Citta i desidero ed belleza

[Ralfchen]

Citta i desidero ed belleza

Die Adelssteige behaftet mit Wildlachsklein. Schwarze Perlen von OOO-Malossol ketten sich zierklebrig an trockenen Pliniresten.

Eine Mieze umklammert besitzend chanellig zahlarmes Taschengehänge, veräugt liebestoll in ein straßengerandetes Luggagé de Louis V.. Hochhackiges gucciert sie schwankend zwischen Von zu Dort.

Aus der von Estée Lauders' Beyond Paradiese geschwängerten Stöhrwolke lugen – einander unsittlich betastend und herzend - die frisch geborene Putten des Morgens danach.

Schneeweiße Unschuldspudel suhlen sich kaviarrestgestrotzt in dunkelblau-samt-gepolsterten Acrylbehältnissen von Cartier.

Mildsanfte Frühlingswinde flatulieren hauchbesessen vorbei an den roten Lippen von überfressenen Transvestiten. Weiße Cala trauern unschuldsam aus den vergoldeten Gullies der Tränensaale, während bruchgetuschte Augen sich nach den Tränen der Nacht verdrehen.

Tief gerötete Erdbeeren mit Bazookahüten, küssen pastetisierte Fischreste. Unkeusches vermitteln sie und erinnern an heiß geschwollene Klitorien, die wie Kalamaries unter miezigen Labienvorhängen lauern.

Zegnaüberzogene Waschbrettöre reissen Fresslöcher umrandet von gebondeten Reisszähnen auf. Es grinst empfindlich. Poliertes Fingergenagel hämmert ungeduldig tönend auf silbernen Müllbekleidern.

Ich schäme mich verschlafen zu haben und lege meine Lippen um Einen der einsam herausbaumelt. Seine baldige Härte ist meine Absolution.

[Ralphie]

Was soll das sein?

[F.J.G.]

[Pickman]

Hi Ralfchen,

auf den ersten Blick (Wort für Wort habe ich den Text nicht gelesen) nicht schlecht, recht originell sogar. Natürlich habe ich auch was zu nörgeln.

Die Kenntnis der in der Überschrift verwendete Sprache kann meiner Ansicht nach auch bei einer gebildeten Leserschaft nicht erwartet werden. Auf jeden Fall geht das hier über mein Speisekarten-Italienisch hinaus.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du daraus nicht besser ein Stück Lyrik machen solltest.

Den letzten Absatz würde ich streichen und den Rest für sich stehen lassen. Einen Text als Trauminhalt aufzulösen halte ich stets für die zweitbeste Option.

Bevor ich's vergesse: Orthographie!

Philososphischen Gehalt habe ich keinen finden können. Aber das ist bei vielen als philosophisch markierten Texten im Forum so.

Vielen Dank übrigens für die biografischen Informationen in Deinem Profil. Sie helfen mir, Deine Texte besser einzuordnen.

Cheers

Pickman

[Ralfchen]

[Levo]

Ich finde den Text als Entlarvung von (Pseudo-)Dekadenz mit all seinen Neologismen recht erfrischend. Anstrengend zu lesen, aber schon auch witzig. Und inhaltlich-formal schön karikiert bleibt es  bei allen rollendefinierenden Äußerlichkeiten  dann doch bei subkortikal gesteuerten Tätigkeiten, bis hin zum "ich"-Erzähler.
Mit den meisten anderen Texten von Ralfchen hab ich meine Schwierigkeiten, der hier ist zwar sperrig, in der schwelgenden, aufgerüschten Vulgarität aber genau den Inhalt treffend.

[Ralfchen]