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Derufin Denthor Heller
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 46
Beiträge: 21
Wohnort: Regensburg


Beitrag04.12.2021 17:36
Einflüsse auf den eigenen Stil
von Derufin Denthor Heller
Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn es aber doch schon mal interessant anfängt (und vielleicht sogar interessant weitergeht), kann man doch auch heute noch so schreiben - weil es einem so gefällt und dann sicherlich auch manch anderem.


Hallo nebenfluss und PaulaSam,

ich möchte mich euch hier unbedingt anschließen. Schreibregeln und aktuelle Trends kann man gerne auch mal ignorieren. Sonst würde ja auch keine Entwicklung in der Literatur stattfinden. Das wäre sehr schade.
Der Spruch "Früher war alles besser" ist zwar ein wenig abgedroschen und sicher nicht uneingeschränkt korrekt. Aber es dürfte auch klar sein, dass sicher nicht jedes Buch aus den Vorjahren schlecht geschrieben war.

Ich bin noch ein Neuling, doch ich habe mal gehört, dass der eigene Schreibstil schon in recht jungen Jahren gebildet wird. Natürlich lässt er sich durch Schreibhandwerk und Erfahrung weiter verbessern.

Ist es möglich, dass der eigene Schreibstil durch den Konsum von Literatur in den, sagen wir mal ersten 25 Lebensjahren beeinflusst wird?

Ganz allgemein, um auf das Thema zurückzukommen, gehöre ich zu den Schreiberlingen, die mit sehr langen Pausen schreiben. Bisher habe ich eine regelmäßige Schreibzeit nicht hinbekommen. Ich kann mir vorstellen, dass das große Vorteile hat. Der bereits angesprochene Abstand zum Text hat mir aber auch schon oft geholfen.
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Schalmali
Wortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Rügen


Beitrag04.12.2021 19:56

von Schalmali
Antworten mit Zitat

Kann ich mir durchaus gut vorstellen... heutzutage wird alles in Schubladen gepackt, so dass immer mehr eingegrenzt wird was das eine richtige ist. Beim Schreiben scheint da "noch" Spielraum.

Ich lese gerade "Freie Geister" von Ursula K. Le Guin, weil ich mal sehen wollte wie sich manch Science-Fiction Roman so lesen mag. Eindeutig ist da noch genug Infodump. Manchmal wirkt es für mich etwas hölzern/schwerer verständlich, mag aber natürlich an der schönen Aufschrift "neu übersetzt" liegen *skeptisch guck* Noch ist es aber lesenswert und mal gucken wo es hinführt.

Tolkien ist wohl ein Buch bei dem zwar die Geschichte interessierte (zugegeben ich hab es erst nach den ersten zwei Filmen angerührt) aber mich persönlich die elend langen Beschreibungen nervten. Ich glaub da kommt das zutage was in manch Ratgeber steht, im Sinne von: "Jeder kann sich ein Wiese vorstellen" mäßiges. Allerdings sind gerade solche Beschreibungssachen wohl sehr geschmacksbedingt. Die einen scheinen es zu lieben, wenn alles möglich genau da steht, die anderen - wie ich - reicht es wenn da ein Hauch ist, der zur Vorstellung anregt, oder nur eine grobe Beschreibung und ich mir den Rest "zurechtdenken" kann.


Zitat:
...statt in-medias-res...


Ich fürchte da hört mein Begriffsverständnis auf. Infodump sagt mir durch den Ratgeber bereits was aber was ist das?


Zitat:
Ist es möglich, dass der eigene Schreibstil durch den Konsum von Literatur in den, sagen wir mal ersten 25 Lebensjahren beeinflusst wird?


Da ich aktiv Rollenspiel im Textformat über MMORPG betreibe, kann ich dir da - auch ohne ein veröffentlichter Autor zu sein - sagen dass der Schreibstil sich auch auf jeden Fall noch weiter ändert. Ich spiele jetzt seit über einer Dekade dieses "Improvisationstheater" (wie manche Rollenspiel umschreiben) oder eben auch "Mitmachgeschichte", und die Verhältnisse von Rollenspielern die Anfangen und wie das Jahre später aussehen mag, sind vom Alter her zwar etwas unterschiedlich aber dennoch defintiv vorhanden, dass sich da was tut. Und dabei gibte es so viele Stile und Arten "wie man spielt" wie Sand am Meer, genauso was man tun und lassen sollte.

Bezüglich des Liegen lassens: Ich bezweifle gar nicht dass es auch Vorteile hat. So wächst man quasi mit seiner Geschichte. Das dumme ist aber wenn man dann nicht jedes Mal auch ein gutes Stück voranschreitet - so mein Gefühl - kommt man dazu sich in die Geschichte wieder einzulesen, aber wenn man sie schon X Mal gesehen hat, ist der Blick vielleicht auch nicht mehr "gänzlich" neutral. Entweder fällt einem jedes I-Tüpfelchen auf, das nicht stimmt, oder man überfliegt es weil "gähn" schon X Mal gelesen und kommt selbst dadurch gar nicht so sehr rein weil es einen vielleicht gar schon nervt!

Für mich war die Motivation durch den Schreibratgeber ein Anstoß der nicht lange wehrte und dann musste ich ziemlich aktiv und bewusst ran. Das ist auch ein wenig anstrengend. Also ich denke wenn man z.B Mal einen Monat Pause macht weil das Leben einen zu sehr einnimmt, sicher, wieso nicht, aber zu lange liegen lassen... kann scheinbar auch sehr sehr beschwerlich werden Laughing


_________________
"Wenn die Winde des Wandels wehen, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." ~ Chinesisches Sprichwort
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag05.12.2021 12:07

von PaulaSam
Antworten mit Zitat

Schalmali, in Google steht:
"In medias res, auch medias in res, ist eine lateinische Phrase und bedeutet „mitten in die Dinge“. ... So heißt es auch heute noch in der Literaturwissenschaft „der Erzähler geht in medias res“. Im übertragenen Sinne steht die Phrase dafür, ein Problem oder eine Sache zügig anzugehen."

Zitat:
Ist es möglich, dass der eigene Schreibstil durch den Konsum von Literatur in den, sagen wir mal ersten 25 Lebensjahren beeinflusst wird?

Ja und nein. Der eigene Schreibstil ist immer ein Puzzle das sich aus Elementen anderer Schreibstile zusammensetzt, wobei mit Schreibstil nicht zwingend ausschließlich geschriebener Text gemeint sein muss. Auch verbale Sprache formt den Schreibstil, da dieser auch Ausdrucksweise und Sprachschatz beinhaltet.

Aber natürlich formt sich der Schreibstil in geschriebenen Texten am besten, wenn er auch aus möglichst vielen Puzzleteilen anderer literarischer Werke besteht. Viel Lesen hilft also tatsächlich viel. Vor allem viel bewusstes Lesen hinsichtlich von Sprache und Techniken, was zumindest etwas Grundwissen in Schreibtechnik voraussetzt. Doch auch "unbewusstes" Lesen formt den eigenen Stil, einfach weil sich eigene Sprache intuitiv anpasst.

Hiermit wird auch klar, warum das einfache Ignorieren von Schreibregeln und Trends zwar die Entwicklung in der Literatur vorantreibt, aber nur bewusst, also mit Wissen um Folgen und Wirkung, auch eine gezielte Weiterentwicklung erreicht werden kann, wenn man nicht auf "ein Blindes Huhn findet auch mal ein Korn" bauen will. Ein Autor sollte demnach bestenfalls ganz genau sagen können, warum er diese oder jene Regel bricht. Dafür ist wiederum ein fundiertes Wissen über diese unabdingbar.

Fazit: Viel lesen, viel lernen und viel schreiben sind die besten Voraussetzungen für einen gut gereiften Schreibstil. Und das fortwährend und nicht nur die ersten 25 Jahre des Lebens. Wink

LG Sam
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