Kohleabbau

[gold]

Hallo,

kennt sich jemand von euch mit Kohleabbau aus?

[Maunzilla]

Rudimentär. In meinem Fachbreich beschäftigt man sich eher mit der Entstehung von Kohle als mit den technischen Belangen ihres Abbaus.

[gold]

Ich hätte gerne gewusst, wie die Transporträder, die man in den Türmen sieht, funktionieren.

[Michel]

Meinst Du die Fördertürme im Tiefenbergbau?

Meines Wissens sind das nur Umlenkrollen. Das Maschinenhaus steht neben dem Förderturm und bewegt das Seil, an dem beide Aufzüge hängen. Soweit ich weiß, ist das ein korrespondierendes System: Fährt der eine runter, kommt der andere rauf. Die Aufzüge haben mehrere Stockwerke, um mehr Menschen und Material durch den engen Schacht transportieren zu können.

[gold]

wow, Michel, war das dein früherer Job?

[Maunzilla]

Früher wurden damit die schweren Loren mit der Kohle, bzw. dem Abraum nach oben befördert. Wie schon erwähnt, befinden sich die Antriebsmotoren und die gewaltigen Kabeltrommeln für die Aufzüge in einem Nebengebäude (früher waren das Dampfmaschinen.) Heute wird die Kohle nicht mehr mit den Aufzügen, sondern mit einem kontinuierlichen Fördersystem nach oben gebracht, weil auch die Kohle vor Ort mit Maschinen abgefräst wird. Dank der Maschinen braucht man heute nicht mehr viele Arbeitskräfte.
Aber zu meiner Zeit wurde da noch mit Spitzhacken und pneumatischen Bohrhämmern die Kohle abgeschlagen, in Loren geschaufelt und zum Fahrstuhl geschoben. Noch früher benutzte man kleine Ponies und Kinder, damit man die Gänge nicht so hoch auszuhauen brauchte. Die ersten elektrischen Eisenbahnen wurden übrigens von der Fa. Siemens in den 1870er Jahren für Bergwerke gebaut, weil man dort unten kein Feuer und keine Dampfmaschinen einsetzen konnte. Und weil durch das in den 60ern entdeckte Dynamit auf einmal viel größere Mengen an Gestein und Kohle auf einmal abgebaut werden konnte.

[gold]

Mann, ich bin platt ob euer Wissen. Danke, danke, danke!!!

[Michel]

Falls Du mal nach Bochum kommst: Da gibt es ein ganz hervorragendes Lehr-Bergwerg. Liegt gerade mal 15m unter der Oberfläche, aber da findest Du von der Spitzhacke bis zur Schrämwalze und hydraulischen Deckenschilden alles, inclusive der Vorführung eines pneumatischen Meißels. Und meine Fresse, war der laut …

[gold]

das von Herbert Grönemeyer viel gepriesene Bochum