Soll die Welt

[AdaGro]

Soll die Welt doch untergehn!
Ich werd bei meinen Freunden stehn,
bei Wolf und Reh und Rabe.
Es sind die Liebsten, die ich habe.

Mein Freund, der Wolf, der heult,
das Rehlein aber scheut.
Allein der Rabe krächzt mir zu:
“Was willst Du bei den Menschen, DU?!

Sind dumm und frech und obendrein
wolln sie stets die Sieger sein.
Krieg auf Krieg im Handumdrehn,
soll ihre Welt doch untergehn.”

A.GRO

[Soleatus]

Hallo Adagro!

Liest sich gut. Der Verweis auf "Wolf und Reh und Rabe" wirkt erst einmal ein wenig willkürlich, der Leser kann hier nichts einordnen; aber ein Gedicht darf das sicher. Das "der heult" wirkt ein wenig erzwungen, was um so seltsamer wirkt, weil das Gedicht formal sonst ja recht frei ist?!

Gruß,

Soleatus

[AdaGro]

Vielen Dank.
Ich habe beim Wolf "der heult", genommen, weil Wölfe heulen, wenn sie verlassen werden, Familienmitglieder verlieren.
Das Gedicht ist angelehnt an Kiplings "Mogli" (Ausgabe von 1952).

AdaGro

[Soleatus]

Hallo Adagro!

Das habe ich nicht deutlich genug gemacht – es stört nicht das "heult", sondern das "der", was nur wegen des Versrhythmus eingeschoben wirkt; "Mein Freund, der Wolf, heult" liest sich erst einmal normal.

Gruß,

Soleatus