18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Romanauszug


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
writeforpassion
Geschlecht:weiblichErklärbär
W

Alter: 73
Beiträge: 2
Wohnort: Köln /Rom


W
Beitrag19.02.2022 20:20
Hilfe, Ich bin neu hier!!
von writeforpassion
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Das hört sich ganz interessant an. Herzlich willkommen! Magst uns ein Appetithäppchen im Prosa-Einstand präsentieren?


Herzlich gern.


"In unmittelbarer Nähe des Turmes waren eine alte Quelle und ein Fort aus Zeiten Napoleons. Es ist  noch heute zu besichtigen. In der nahegelegenen Bucht gingen die französischen Kriegsschiffe vor Anker, um sich an der Quelle mit neuem Süßwasser zu versorgen. Es soll in dieser Bucht sogar eine Seeschlacht zwischen Franzosen und Engländern gegeben haben.
„Es ist herrlich, dass man hier immer wieder auf längst vergangene Zeiten stößt. Man lernt immer etwas dazu. Da hat meine Mutter recht“, meinte Astrid schmunzelnd.
Peter legte den Arm um ihre Schulter.
„Ich freue mich so sehr auf die Tage mit dir und den Kindern.“
Er schaltete das Radio ein, klassische Musik, die erste Symphonie von Brahms, Astrids Lieblingssymphonie. Der Regen prasselte immer stärker. Peter fuhr langsamer, er konnte kaum etwas sehen.
Plötzlich schrie Astrid erschrocken.
„Vorsicht, Peter, schau doch, da vorne ist ein Unfall passiert! Es liegt jemand auf der Straße.“
Die Vollbremsung brachte den Wagen ins Schleudern. Peter riss das Steuer in die andere Richtung. Endlich gelang es ihm, das Fahrzeug unversehrt kurz nach der Unfallstelle zum Stehen zu bringen. Ihm stand der Schweiß auf der Stirn.
„Ein Glück, dass du es gesehen hast! Bleibe bitte im Auto, der Regen ist sehr stark. Ich sehe mal nach, was dort passiert ist.“
„Sei bitte vorsichtig. Die Straße ist so dunkel, da kann schnell ein weiterer Unfall passieren.“
Astrid fühlte ein gewisses Unbehagen. Kurze Zeit später hörte sie einen kurzen Schrei. Sie wandte sich um, aber sie konnte in der Dunkelheit durch die nassen Fenster nichts erkennen. Dumpfe Geräusche hinter dem Wagen ließen sie erneut aufschrecken. Sie öffnete langsam den Wagenschlag und stieg aus.
„Peter, was ist um Himmelswillen los?“
Der Kofferraumdeckel öffnete sich. Sie nahm eine Gestalt wahr, die sich am Gepäckraum zu schaffen machte. Der Deckel fiel mit voller Wucht ins Schloss. Mit zugeschnürter Kehle näherte sie sich und erkannte im Dunkeln ihren Gatten. Ein Stein fiel ihr vom Herzen.
„Da bist du ja endlich. Ich hatte mir ernsthaft Sorgen
gemacht.“
Er sah sie nur kurz an und sagte in einem barschen Ton: „Steig ein.“
 Astrid sah ihn erschrocken an, setzte sich wieder ins Auto und schwieg. Was war nur passiert?
Er startete den Wagen. Eine Viertelstunde verging.
Da entschloss sich Astrid, das Schweigen zu brechen.
„Was hast du, Peter? Was ist dort draußen geschehen?“
„Sei still! Es ist besser, keinerlei Fragen zu stellen.“
Seine Stimme hatte einen drohenden, fremden Ton. Ein Schaudern lief ihr über den Rücken. Was war nur in ihn gefahren?
Er spürte ihr Zögern und wandte sich ihr erneut zu.
„Haben wir uns endlich verstanden?“
Sie nickte und starrte ihn entsetzt an. Mit bebender Stimme stieß sie verwirrt hervor:
„Du….“
Dann aber hielt sie inne. Es war besser, nicht zu reagieren. Sie spürte eine schleichende Angst und sprach während der ganzen Reise kein einziges Wort mehr.
Trotz des furchtbaren Unwetters war es ein so schöner Abend gewesen. Was war vorgefallen? War der Unfall nur fingiert gewesen, um sie zum Anhalten zu zwingen? Wären sie nur weitergefahren! Undenkbar! Schließlich lag dort ein Mensch auf der Fahrbahn. Wer war es wohl gewesen? In der Eile hatte sie nicht sehen können, ob es ein Mann oder eine Frau war.
Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Wäre es sinnvoll, ihn zum Anhalten zu bewegen? Es könnte ihr schlecht sein, schließlich hatte sie Meeresfrüchte gegessen. Das wäre doch möglich. Astrid sah ihn unbemerkt von der Seite an. Sie musste unbedingt mit ihm sprechen, ihn beruhigen und erfahren, was geschehen war. Er fuhr sehr schnell. Wenn es doch nur eine Polizeikontrolle gäbe, dann müsste er anhalten. Aber bei dem Wetter? Ausgeschlossen. Kein Licht war zu sehen. Kein Hund war vor der Tür. Vielleicht musste er tanken, aber um diese Zeit waren auch die Tankstellen geschlossen. Keine Chance! Wenn sie ihm einfach ins Steuer griffe? Aber das wäre gefährlich, dafür fuhr er zu schnell. Ihr Hirn arbeitete wie besessen. Schließlich entschied sie sich, nichts zu unternehmen, sonst gab es am Ende noch einen Unfall. Nein, besser nicht!
Er schien, ihre Gedanken zu lesen. Ganz unerwartet packte er sie grob am Arm.
„Komm mir bloß nicht auf dumme Gedanken“, zischte er.
„Das würdest du bitter bereuen. Ich kann auch ganz anders! Nimm dich nur in Acht!“
Diese Grobheit! Der Ton seiner Stimme! Er war wie von Sinnen. Astrid war wie erstarrt, unfähig, sich zu wehren oder etwas zu erwidern. Endlich ließ er sie los. Sie spürte einen stechenden Schmerz im Oberarm. Erneut schauderte es sie. Wie würde das alles enden? Wozu war er in dieser Verfassung fähig?
Ihr Herz pochte so heftig, dass sie befürchtete, er könne es hören. Was konnte sie tun, was würde bei ihrer Ankunft geschehen? Die Fahrt schien ihr endlos. Eigentlich müssten sie fast da sein. Astrid dachte an die Kinder, an Valerie. Ob sie schon im Bett waren? Das wäre das Beste. Wie konnte sie sie schützen, wenn Peter nicht zur Vernunft kam?
Plötzlich bemerkte sie ein schwarzes Auto dicht hinter ihnen. Peter fuhr langsamer und ließ den Wagen vorbei. Astrid konnte einen Mann und eine Frau erkennen. Letztere hob beim Vorbeifahren die Hand. Wollte sie nur danken oder kannte sie ihn? Ihr Unbehagen wuchs. Sie rutschte immer tiefer in ihren Sitz hinein und schloss die Augen. Leise liefen ihr Tränen über die Wangen. Er bemerkte es zum Glück nicht, sondern starrte nur schweigend auf die finstere Fahrbahn.
Der Sturm hatte sich gelegt, auch der Regen ließ nach. Es war Vollmond, aber man sah ihn nur ab und zu. Gespenstisch zogen die Wolken an ihm vorbei. Der Wagen schoss mit rasender Geschwindigkeit durch die Dunkelheit.

Weitere Werke von writeforpassion:
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Fistandantilus
Geschlecht:männlichWeltenwanderer

Alter: 43
Beiträge: 817
Wohnort: Augsburg
DSFo-Sponsor


Beitrag19.02.2022 21:04
Re: Hilfe, Ich bin neu hier!!
von Fistandantilus
Antworten mit Zitat

writeforpassion hat Folgendes geschrieben:

"In unmittelbarer Nähe des Turmes waren eine alte Quelle und ein Fort aus Zeiten Napoleons. Es ist noch heute zu besichtigen. In der nahegelegenen Bucht gingen die französischen Kriegsschiffe vor Anker, um sich an der Quelle mit neuem Süßwasser zu versorgen. Es soll in dieser Bucht sogar eine Seeschlacht zwischen Franzosen und Engländern gegeben haben. Hier fehlt ein Anführungszeichen
„Es ist herrlich, dass man hier immer wieder auf längst vergangene Zeiten stößt. Man lernt immer etwas dazu. Da hat meine Mutter recht“, meinte Astrid schmunzelnd.
Peter legte den Arm um ihre Schulter. Kein Zeilenumbruch (wenn Peter das Nachfolgende sagt)
„Ich freue mich so sehr auf die Tage mit dir und den Kindern.“ (wenn Astrid das sagt vielleicht ein Inquit, um es klarzustellen)
Er schaltete das Radio ein, klassische Musik, die erste Symphonie von Brahms, Astrids Lieblingssymphonie. Der Regen prasselte immer stärker. Peter fuhr langsamer, er konnte kaum etwas sehen.
Plötzlich schrie Astrid erschrocken. Kein Zeilenumbruch
„Vorsicht, Peter, schau doch, da vorne ist ein Unfall passiert! Es liegt jemand auf der Straße.“
Die Vollbremsung brachte den Wagen ins Schleudern. Peter riss das Steuer in die andere Richtung. Endlich gelang es ihm, das Fahrzeug unversehrt kurz nach der Unfallstelle zum Stehen zu bringen. Ihm stand der Schweiß auf der Stirn.
„Ein Glück, dass du es gesehen hast! Bleibe bitte im Auto, der Regen ist sehr stark. Ich sehe mal nach, was dort passiert ist.“
„Sei bitte vorsichtig. Die Straße ist so dunkel, da kann schnell ein weiterer Unfall passieren.“
Astrid fühlte ein gewisses Unbehagen. Kurze Zeit später hörte sie einen kurzen Schrei. Sie wandte sich um, aber sie konnte in der Dunkelheit durch die nassen Fenster nichts erkennen. Dumpfe Geräusche hinter dem Wagen ließen sie erneut aufschrecken. Sie öffnete langsam den Wagenschlag hört sich recht antiquiert an, vielleicht einfach: Autotür und stieg aus.
„Peter, was ist um Himmelswillen los?“
Der Kofferraumdeckel öffnete sich. Sie nahm eine Gestalt wahr, die sich am Gepäckraum zu schaffen machte. Der Deckel fiel mit voller Wucht ins Schloss. Mit zugeschnürter Kehle näherte sie sich und erkannte im Dunkeln ihren Gatten. Ein Stein fiel ihr vom Herzen.
„Da bist du ja endlich. Ich hatte mir ernsthaft Sorgen
gemacht.“ das letzte Wort ist in eine neue Zeile entfleucht
Er sah sie nur kurz an und sagte in einem barschen Ton: „Steig ein.“
Astrid sah ihn erschrocken an, setzte sich wieder ins Auto und schwieg. Was war nur passiert?
Er startete den Wagen. Eine Viertelstunde verging.
Da entschloss sich Astrid, das Schweigen zu brechen. Eine Viertelstunde zu schweigen kann ganz schön lang sein, wenn einem etwas unter den Nägeln brennt.  Kein Zeilenumbruch
„Was hast du, Peter? Was ist dort draußen geschehen?“
„Sei still! Es ist besser, keinerlei Fragen zu stellen.“
Seine Stimme hatte einen drohenden, fremden Ton. Ein Schaudern lief ihr über den Rücken. Was war nur in ihn gefahren?
Er spürte ihr Zögern und wandte sich ihr erneut zu. Kein Zeilenumbruch
„Haben wir uns endlich verstanden?“
Sie nickte und starrte ihn entsetzt an. Mit bebender Stimme stieß sie verwirrt hervor: Kein Zeilenumbruch
„Du….“
Dann aber hielt sie inne. Es war besser, nicht zu reagieren. Sie spürte eine schleichende Angst und sprach während der ganzen Reise kein einziges Wort mehr.
Trotz des furchtbaren Unwetters war es ein so schöner Abend gewesen. Was war vorgefallen? War der Unfall nur fingiert gewesen, um sie zum Anhalten zu zwingen? Wären sie nur weitergefahren! Gedankenstrich Undenkbar! Schließlich lag dort ein Mensch auf der Fahrbahn. Wer war es wohl gewesen? In der Eile hatte sie nicht sehen können, ob es ein Mann oder eine Frau war.
Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Wäre es sinnvoll, ihn zum Anhalten zu bewegen? Es könnte ihr schlecht sein, schließlich hatte sie Meeresfrüchte gegessen. Das wäre doch möglich. Astrid sah ihn unbemerkt von der Seite an. Sie musste unbedingt mit ihm sprechen, ihn beruhigen und erfahren, was geschehen war. Er fuhr sehr schnell. Wenn es doch nur eine Polizeikontrolle gäbe, dann müsste er anhalten. Aber bei dem Wetter? Ausgeschlossen. Kein Licht war zu sehen. Kein Hund war vor der Tür. Vielleicht musste er tanken, aber um diese Zeit waren auch die Tankstellen geschlossen. Keine Chance! Wenn sie ihm einfach ins Steuer griffe? Aber das wäre gefährlich, dafür fuhr er zu schnell. Ihr Hirn arbeitete wie besessen. Schließlich entschied sie sich, nichts zu unternehmen, sonst gab es am Ende noch einen Unfall. Nein, besser nicht!
Er schien,Komma raus ihre Gedanken zu lesen. Ganz unerwartet packte er sie grob am Arm.
„Komm mir bloß nicht auf dumme Gedanken“, zischte er. Kein Zeilenumbruch
„Das würdest du bitter bereuen. Ich kann auch ganz anders! Nimm dich nur in Acht!“
Diese Grobheit! Der Ton seiner Stimme! Er war wie von Sinnen. Astrid war wie erstarrt, unfähig, sich zu wehren oder etwas zu erwidern. Endlich ließ er sie los. Sie spürte einen stechenden Schmerz im Oberarm. Erneut schauderte es sie. Wie würde das alles enden? Wozu war er in dieser Verfassung fähig?
Ihr Herz pochte so heftig, dass sie befürchtete, er könnte es hören. Was konnte sie tun, was würde bei ihrer Ankunft geschehen? Die Fahrt schien ihr endlos. Eigentlich müssten sie fast da sein. Astrid dachte an die Kinder, an Valerie. Ob sie schon im Bett waren? Das wäre das Beste. Wie konnte sie sie schützen, wenn Peter nicht zur Vernunft kam?
Plötzlich bemerkte sie ein schwarzes Auto dicht hinter ihnen. Peter fuhr langsamer und ließ den Wagen vorbei. Astrid konnte einen Mann und eine Frau erkennen. Letztere hob beim Vorbeifahren die Hand. Wollte sie nur danken oder kannte sie ihn? Ihr Unbehagen wuchs. Sie rutschte immer tiefer in ihren Sitz hinein und schloss die Augen. Leise liefen ihr Tränen über die Wangen Tränen laufen immer leise, hehe. Einfach: Tränen liefen ihr über die Wangen. Er bemerkte es zum Glück nicht, sondern starrte nur schweigend auf die finstere Fahrbahn.
Der Sturm hatte sich gelegt, auch der Regen ließ nach. Es war Vollmond, aber man sah ihn nur ab und zu. Gespenstisch zogen die Wolken an ihm vorbei. Der Wagen schoss mit rasender Geschwindigkeit durch die Dunkelheit.


Gefällt mir! Du bist sofort bei der Sache, man will wissen, was da passiert ist, die Neugier ist auf jeden Fall geweckt und das ist schon mal Gold wert für einen Einstieg Daumen hoch

Manchmal hast Du merkwürdige Zeilenumbrüche, das (und noch ein paar Kleinigkeiten) habe ich Dir jeweils im Text angemerkt.

Gerne gelesen!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5339
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag19.02.2022 21:11

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo writeforpassion,

bitte poste Texte nur im Werkebereich. Diesen hier habe ich für dich vom roten Teppich hergeschoben. smile

Liebe Grüße
Bananenfischin


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag20.02.2022 09:20
Re: Hilfe, Ich bin neu hier!!
von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hallo smile
writeforpassion hat Folgendes geschrieben:


"In unmittelbarer Nähe des Turmes waren eine alte Quelle und ein Fort aus Zeiten Napoleons. Es ist  noch heute zu besichtigen. In der nahegelegenen Bucht gingen die französischen Kriegsschiffe vor Anker, um sich an der Quelle mit neuem Süßwasser zu versorgen. Es soll in dieser Bucht sogar eine Seeschlacht zwischen Franzosen und Engländern gegeben haben. "
„Es ist herrlich, dass man hier immer wieder auf längst vergangene Zeiten stößt. Man lernt immer etwas dazu. Da hat meine Mutter recht“, meinte Astrid schmunzelnd.
Peter legte den Arm um ihre Schulter.
„Ich freue mich so sehr auf die Tage mit dir und den Kindern.“
Er schaltete das Radio ein, klassische Musik, die erste Symphonie von Brahms, Astrids Lieblingssymphonie. Der Regen prasselte immer stärker. Peter fuhr langsamer, er konnte kaum etwas sehen.
Plötzlich schrie Astrid erschrocken auf.
„Vorsicht, Peter, schau doch, da vorne ist ein Unfall passiert! Es liegt Jemand etwas auf der Straße.“
Die Vollbremsung brachte den Wagen ins Schleudern. Peter riss das Steuer in die andere Richtung. Endlich gelang es ihm, das Fahrzeug unversehrt kurz nach der Unfallstelle zum Stehen zu bringen. Ihm stand perlte der Schweiß auf der Stirn.
Ein Glück, dass du es gesehen hast! Bleibe bitte im Auto, der Regen ist sehr stark. Ich sehe mal nach, was dort passiert ist.“
„Sei bitte vorsichtig. Die Straße ist so dunkel, da kann schnell ein weiterer Unfall passieren.“
Astrid fühlte ein gewisses Unbehagen. Kurze Zeit später hörte sie einen kurzen Schrei. Sie wandte sich um, konnte aber sie konnte in der Dunkelheit durch die nassen Fenster nichts erkennen. Dumpfe Geräusche hinter dem Wagen ließen sie erneut aufschrecken. Sie öffnete langsam den Wagenschlag und stieg aus.
„Peter, was ist um Himmelswillen los?“ Regen? Wind? Temperatur?
Der Kofferraumdeckel öffnete sich. Sie nahm eine Gestalt wahr, die sich am Gepäckraum zu schaffen machte. Der Deckel fiel mit voller Wucht ins Schloss. Mit zugeschnürter Kehle näherte sie sich und erkannte im Dunkeln ihren Gatten. Ein Stein fiel ihr vom Herzen.
Da bist du ja endlich. Ich hatte mir ernsthaft Sorgen
gemacht.“
Er sah sie nur kurz an und sagte in einem barschen Ton: „Steig ein.“
Astrid sah ihn erschrocken an, setzte sich wieder ins Auto und schwieg. Was war nur passiert?
Er startete den Wagen, sie fuhren weiter. Eine Viertelstunde verging.
Da entschloss sich Astrid, das Schweigen zu brechen.
Was hast du, Peter? Was ist dort draußen geschehen?Alles in Ordnung mit Dir?“
„Sei still! Es ist besser, keinerlei Fragen zu stellen.“
Seine Stimme hatte einen drohenden, fremden Ton. Ein Schaudern lief ihr über den Rücken. Was war nur in ihn gefahren?
Er spürte ihr Zögern und wandte sich ihr erneut zu. Perspektivwechsel, warum?
„Haben wir uns endlich verstanden?“
Sie nickte und starrte ihn entsetzt an.
Mit bebender Stimme stieß sie verwirrt hervor:
„Du….“
Dann aber hielt sie inne. Es war besser, nicht zu reagieren. Sie spürte eine schleichende Angst und sprach während der ganzen Reise kein einziges Wort mehr.
Trotz des furchtbaren Unwetters war es ein so schöner Abend gewesen. Was war vorgefallen? War der Unfall nur fingiert gewesen, um sie zum Anhalten zu zwingen? Wären sie nur weitergefahren! Undenkbar! Schließlich lag dort hatte dort ein Mensch auf der Fahrbahn gelegen. Wer war es wohl gewesen? In der Eile hatte sie nicht sehen können, ob es ein Mann oder eine Frau war.
Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Wäre es sinnvoll, ihn zum Anhalten zu bewegen? Es könnte ihr schlecht sein, schließlich hatte sie Meeresfrüchte gegessen. Das wäre doch möglich. Astrid sah ihn unbemerkt von der Seite an. Sie musste unbedingt mit ihm sprechen, ihn beruhigen und erfahren, was geschehen war. Er fuhr sehr schnell. Wenn es doch nur eine Polizeikontrolle gäbe, dann müsste er anhalten. Aber bei dem Wetter? Ausgeschlossen. Kein Licht war zu sehen. Kein Hund war vor der Tür. Vielleicht musste er tanken, aber um diese Zeit waren auch die Tankstellen geschlossen. Keine Chance! Wenn sie ihm einfach ins Steuer griffe? Aber das wäre gefährlich, dafür fuhr er zu schnell. Ihr Hirn arbeitete wie besessen. Schließlich entschied sie sich, nichts zu unternehmen, sonst gab es am Ende noch einen Unfall. Nein, besser nicht!
Er schien, ihre Gedanken zu lesen. Ganz unerwartet packte er sie grob am Arm.
„Komm mir bloß nicht auf dumme Gedanken“, zischte er.
„Das würdest du bitter bereuen. Ich kann auch ganz anders! Nimm dich nur in Acht!“
Diese Grobheit! Der Ton seiner Stimme! Er war wie von Sinnen. Astrid war wie erstarrt, unfähig, sich zu wehren oder etwas zu erwidern. Endlich ließ er sie los. Sie spürte einen stechenden Schmerz im Oberarm. Erneut schauderte es sie. Wie würde das alles enden? Wozu war er in dieser Verfassung fähig?
Ihr Herz pochte so heftig, dass sie befürchtete, er könne es hören. Was konnte sie tun, was würde bei ihrer Ankunft geschehen? Die Fahrt schien ihr endlos. Eigentlich müssten sie fast da sein. Astrid dachte an die Kinder, an Valerie. Ob sie schon im Bett waren? Das wäre das Beste. Wie konnte sie sie schützen, wenn Peter nicht zur Vernunft kam?
Plötzlich bemerkte sie ein schwarzes Auto dicht hinter ihnen. Peter fuhr langsamer und ließ den Wagen vorbei. Astrid konnte einen Mann und eine Frau erkennen. Letztere hob beim Vorbeifahren die Hand. Wollte sie nur danken oder kannte sie ihn? Ihr Unbehagen wuchs. Sie rutschte immer tiefer in ihren Sitz hinein und schloss die Augen. Leise liefen ihr Tränen über die Wangen. Er bemerkte es zum Glück nicht, sondern starrte nur schweigend auf die finstere Fahrbahn.
Der Sturm hatte sich gelegt, auch der Regen ließ nach. Es war Vollmond, aber man sah ihn nur ab und zu. Gespenstisch zogen die Wolken an ihm vorbei. Der Wagen schoss mit rasender Geschwindigkeit durch die Dunkelheit.

Nun ja, der spannende Einstieg wird zum Ende hin etwas zäh. Mit dem nächsten Absatz muss unbedingt etwas kommen. Ansonsten gern gelesen und der Text würde mit einigem Überarbeiten und Streichen kompakter wirken.
Z.B. muss die Frau ihren Mann nicht dauernd mit Vornamen ansprechen.
MfG


_________________
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag20.02.2022 10:53

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Sehr gut!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Fistandantilus
Geschlecht:männlichWeltenwanderer

Alter: 43
Beiträge: 817
Wohnort: Augsburg
DSFo-Sponsor


Beitrag20.02.2022 13:25

von Fistandantilus
Antworten mit Zitat

Writeforpassion, ich wollte eben auf Deine PN antworten, bekomme aber den Hinweis, dass Du nicht per PN kontaktiert werden kannst ... Vielleicht magst Du mal in Deine Einstellungen schauen und mir Bescheid geben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag20.02.2022 13:44

von Ralphie
Antworten mit Zitat

So erging's mir auch
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Romanauszug [Fantasy, ab 14?] - Erz. 24
von Maunzilla
Maunzilla Feedback 22 02.03.2023 01:34 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Romanauszug, medizinisch korrekt?
von HansGlogger
HansGlogger Werkstatt 15 10.07.2022 11:53 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Romanauszug vorher in Literaturzeitsc...
von Norma
Norma Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 0 30.11.2018 18:53 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Inhalt
Romanauszug - funktioniert es so, ode...
von saher
saher Inhalt 9 17.09.2014 15:06 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Romanauszug
von Chrockz
Chrockz Werkstatt 6 30.12.2012 14:47 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchBuchBuchBuchEmpfehlung

von Thomas74

von Boro

von Schreibmaschine

von Dichternarzisse

von WhereIsGoth

von Magpie

von fancy

von Leveret Pale

von hexsaa

von WhereIsGoth

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!