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Gamone Eselsohr
G Alter: 46 Beiträge: 360 Wohnort: NRW
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Ruth Klammeraffe
Alter: 43 Beiträge: 831 Wohnort: Monnem
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15.03.2013 15:58
von Ruth
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Textanalyse? Schreiblabor? Ich weiß nicht, was du meinst, aber wenn du einen Link postest, probiere ich es auch aus
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Paradigma Klammeraffe
Alter: 54 Beiträge: 960 Wohnort: Östlich von Westfalen
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15.03.2013 16:03
von Paradigma
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Könnte mich irgendjemand bitte hinter dem Ofen hervorholen und mir eine kurze Erkläuterung geben was ein Flesch ist? So ein Aufsatz über 3-4 Seiten, große Schrift und viele Bilder würden mir sicher helfen, das ich mir nicht mehr ganz so uninformiert vorkomme?
Besten Dank im voraus und fleschigste (aber verwirrte) Grüße. Para
_________________ Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.
William Faulkner |
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Semikolon Gänsefüßchen
S
Beiträge: 20
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S 15.03.2013 16:09
von Semikolon
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Hi,
der Fleschwert ist vor allem für Forscher im Bereich Text- und Leseverständnis von Belang, um (Sach-)texte zu unterschiedlichen Themen bezüglich Ihrer Schwierigkeit einzuschätzen und vergleichbar zu machen. Der Fleschwert wurde ursprünglich für die englische Sprache entwickelt und später für die deutsche Sprache entsprechend modifiziert.
Die Satzlänge ist ein zentraler Kennwert bei der Berechnung des Fleschwertes. Insofern verwundert es nicht, dass durch die artifizielle Verlängerung der Sätze (Komma statt Punkt) die Lesbarkeit erschwert wird.
Nun zur Frage, inwieweit der Fleschwert jenseits der Forschung relevant ist. Darüber lässt sich sicherlich trefflich streiten.
Meiner Meinung nach steht der Autor in der Pflicht Autors sich verständlich auszudrücken. Wenn der Leser den Text für schwer lesbar einschätzt, macht das Lesen "Arbeit" und ist vermutlich mit wenig Freude verbunden. In diesem Fall ist das Risko hoch, dass der Leser das Buch erst gar nicht zu Ende liest.
Dabei ist natürlich auch die Zielgruppe zu berücksichtigen: Für Kinder (unerfahrene Leser) sollte die Sätze kurz und die Satzstrukturen übersichtlich gehalten werden.
In allen anderen Fällen liegt die Kunst darin, maximale Verständlichkeit zu erzielen, aber gleichzeitig noch Stilmittel einzubringen, die den Inhalt des Textes unterstreichen. Das Lesen soll Spaß machen.
Beispielsweise würde ich mich nicht rund machen, wenn ich eine Actionszene (viele kurze Sätze) in der Kategorie "anspruchslos" landet Denn durch die kurzen Sätze, will ich das Tempo der Geschichte erhöhen und das erreiche ich am besten, wenn der Leser ohne große Anstrengung von Satz zu Satz "sprinten" kann.
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Ruth Klammeraffe
Alter: 43 Beiträge: 831 Wohnort: Monnem
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15.03.2013 16:15
von Ruth
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Danke, Semikolon.
Hab jetzt mal selber Tante Google bemüht, und den Schreiblabor-Test gefunden: https://www.schreiblabor.com/textlabor/statistic
Ich hab mit einem Text 69 Punkte geschafft. Juchhu, das fällt gerade noch unter Bellestristik
Also im Ernst: Sowas ist doch Blödsinn. Der Test klammert bei mir angebliche "Füllwörter" wie "immer", "aber", "auch" und "nie" ein. Soll ich die jetzt weglassen?
Das wäre wohl auch in wissenschaftlichen Texten selten sinnvoll. = Das wäre wohl auch in wissenschaftlichen Texten selten sinnvoll.
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Gamone Eselsohr
G Alter: 46 Beiträge: 360 Wohnort: NRW
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Ruth Klammeraffe
Alter: 43 Beiträge: 831 Wohnort: Monnem
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15.03.2013 16:24
von Ruth
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Hm, vielleicht kann es für Autoren sinnvoll sein, die schlicht vergessen, mal einen Punkt zu machen. Aber dass lange Sätze nicht automatisch schwerer verständlich sind als kurze, diese Diskussion gab es hier vor einiger Zeit erst.
Und genauso mit langen/kurzen Wörtern. Nach der neuen Rechtschreibung darf man ja jetzt manch Zusammengesetztes auch auseinander schreiben. Ich finde das aber oft verwirrender.
Mir fällt zum Beispiel die Bioladenkette Alnatura ein. Auf deren Schildern steht "Super Natur Markt". Ja, was ist gemeint? "Supernatur-Markt"? "Super-Naturmarkt". Oder "Supernaturmarkt". Letzteres liest man am ehesten als "Supermarkt", mit eingeschobener "Natur".
Edit: Hab die Diskussion wiedergefunden: http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=38513&highlight=gehobene
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Paradigma Klammeraffe
Alter: 54 Beiträge: 960 Wohnort: Östlich von Westfalen
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15.03.2013 18:42
von Paradigma
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Danke, Semikolon, für die ausführliche Erklärung.
_________________ Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.
William Faulkner |
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1084 Wohnort: Ruhrgebiet
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15.03.2013 20:48
von Nayeli Irkalla
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Ich weiß nicht, was an einem FI schlecht sein soll? Ich nutze den immer gerne, und ich finde einen von über 75 als Belletristikautorin deutlich sinnvoller als einen unter 70. Danach strebe ich immer.
Und die Füllwörteranalyse: Natürlich ist die sinnvoll. Nicht, um sie blind zu benutzen und einfach alle Füllwörter zu löschen - aber um zu schauen, ob manchmal vielleicht tatsächlich jedes Füllwort in einem Text unbedingt notwendig ist.
Damit kann man seine Korrekturdurchgänge wirklich deutlich vereinfachen und den Text an vielen Stellen um Einiges lesbarer machen.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8676 Wohnort: Bayern
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15.03.2013 21:20
von Merlinor
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Hm ...
Ich gestehe, dass ich ein Füllwort-Junkie bin ...
Aber trotzdem glaube ich nicht an eine sinnvolle Stilanalyse mittels Computer.
Dafür müsste der Computer den Sinn eines Textes verstehen können und davon sind wir noch Lichtjahre entfernt.
Der Computer ist gut zur Rechtschreib- und Grammatikprüfung, wobei es bei letzterer bereits grenzwertig wird.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1084 Wohnort: Ruhrgebiet
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16.03.2013 13:03
von Nayeli Irkalla
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Der Computer kann einem zeigen, wo die Füllworte sind. Der Autor kann dann bei jedem Füllwort entscheiden, ob es tatsächlich nötig ist. Wenn ja, muss er es stehen lassen.
Der Computer kann in diesem Prozess den Autor nicht ersetzen. Aber er kann dem Autor helfen.
Der Autor wird ja seinen Text in jedem Fall selbst zwei bis drei Mal Korrektur lesen und im letzten Korrekturdurchgang eben auf stilistische Feinheiten achten. Mir hat die Füllwortanalyse sehr viel geholfen - bis zu dem Punkt, dass ich jetzt beim Korrekturlesen selbst den Blick dafür geschult habe und die externe Analyse nicht mehr brauche. Bzw. sie nur dann einsetze, wenn mir bestimmte Passage nicht recht gefallen.
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Langelo Wortedrechsler
L Alter: 25 Beiträge: 53 Wohnort: Köln
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L 02.02.2016 00:28 Die Flesch-Formel und deren Bedeutung? von Langelo
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Ich habe nun an mehreren meiner Texte Flesch-Tests durchgeführt. Ich schreibe Fantasy. Nun habe ich einige Fragen:
Ich habe, (obwohl ich es versucht habe), die Zusammensetzung der Formel nicht wirklich verstanden, die gefundenen Erklärungen dazu waren doch recht kompliziert.
Kann mir also jmd. nochmal erklären, was dieser Wert genau bedeutet und wie aussagekräftig er ist?
Und, ich weiß nicht ob ich nun zufrieden oder unzufrieden damit sein soll, dass die meisten meiner Textstellen als "leicht lesbar" eingestuft werden.
Wie ist eure Meinung dazu, speziell bei Fantasy?
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3761
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02.02.2016 01:10
von Nordlicht
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Flesch-Formel musste ich googeln, würde aber auf jeden Fall davon absehen, deine Texte an irgendwelchen Algorithmen zu orientieren - denn du schreibst ja nicht für Computer, sondern für Menschen
Hol dir lieber Feedback von Lesern und orientiere dich beim Finden deiner eigenen Erzählstimme an Büchern, die du schätzt. Woran liegt es, dass dir die Sprache des einen Buchs besser gefällt als die eines andern? Welche Art von Sprache fühlt sich für dich richtig an? Also: Wer bist du als Autor und nicht, was für einen Wert hast du auf welcher Skala.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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02.02.2016 04:45 Re: Die Flesch-Formel und deren Bedeutung? von sleepless_lives
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Langelo hat Folgendes geschrieben: | Ich habe nun an mehreren meiner Texte Flesch-Tests durchgeführt. Ich schreibe Fantasy. Nun habe ich einige Fragen: [...] |
Ich hab das mal hier angehängt, denn das wurde schon im Forum diskutiert. Vor diesem Thread auch noch einmal hier.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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02.02.2016 13:10
von Piratin
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Meiner Meinung nach, kann es über einen gesamten Roman eine Hilfestellung geben, wenn bestimmte Abschnitte sich anders darstellen als der Rest des Manuskripts. Wer mit Papyrus arbeitet kennt die Lesbarkeitseinschätzung, die im Prinzip ähnlich ist. Ich schaue mir dies am Schluss an, und wenn bestimmte kleine Szenen oder Sätze herausstechen, dann kann das ein Hinweis sein, dass hier auch der Leser ins Stocken gerät. Diese schaue ich mir dann genau an und ändere, falls ich es für erforderlich erachte.
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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asriel66 Leseratte
Alter: 57 Beiträge: 164 Wohnort: Katzenhausen
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20.02.2016 21:08
von asriel66
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Zitat: | Meiner Meinung nach steht der Autor in der Pflicht Autors sich verständlich auszudrücken. Wenn der Leser den Text für schwer lesbar einschätzt, macht das Lesen "Arbeit" und ist vermutlich mit wenig Freude verbunden. In diesem Fall ist das Risko hoch, dass der Leser das Buch erst gar nicht zu Ende liest. |
für Anfänger eine gute Hilfe, letztendlich ist der Testleser besser zur Kontrolle als jede Software...
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Gast
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20.02.2016 21:29
von Gast
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Jetzt fängt man schon an die Textqualität anhand von Software analysieren zu lassen ... (Rechtschreibung außen vor)
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Julia-m Erklärbär
J Alter: 33 Beiträge: 1 Wohnort: Stuttgart
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 06.09.2021 13:44
von Gerling
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Ich kenne diesen ganzen Tools nicht und möchte sie auch nicht kennenlernen.
Stand heute habe ich 15 Romane geschrieben, wovon 13 veröffentlicht wurden, bzw. werden. Alles ohne Testleser und/oder Schreibprogrammen und was es sonst noch so gibt. Ohne jetzt jemanden zu nahe treten zu wollen habe ich den Eindruck, es wird sich im Vorwege viel zu viel Gedanken gemacht über sekundäre Dinge. Wäre es nicht besser, einfach anzufangen? Die Geschichte will raus, also lasst sie auch raus.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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06.09.2021 15:36
von Ralphie
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Wirf die Textanalyse auf den Komposthaufen.
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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06.09.2021 16:22
von fancy
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Na, ganz so verkehrt sind solche Tools nicht. Sehr viele Autoren neigen zu zu vielen Füllworten und etliche auch zu zu vielen Hilfsverben. Um das zu vermeiden, können solche Tools hilfreich sein.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 06.09.2021 16:30
von Natalie2210
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Ich habe ja auch mit Papyrus zu schreiben angefangen, und ich habe mir das Programm gekauft, weil ich mir dachte, cool, die Analysen unterstützen mich dabei, beim Schreiben besser zu werden.
Naja, mittlerweile verwende ich die Tools nicht mehr. Es ist einfach zu irritierend. Klar, zuviele Füllwörter sind nicht gut und einmal eine Analyse zu machen um dafür ein Gefühl zu bekommen - das ist sicher sinnvoll. Aber zuviel davon macht ganz wirr im Kopf und meine Texte wurden schlechter, nicht besser. Das war zumindest mein Eindruck.
lg,
Natalie
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