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50 Ausländerfeinde


 
 
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Zettel
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Beiträge: 87



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Beitrag05.10.2021 13:28
50 Ausländerfeinde
von Zettel
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50 Ausländerfeinde

Für Klaus sind das alles Kanacken. Franz will keine Moscheen. Jörg weiß, was man müsste. Alex braucht Geld. Anton hat schon mal einen gesehen. Else fürchtet sich vor den Bärten. Karl meint, dass die Politik Schuld hat. Für Eberhard müssten die alle. Herbert würde es selber machen. Ingrid traut sich abends nicht mehr. Hilde traut sich tagsüber nicht mehr. Ferdi ist Wutbürger. Volker ist das Volk. Mario macht da keinen Unterschied. Wenn es nach Manfred ginge. Anni sieht sogar in der Schule. Emma jeden Tag vorm Supermarkt. Eugen hat gar keinen Bock mehr aufs Amt. Sogar bei Kevin in der Mannschaft. Gerda hat schon ganz junge beobachtet. Und wenn Friedrich dafür in den Knast ginge. Früher war für Peter alles besser. Für Siggi haben die Glatzen doch recht. Walter hätte nie geglaubt. Günther hat es schon immer gewusst. Sieglinde will mehr Geld. Alfred würde keinen mehr. Theo schiebt voll den Hass. Ursel steigt nicht mehr in die Tram. Und dann würde Hermann auf alle Fälle. Bertram geht auf jede Demo. Für Zelko ist das was ganz anderes. Andreas will sich Deutschland zurückholen. Heiner würde gleich an der Grenze. Jupp reicht die Stütze nicht. Sonja wird doch noch sagen dürfen. Albert bräuchte keine Polizei.  Aber ihr frisches Obst findet Christoph gut. Markus ist kein Nazi. Hans gibt doch nur zu bedenken. Rudi muss hartzen.  Bei Wolfgang gibt es kein Vertun. Silke scheißt aufs Grundgesetz. Heinrich wird von der Presse belogen. Edgar will das Abendland retten. Elke würde nie mehr einen heiraten. Egon ist arbeitslos. Wulle geht sie klatschen. Frank ist doch auch nur ein Mensch. Otto hat eigentlich gar nichts gegen die.

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Gast







Beitrag05.10.2021 13:55
Re: 50 Ausländerfeinde
von Gast
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Hallo Zettel,

finde ich gut, diese kommentarlose Aneinanderreihung ressentimentgeladener Rumpf- und Dumpfsätze. Daumen hoch

Zwei inhaltliche Punkte:  Du erweckst für mich ein wenig den Eindruck, als sei die Ausländerfeindlichkeit nur ein Problem einer gewissen Schicht.
Ich habe die Stellen unten mal fett markiert. Ich habe diese Sätze auch schon in durchaus gutbürgerlichen Kreisen vernommen.
Zweitens würde ich einen anderen, weniger direkt den Inhalt vorwegnehmenden Titel wählen. Geschmacksache.

LG
DLurie   

Zettel hat Folgendes geschrieben:
50 Ausländerfeinde

Für Klaus sind das alles Kanacken. Franz will keine Moscheen. Jörg weiß, was man müsste. Alex braucht Geld. Anton hat schon mal einen gesehen. Else fürchtet sich vor den Bärten. Karl meint, dass die Politik Schuld hat. Für Eberhard müssten die alle. Herbert würde es selber machen. Ingrid traut sich abends nicht mehr. Hilde traut sich tagsüber nicht mehr. Ferdi ist Wutbürger. Volker ist das Volk. Mario macht da keinen Unterschied. Wenn es nach Manfred ginge. Anni sieht sogar in der Schule. Emma jeden Tag vorm Supermarkt. Eugen hat gar keinen Bock mehr aufs Amt. Sogar bei Kevin in der Mannschaft. Gerda hat schon ganz junge beobachtet. Und wenn Friedrich dafür in den Knast ginge. Früher war für Peter alles besser. Für Siggi haben die Glatzen doch recht. Walter hätte nie geglaubt. Günther hat es schon immer gewusst. Sieglinde will mehr Geld. Alfred würde keinen mehr. Theo schiebt voll den Hass. Ursel steigt nicht mehr in die Tram. Und dann würde Hermann auf alle Fälle. Bertram geht auf jede Demo. Für Zelko ist das was ganz anderes. Andreas will sich Deutschland zurückholen. Heiner würde gleich an der Grenze. Jupp reicht die Stütze nicht. Sonja wird doch noch sagen dürfen. Albert bräuchte keine Polizei.  Aber ihr frisches Obst findet Christoph gut. Markus ist kein Nazi. Hans gibt doch nur zu bedenken. Rudi muss hartzen Bei Wolfgang gibt es kein Vertun. Silke scheißt aufs Grundgesetz. Heinrich wird von der Presse belogen. Edgar will das Abendland retten. Elke würde nie mehr einen heiraten. Egon ist arbeitslos. Wulle geht sie klatschen. Frank ist doch auch nur ein Mensch. Otto hat eigentlich gar nichts gegen die.
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Zettel
Geschlecht:männlichWortedrechsler
Z


Beiträge: 87



Z
Beitrag05.10.2021 14:33

von Zettel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank, DLurie, für Deine Anmerkungen! Es war nicht meine Intention, auf eine bestimmte Schicht abzuheben, aber auch die Angst, zu kurz zukommen beim vermeintlichen Verteilungskampf, spielt gewiss eine Rolle bei Fremdenfeindlichkeit. Insofern halte ich diese Statements nicht für überrepräsentiert. Aber Du hast völlig recht: Vorurteile und Ressentiments sind leider in allen gesellschaftlichen Gruppen vorhanden.
Den Titel habe ich bewusst gewählt. Er soll ja ins Auge springen, so wie der ganze Text ja provozieren soll. Aber es stimmt, natürlich ist damit auch gleich die Katze aus dem Sack.
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag05.10.2021 15:25
Re: 50 Ausländerfeinde
von anderswolf
Antworten mit Zitat

Zettel hat Folgendes geschrieben:
50 Ausländerfeinde

Für Klaus sind das alles Kanacken. Franz will keine Moscheen. Jörg weiß, was man müsste. Alex braucht Geld. Anton hat schon mal einen gesehen. Else fürchtet sich vor den Bärten. Karl meint, dass die Politik Schuld hat. Für Eberhard müssten die alle. Herbert würde es selber machen. Ingrid traut sich abends nicht mehr. Hilde traut sich tagsüber nicht mehr. Ferdi ist Wutbürger. Volker ist das Volk. Mario macht da keinen Unterschied. Wenn es nach Manfred ginge. Anni sieht sogar in der Schule. Emma jeden Tag vorm Supermarkt. Eugen hat gar keinen Bock mehr aufs Amt. Sogar bei Kevin in der Mannschaft. Gerda hat schon ganz junge beobachtet. Und wenn Friedrich dafür in den Knast ginge. Früher war für Peter alles besser. Für Siggi haben die Glatzen doch recht. Walter hätte nie geglaubt. Günther hat es schon immer gewusst. Sieglinde will mehr Geld. Alfred würde keinen mehr. Theo schiebt voll den Hass. Ursel steigt nicht mehr in die Tram. Und dann würde Hermann auf alle Fälle. Bertram geht auf jede Demo. Für Zelko ist das was ganz anderes. Andreas will sich Deutschland zurückholen. Heiner würde gleich an der Grenze. Jupp reicht die Stütze nicht. Sonja wird doch noch sagen dürfen. Albert bräuchte keine Polizei.  Aber ihr frisches Obst findet Christoph gut. Markus ist kein Nazi. Hans gibt doch nur zu bedenken. Rudi muss hartzen.  Bei Wolfgang gibt es kein Vertun. Silke scheißt aufs Grundgesetz. Heinrich wird von der Presse belogen. Edgar will das Abendland retten. Elke würde nie mehr einen heiraten. Egon ist arbeitslos. Wulle geht sie klatschen. Frank ist doch auch nur ein Mensch. Otto hat eigentlich gar nichts gegen die.


Gute Grundidee, überwiegend gute Beispiele, manchmal klingen sie arg ähnlich. Die Prekariatszitate, die DLurie angebracht hat, stehen beispielhaft dafür. Den Gedanken, dass im gutbürgerlichen Spektrum auch Sachen zu hören sind wie "Dafür zahle ich keine Steuern" oder "Die wollen doch nur unser Geld" oder "Wir sind nicht das Weltsozialamt", die definitiv nicht weniger fremdenfeindlich sind, aber nicht von unbedingt armen Menschen kommen.

Was ich gefettet habe sind Sätze, die mir zu unkonkret wären. Ja, manchmal sprechen Xenophobe auch mehr in Ellipsen als in ganzen Sätzen, aber die eine oder andere Auslassung hier ist vielleicht etwas zu allgemein.

Was ich kursiviert habe, sind Sätze, die mir nicht als fremdenfeindlich auffallen würden. Bei Mario klingt es so, als würde er entweder keinen Unterschied machen zwischen der einen oder anderen Sorte Ausländer oder aber zwischen Aus- und Inländern. Bei Zelko und Frank geht es mir ähnlich: zu offen in der Interpretation.

Ist es außerdem Absicht, dass der zweite Name Franz und der vorletzte Frank ist?

Ansonsten würde ich den Titel auch ändern, da er eine Einordnung der Sätze forciert, bevor auch nur ein Satz gelesen ist. Da spricht mir zu sehr der Autor und zu wenig der Text. Spannender fände ich es, unvoreingenommen an den Text rangehen zu können und dann wie in einer Eskalationsspirale immer tiefer in den menschlichen Abgrund steigen zu können und dann vielleicht tatsächlich mit dem vermeintlich harmlosen Otto-Satz zu enden.
Einen Vorschlag habe ich für den Titel aber nicht. Außer vielleicht sowas wie "Menschen und Sätze, die sie sagen".
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2343
Wohnort: Annaburg


Beitrag05.10.2021 15:28

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Wie schon gesagt, die Überschrift nimmt zuviel vorweg.
Vielleicht "50 gute Gründe"?


_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Zettel
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Beiträge: 87



Z
Beitrag05.10.2021 15:55

von Zettel
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Hallo, Anderswolf,

Deine Zitate von "Gutbürgerlichen" passen sicher in den Kontext.

Manche Aussagen habe ich offen gelassen (zu unkonkret?), in der Hoffnung, dass ein Leser bemerkt, in welchem Kreis von Sprechern er sich befindet und zu den offenen Statements eigene Ergänzungen assoziiert; war vielleicht etwas zu ambitioniert.

Ja, der Titel ist schon plakativ, aber bei eher indifferenten Aussagen wie von Mario oder Frank dienlich bei der Einordnung, wie es gemeint sein soll; der Ausländerfeind Mario würde beispielsweise keine Aussage treffen im Sinne von "Für mich sind alle Menschen gleich".

Jede Anmerkung ist auch eine Anregung. Ich finde das spannend hier!
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Zettel
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Beiträge: 87



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Beitrag05.10.2021 16:04

von Zettel
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Anlass für den Text waren seinerzeit die Berichte über PEGIDA-Demonstrationen. Ich habe mir gerade überlegt, den Titel daran anzulehnen, z. B. "Die sind das Volk". Wie wäre diese Option?
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Gast







Beitrag05.10.2021 16:33

von Gast
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Fifty shades of brown?

Spaß beiseite. Von den drei Vorschlägen finde ich 50 gute Gründe am besten. Aber Die sind das Volk finde ich auch besser als 50 Ausländerfeinde   

LG
DLurie
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Gast







Beitrag05.10.2021 16:41

von Gast
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Zitat:
Fifty shades of brown?

Spaß beiseite. Von den drei Vorschlägen finde ich 50 gute Gründe am besten. Aber Die sind das Volk finde ich auch besser als 50 Ausländerfeinde   

LG
DLurie


Wieso gute Gründe? Sollten es nicht eher 50 Gründe sein?
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2343
Wohnort: Annaburg


Beitrag05.10.2021 16:43

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Kennst du nicht "100 gute Gründe"? Das wird damit persifliert.

_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Gast







Beitrag05.10.2021 16:47

von Gast
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Zitat:
Zitat:
Fifty shades of brown?

Spaß beiseite. Von den drei Vorschlägen finde ich 50 gute Gründe am besten. Aber Die sind das Volk finde ich auch besser als 50 Ausländerfeinde   

LG
DLurie


Wieso gute Gründe? Sollten es nicht eher 50 Gründe sein?


Dass das gut im Titel nur ironisch gemeint sein kann, erschließt sich mir eigentlich unmittelbar beim Lesen der Sätze..
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Zettel
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Beiträge: 87



Z
Beitrag05.10.2021 16:50

von Zettel
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Kennst du nicht "100 gute Gründe"? Das wird damit persifliert.


Kenne ich nicht. "Meinst du "...gegen Atomkraft"? ist vielleicht zu subtil, wenn der Leser, wie ich, den Bezug nicht herstellen kann.

In jedem Fall beuge ich mich aber eurem eindeutigen Urteil, dass mein Titel nix ist; werde weiter hirnen.
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Gast







Beitrag05.10.2021 16:56

von Gast
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Wie wäre es mit der Frageform:  Sind die das Volk?  Aber wahrscheinlich wird damit auch schon zu viel gespoilert.

Viel Spaß beim hirnen.

LG
DLurie
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Gast







Beitrag05.10.2021 17:01

von Gast
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Kennst du nicht "100 gute Gründe"? Das wird damit persifliert.


Nein, sagt mir jetzt nichts, aber ich bin auch kein Partylöwe, was Popkultur angeht. Für diejenigen wie mich wären gute Gründe eher wertend, was mich dem Text gegenüber sofort defensiv einstellen würde. Damit müßte er schon sehr holzhammermäßig die gedachte Wertung außer Kraft setzen.
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2294
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag05.10.2021 17:22

von Pickman
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Wie schon gesagt, die Überschrift nimmt zuviel vorweg.
Vielleicht "50 gute Gründe"?


Passt.


_________________
Tempus fugit.
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gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4943
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DSFo-Sponsor


Beitrag05.10.2021 18:49

von gold
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Hallo Zettel,

mir gefällt "fifty shades of brown". Das finde ich so richtig knackig.
Die unkonkreten Formulierungen sind mir auch etwas zu knapp.
Ansonsten passt der Text für mich.

Liebe Grüße
gold

Edit: Mir ist gerade der Titel "fünfzig Braunschattierungen" eingefallen.


_________________
es sind die Krähen
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in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Gast







Beitrag05.10.2021 19:57

von Gast
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Das mit den Fifty shades of brown  war nicht ganz ernstgemeint.
  
Ich werfe nochmal ungefragt zwei Vorschläge in den Raum, inspiriert von Nietzsche, der gesagt hat die Seele des Menschen des Ressentiments schiele.

Vorschlag1: Wenn die Seele schielt
Passend fände ich auch:
Vorschlag2: Der scheele Blick   Aber das existiert wahrscheinlich schon.

Das wars dann aber von mir, versprochen.

LG
DLurie
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agto
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 64
Beiträge: 447
Wohnort: Utvik


Beitrag05.10.2021 21:04
Re: 50 Ausländerfeinde
von agto
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Hallo Zettel!

Den Text "Abgesang" war wohl schräger Humor. Ist es dieser Text auch?

Du hast ihn geschrieben, nachdem du "Berichte über PEGIDA-Demonstrationen" gelesen hast, vermutlich im SPIEGEL oder so.

PEGIDA steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" und ist laut Wikipedia "eine islam- und fremdenfeindliche,  völkische, rassistische und rechtsextreme Organisation". Das hört sich nicht nach Humor an.

Immerhin sind sie nicht gegen Schwule und Lesben, sind auch keine Corona-Leugner oder SUV-Fahrer.

Sind aber schon wieder Ossis. (PEGIDA wurde in Dresden gegründet.)

Die Ausländer. Ich bin ja selbst einer (in Norwegen). Werde aber nicht als Kanacke bezeichnet. Hat man mir ausdrücklich gesagt. Sondern ich bin Deutscher. Ich werde nicht als Ausländer gesehen, bin nur einer.

Mein Bruder hat mir erzählt, in Berlin regen sich seine türkischen Kollegen über die vielen Ausländer auf: "Früher haben wir die Arbeit gemacht, die die Deutschen nicht machen wollten und haben gut davon gelebt, aber jetzt machen diese Arbeiten die Ausländer, und wir gucken in die Röhre."

Diesen Aspekt solltest du aufnehmen.

Auch, daß auch qualifizierte Berufe betroffen sind. Also nicht nur die Trinker am Kiosk regen sich über Ausländer auf. Man studiert viele Jahre, freut sich, daß man endlich Geld verdienen kann, und dann kommt ein Kollege aus ..., übernimmt den Job und ist mit deutlich weniger Lohn zufrieden. Selbstverständlich riskiert er keine große Lippe, ansonsten bekommt er schnell vom Chef zu hören: wenn es dir hier nicht gefällt, kannst du zurück in deine Heimat.

Zettel, bist du an eine Auseinandersetzung interessiert oder kämpfst du gegen Ausländerfeinde?

Schwarz oder weiß, gut oder böse? So einfach ist es nicht. So einfach war es nie, außer in unserer Kinderzeit. Na ja, nicht in jeder Kinderzeit.

"Bei Wolfgang gibt es kein Vertun." – meinst du Verdun, die Schlacht um Verdun? Falls nicht: was meinst du mit "kein Vertun".

Mir ist dein Text politisch zu einseitig und verfehlt das Thema.

Vergleichbares könntest du auch über Corona- oder Klimawandel-Leugner oder Impfverweigerer oder "Bar-Geld ist Freiheit"-Aktivisten schreiben.

Ich könnte auch einzelne Aspekte deines Textes eingehen, aber ich glaube nicht, daß du ihn ernst meinst, sondern einseitige Argumente aneinanderreihst, um den Fokus vom Wesentlichen wegzulenken.

Am Text an sich ist mir nichts aufgefallen, was nicht stimmig wäre, allerdings nur von einer Seite. Aber, so vermute ich, das ist von dir gewollt.

Kann man selbstverständlich machen. Mir ist Ausgewogenheit lieber, insbesondere bei Themen mit extremen Positionen. Vermitteln statt spalten.


Zettel hat Folgendes geschrieben:
50 Ausländerfeinde

Für Klaus sind das alles Kanacken. Franz will keine Moscheen. Jörg weiß, was man müsste. Alex braucht Geld. Anton hat schon mal einen gesehen. Else fürchtet sich vor den Bärten. Karl meint, dass die Politik Schuld hat. Für Eberhard müssten die alle. Herbert würde es selber machen. Ingrid traut sich abends nicht mehr. Hilde traut sich tagsüber nicht mehr. Ferdi ist Wutbürger. Volker ist das Volk. Mario macht da keinen Unterschied. Wenn es nach Manfred ginge. Anni sieht sogar in der Schule. Emma jeden Tag vorm Supermarkt. Eugen hat gar keinen Bock mehr aufs Amt. Sogar bei Kevin in der Mannschaft. Gerda hat schon ganz junge beobachtet. Und wenn Friedrich dafür in den Knast ginge. Früher war für Peter alles besser. Für Siggi haben die Glatzen doch recht. Walter hätte nie geglaubt. Günther hat es schon immer gewusst. Sieglinde will mehr Geld. Alfred würde keinen mehr. Theo schiebt voll den Hass. Ursel steigt nicht mehr in die Tram. Und dann würde Hermann auf alle Fälle. Bertram geht auf jede Demo. Für Zelko ist das was ganz anderes. Andreas will sich Deutschland zurückholen. Heiner würde gleich an der Grenze. Jupp reicht die Stütze nicht. Sonja wird doch noch sagen dürfen. Albert bräuchte keine Polizei.  Aber ihr frisches Obst findet Christoph gut. Markus ist kein Nazi. Hans gibt doch nur zu bedenken. Rudi muss hartzen.  Bei Wolfgang gibt es kein Vertun. Silke scheißt aufs Grundgesetz. Heinrich wird von der Presse belogen. Edgar will das Abendland retten. Elke würde nie mehr einen heiraten. Egon ist arbeitslos. Wulle geht sie klatschen. Frank ist doch auch nur ein Mensch. Otto hat eigentlich gar nichts gegen die.
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wohe
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Beitrag05.10.2021 21:24

von wohe
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Hallo agto,

ich verstehe Deinen Kommentar nicht so ganz.
Zitat:
Diesen Aspekt solltest du aufnehmen
Nein, das sollte er nicht.
Es geht nicht um die Identifikation von Migranten oder deren Gefühl, sich durch noch später Hinzugekommene in ihrer Position bedrängt zu fühlen.
Es geht um die Stimmung einer bestimmten Menge von Menschen, die sich gegen die Anderen, die da oben, die von-meiner-Meinung-Abweichenden richtet. Differenzierung ist insofern unnötig.
Zitat:
Mir ist dein Text politisch zu einseitig und verfehlt das Thema
Einseitig? Er ist mit Sicherheit nicht als wissenschaftliche Abhandlung gemeint, sondern soll auf eine spezifische (und uns ungewohnte Art, also durchaus literarisch) (s)eine Meinung zu einem Thema formulieren.
Und das Thema trifft Zettel aber 100%ig.
Zitat:
um den Fokus vom Wesentlichen wegzulenken
Von was abzulenken? Was meinst Du damit?

MfG Wohe
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agto
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Wohnort: Utvik


Beitrag05.10.2021 22:31

von agto
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wohe hat Folgendes geschrieben:
Hallo agto,

ich verstehe Deinen Kommentar nicht so ganz.
Zitat:
Diesen Aspekt solltest du aufnehmen
Nein, das sollte er nicht.
Es geht nicht um die Identifikation von Migranten oder deren Gefühl, sich durch noch später Hinzugekommene in ihrer Position bedrängt zu fühlen.
Es geht um die Stimmung einer bestimmten Menge von Menschen, die sich gegen die Anderen, die da oben, die von-meiner-Meinung-Abweichenden richtet. Differenzierung ist insofern unnötig.
Zitat:
Mir ist dein Text politisch zu einseitig und verfehlt das Thema
Einseitig? Er ist mit Sicherheit nicht als wissenschaftliche Abhandlung gemeint, sondern soll auf eine spezifische (und uns ungewohnte Art, also durchaus literarisch) (s)eine Meinung zu einem Thema formulieren.
Und das Thema trifft Zettel aber 100%ig.
Zitat:
um den Fokus vom Wesentlichen wegzulenken
Von was abzulenken? Was meinst Du damit?

MfG Wohe


Hallo Woho!

Selbstverständlich kann Zettel jeder Thema bearbeiten, wie er will.

Die von ihm zitierten Ausländerfeinde sind doch meist keine, sondern werden, nicht nur von Zettel, als solche dargestellt.

Das Wesentliche ist, warum die Regierung (nicht nur die deutsche) so viele Ausländer ins Land holt, obwohl Millionen Landsleute ohne Arbeit sind oder trotz Vollzeit geradeso über die Runden kommen.

Und es ist niemand geholfen, wenn er seine Heimat verlassen muß.
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wohe
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Alter: 71
Beiträge: 639
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Beitrag06.10.2021 08:08

von wohe
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Also:

Zettels Traum ist natürlich ein politischer.
Sein Sinn besteht im Pointieren, was auf Grund der Überladung mit Beispielen als literarischem Mittel auch gelingt.
So weit, so gut
Ich denke aber, dass wir vermeiden sollten, jetzt hier im Feedback eine Diskussion über den politisch-gesellschaftlichen Hintergrund seines Textes zu starten. Das können wir ganz prima im OT-Bereich.
Insofern war meine Einlassung zwar ursprünglich auch nicht als Diskussionsverstärker gedacht, aber wohl eher ein Schuss in den Ofen --> sorry, bin auch nur ein Mensch (schade eigentlich).

MfG Wohe
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wohe
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Beitrag06.10.2021 08:09

von wohe
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Text! Text! Zettels Text - nicht Traum (freudscher Verschreiber).
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