18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Waggon 514 (Dynamit-Billy reitet wieder)


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Hobbyautor_382
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H

Alter: 23
Beiträge: 5



H
Beitrag31.07.2021 20:44
Waggon 514 (Dynamit-Billy reitet wieder)
von Hobbyautor_382
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich betrat den Wartesaal, unter meinen Füßen knarrten die hölzernen Bodendielen. "Einmal mit dem Midnight Express nach Gold City.", sagte ich und legte einen Dollarschein auf den Tresen. "Heute Nacht?! Mann, Sie haben aber Nerven.", entgegnete der Bahnhofsvorsteher. "Heute Nacht, gerade drei Tage, nachdem Dynamit-Billy aus dem Knast von Tumbleweed ausgebrochen ist...", flüsterte er weiter. Ich zuckte mit den Schultern. "Alles weitere werden die Herren Colt und Winchester für mich erledigen."
Wortlos nahm ich meine Fahrkarte und trat auf den Bahnsteig. Die Sonne war soeben hinter den hohen Gipfeln der Berge am Horizont verschwunden. Ihr Licht reichte gerade noch aus, um die einsame Bahnstation in der Wüste zu beleuchten. Der große Wasserturm hob sich nur noch schemenhaft, mattschwarz vom tintenblauen Himmel und dem rötlichen Streifen am Horizont ab. An einer seiner massiven Stützen flatterte ein Steckbrief im Wüstenwind:
GESUCHT! / - TOT ODER LEBEND - / genannt: "Dynamit-Billy"/ Verurteilter Eisenbahn- und Postkutschenräuber, Pferdedieb. / Am 22.06.1884 aus dem Gefängnis in Tumbleweed entflohen./ KOPFGELD: 5000$.

In der Ferne zerriss der Schrei einer Dampfpfeife die Nacht, kurz darauf begannen die Schienen zu singen. Mit quietschenden Bremsen rollte eine schwarze Dampflok mit ihrem langen, grünen Zug in die kleine Bahnstation. Ich stieg auf die offene Plattform des Waggons Nr. 514 der Texas & Santa Fé Railroad, öffnete die Tür und betrat den nur schwach beleuchteten, holzverkleideten Innenraum, wo ich mich auf eine der Holzbänke setzte. Mit lauten Dampfgeräuschen rollte der Zug an. Draußen verschwand gerade der Wasserturm in der Dunkelheit. Für einen kurzen Moment glaubte ich, eine schwarzgekleidete Gestalt neben Dynamit-Billys Steckbrief zu sehen.

Die Lokomotive 317 rumpelte mit dem Midnight Express durch die Nacht. Nur selten erkannte ich im Mondlicht einzelne Kakteen und ein paar hölzerne Farmhäuser. Ich zog meine Taschenuhr hervor: 22:57 Uhr. In einer Stunde würde der Zug in Gold City ankommen.
Ich ließ meinen Blick durch den Waggon schweifen. Außer mir war niemand an Bord, auch der Schaffner hatte sich noch nicht blicken lassen. Ein Kanonenofen sorgte für die nötige Wärme in dieser kalten Nacht. Neben der Tür hingen einige Zettel an der Wand: "Bailey Bros. Größter Circus der Welt.", Dr. Campbell's Schlangenöl heilt jegliches Augenleiden!" und wieder ein Steckbrief mit Dynamit-Billys vernarbter, bärtiger Visage. Unter der Holzbank vor mir lag eine Zeitung. Ich überflog die Schlagzeilen auf der Titelseite: „Dynamit-Billy weiter auf der Flucht! - Massenschlägerei in San Francisco! - Mord an Geschäftsmann: Butler verurteilt! - Örtliche Bergwerksgesellschaft lässt Diamanten per Bahn transportieren!“ - „Hol dich der Teufel, C.P. Vanderbilt!“, dachte ich, als ich den Artikel las. Offenbar hatten wir eine Kiste Edelsteine an Bord und der Direktor der Denver Mining Company einen Bericht darüber in der Tageszeitung abdrucken lassen – ein gefundenes Fressen für Dynamit-Billy.

In diesem Moment hörte ich hinter mir dumpfe Schläge. Erst weit weg, dann immer näher. Ein schneller Blick hinter mich – nein, ich war immer noch allein. Diesmal hörte ich die Schläge über mir. Waren das nicht schnelle Schritte? Wieder schaute ich in die Vollmondnacht hinaus. Tatsächlich erkannte ich auf dem Dach einen Schatten. Noch ein paar mal hörte ich die Schritte vor mir, dicht gefolgt von einem letzten Schlag auf der Plattform. Der Umriss eines Kopfes mit Cowboyhut tauchte im Türfenster auf, wahrend die Tür sich laut quietschend öffnete.
„So sieht man sich wieder, Sheriff McCain.“ „Dynamit-Billy!“ „Dachtest du, dass du mich so einfach los wirst? So eine Gelegenheit für einen Zugüberfall konnte ich mir nicht entgehen lassen.“
Ich stand auf und antwortete: „ Ich habe dich schon erwartet. Beim nächsten Pfeifen der Lok klären wir das wie Männer, ein- für alle Mal. Jeder sechs Schuss, du kennst die Regeln.“
Meine rechte Hand umschloss den Griff meines Revolvers.

3/82 (2021)

Edit: "Unterschrift" und Entstehungsjahr ergänzt.

Weitere Werke von Hobbyautor_382:
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6402
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag01.08.2021 09:45

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Perfekt!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Elisa
Eselsohr
E


Beiträge: 276



E
Beitrag01.08.2021 11:13
Re: Waggon 514 (Dynamit-Billy reitet wieder)
von Elisa
Antworten mit Zitat

Hallo Hobbyautor_382,

ich habe Deine Geschichte gern gelesen, vor allem auch, weil sie mich an die klassischen Western im TV erinnert, und ich gleich die Bilder und besondere Stimmung von der einsamen Bahnstation mitten in der Wüste vor Augen hatte.

Eine kleine Anmerkung am Rande:
Schau Dir einmal die Dialoge in einem Roman an, und achte dabei auf die Satzzeichen und Anordnung der Zeilen.
Ein paar Fehler habe ich weiter unter rot markiert.

Die markierten Stellen sind nur Vorschläge, manches ist Geschmackssache. Vielleicht ist etwas für Dich dabei.

Lg Elisa
 
Hobbyautor_382 hat Folgendes geschrieben:
Ich betrat den Wartesaal, unter meinen Füßen knarrten die hölzernen Bodendielen. "Einmal mit dem Midnight Express nach Gold City.", sagte ich und legte einen Dollarschein auf den Tresen. "
(Vorschlag: "Eine Fahrkarte für den Midnight Express nach Gold City", sagte ich .....)
Neue Zeile
"Heute Nacht?! Mann, Sie haben aber Nerven. Punkt weg",
(Also: "Mann, Sie haben aber Nerven", entgegnete der Bahnhofsvorsteher.)
entgegnete der Bahnhofsvorsteher. "Ausgerechnet heute Nacht, gerade drei Tage, nachdem Dynamit-Billy aus dem Knast von Tumbleweed ausgebrochen ist Leerzeichen ...", flüsterte er weiter. (... ", fügte er flüsternd noch hinzu.)
Neue Zeile
Ich zuckte mit den Schultern. "Alles weitere werden die Herren Colt und Winchester für mich erledigen."
Wortlos Ich nahm ich meine Fahrkarte und trat auf den Bahnsteig. Die Sonne war soeben hinter den hohen Gipfeln der Berge am Horizont verschwunden. Ihr Licht reichte gerade noch aus, um die einsame Bahnstation in der Wüste zu beleuchten. Der große Wasserturm hob sich nur noch schemenhaft, mattschwarz vom tintenblauen Himmel und dem rötlichen Streifen am Horizont ab.
Beschreibung der Abendstimmung gefällt mir!
(mattschwarz, tintenblau, rötlich: zu viele Farben auf einmal, "tintenblau" gefällt mir hier nicht so gut, würde ich anders nennen, aber das ist Geschmackssache.)

Hobbyautor_382 hat Folgendes geschrieben:
Die Lokomotive 317 rumpelte mit dem Midnight Express durch die Nacht. Nur selten erkannte ich im Mondlicht einzelne Kakteen und ein paar hölzerne Farmhäuser.
Neben der Tür hingen einige Zettel (Plakate, Handzettel?) an der Wand: "Bailey Bros. Größter Circus der Welt.", Dr. Campbell's Schlangenöl heilt jegliches Augenleiden!"
Neben der Tür hingen ein paar Handzettel an der Wand. Einer trug die Aufschrift  .... ', ein anderer ... , und wieder ein Steckbrief mit ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6402
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag01.08.2021 11:23

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Es ist hinterfragbar, ob ein Bahnhofsvorsteher Fahrkarten verkauft.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag01.08.2021 12:19
Re: Waggon 514 (Dynamit-Billy reitet wieder)
von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hallo smile
Hobbyautor_382 hat Folgendes geschrieben:
Ich betrat den Wartesaal, unter meinen Füßen knarrten die hölzernen Bodendielen.
"Einmal den Midnight Express nach Gold City kein Punkt", sagte ich und legte einen Dollarschein auf den Tresen.
"Heute Nacht?! Mann, Sie haben aber Nerven kein Punkt", entgegnete der Bahnhofsvorsteher.
"Heute Nacht,[/s[s]]gerade Drei Tage, nachdem Dynamit-Billy aus dem Knast von Tumbleweed ausgebrochen ist Leerzeichen...Leerzeichen", flüsterte er weiter.
Ich zuckte mit den Schultern. "Alles weitere werden die Herren Colt und Winchester für mich erledigen."
Wortlos nahm ich meine Fahrkarte und trat ich auf den Bahnsteig. Die Sonne war soeben hinter den hohen Gipfeln der Berge am Horizont verschwunden. Ihr Licht reichte gerade noch aus, um die einsame Bahnstation in der Wüste zu beleuchten. Der große Wasserturm hob sich nur noch schemenhaft, mattschwarz vom tintenblauen Himmel und dem rötlichen Streifen am Horizont ab. An einer seiner massiven Stützen flatterte ein Steckbrief im Wüstenwind:
GESUCHT! / - TOT ODER LEBEND - / genannt: "Dynamit-Billy"/ Verurteilter Eisenbahn- und Postkutschenräuber, Pferdedieb. / Am 22.06.1884 aus dem Gefängnis in Tumbleweed entflohen./ KOPFGELD: 5000$.

In der Ferne zerriss der Schrei einer Dampfpfeife die Nacht, kurz darauf begannen die Schienen zu singen. Mit quietschenden Bremsen rollte eine schwarze Dampflok mit ihrem langen, grünen Zug in die kleine Bahnstation. Ich stieg auf die offene Plattform des Waggons Nr. 514 der Texas & Santa Fé Railroad, öffnete die Tür und betrat den nur schwach beleuchteten, holzverkleideten Innenraum, wo ich mich auf eine der Holzbänke setzte. Mit lauten Dampfgeräuschen rollte der Zug an. Draußen verschwand gerade der Wasserturm in der Dunkelheit. Für einen kurzen Moment glaubte ich, eine schwarzgekleidete Gestalt neben Dynamit-Billys Steckbrief zu sehen.

Die Lokomotive 317 rumpelte mit dem Midnight Express durch die Nacht. Ich bin der Meinung, Lok und Zug bilden eine Einheit.  Nur selten erkannte ich im Mondlicht einzelne Kakteen und ein paar hölzerne Farmhäuser. Ich zog Meine Taschenuhr zeigte 22:57 Uhr. Im Amerika des Wilden Westens auf keinen Fall! In einer Stunde würde der Zug in Gold City ankommen.
Ich ließ meinen Blick durch den Waggon schweifen. Außer mir war niemand an Bord, auch der Schaffner hatte sich noch nicht blicken lassen. Ein Kanonenofen sorgte für die nötige Wärme in dieser kalten Nacht. Neben der Tür hingen einige Zettel an der Wand: "Bailey Bros. Größter Circus der Welt.", Dr. Campbell's Schlangenöl heilt jegliches Augenleiden!" und wieder ein Steckbrief mit Dynamit-Billys vernarbter, bärtiger Visage. Unter der Holzbank vor mir lag eine Zeitung. Ich überflog die Schlagzeilen auf der Titelseite: „Dynamit-Billy weiter auf der Flucht! - Massenschlägerei in San Francisco! - Mord an Geschäftsmann: Butler verurteilt! - Örtliche Bergwerksgesellschaft lässt Diamanten per Bahn transportieren!“
„Hol dich der Teufel, C.P. Vanderbilt!“, dachte ich, als ich den Artikel las. Offenbar hatten wir eine Kiste Edelsteine an Bord und der Direktor der Denver Mining Company einen Bericht darüber in der Tageszeitung abdrucken lassen – ein gefundenes Fressen für Dynamit-Billy.
Der Zusammenhang zwischen dem Zug und dem in der Zeitung erwähnten wird nicht hergestellt.
In diesem Moment hörte ich hinter mir dumpfe Schläge. Erst weit weg, dann immer näher. Ein schneller Blick hinter mich – nein, ich war immer noch allein. Diesmal hörte ich die Schläge über mir. Waren das nicht schnelle Schritte? Wieder schaute ich in die Vollmondnacht hinaus. Vorhin war noch alles mattschwarz und tintenblau. Tatsächlich erkannte ich auf dem Dach einen Schatten. Noch ein paar mal hörte ich die Schritte vor mir, dicht gefolgt von einem letzten Schlag auf der Plattform. Der Umriss eines Kopfes mit Cowboyhut tauchte im Türfenster auf, wahrend die Tür sich laut quietschend öffnete.
„So sieht man sich wieder, Sheriff McCain.“ Es wird nicht klar, wer spricht! Und der Sheriff wurde bisher mit keinem Wort erwähnt!
„Dynamit-Billy!“
„Dachtest du, dass du mich so einfach los wirst? So eine Gelegenheit für einen Zugüberfall konnte ich mir nicht entgehen lassen.“
Ich stand auf und antwortete: „ Ich habe dich schon erwartet. Beim nächsten Pfeifen der Lok Komma klären wir das wie Männer Punkt Ein- für alle Mal. Jeder sechs Schuss, du kennst die Regeln.“
Meine rechte Hand umschloss den Griff meines Revolvers.
Worauf warten die? So ein Quatsch mit Ehre und so ist Wunschdenken! Der Sheriff und der Bandit haben beide ihre Jobs zu erfüllen und nehmen sich die Zeit für ein Shoot Out? Sorry, das kaufe ich nicht.
3/82 (2021)

Edit: "Unterschrift" und Entstehungsjahr ergänzt.


MfG


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolfsauge
Schneckenpost
W


Beiträge: 7



W
Beitrag01.08.2021 19:41

von Wolfsauge
Antworten mit Zitat

Mein Feedback:
Mir hat der Text sehr gut gefallen, weil er spannend geschrieben ist und ich am Ende den Wunsch hatte, weiter zu lesen.
Ich liebe auch die Beschreibungen der Geräusche, die viel zum Stimmungsbild beitragen.

Kleine Hinweise und Korrekturen:
  • Die Punkte hinter Gold City und hinter Nerven entfallen. Grund: Bei einem Aussagesatz mit nachgestelltem Begleitsatz entfällt der Punkt innerhalb der wörtlichen Rede. (Das habe ich bis gestern selbst immer fröhlich falsch gemacht)

  • Willkommen in meinem Wortschatz, Kanonenofen!

  • Vor "Dr. Campbell's Schlangenöl" fehlt das Anführungszeichen.


  • Ralphie hat Folgendes geschrieben:
    Es ist hinterfragbar, ob ein Bahnhofsvorsteher Fahrkarten verkauft.

    Es ist eine kleine Bahnstation, ich halte es für wahrscheinlich, dass nur ein Bediensteter überhaupt dort Dienst tut. Allerdings würde ich dann entweder auf die Doppelfunktion hinweisen oder z.B. "Bahnbediensteter" als Beschreibung verwenden.

Fazit:
 love Daumen hoch  Danke!

Liebe Grüße
Wolfsauge
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolfsauge
Schneckenpost
W


Beiträge: 7



W
Beitrag01.08.2021 20:57

von Wolfsauge
Antworten mit Zitat

P.S.

Zu Hobbyautors Feedback: ich bin ja auch nur Hobbyautorin und zudem Anfängerin. Aber ich lese ca 45 Jahren sehr viel und gebe einfach mal meinen Senf dazu. @Hobbyautor Bitte nimm es mir nicht übel, mir geht es nur um die Sache, das ist nicht gegen dich gerichtet. 🤗

- Ich würde den Satz "Ich zog meine Taschenuhr..." so lassen. Wilder Westen war ca. 1865 bis 1890, in der Mitte des Jahrhunderts begann die industrielle Herstellung von Taschenuhren, die diese erschwinglicher werden ließen. Sie kamen erst nach dem ersten Weltkrieg aus der Mode, gegen 1900 war erst der Höhepunkt der Taschenuhr-Produktion erreicht.

-
Zitat:
Es wird nicht klar, wer spricht! Und der Sheriff wurde bisher mit keinem Wort erwähnt!

Das ist aus meiner Sicht nicht nötig, da bereits im nächsten Satz klar wird, wer gesprochen hat.
-
Zitat:
Beim nächsten Pfeifen der Lok Komma klären wir das wie Männer

Ich sehe keinen Grund, weshalb da ein Komma gesetzt werden sollte. Die Zerteilung des Satzes ist Geschmackssache.
- Ich habe den Schluss ohne zu zögern gekauft. Dennoch: Welche Alternativen haben Räuber und Sheriff denn? Sich spontan über den Haufen schießen oder im Duell. Letztere gingen in den USA vor allem nach Ausbruch des American Civil War (ab 1861) stark zurück.
Ich gebe zu, mir ist das beim Lesen nicht aufgefallen, aber bei genauer Betrachtung hat Hobbyautor Recht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6402
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag02.08.2021 00:29

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Da gehört wirklich kein Komma hin.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolfsauge
Schneckenpost
W


Beiträge: 7



W
Beitrag02.08.2021 15:33

von Wolfsauge
Antworten mit Zitat

Ups. In meinem vorherigen Post hatte ich eigentlich schreiben wollen: "@Calvin Hobbs
. @Hobbyautor Bitte nimm es mir nicht übel, mir geht es nur um die Sache, das ist nicht gegen dich gerichtet. 🤗

Natürlich hoffe ich, dass Hobbyautor es mir auch nicht übel nimmt, aber der hatte ja um Feedback gebeten. Wink
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag02.08.2021 16:16

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Wolfsauge hat Folgendes geschrieben:
P.S.

- Ich würde den Satz "Ich zog meine Taschenuhr..." so lassen. Wilder Westen war ca. 1865 bis 1890, in der Mitte des Jahrhunderts begann die industrielle Herstellung von Taschenuhren, die diese erschwinglicher werden ließen. Sie kamen erst nach dem ersten Weltkrieg aus der Mode, gegen 1900 war erst der Höhepunkt der Taschenuhr-Produktion erreicht.



"Mein" Satz lautet ->Meine Taschenuhr zeigte 22:57 Uhr<-
sowie meine Bemerkung
->Im Amerika des Wilden Westens auf keinen Fall!<-
Das hat überhaupt nichts mit der industriellen Herstellung von Taschenuhren zu tun, sondern
1. AM - PM
2. Ein Cowboy ist minutengenau?
Dabei habe ich noch nicht mal den Anfang der Geschichte beanstandet, denn Pünktlichkeit, wie wir sie heute kennen, gab es damals für Züge nicht.


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
FaithinClouds
Geschlecht:weiblichLeseratte
F


Beiträge: 158
Wohnort: Südlich vom Norden


F
Beitrag02.08.2021 19:31
Re: Waggon 514 (Dynamit-Billy reitet wieder)
von FaithinClouds
Antworten mit Zitat

Hey 😄

generell ist deine Geschichte kurz und rund, auch wenn ich gestehen muss, dass ich das Meiste so oder so ähnlich schon mal woanders gesehen/gelesen habe. Das mit der Uhrzeit würde ich vielleicht auch ändern.

Die Dialoge waren ein bisschen arg starr.

Hobbyautor_382 hat Folgendes geschrieben:
"Heute Nacht, gerade drei Tage, nachdem Dynamit-Billy aus dem Knast von Tumbleweed ausgebrochen ist...
(...)
 „Dachtest du, dass du mich so einfach los wirst? So eine Gelegenheit für einen Zugüberfall konnte ich mir nicht entgehen lassen.“





Also es wirkt halt für mich so, dass die offensichtlich fürs Storytelling mit eingebaut wurden.

Es ist - wie immer - nur meine Meinung (und auch nur eine von vielen). Die Sprache an sich fand ich aber gut. Auch der Handlungsaufbau war soweit in Ordnung.

Alles Gute!😸
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hobbyautor_382
Geschlecht:männlichSchneckenpost
H

Alter: 23
Beiträge: 5



H
Beitrag02.08.2021 19:41

von Hobbyautor_382
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

An alle: Zunächst einmal herzlichen Dank für alle Komplimente und Verbesserungsvorschläge.

(Logik-)Fehler, die mir – auch nach euren Hinweisen - selbst noch aufgefallen sind:

Thema Bahnhofsvorsteher: Das war von mir tatsächlich so gedacht, dass er der einzige Mitarbeiter der Station sein soll. Telegraphie, Fahrkartenverkauf, Gepäckabfertigung, er macht alles. Auf die Schnelle habe ich nicht herausgefunden, ob er in den USA der 1880er Jahre als „station master" bezeichnet wurde oder einen anderen Titel trug.

Thema Roter Streifen des Sonnenuntergangs: Je nach genauem Höhenverlauf der Rocky Mountains wird es sehr schwer, diesen zu erkennen.

Thema Sheriff und Bandit: Es ergibt durchaus Sinn, dass der Sheriff seine Identität gegenüber dem Bahnhofsvorsteher geheim hält. Auch für eine Offenbarung dem Leser gegenüber gibt es keinen Grund, so bleibt der Plot Twist am Ende überraschend. Warum fährt er aber nach Gold City, wenn er erst im Zug von dem Edelstein-Transport erfährt? Nun, er könnte einen Hinweis erhalten haben, dass Dynamit-Billy dort in der Umgebung einen Unterschlupf gefunden hat. Erst unterwegs erkennt er, dass der Bandit sich direkt vor seiner Nasenspitze versteckt hatte.
Oder umgekehrt: Er ist der Sheriff von Gold City und fährt nach einem misslungenen Versuch, Dynamit-Billy zu fassen, wieder zurück. Da werde ich noch etwas einbauen.

Thema Texas & Santa Fé Railroad und Denver Mining Company: Denver ist von Santa Fé ca. 450km / 288 Meilen Luftlinie entfernt. Der Zug fährt in zunächst in südlicher Richtung, das deckt sich mit dem Ursprung der wertvollen Ladung. Theoretisch könnte die  Denver Mining Company auch Claims in New Mexico oder die Texas & Santa Fé Railroad eine Strecke Richtung Norden haben. Ich denke, ich benenne die Gesellschaft in Texas, Santa Fé & Northern Railroad um.

Elisa:

Danke für die Vorschläge. Ein paar davon werde ich auf jeden Fall übernehmen.

Thema (Hand-)Zettel: Ja, das passt. Keine DIN-A3-Plakate, keine Visitenkarten. Danke für den Tipp!

Calvin Hobbs:

Thema Lok und (Wagen-)Zug: Das dürfte wohl fahrplanabhängig sein: Der legendäre Orient Express behielt seinen Namen von Paris bis Konstantinopel/Istanbul, obwohl jede Staatsbahn ihre eigene Lokomotive davorspannte.

Thema Uhrzeit: Ja, die Sache mit Zwölf-Stunden-System war mir durchaus bewusst. Ich habe mich für die Angabe im 24-Stunden-System entschieden, da ich auch alle anderen Beschriftungen „übersetzt“ hatte. Ich denke, ich werde die Uhrzeit nach deinem Vorschlag wohl doch durch „kurz vor elf“ ersetzen.
Da der Sheriff ja kein einfacher Viehtreiber ist und noch etwas zu erledigen hat, achtet er recht genau auf die Uhrzeit.

Thema Pünktlichkeit: Ja, eigentlich ist es ein halbes Wunder, dass der Midnight Express nicht mittags fährt. Gerade auf der Transkontinentalen hielt man es damals mit der Pünktlichkeit wie in der Seefahrt – irgendwann zwischen dem 9. und dem 14. kam man schon an (oder man übersah eben vor Neufundland einen Eisberg). Allerdings handelt es sich bei dem Midnight Express, der ja für den Transport eiliger, wertvoller Ware benutzt wird, wohl um einen Postzug, der die Städte im Gebiet der Texas & Santa Fé Railroad bedient und einige, wenige Reisezugwagen mitführt, vielleicht sogar nur einen einzigen. Bei Postzügen kassierte der US Postal Service für jede Minute Verspätung erhebliche Vertragsstrafen.

Thema Zusammenhang: Dieser wird nur in der Überschrift nicht hergestellt. Der Sheriff liest anschließend den Artikel und erkennt die Relevanz für „seinen“ Zug.

Thema Nacht: Die Eröffnung auf dem Bahnhof (der nach heutigen, europäischen Standards nur ein Haltepunkt wäre) spielt bei Sonnenuntergang, dann geht es kontinuierlich immer tiefer in die Nacht.
Zwischenzeitlich („Kakteen und Farmhäuser“) wurde die fortgeschrittene Dunkelheit schon einmal erwähnt.

Thema Duell: Worauf die warten? Die beiden Herren waren so freundlich, mir die Gelegenheit zu geben, ein unblutiges, offenes Ende zu schreiben, bei dem ich den Banditen doch noch schnell einführen konnte.
Und außerdem: In allen möglichen Filmen, Serien, Spielen, Büchern, usw. textet der Bösewicht den Helden lange genug zu, damit dieser eine Chance zur Reaktion hat.
Klar, Duelle kamen wesentlich schneller aus der Mode, als die Medien uns weismachen wollen, allerdings scheint Dynamit-Billy auch auf eine ganz persönliche Rache aus zu sein.
Schnelle Idee: Ich ergänze als letzten Satz noch: „Spar dir die Luft, McCain. Jetzt oder nie!“

Wolfsauge:

Thema Grammatik: Danke! Daumen hoch Ja, den Fehler mache ich dann wohl auch schon seit vierzehn Jahren. Wenn ich an die letzte Ausgabe der Schülerzeitung denke, deren Rechtschreib- und Grammatikprüfung schon über meinen Schreibtisch lief...

FaithinClouds:

Thema gesehen/gelesen: Ja, dieses Szenario ist mit The Great Train Robbery schon 120 Jahre alt. Die Züge haben sich geändert, die kriminellen und nichtkriminellen Beteiligten haben sich geändert, aber im Großen und Ganzen ist ein Eisenbahnraub genau wie ein Bankraub ein absoluter Western-Klassiker. Die Nummern von Lok und Waggon stammen übrigens von meiner alten Spielzeugeisenbahn, mit der wir als Kinder regelmäßig solche Geschichten gespielt haben, die Namen wurden hautsächlich aus realen Orten und Persönlichkeiten zusammengezogen, Tumbleweed ist eine Anspielung auf die Computerspiele der Red-Dead-Redemption-Reihe, in der auch ein gutes Dutzend Überfälle durchzuführen sind.

Thema Starre Dialoge:
Danke für die Bestätigung. "So eine Gelegenheit für einen Zugüberfall" kam mir auch schon sehr holprig vor, allerdings weiß der Bandit ja auch nicht, dass der Sheriff über den Diamanten-Transport Bescheid weiß.
Und das Gespräch am Fahrkartenschalter sollte verdeutlichen, dass der Gefängnisausbruch im ganzen Bundesstaat in aller Munde ist.

Edit: Nachtrag für FaithinClouds

Mit freundlichen Grüßen,

Hendrik "3/82"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag02.08.2021 20:15

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hobbyautor_382 hat Folgendes geschrieben:

Und außerdem: In allen möglichen Filmen, Serien, Spielen, Büchern, usw. textet der Bösewicht den Helden lange genug zu, damit dieser eine Chance zur Reaktion hat.


Achso ... und wenn all die anderen Autoren sich die Hoden piercen lassen, machst Du das dann auch? Absurde Begründung ...


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 260
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag03.08.2021 08:56

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Hi

über die Uhrzeit bin ich auch gestolpert. Ich finde es auch seltsam, dass es am 25. Juni so kalt sein soll, dass man den Waggon extra beheizt. Schließlich staune ich, dass gerade mal drei Tage nach dem Ausbruch schon überall die Fahndungszettel hängen, die müssen den Druck ja quasi zeitgleich mit dem Ausbruch in Auftrag gegeben haben.

Und - ganz im Vertrauen - für meinen Geschmack gerät die Pointe eher schwach. Es käme überraschender (und irgendwie auch cooler!), wenn der Icherzähler Dynamit-Billy wäre und der geheimnisvolle Schatten der Sheriff.

Nimm dir von meinem Gekrittel, was du brauchen kannst. Und weiterhin viel Spaß und Erfolg!

VG
Nico.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5442
Wohnort: OWL


Beitrag03.08.2021 12:49

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:

Achso ... und wenn all die anderen Autoren sich die Hoden piercen lassen, machst Du das dann auch? Absurde Begründung ...


Ja, sicher. Kannst du mir mal die Liste rüberschicken?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Wieder auf Null
von dyfso
dyfso Feedback 0 14.04.2024 21:51 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Es weihnachtet allhier wieder sehr
von Hera Klit
Hera Klit Feedback 12 18.12.2023 14:45 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Bin mal wieder da
von nothingisreal
nothingisreal Roter Teppich & Check-In 14 28.11.2023 17:56 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Wieder online ...
von PaulBont
PaulBont Roter Teppich & Check-In 3 27.09.2023 17:54 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Mal wieder da!
von caesar_andy
caesar_andy Roter Teppich & Check-In 2 26.07.2023 22:55 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von spinat.ist.was.anderes

von HerbertH

von Boro

von Gefühlsgier

von Jocelyn

von kskreativ

von nebenfluss

von Akiragirl

von Lapidar

von Enfant Terrible

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!