Pathos Hölderlinscher Hymnen noch zu übertreffen.
Ich wollte eine Sprachbombe schaffen, einfach weil ich Lust dazu hatte.

Ich mache auch ganz andere Gedichte, manchmal auch kleine unscheinbare wie dieses:

Dahingerauscht

Der Frühling mit seinen
Knospen und seinem Gras,
dahingerauscht wie
die Blüten des Sommers.

Der Herbst spiegelt sich
in der Stirne und
verweilt noch einen
Augenblick,
bis der Winter droht.


Ich bin da durchaus nicht auf einen Stil festgelegt.
Ich treibe in Seenot im Bermudadreieck zwischen Benn, Hölderlin und Bukowski. Aus Sicht des 3. Geschlechtes schreibe ich allerdings oft und das aus eigener Betroffenheit.

Kurz:

Ein Reiher ist und bleibt ein Raubvogel.

Heiliger Hain ist auch wieder Hölderlin.

Blatt des Bocks, weil ein guter Jäger ins Blatt trifft, um zu töten.
Tod als Sinnbild des Orgasmus.

Die Kreuzigung ist einen Voraussetzung der Auferstehung.
(Ich hatte Lust viel christliche Symbolik zu verzerren)

Die Folgen sind unahnbar, weil der Protagonist noch sehr jung war (vielleicht zu jung!), um zu ahnen, dass ihn dies verweiblichen würde. Er wusste nicht so recht wie ihm geschah, er wurde praktisch verführt. Fast ein Verbrechen?!


"Wie entflammen Gletscherwände", das ist schwer zu denken, gell. So soll es auch sein, ganz bewusst gesetzt.


"Doch du strebtest heim zur Pflicht des Tags, zu Weib und Kind" Es gibt bisexuelle Männer die den vollzogenen Sex mit einer Transe nachher als Unfall werten und in ihr Leben zurückwollen.


"in Grabeskälte zurück," Verlassen geworden zu sein, ist oft ein Gefühl als sei man schon tot.

Das Leben einer Transe ist tatsächlich ein Leben auf Messers Schneide.

Die Arena stellt alles zur Schau und ist deshalb schamlos, in gewisser Weise.


Die Erinnerung versetzt ihn zurück, an den realen Ort am Bach, das kommt bei mir oft vor, im Rückblick. Das Geschehen war real, ist aber jetzt ein Rückzugsort der Seele.

Früher Geliebter bedeutet, er war ganz jung, es war früh in seinem Leben.

Also für mich, ist der Tod unentschlüsselbar, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich glaube die Menschheit hat den Sinn des Todes noch nicht wirklich erkannt und was danach sein wird, weiß wohl auch keiner so genau.

Also wie gesagt, es ging mir darum, Hölderlins hymnisches Pathos weit zu übertreffen und mit doppeldeutigen Adjektiven wie "heilignüchtern" nur so um mich zu werfen, einfach weil es mir Freude bereitete. Es gibt keine Regel, die es nicht wert ist, einmal gebrochen zu werden.

Entschuldige, wenn ich hier nur kurz antworte. Grundsätzlich freue ich mich über deine Kritik und bedanke mich dafür.

LG von der heilignüchternen Hera
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag28.12.2021 11:33
Re: Hallo Anderswolf,
von anderswolf
Antworten mit Zitat

Hera Klit hat Folgendes geschrieben:
Ausgangspunkt und Inspiration zu meinem Gedicht war Hölderlins heilignüchtern". Hier sind Gegensätze in ein Wort gestellt und damit spielte ich vielfach in diesem Text. In dem Moment weiß ein Hirn gewöhnlich nicht mehr was es denken soll und das führt zu so schönen Aussetzern.
Es ging mir darum, das Pathos Hölderlinscher Hymnen noch zu übertreffen.
Ich wollte eine Sprachbombe schaffen, einfach weil ich Lust dazu hatte.


Da hätte heilignüchtern wahrscheinlich auch einen Schlüsselreiz bei mir setzen können, mich an Hölderlin zu erinnern, dann hätte ich vieles in deinem Gedicht wahrscheinlich anders gelesen und anders verstanden. Danke für die Aufklärung hier und auch für die erläuternden Anmerkungen später.

Dass das Gehirn, wenn es einmal inspiriert ist, sich nicht bremsen lässt, kenne ich, kann ich nachvollziehen. Und dass dann das Pathos extra pathetisch wird, ist dann auch klar. Insofern: Sprachbombe, in der Tat!

Danke fürs Teilen!
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