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Ein deutscher Soldat klagt an


 
 
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pentz
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Beitrag22.08.2021 16:56
Freiheit, ich bereue nichts!
von pentz
Antworten mit Zitat

Man ist in Afghanistan einmarschiert, um das Terrornetz von Al-Quaida zu eliminieren und "sicherzustellen", daß in diesem Land nicht wieder eine terroristische Basis sein wird. Mit Osama-Bin-Ladens Tod war diese Aufgabe ja wohl erledigt, das sind ungefähr 10 Jahre her und trotzdem hat man noch einmal 10 Jahre dieses Land okkupiert.

Warum ist man dann nicht wieder aus Afghanistan herausgegangen?
Warum behauptete man gleichzeitig, in Afghanistan würde die "Freiheit der BRD" verteidigt?

Die Soldaten, die nach Afghanistan gegangen sind, sind bezahlt worden.
Persönlich kenne ich Soldaten, die von dort kommen und ich habe mit ihnen in einem Haus zusammengewohnt und meine hinsichtlich korruptions-mechanistischen Erfahrungen gemacht - von daher halte ich es wie Cassis Clay, der gesagt hat, ich ziehe nicht in den Vietnamkrieg, weil mir kein Vietnamese etwas getan hat und ich gebe es zu, meine letzten Hemmungen solche Dinge zu schreiben fielen, aufgrund meiner Erfahrungen mit Soldaten, männlich oder weiblich.  

Ich lege gesteigerten Wert darauf festzustellen, daß meine Beiträge nicht aus persönlichem Ressentiment oder Rache und inhaltlich nicht von einem x-beliebigen Journalisten aus einer x-beliebigen Zeitung stammen, sondern allein von mir selbst.

Wer glaubt, eine Gesellschaft, eine Nation, ein Land allein mit einer Armee umzukrempeln, noch dazu auf den "rechten" Weg führen zu können, verdient nichts besseres als Spott und Hohn.
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Bildersturm
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B
Beitrag22.08.2021 17:01
Re: Freiheit, ich bereue nichts!
von Bildersturm
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pentz hat Folgendes geschrieben:
ich habe mit ihnen in einem Haus zusammengewohnt und meine hinsichtlich korruptions-mechanistischen Erfahrungen gemacht


Say what now? Shocked
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pentz
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Beitrag22.08.2021 17:13
Tornato-Sturm
von pentz
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lieber bildersturm - was willst Du mit Deinem Englisch-Ausdruck sagen, hm.

komme mir keiner, meine Erfahrungen seien nur individuell und nicht generalisierbar, wie das meistens gegen persönlichen Erfahrungen ins Feld geführt wird. Irgendwann werde ich wohl auch über diese Dinge eine Geschichte schreiben, aber soweit genügt dies hier für diese Diskussionssache, meine ich doch.

eine Frage beschäftigt mich noch: wann hat Rac, der Klammeraffe, derjenige, der auch Zivildienst gemacht hat, dies getan. In welchem Jahr?
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F.J.G.
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Beitrag22.08.2021 17:16

von F.J.G.
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Es heißt „al-Qaida“ und „Osama bin Laden“.

Wie kann ein Soldat, der im bezüglichen Gebiet Einsatz leistet, solche Fehler an den Tag legen?

Und mit Verlaub, Spott und Hohn hat sich hier niemand verdient. Oder willst du sagen, dass du uns hier vorsätzlich verspottest?


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F.J.G.
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Beitrag22.08.2021 17:17
Re: Tornato-Sturm
von F.J.G.
Antworten mit Zitat

pentz hat Folgendes geschrieben:
lieber bildersturm - was willst Du mit Deinem Englisch-Ausdruck sagen, hm.

komme mir keiner, meine Erfahrungen seien nur individuell und nicht generalisierbar, wie das meistens gegen persönlichen Erfahrungen ins Feld geführt wird. Irgendwann werde ich wohl auch über diese Dinge eine Geschichte schreiben, aber soweit genügt dies hier für diese Diskussionssache, meine ich doch.

eine Frage beschäftigt mich noch: wann hat Rac, der Klammeraffe, derjenige, der auch Zivildienst gemacht hat, dies getan. In welchem Jahr?


Einigen wir uns einfach darauf:
Dein Text hat mit Literatur null Komma nix zu tun.

Okay?


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pentz
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Beitrag22.08.2021 17:20
Kojotistisch
von pentz
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ich war nicht in Afghanistan - ich bin Kriegsdienstverweigerer!

verspotten Du ich nicht Euch, majestatic pluralis, sondern diejenigen, die an den Mist geglaubt haben, mit Waffengewalt ein Land für die Demokratie zu gewinnen.

was Literatur ist, das ist eine gute Frage, aber wenn ein Text Dinge anstößt, dann hat es eine gute Voraussetzung als Literatur betrachtet zu werden
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F.J.G.
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Beitrag22.08.2021 17:23
Re: Kojotistisch
von F.J.G.
Antworten mit Zitat

pentz hat Folgendes geschrieben:
ich war nicht in Afghanistan - ich bin Kriegsdienstverweigerer!


Ach auf einmal! Dir ist schon klar, dass man zu sowas „dreiste Lüge“ sagt?

pentz hat Folgendes geschrieben:
was Literatur ist, das ist eine gute Frage, aber wenn ein Text Dinge anstößt, dann hat es eine gute Voraussetzung als Literatur betrachtet zu werden


Sprich, was Literatur ist, entscheidest du … Applaus für so viel Dreistigkeit …


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pentz
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Beitrag22.08.2021 17:30
Kojotisch
von pentz
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lieber Kojote,

ich war bislang von Deiner Aufmerksamkeit und Deinem Sachverstand bei "Freiheit, ich bereue nichts!" verblüfft, begeistert und überrascht, nunmehr das Gegenteil!
Ein Teilnehmer vor Dir hat in einem Beitrag recherchiert, daß ich den Zivildienst absolviert habe. Meinst Du wohl, ich hätte mich danach eines besseren besonnen und wäre stracks in den Krieg, in eine Okkupation und einen "Kreuzzug" gezogen?

Nun, auch ich entscheide, mit einer Stimme, was Literatur ist und was nicht! Voilà! Und das ist Literatur von der besten Sorte, nämlich satirische! Ertad!? (Ungarisch: verstanden?)

liebe grüße
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V.K.B.
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Beitrag22.08.2021 17:34
Re: Kojotistisch
von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Kojote hat Folgendes geschrieben:
pentz hat Folgendes geschrieben:
ich war nicht in Afghanistan - ich bin Kriegsdienstverweigerer!


Ach auf einmal! Dir ist schon klar, dass man zu sowas „dreiste Lüge“ sagt?
Mal halblang. Das ist unter "Prosa" eingestellt, nicht unter "persönliche Erfahrungen". Über den literarischen Wert dieses Prosa-Textes kann man selbstverständlich streiten, aber man kann deswegen nicht automatisch das lyrische Ich mit dem Autor gleichsetzen.

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F.J.G.
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Beitrag22.08.2021 17:35

von F.J.G.
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Du redest dich hier gerade um Kopf und Kragen.

Von Anfang an sagtest du: Ich bin dort [in Afghanistan] Soldat gewesen.
So schnell kommst du aus der Nummer nicht raus.

Im Übrigen solltest du an deinem Ungarisch noch ein wenig feilen.


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F.J.G.
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Beitrag22.08.2021 17:37

von F.J.G.
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@Veith

Dein Gedankengang ist berechtigt, dennoch bin ich keineswegs der Einzige, der aufgrund der Erzählweise inklusive der Forderung nach 500.000 Euro davon ausging, dass pentz für und über sich selbst spricht.

Was das lyrische Ich betrifft … das hier hat mit Literatur höchstens marginal zu tun, insofern stellt sich diese Frage gar nicht.


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Bildersturm
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Beitrag22.08.2021 17:45
Re: Tornato-Sturm
von Bildersturm
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pentz hat Folgendes geschrieben:
lieber bildersturm - was willst Du mit Deinem Englisch-Ausdruck sagen, hm.


Sagen wir mal so: Es war ein Kommentar. Der kommentierte Satz war ein semantisches Rätsel. Ist er übrigens immer noch.

Zitat:
wenn ein Text Dinge anstößt, dann hat es eine gute Voraussetzung als Literatur betrachtet zu werden


Könnte auch eine Gebrauchsanweisung sein. Oder die Speisekarte.
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pentz
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Beitrag22.08.2021 17:52
Kojotisch
von pentz
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ertem (Ungarisch: ich verstehe!)

ob ich oder nicht-ich authentisch in diesem Text bin, ist doch egal! es geht vor allem um die Diskussion und jetzt versuchen diejenigen, die für diesen Afghanistan-Einsatz waren - sie reden schon davon, sie würde mir den Kopf abschlagen! - von formalen Fehlern, um sich der inhaltlichen nicht stellen zu müssen.

Sauber!

visantlatasch (Ungarisch: auf Wiedersehen)
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Levo
Klammeraffe
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Beiträge: 868



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Beitrag22.08.2021 18:25

von Levo
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Inhaltlich und formal wurde der Text bereits kommentiert.
Das Abgleiten auf die persönliche Ebene ist bedauerlich, kann aber von Dir als Erfolg gewertet werden, da der Text offenbar authentisch rüberkam.
Da er aber für mich zu offenkundig provozieren sollte, hielt ich mich zurück. Nur soviel:
1: Persönliches Versagen als Schuld eines anderen hinzustellen, ist bedauerliche Tradition bei vielen Menschen (bezgl des Ehethemas).
2: Schön, wenn man hinterher schlauer ist und sagen kann: War doch klar (alles andere)
Von daher: nichts Neues gelesen.
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Gast







Beitrag22.08.2021 18:44
Re: Tornato-Sturm
von Gast
Antworten mit Zitat

pentz hat Folgendes geschrieben:

eine Frage beschäftigt mich noch: wann hat Rac, der Klammeraffe, derjenige, der auch Zivildienst gemacht hat, dies getan. In welchem Jahr?


1989/90, falls das etwas zur Sache tut. Lagerungspflege und Arbeitsreha für dem Arbeitsleben nicht mehr gewachsene Menschen, falls das etwas zur Sache tut.

Ich habe auch keinerlei Problem damit, wenn Du im lyrischen Ich aus der Persepektive deines Protas schreibst. Das ist absolut legitim.

Es ändert aber nichts daran, dass ich dein Soldatenbild für sehr problematisch und unschlüssig halte halte, und ich denke nicht, dass Du all den Frauen und Männern, die dort gedient haben, mit deinem Text einen guten Dienst erweist. Nach Allem, was ich beurteilen kann, wird Niemand, der die Dinge erlebt hat, die sie erlebt haben, so reagieren, wie Du es Dir ausdenkst.

Ich ziehe meinen Hut vor Allen, die dort gewesen sind. Sehr sehr tief, auch wenn mir die Institution Militär sehr zuwider ist. Man sollte diesen Menschen sehr viel Ehre, Respekt und Hochachtung zukommen lassen, aber das tut man meiner Überzeugung nach nicht, wenn man sie wie in deinem Text als kleinkarierte Clowns karikiert.
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pentz
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 262



Beitrag22.08.2021 19:02
So sehe ich das!
von pentz
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ich habe eineinhalb Jahrzehnte vor Dir die Kriegsdienstverweigerung bekommen und das war so ziemlich das Demütigste, was ich erlebt habe, denn das war wie bei einem Gerichtsprozeß, der bewußt von dem Militärvertreter demütigend, provozierend und herablassend gewesen ist.

und ich bin in letzter Zeit ein paar Mal Berufssoldaten begegnet, die sich hingestellt haben - in Deutschland - und gesagt haben: "Leute, wenn etwas nicht stimmt, ruft mich!" Wie kommen die dazu, die zivile Gesellschaft zu provozieren? Ich wohne übrigens in einer Kleinstadt, wo ein Fliegerhorst ist.

"kleinkarierte Clowns" - tut mir leid, nach meinen persönlichen Erfahrungen sind sie mir so erschienen, wobei es nur zwei waren, wozu ich nicht auf die Mehrheit schließen lassen will.

Nun gleich den Hut zu ziehen und dieser ganze Ehrenkodex da, tut mir leid, das kommt mir auch etwas kleinkariert vor.

Außerdem haben nicht die Soldaten versagt, sondern die Politiker. Die Soldaten brauchen keine Ehrenbezeigung nunmehr, sie wurde gut bezahlt, mehr nicht.
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Rübenach
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Beiträge: 2832



R
Beitrag22.08.2021 19:07

von Rübenach
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Was ich schon immer mal loswerden wollte: Es gibt kein lyrisches Ich in der Prosa.

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V.K.B.
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Beitrag22.08.2021 19:46

von V.K.B.
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Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Was ich schon immer mal loswerden wollte: Es gibt kein lyrisches Ich in der Prosa.
Stimmt zwar strenggenommen, aber von einem Ich-Erzähler würde ich hier auch nicht sprechen wollen, denn dafür fehlt mir die Erzählung.

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Mogmeier
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Beitrag22.08.2021 23:38

von Mogmeier
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pentz hat Folgendes geschrieben:
Außerdem haben nicht die Soldaten versagt, sondern die Politiker.


Ist das nicht zu schön, den Politikern immer alles in die Schuhe schieben zu können, sodass man sich selbst vor nichts und niemandem verantworten muss? – Ja, das ist eine Denkweise, die man leider schon als Volkskrankheit bezeichnen muss.


Hier hat weder Soldat noch Politiker versagt. Überhaupt kann man hierbei nicht von einem Versagen sprechen, weil das Versagen, so als Ergebnis betrachtet, einem Fehlschluss zugrunde liegt, der sich wiederum auf einer falschen Hoffnung begründet, wobei Hoffnung genau genommen weder falsch noch richtig sein kann. Aber Hoffnung zerplatzt nun mal mitunter gerne wie eine Seifenblase und die Enttäuschung dabei ist umso größer, je mehr man sich an diese Hoffnung zuvor geklammert hatte. Ergo: Wenn man hierbei also etwas anklagen möchte, dann stets erstmal sich selbst, weil man sich dabei blind auf die eigene Hoffnung verlassen hatte. Ergo II: Viel zu viele Leute setzen viel zu viel Hoffnung auf/in andere, weil sie dann den vermeintlichen Grund der Enttäuschung eben ganz einfach auf die anderen (auf Politiker zum Beispiel) abwälzen können und dabei im selben Atemzug nach Wiedergutmachung schreien, und das wiederum ist der eigentliche Übelstand.


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Pickman
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Beitrag23.08.2021 10:42

von Pickman
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, der Text gehört eher in die Rubrik "Auf ein Wort".


Da könnte was dran sein. Aber dann wäre der Sprecher pentz und nicht irgendein Soldat. Man könnte natürlich sagen, pentz lasse einen Soldaten diskutieren, aber da pentz sich hier auch als pentz eingeschaltet hat, würde das die Situation nicht vereinfachen.

Hier läuft zu vieles durcheinander. Ich glaube nicht, dass eine sinnvolle Fortsetzung dieses Fadens möglich ist, und verabschiede mich.


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nebenfluss
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Beiträge: 5982
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Beitrag23.08.2021 12:35

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Mogmeier hat Folgendes geschrieben:
pentz hat Folgendes geschrieben:
Außerdem haben nicht die Soldaten versagt, sondern die Politiker.


Ist das nicht zu schön, den Politikern immer alles in die Schuhe schieben zu können, sodass man sich selbst vor nichts und niemandem verantworten muss? – Ja, das ist eine Denkweise, die man leider schon als Volkskrankheit bezeichnen muss.

Das mit der Volkskrankheit mag sein, aber das passt doch hier überhaupt nicht. Der Abzug der Truppen war eine politische Entscheidung, also ist die Politik natürlich für die Folgen verantwortlich.
Die Haltung des Soldaten hat sich pentz auch nicht ausgedacht, wie dieser Artikel zeigt.
Zitat:
"Natürlich fühlt es sich so an, als ob alles umsonst war", sagt der ehemalige Soldat. Er sei aufgewühlt wie lange nicht mehr.


Aber das ist nicht der Punkt.
Die entscheidende Schwachstelle des Textes ist m. E., dass man nicht erfährt, was der Soldat mit der halben Million vorhat. Klingt nicht so als wollte er sie medica mondiale spenden. Vielmehr versucht er, wie bereits gesagt, seine Arbeitgeber für das Scheitern seiner Ehe zu verantworten und fordert Schadenersatz. Diese Denkweise ist angesichts des Themas egoistisch und zynisch - und ich hatte zunächst angenommen, genau so solle der Prota charakterisiert werden. Nach pentz' Antworten bin ich mir da aber nicht mehr sicher.


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Gast







Beitrag23.08.2021 13:01

von Gast
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:


 Vielmehr versucht er, wie bereits gesagt, seine Arbeitgeber für das Scheitern seiner Ehe zu verantworten und fordert Schadenersatz. Diese Denkweise ist angesichts des Themas egoistisch und zynisch - und ich hatte zunächst angenommen, genau so solle der Prota charakterisiert werden. Nach pentz' Antworten bin ich mir da aber nicht mehr sicher.



Genau so habe ich es auch versucht, pentz zu vermitteln. Dass Soldat*Innen (gendering hier ganz bewußt!) verbittert, verärgert, desillusioniert und fassungslos sind, kann denke ich JedeR verstehen und nachvollziehen, unabhängig jetzt von dem "großen Bild" (also Schuldfragen etc). Aber diesen Schritt, daraus einen eigensinnigen Vorteil für eigenes erlebtes "Leid" (eine zerbrochene Ehe - meine Güte, wie muß so etwas im Vergleich zu dem wirken, was im Krieg erlebt wird) abzuleiten  und sogar einzuklagen - ich kann mir ehrlich gesagt Niemanden vorstellen, der/die so darauf reagieren würde.
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