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Gottes Werk


 
 
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag26.07.2021 22:28
Re: Gottes Werk
von Pickman
Antworten mit Zitat

Hi Weltverzweiflung,

wenn Du schreibst,

Weltverzweiflung hat Folgendes geschrieben:
Gott ist ein Hirngespinst.
,

bin ich inhaltlich bei Dir. Aber die literarische Qualität Deiner Einlassung lässt doch zu wünschen übrig. An Deinem Text ist nichts originell oder auch nur neu. Es gibt keine Spannung und keine Überraschung, keine noch nie gesehen Perspektive. Sprachlich wird so gut wie nichts geboten, keine interessante Metapher, nur Klischees.

Schmeiß den Text weg und schreib was Neues, vielleicht eine Kurzgeschichte, in der der Erzähler zu der o. g. Erkenntnis gelangt. Aber achtung: eine Kurzgeschichte, die zu lesen sich lohnt. Der Text muss für den Leser sein, nicht für den Schreiber.

Cheers

Pickman


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Tempus fugit.
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
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Beitrag26.07.2021 23:36

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Nur einmal noch, um das zu klären:

Kojote hat Folgendes geschrieben:
Es wäre eine gute Idee, euch genau zu überlegen, womit ihr mich als nächstes konfrontiert, denn auf am Boden liegende einzutreten kommt nicht sonderlich gut an.
Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber nichts von dem, was ich sagte, war als Angriff gegen dich gemeint.  Ich sagte doch schon, bewahre dir deinen Glauben und ich hoffe, du wirst nie enttäuscht. Das war völlig ernst gemeint und nicht belächelnd.
Ich respektiere den Glauben anderer und sehe Gläubige auch nicht als Menschen zweiter Klasse, aber behalte mir trotzdem vor, jeden Glauben in Frage zu stellen. Aber möglicherweise bist du im Vorteil. Damit meine ich jetzt nicht Pascals Wette, sondern ein Gefühl von Sicherheit. Auf mich passt niemand auf und da wartet auch kein Himmelreich. Fakt ist, ich habe sogar eine Scheiß-Angst vor dem Tod. Oder eher dem Moment des Sterbens, wenn ich wissen werde, dass gleich alles vorbei ist und ich nicht mehr existieren werde. Wie ein gelöschter Faden, einfach weg. Gläubige kennen diesen Horror Vacui nicht. Und tatsächlich beneide ich dich darum.

Es ist mein Problem, wenn ich mir alles dekonstruiert habe, so dass ich an nichts mehr glauben kann. Nicht deins. Also Kopf hoch und fühl dich nicht getreten, das war nie meine Absicht.

Sorry für nochmal OT, aber das wollte ich klarstellen.


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Weltverzweiflung
Gänsefüßchen


Beiträge: 25
Wohnort: Balta7/3


Beitrag27.07.2021 11:08
Teamwork
von Weltverzweiflung
Antworten mit Zitat

Ihr seid schon ein cooler Haufen wortgewandter Hirnakrobaten Idea Idea Idea . Danke für Eure Gedanken, Impulse und Interpretationen. Hat mir geholfen bei der Verarbeitung. Bis bald.

« Was vorher geschah12



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Welche Tracht ist wenig kleidsam?
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Gast







Beitrag27.07.2021 14:39
Re: Gottes Werk
von Gast
Antworten mit Zitat

Weltverzweiflung hat Folgendes geschrieben:
Gott ist ein Sadist.
Gott lässt seinen Sohn am Kreuz sterben.
Gott zettelt Kriege an und quält Menschen.
Gott hilft nicht, wenn man betet. Gott quält weiter.
Gott ist zuständig für all das Leid auf der Erde.
Gott ist schuld an dem Hungertod afrikanischer Kinder.
Gott lässt zu, dass Kinder in den Philippinen und in Thailand auf den Strich geschickt werden.
..
Wir leben auf dem Planeten der Finsternis. ...
Den Mut für Selbstmord besitze ich bei aller Verzweiflung nicht. Aber diese Welt ist ein einziger Haufen egoistischer Vollidioten, die an der Macht sind, um ihre geldgierigen Egos zu füttern. Ich bin raus. Ganz auf meine Weise.


Ja gut. Die These, dass hier der Satan herrsche, ist ja recht beliebt. Und die Theodizee ist immer die Einleitung. Ausnahmslos.
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
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Beitrag27.07.2021 22:49

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Zitat:
Und die Theodizee ist immer die Einleitung
Wofür es einen schönen Wikipedia-Artikel gibt, der das Problem mit vielen Beispielen und Lösungsversuchen (oder dem Aufgeben, solche zu finden) von Philosophen und Theologen beleuchtet. Danke für das Stichwort, das fehlte mir vorher bei der Diskussion. Ich wusste zwar, dass irgendein Wort dafür gab, aber kam nicht mehr drauf.

Zum Text (vielleicht) nützlich: Da der Artikel auch gut zusammenfasst, wie differenziert das Problem bereits schon in der Antike durchdacht wurde (und später sowieso), offenbart sich noch einmal die Überflüssigkeit, das Thema so "schrei es hinaus"-oberflächlich anzugehen. Als eingebetteter Gedankenstrom für jemanden in einer Geschichte, der gerade seinen Glauben an das Gute verloren hat, würde er für mich aber funktionieren. Alleinstehend allerdings nicht.

Jemand auf dem ich nicht rumhacken will hat Folgendes geschrieben:
Menschen, die am allerwenigsten von Religion verstehen, erkennt man immer daran, dass sie einen Satz beginnen mit "Wenn Gott allmächtig ist, dann …".
Immerhin bin ich dann aber mit den im Wikipedia-Artikel erwähnten Denkern wenigstens in bester Gesellschaft.

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poetnick
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 834
Wohnort: nach wie vor


Beitrag28.07.2021 19:01

von poetnick
Antworten mit Zitat

Hallo Weltverzweiflung,

die Bezeichnung Deines Avatars gibt Deinem Prosa-Einstand schon mal die Richtung vor.
Ein Aufschrei, Ablehnung; wie viel davon einem angenommenen LyIch zufällt, bleibt Spekulation.

In ausgerufener Verzweiflung und Empörung wird hier ein Gott, oder eher das Bild, die Idee eines Gottes zur Rechenschaft gezogen, für alles Ungemach und Gräuel auf dieser (seiner) Welt.

Die indogermanische Herkunft des Wortes „Gott“, geht ursprünglich auf „rufen, anrufen“ zurück.

Das ist hier geschehen. Fast paradox, braucht das LyIch ein Gegenüber, dem es seine Verzweiflung entgegenschleudert – wen spricht es an, da Gott nicht existiert? – Die Menschheit, die Naturgesetzte, die „Verhältnisse“?

Es könnte aber darin auch ein: Dich-gibt- es-nicht-doch-verlass-mich-nicht als Echo verhallen.

Die Bilder und auch die folgende Diskussion, nimmt m.E. starken Bezug auf ein Gottesbild, das noch in der Eisenzeit mythologisch in Stein gemeißelt wurde.

Die Auseinandersetzung mit diesem Gottesbild wird hier in dem folgenden Rilke-Zitat auf eine fast mitfühlende Weise angesprochen:

Rilke:
„Ist uns der Vater denn nicht das, was war
vergangne Jahre, welche fremd gedacht,
veraltete Gebärde, tote Tracht,
verblühte Hände und verblichnes Haar?
Und war er selbst für seine Zeit ein Held,
er ist das Blatt, das, wenn wir wachsen, fällt.“

Dein Prosatext vermittelt Verzweiflung am Anschlag; lässt keinen Spielraum für irgendwelche Zweifel, Zwischentöne, sich widersprechende oder verzweigende Gedankengänge. Er ist zu nackter Emotion gehäutet.
Von da aus betrachtet, kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen.

Nicht verstanden habe ich, welchen «Luther» Du in folgender Passage benennst,
den Reformator, oder den Bürgerrechtler?

Zitat:
Dr. Martin Luther hat sein feistes Leben irgendeinem Nichts geopfert.


 Das Thema löst erfahrungsgemäß starke Reaktionen in verschiedene Richtungen aus. Seit Jahrtausenden. Insofern: Gott verlässt uns nicht.


LG - Poetnick


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Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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Weltverzweiflung
Gänsefüßchen


Beiträge: 25
Wohnort: Balta7/3


Beitrag29.07.2021 20:44

von Weltverzweiflung
Antworten mit Zitat

Lieber Poetnick,

Danke auch für Deinen Beitrag! Insbesondere die Zeilen von Rilke haben mir sehr gut gefallen und mich wieder erden lassen.

Liebe Grüße Smile


_________________
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