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Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2021 ist da

 
 
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag20.09.2021 15:04

von BlueNote
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hobbes hat Folgendes geschrieben:

Da mich das Buch ja leider nicht übermäßig begeistert hat, schreie ich jetzt auch nicht übermäßig begeistert "Jawoll, das machen wir!" Vor allem, weil ich etwas skeptisch bin, was meine aktive Teilnahme an der AG betrifft. Aber nun denn, es müssten sich ja sowieso erstmal noch ein paar andere Interessierte finden.

Ich würde (auch?) eher für eine öffentliche Diskussion sprechen, weil mich das Thema sehr interessiert und ich (auch?) den Aufwand von AGs scheue. Goldschmidts Der versperrte Weg fand ich sehr gut (allerdings könnte ich auch Einschränkungen nennen. Der Autor kam z.B. erst nach den ersten Seiten so richtig in Fahrt.).
Bei Thalia gab es übrigens alle Nominierung als Leseprobe kostenlos. Es ist beachtlich viel Papier für kein Geld.
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anderswolf
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Beiträge: 1069



Beitrag20.09.2021 16:03

von anderswolf
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Ohne irgendeines der vorgestellten Bücher gelesen zu haben, würde ich mich mal zaghaft für ein Buchlesezirkel melden. Mein heimischer Buchclub hat das Zeitliche gesegnet, was schade ist, weil ich dann doch noch gerne über Berlin Alexanderplatz geschimpft diskutiert hätte, vor allem, nachdem ich dann auch noch den aktuellen Film gesehen habe.

Wobei ich jetzt bitte nicht mehr über BA sprechen wollen würde.
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hobbes
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Beitrag20.09.2021 16:31

von hobbes
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Bei Thalia gab es übrigens alle Nominierung als Leseprobe kostenlos. Es ist beachtlich viel Papier für kein Geld.

Dieses Büchlein mit den Leseproben gibt es eigentlich in allen Buchhandlungen. Keine Ahnung, wer das bezahlt, aber ich nehme es auch immer gern mit smile

Es könnte ja vielleicht auch einen "öffentlichen" Lesezirkel geben? Obwohl, da gäbe es dann vielleicht das Problem, dass man irgendwas viel zu viele Dinge zitieren will? Oder das der eine oder die andere ihre Meinung lieber im stillen Kämmerlein ausbreiten will.


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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag26.09.2021 09:40

von BlueNote
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Weiter geht's mit Henning Ahrens Mitgift, das ich mir spontan gekauft habe, weil ich dachte, dieses Buch hätte bereits den Deutschen Buchpreis gewonnen, es ist aber auch nur ein Anwärter, bis zur endgültigen Entscheidung, die offensichtlich noch aussteht. Besonders seriös fand ich das von Klett-Cotta nicht, dass zum Label "Deutscher Buchpreis" nirgends etwas von Nominierung stand.

Beim Lesen der ersten Seiten war ich zunächst entsetzt. Das Buch beginnt mit der Betulichkeit von Ohnsorgtheater, Gerda (die Totenfrau) trägt ihr Tablett in den Garten und trinkt Kaffee. Mich hat das an Bauernkomödie von Laienschauspielgruppen erinnert. Es wird ausführlich beschrieben, wie sie ihr Zuckerhörnchen in den Kaffee tunkt. Ein Zeitensprung (nach 1945) machte mir Hoffnung, der Unterschied aber war, dass sie dort "Muckefuck" tranken. Nachdem ich schon halbwegs bedient war, las ich die ersten Seiten noch einmal und plötzlich funktionierte das Buch für mich. Es ist eine faszinierende Familienchronik von einfachen Bauersleuten in Schleswig Holstein. Der Autor springt kapitelweise durch die Zeiten und Generationen. Die Geschichte (multi-personal erzählt) ist im Präsens geschrieben. Immer wieder driftet sie ab in Episoden der Vergangenheit, ohne das dies der Protagonist im Moment denken würde/könnte (ein Stil, der mir hier im Forum trotz mehrfacher Nachfrage energisch ausgeredet wurde). Mit Wohlwollen habe ich all die Regelbrüche zur Kenntnis genommen, der seltsamen Regeln, die im DSFo so hoch gehalten werden, was mich zur Erkenntnis verholfen hat, dass Individualität (zumindest für den Deutschen Buchpreis) mehr zählt als regelkonformes Schreiben.

Ich bin nun auf Seite 100 und es begeistert mich inzwischen sehr stark die Sprache, die für die Beschreibungen ganz alltägliche Dinge einfachen Bauer (Naturbetrachtungen z.B.) völlig neue Worte und Formulierungen findet. Der Kniff (roter Faden) mit der "Totenfrau", auf die immer wieder zurückgekommen wird (als Gegenwartshandlung in den 60-er Jahren), ist gut gemacht. Das Leben von Bauersleuten im Faschismus bzw. zu Kriegszeiten erscheint mir realistisch - und hat den bekannten Duktus von Überheblichkeit weitgehend verloren, den ich insbesondere meiner Generation (20 Jahre nach Kriegsende geboren) zuschreibe - interessanterweise hat aber der Autor ebenfalls dieses gewisse Alter. Mir scheinen diese Art Bücher (und es ist nach Der versperrte Weg ja bereits das zweite) eine neue Auseinandersetzung mit der eigenen Eltern/Großelterngeneration zu sein.

Mir gefällt das Buch zunehmend besser. Der versperrte Weg hatte ein paar Schwächen (und trotz seiner Kürze auch Längen, wie ich finde). Die Kampfhandlungen für die Résistance am Schluss waren fast nur noch eine Aufzählung und eher wenig literarisch (musste hier das Recherchematerial noch schnell untergebracht werden?). Dennoch würde ich beide Bücher bislang als würdig empfinden, den Deutschen Buchpreis zu bekommen. Man darf gespannt sein.
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Bananenfischin
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Beitrag26.09.2021 09:55

von Bananenfischin
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Inzwischen ist die Shortlist da und damit sind einige der hier bisher genannten Favoriten aus dem Rennen.
Ich schaff's grad mit den Lesen leider nicht, aber "Blaue Frau" wäre mir einen Tipp wert. "Zandschower Klinken" will ich unbedingt lesen. Vielleicht Weihnachten.


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hobbes
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Beitrag27.09.2021 10:29

von hobbes
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Immer wieder driftet sie ab in Episoden der Vergangenheit, ohne das dies der Protagonist im Moment denken würde/könnte (ein Stil, der mir hier im Forum trotz mehrfacher Nachfrage energisch ausgeredet wurde).

Na ja, nicht ganz zu Unrecht, finde ich (das Ausreden). Ich jedenfalls war des öfteren erst mal orientierungslos, dachte bei Kapitelanfängen des öfteren: Bei wem und in welcher Zeit sind wir denn jetzt gerade?
Und klar, kann man machen, mache ich ja sogar selbst nicht ungern. Man muss der Leserin ja auch was zumuten, nicht wahr Laughing
Kann aber natürlich nach hinten losgehen. Und immer auch die Frage: Warum? Warum macht der das? Gäbe es nicht auch Möglichkeiten, es der Leserin einfacher zu machen (ohne die Geschichte deswegen "schlechter" zu erzählen)?

Mich hat an dem Buch außerdem latent genervt, dass er so ein Rätsel darum macht, warum die Totenfrau geholt werden muss. Obwohl das doch eigentlich gar kein Rätsel ist, zumindest fand ich es nicht sonderlich überraschend, als dann endlich "aufgelöst" wurde. Aber da habe ich auch gedacht: Warum, was soll das, was macht der da so ein Rätsel draus, das hat doch überhaupt keinen Mehrwert?

Was den Preis betrifft, würde ich mein Geld auf Sanyal setzen. Nicht, weil ich das Buch so toll fand (fand ich ja nicht), aber wegen des Themas. Soll mir doch keiner erzählen, da würde einfach nur das am besten erzählte Buch gewinnen.


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Leselust
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Beitrag27.09.2021 12:17

von Leselust
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hobbes hat Folgendes geschrieben:


Was den Preis betrifft, würde ich mein Geld auf Sanyal setzen. Nicht, weil ich das Buch so toll fand (fand ich ja nicht), aber wegen des Themas. Soll mir doch keiner erzählen, da würde einfach nur das am besten erzählte Buch gewinnen.


Das denke ich allerdings auch. Und dann schwanke ich zwischen "klar, Bücher haben einen gesellschaftlichen Auftrag, also spielt das eine Rolle" und "so ein Mist, die Erzählkunst ist es doch, die gewürdigt werden muss"

Aber mich fragt ja sowieso keine*r Laughing
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agto
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Beiträge: 447
Wohnort: Utvik


Beitrag18.10.2021 20:41
Deutscher Buchpreis 2021
von agto
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Deutscher Buchpreis 2021

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:

Ich schaff's grad mit den Lesen leider nicht, aber Antje Rávik Strubel "Blaue Frau" wäre mir einen Tipp wert.


 ... gewonnen, meldet ebook.de.
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Leselust
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 377
Wohnort: Hessen


Beitrag18.10.2021 20:42

von Leselust
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Ja, gewonnen, und eine sehr gute Rede gehalten!
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