Hänge in der Luft

[Clair de lune]

Hallo zusammen,
ich bin neu hier, und habe mich auch schon Vorgestellt

Schreibe gerade mein erstes Buch und hänge irgendwie in der Luft. Ich habe meinen ersten Hauptteil fertig geschrieben, und muss jetzt die Szene zum nächsten Hauptteil füllen.

Es kommt mir wie so ne Art Lückenfüller vor, wo man sich irgendwas aus den Fingern saugt, bis es endlich wieder weiter geht.

Kennt ihr das Problem auch? Und was habt ihr dagegen getan?

LG
Clair de lune

[Ralphie]

Ich habe ein * gesetzt.

[Clair de lune]

Hallo Ralphie,
das heißt du setzt * und schreibst später weiter?

LG
Clair

[Ralphie]

Nein, ich beende das Kapitel, setze ein * und fange ein neues Kapitel an.

 

[Taranisa]

Was meinst du mit 1. und 2. Hauptteil? "Normalerweise" hat eine Geschichte -gaaaanz kurz gefasst- Anfang (Alltag, Problem taucht auf), Mitte (Problem angehen, Lösungsversuche scheitern, Entwicklung...), Schluss (letzte Puzzlesteine erhalten, Endkampf, neuer Alltag).
Ohne genauere Informationen ist es schwer, konkret einen Rat zu geben.

[Sue Rovia]

Hm, ich war glaube ich öfter in einer ähnlichen Situation, als ich 'Vom Baumjungen' geschrieben habe.
Wenn ich das richtig verstehe, hast du mehrere Handlungsstränge/Konflikte/faszinierende Knoten in deiner Geschichte, die jetzt kreativ miteinander verknüpft werden sollen. Gleichzeitig kannst du - stand jetzt - gar nicht einschätzen, was zwischen diesen Knotenpunkten passieren muss, damit die Geschichte stringent ist?

Wenn das so ist, dann würde ich dir den Rat geben, denn du dir selbst gegeben hast: Setz einen Absatz (oder einen Stern oder was auch immer) und schreibe erstmal den nächsten 'Hauptteil' auf. Dann kannst du die beiden Teile nebeneinander legen und schauen, was dazwischen fehlt, oder ob da einfach nur ein Zeitsprung ist. Man kann auch sehr gute Geschichten mit Zeitsprüngen erzählen. Ich denk an Normal People.

[Pickman]

Hi Clair de lune,

brauchst Du die Szene überhaupt? Wenn Du sie streichen kannst, hast Du ein Problem weniger.

Selbst wenn Du sie brauchst, musst Du sie nicht jetzt schreiben.

Cheers

Pickman

[Clair de lune]

@ Sue
Ja ich habe zwei Hauptstränge also zwei Hauptpersonen, die im ersten Teil miteinander zu tun hatten, jetzt aber getrennte Wege gehen und später wieder zusammen kommen sollen.

@ Alle
Die (Person 2) ist auf der Flucht und gerät später in das nächste Abendteuer. Und (Person 1) plant ihre Hochzeit.
Bis zur Hochzeit (Person 1) und dem nächsten Abendteuer (Person2) vergehen einige Tage. Und diese muss ich füllen, was mit dem eigentlichen spannenden Teil der beiden nichts zu tun hat.

Wenn ich ein Buch lese, erlebe ich es selbst das ich merke, der Autor/Autorin musste irgendwas schreiben, damit sie zu diesen Teil hinkommt.

Ich muss dazu sagen das ich mein Buch nicht plane. Klar weiß ich worum es gehen soll, aber ich lasse es einfach laufen, und sehe wohin es führt. Was ich total spannend finde. Also kann ich nicht sagen, ich mache hier Pause, schreibe das nächste Kapitel und setze es dann zusammen.
Ich weiß ja nicht was als nächstes passiert, welchen Weg meine Hautperson wählt und so weiter.

Ich weiß das er Buch so zu schreiben vielleicht nicht gerade Sinnvoll ist, aber ich kann nichts planen. Dann fühle ich mich eingeengt und kann nicht atmen

[anuphti]

Und wenn Du einen Zeitsprung machst? Schick Person 2 in die geographische Richtung der Hochzeit und dann, tadaa, eine Woche später.

"Eine Woche später näherte sich Person 2 einem bunt geschmückten Gasthof, aus dem die fröhliche Musik einer großen Gesellschaft drang .... Person 1 schwebte in den Armen von Love interest gerade über die Tanzfläche, als Person 2 den Saal betrat ..."

Oder so ähnlich.

Ich kenne Dein Problem, aber wenn ich bewusst meine Lieblingsbücher lese dann sind da ganz oft Zeitsprünge wenn nichts von Belang passiert.

Liebe Grüße
Nuff

[Tetz]

Hallo Clair,

ist der erste Teil eine Art Prolog und die richtige Story geht im zweiten los oder ist einfach nur ein Zeitsprung dazwischen und vorher ist schon eine Menge passiert?

(Ich bin auch Pantser auch schreibe gerne drauslos, ohne zu plotten, bzw. mein geplotteter Plot verschwindet ganz schnell in der Versenkung.)

[Clair de lune]

Hi Tetz,
Nein das ist die richtige Story. Es geht quasi um zwei Figuren die ich gleichzeitig schreibe. Ich Switche also hin und her.

[Tetz]

Dann finde ich Anuphtis Vorschlag gut. Einfach ein paar Tage später direkt bei der Hochzeit reinspringen oder so. Also ganz kurz bevor es weitergeht.

[Clair de lune]

Eine gute Idee. Vielen Dank euch allen

[ausgefuchst]

Ich bin in meinem Buch auch mal gesprungen. Mit einem Halbsatz kann gut deutlich gemacht werden, dass Tage/Wochen/Monate vergangen sind. Schreibe auf keinen Fall etwas zum Lücken füllen, alles sollte von Bedeutung sein.

[MDK]

Hallo,

das sehe ich auch so; bevor man zu viel "Füllstoff" schreibt, der nicht relevant ist, einfach einen Zeitsprung machen und ihn z.B. durch eine kleine Rückblende ergänzen (Die letzten Tage waren angefüllt mit … / Die letzten Tage vergingen rasend schnell … etc.).

LG
Monika

[ell]

Was ja auch geht ist erstmal Platzhalter setzen oder halt doch kurzen Füllstoff schreiben, und dann später in der Überarbeitung nochmal schauen ob was wegmuss. Manchmal ist die Entscheidung aufschieben ganz praktisch.

[LaraMarieke]

Manchmal ist es auch okay, an dem weiter zu schreiben was Dir im Moment mehr Klarheit verschafft, und wenn es Lücken gibt, später darauf zurück zu kommen. Mir ist es schon passiert dass ich ein Problem erstmal einfach stehen lasse, und dann gehe ich eines Tages rennen und mir fällt die perfekte Lösung ein.