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Happy end - heutzutage Pflicht?

 
 
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag19.08.2021 13:45

von PaulaSam
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
PaulaSam hat Folgendes geschrieben:
Kaum ein Leser liest, um seinen ohnehin schon beschwerlichen Alltag noch einmal durchzukauen. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen. Aber wohl nur wenige.

LG Sam


Nannte sich mal "sozialistischer Realismus" oder "Literatur der Arbeitswelt".
Allerdings ging es dabei weniger darum, was man liest, sondern was man schreibt.


... und es dann auch gelesen wird. Ich mag ja eine Ausnahme sein, aber ich würde keinen Spaß daran haben, einen Roman zu lesen, bei dem die Handlung so unspektakulär  ist, wie mein eigenes Leben. Selbst wenn sie den Alltag widerspiegelt, sollte es doch zumindest ein paar außergewöhnliche Ereignisse geben. Das gilt natürlich besonders, wenn ich nur unterhalten werden will.  Hier spielt für mich ein wie auch immer geartetes Happy end oder wenigstens eine Entwicklung in diese Richtung schon eine Rolle. Es ist ähnlich, wie mit einem guten Essen. Wenn ich Geld und Zeit investiere, um mir ein Mahl zu gönnen, dann sollte dieses auch schmecken. Ich wäre ehrlich gesagt verärgert, wenn ich mit bittersaurer Note entlassen werden würde und nicht einmal satt geworden wäre.

Aber auch dafür gibt es bestimmt einen Markt. So masochistisch bin ich dann aber doch nicht.
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QuirkyChaos
Gänsefüßchen
Q


Beiträge: 16



Q
Beitrag25.08.2021 20:56

von QuirkyChaos
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Ich denke nicht, dass ein Happy End zwingend ist und würde mir wünschen, dass sich auch mal mehr Autoren “trauen”, davon abzuweichen. Dennoch denke ich, dass das Ende den Leser irgendwie zufriedenstellen muss. Frustriert das Buch zu schließen ist wahrscheinlich nicht das beste Ende.
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag27.08.2021 09:52

von PaulaSam
Antworten mit Zitat

QuirkyChaos hat Folgendes geschrieben:
... Dennoch denke ich, dass das Ende den Leser irgendwie zufriedenstellen muss. Frustriert das Buch zu schließen ist wahrscheinlich nicht das beste Ende.

Genau das bringt es für mich auf den Punkt. Egal ob Happy end oder nicht, dieses Kriterium sollte erfüllt sein, wenn ein Buch nicht nur geschrieben, sondern auch gelesen werden soll.

LG Sam
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pattilad
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 57
Beiträge: 22
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Beitrag27.08.2021 10:11

von pattilad
Antworten mit Zitat

Ich denke, dass ein Happy End nicht zwingend notwendig ist. Für mich war "Ein ganzes halbes Jahr" von Moyes auch kein Happy End, dennoch war es nachvollziehbar und glaubhaft, dass es so und nicht anders enden musste. Deshalb war es auch befriedigend, nicht umsonst hat es so eine breite Resonanz gehabt und so viel positive Stimmen. Hätte es ein Happy End gehabt, wäre es ein klischeemäßiges "Hollywood" gewesen.

Es ist also an den Autor:innen, das Ende glaubhaft vorzubereiten, dann ist alles erlaubt.
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 561
Wohnort: Regensburg


Beitrag27.08.2021 11:10

von PaulaSam
Antworten mit Zitat

Völlig richtig, pattilad. Es kommt natürlich immer darauf an, wie man Happy End definiert. Für meinen Teil ist ein befriedigendes Ende auch eine Art Happy End. Aber freilich mögen andere das vollkommen anders sehen.

Hier spielen, finde ich, Erwartungen eine Rolle, einerseits die des Lesers und andererseits die des Autors. Je nach dem, welche für den Autor Vorrang haben, definiert sich auch das Ziel seiner Geschichte. Will er die Hässlichkeit der Welt möglichst ungeschönt darstellen, könnte ein Happy End unrealistisch wirken. (Gemeint ist hier das glückliche Ende für die Romanfiguren) Will er mit einer Geschichte die Schönheit unserer Welt zeigen bzw. damit unterhalten oder will er Wege aufzeigen, wie man sie noch schöner machen kann, könnte ein Happy End durchaus hilfreich sein. Das ist zumindest meine Meinung.

Kurzum, du hast Recht: Ist der Leser mit dem Ende zufrieden, müssen die Figuren eines Romans nicht unbedingt ein Happy End erleben.

LG Sam
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tanja47
Eselsohr
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Beiträge: 223



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Beitrag29.08.2021 17:52

von tanja47
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pattilad hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, dass ein Happy End nicht zwingend notwendig ist. Für mich war "Ein ganzes halbes Jahr" von Moyes auch kein Happy End, dennoch war es nachvollziehbar und glaubhaft, dass es so und nicht anders enden musste. Deshalb war es auch befriedigend, nicht umsonst hat es so eine breite Resonanz gehabt und so viel positive Stimmen. Hätte es ein Happy End gehabt, wäre es ein klischeemäßiges "Hollywood" gewesen.

Es ist also an den Autor:innen, das Ende glaubhaft vorzubereiten, dann ist alles erlaubt.

Klischees finde ich immer schwierig. Einerseits vorhersehbar, aber eine glaubwürdige und unerwartete Alternative finden, endet (bei mir) manchmal in einer schwierigen und wenig logischen Konstruktion, die mir auch nicht fällt.

Dank allen für die Gedankenanstöße!
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pattilad
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 57
Beiträge: 22
Wohnort: Sachsen


Beitrag29.08.2021 18:32

von pattilad
Antworten mit Zitat

tanja47 hat Folgendes geschrieben:

Klischees finde ich immer schwierig. Einerseits vorhersehbar, aber eine glaubwürdige und unerwartete Alternative finden, endet (bei mir) manchmal in einer schwierigen und wenig logischen Konstruktion, die mir auch nicht fällt.

Dank allen für die Gedankenanstöße!


Ja, von den Klischees sollte man nach Möglichkeit die Finger lassen. Auch wenn es in einigen Genres scheinbar nicht möglich ist.
Eine Alternative zu finden kann Nerven kosten. Ich kann verstehen, dass es nicht immer zufriedenstellend ist.
Aber wie hat E. George sinngemäß gesagt: Überlegt dir, was deine Leser jetzt erwarten würden. Dann setz dich hin und überleg dir 11 andere Möglichkeiten und nimm am Ende die Zwölfte!
So werden scheinbar Bestseller geschrieben. Respekt, wer so um die Ecke denken kann.
In solchen Situationen befrage ich immer meine Figuren, was sie jetzt tun würden. Sind sie stark und knicken nicht ein, suchen sie einen Kompromiss oder überraschen mich am Ende sogar mit einer neuen Lösung, auf die ich selbst nie gekommen wäre.

Bevor hier wieder die Kritiker aufschlagen, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Solche Ansätze lernt man unter anderem an der Creative Writing School.
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tanja47
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Beitrag29.08.2021 19:11

von tanja47
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Danke, pattilad, das hilft echt weiter.
Wobei der E. George ein lustiges Kerlchen zu sein scheint: 11 Alternativen plus Eins. Manchmal wäre ich froh, wenn mir schon drei Möglichkeiten überhaupt einfallen würden. Embarassed
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pattilad
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 57
Beiträge: 22
Wohnort: Sachsen


Beitrag29.08.2021 19:20

von pattilad
Antworten mit Zitat

tanja47 hat Folgendes geschrieben:
Danke, pattilad, das hilft echt weiter.
Wobei der E. George ein lustiges Kerlchen zu sein scheint: 11 Alternativen plus Eins. Manchmal wäre ich froh, wenn mir schon drei Möglichkeiten überhaupt einfallen würden. Embarassed


Sorry, hätte mir die Zeit nehmen sollen und schreiben sollen Elizabeth George. Embarassed
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tanja47
Eselsohr
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Beiträge: 223



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Beitrag29.08.2021 19:31

von tanja47
Antworten mit Zitat

pattilad hat Folgendes geschrieben:
tanja47 hat Folgendes geschrieben:
Danke, pattilad, das hilft echt weiter.
Wobei der E. George ein lustiges Kerlchen zu sein scheint: 11 Alternativen plus Eins. Manchmal wäre ich froh, wenn mir schon drei Möglichkeiten überhaupt einfallen würden. Embarassed


Sorry, hätte mir die Zeit nehmen sollen und schreiben sollen Elizabeth George. Embarassed

Da ich das übermäßige Gegenderei ablehne, hoffe ich auch auf die Kulanz von Frau Elizabeth Greoge Wink.
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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag08.11.2021 23:04

von lia88
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Ich hab mich vor ein paar Monaten ehrlich gesagt etwas über ein besonders überspitztes Happy End geärgert und mich dann auch gefragt, ob man nicht manchmal den Mut haben sollte, eine Geschichte schlecht enden zu lassen.
Besonders, wenn die Protagonisten die ganze Story lang gelitten haben ohne Ende und mehrmals kurz vorm Tod waren. Dann ist es irgendwie etwas seltsam, wenn es dann doch so perfekt endet und all das Drama, das aufgebaut wurde, dann auf den letzten 20 Seiten so umschwingt.

Ansonsten - also von extrem überzogenen Happy Ends abgesehen - mag ich positive Enden lieber als schlechte Enden. Und mit positiv meine ich eben, dass alle Fragen geklärt wurden und die Protagonisten sich mit irgendeiner Art von Lösung arrangiert haben - das muss nicht unbedingt ein 'perfektes' Ende sein, kann auch ne Erkenntnis sein oder eben Loslassen, ein Neubeginn, nachdem das, was sie wollten, nicht geklappt hat. Keine Ahnung.
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Immergrün
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 65



Beitrag10.11.2021 09:25

von Immergrün
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Ich mag gerne bittersüße Enden wie beim letzten Einhorn. Man ist glücklich und traurig zugleich, perfekt!

Ansonsten kommt es immer darauf an, wie es gemacht ist. Das „Überraschungs“- Ende in Form von einer Halluzination oder eines Traumas fand ich bei Lost völlig daneben (ich habe es schon in der 1. Folge geahnt und nie gedacht, dass es wirklich das Ende ist), bei Mr. Robot (Staffel 2?) habe ich es überhaupt nicht kommen sehen und fand das Staffelende einer ansonsten schwächeren Staffel grandios.

Ein Happy End ist mal kitschig (Aschenputtel), mal schön (Pride and Prejudice).

Ich mag auch ein trauriges Ende, das zum Schluss einen kleinen Hoffnungsfunken zeigt (Harold und Maud)

Das beste Ende hat allerdings Citizen Kane. Unübertroffen!
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Wohnort: Regensburg


Beitrag10.11.2021 11:21

von PaulaSam
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Egal ob Happy End oder nicht, oder wie man Happy End definiert, es sollte der deutliche Abschluss der Geschichte sein, der im Erfolg oder im Scheitern liegen kann. Entscheidend ist dabei der rote Faden, der zugunsten eines spektakulären  Endes nicht abreißen darf, sondern alle Fäden aufdröseln und zusammenführen sollte.

Die Ausnahme ist eine Buchserie, bei der  ein oder zwei Fäden offen bleiben dürfen (oder müssen?), an die der nächste Teil anknüpfen kann. Hier wäre ein Happy End als allumfassendes Ende m.M.n. sogar hinderlich.

Genauso hinderlich wäre es, wenn die Geschichte "im Glück" ("im Pech") startet und das Ende ebenso. Da würde dann eine erkennbare Entwicklung fehlen, die über die reine innere Entwicklung hinausgeht und die Folgen dieser Entwicklung aufzeigt.
Das kann schnell passieren, zum Beispiel wenn der Plot das Erlangen einer bestimmten Erkenntnis zum Ziel hat, nicht aber, was diese Erkenntnis am Ende dem Prota und/oder seinen Mitspielern nützt.

Punkt um, ob Happy End oder nicht, ob gut oder schlecht, das Ende müsste zumindest ungefähr schon am Anfang der Geschichte klar sein, um es glaubwürdig zu machen. Denn es gibt kein Leben ohne Entwicklung, und die hat immer Auswirkungen, auch auf das Umfeld.

LG Sam
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Skatha
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 371
Wohnort: Alpenraum


Beitrag14.11.2021 12:47

von Skatha
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pattilad hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, dass ein Happy End nicht zwingend notwendig ist. Für mich war "Ein ganzes halbes Jahr" von Moyes auch kein Happy End, dennoch war es nachvollziehbar und glaubhaft, dass es so und nicht anders enden musste. Deshalb war es auch befriedigend, nicht umsonst hat es so eine breite Resonanz gehabt und so viel positive Stimmen. Hätte es ein Happy End gehabt, wäre es ein klischeemäßiges "Hollywood" gewesen.

Es ist also an den Autor:innen, das Ende glaubhaft vorzubereiten, dann ist alles erlaubt.


Dem schließe ich mich an.

Als Leserin erwarte ich mir in der Fiktion eine gewisse Logik und Gerechtigkeit, obwohl (oder gerade weil) diese in der Realität oftmals fehlen. Die Protas sollen bekommen, was sie sich wünschen und erarbeitet haben, aber ohne dass es übertrieben (‚unrealistisch‘) wirkt.

Ich halte es wie Dwight V. Swain:
„Not the happy, but the satisfying ending is important.” (Techniques of the selling writer, 1965)

Lieber ein zufriedenstellendes, wenngleich trauriges Ende als ein unverdientes Happy End. Denn das könnte ein unglücklich gewählter Abschluss für ein ansonsten gut geratenes Werk sein.

LG Skatha
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Schalmali
Wortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Rügen


Beitrag16.11.2021 17:46

von Schalmali
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Ich bin nicht der Vielleser schlechthin noch ein erfahrener Autor, aber ich stimme allgemein der Aussage zu: Enden müssen für dich und zur Geschichte passen, egal ob Buch oder Film.

Rein persönlich ist mir auch ein Happy End lieber als ein tragisches. Es gibt dazwischen aber meist so viel Abstufung wie zwischen Schwarz und Weiß. Manchmal geht ein Teil zum Beispiel gut aus, der andere schlecht. Also bei irgend einem Weltuntergangsszenario: Die Welt geht unter, aber die Protagonisten überleben. Da an sich, wenn man die Protagonisten mag, hat man ja zumindest etwas Positives.

Wenn man da jetzt z.B dunkle Wolken kommen die den Mega-Tornado ankünden auf feier Fläche wo man weiß "da kommt der Sensenmann alles für die Katz" ist es so ein dunkles Ende. Man kann natürlich auch andeuten, dass sie im Paradies angekommen sind, weil es ein Neuanfang ist oder man lässt es eben offen. "Was wird jetzt?" mäßig. Ich schätze gerade bei Letzterem lässt man sich auch noch die Möglichkeit für Fortsetzungen besser offen.
Manches ist auch nur eine Stimmung die rüberkommt, die das Ausschlaggebende sein kann. Wenn wir jetzt z.B irgend einen packenden Actionfilm haben, wo der Held seine Frau beschützt, dann am Ende aber der Held stirbt und die Frau gleich mit. Naja, fände ich eher bescheiden, wenn das ganze nicht noch einen besonderen Kontext hat. Wenn es hingegen das Gefühl gibt: "Es hat sich gelohnt dass der Held gestorben ist weil XY" mag es immernoch tragisch sein... aber dann ist er wohl für diese bedeutende Sache gestorben, die ggf. wichtiger war als er selbst, oder auch seine Frau.

Das perfekte Ende für "jede" Sache gibt es denke ich nicht, nur das was vielleicht von vielen gewünscht ist, wie hier schon erwähnt wurde.
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PaulaSam
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Beitrag17.11.2021 11:30

von PaulaSam
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Da schließe ich mich an, Skatha und Schalmali. Es muss kein glückliches Ende sein, aber es muss logisch und auf irgendeine Weise befriedigend sein. Sei es durch das gewinnen einer Erkenntnis, die Vorstellung eines vielleicht doch noch guten Endes oder nur ein gutes Ende für einen von vielen Protas, was durchaus auch der Antiheld sein kann. Was keinesfalls ginge, bei einem abgeschlossenen Werk, sind lose Enden, also Fragen, die nicht beantwortet werden. Da der Leser sich natürlich von Anfang an fragt: Wie geht die Geschichte aus? Was wird aus den Figuren? Finden sie ihr Glück/Genugtuung/Gerechtigkeit?, wäre ein Ende ohne Antworten darauf, unbefriedigend. Das wäre es auch, wenn der Autor zu darauf bedacht ist, das Ende zugunsten einer evtl. Fortsetzung zu sehr offen zu lassen. Fäden, die an eine evtl. Fortsetzung anknüpfen können, sollten also eher aus einer Nebenhandlung heraus entstanden sein, sodass die Hauptfragen trotzdem beantwortet sind.

LG Sam
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tscheims
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Beiträge: 106



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Beitrag26.12.2021 23:15

von tscheims
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Ein sehr schlechtes Beispiel für ein Happy End fand ich Interstellarr. (Respektive To Much Happy End)

https://de.wikipedia.org/wiki/Interstellar

Der Protaganist findet din der 4. Dimension heraus wie er die Welt retten kann, ect. Durch die Kommunikation mit seiner Tochter(?Weiss es nicht mehr geanu - ist zu lange) her, kann sie den Planeten retten, dann treibt er durch das All. Schnitt - Dann wäre der Film phänomenal gewesen (Aus meiner Sicht ein Happy End  - Sie haben den Planeten gerettet), dann wird er aber IM All gefunden und gerettet, da fühlte ich mich schon ziemlich verarscht.
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PaulaSam
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Wohnort: Regensburg


Beitrag28.12.2021 12:24

von PaulaSam
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tscheims hat Folgendes geschrieben:
Ein sehr schlechtes Beispiel für ein Happy End fand ich Interstellarr. (Respektive To Much Happy End)

https://de.wikipedia.org/wiki/Interstellar

Der Protaganist findet din der 4. Dimension heraus wie er die Welt retten kann, ect. Durch die Kommunikation mit seiner Tochter(?Weiss es nicht mehr geanu - ist zu lange) her, kann sie den Planeten retten, dann treibt er durch das All. Schnitt - Dann wäre der Film phänomenal gewesen (Aus meiner Sicht ein Happy End  - Sie haben den Planeten gerettet), dann wird er aber IM All gefunden und gerettet, da fühlte ich mich schon ziemlich verarscht.

Ich hätte es schlechter gefunden, wenn er auf ewig im All rumgeschwirrt wäre. Die Rettung der Welt war ja nicht der einzige zu lösende Konflikt. Der Twist mit seiner Tochter zählte ja auch dazu. Der wäre dann aber ungelöst geblieben.

LG Sam
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minka
Geschlecht:weiblichLeseratte

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Beiträge: 146



Beitrag28.12.2021 15:28

von minka
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Grundsätzlich würde ich sagen, das Ende muss zu deiner Botschaft passen, die du dem Leser vermitteln willst. In deinem Fall finde ich es nicht verkehrt, wenn sie die positive Entwicklung nur geträumt hat, allerdings wäre es schön, wenn deine Figur aus ihrem Traum etwas gelernt hat und nun im echten Leben den ersten Schritt in die positive Richtung macht. Und das sollte der Leser auch eindeutig erkennen, nur dann wertet auch er es als „Glück im Unglück“ bzw als Happy End.

Als ich noch am Anfang meiner Schriftstellerkarriere war, liebte ich es, Bad Endings zu schreiben, vielleicht weil ich mich beim Schreiben wie Gott fühlte und dachte, ich könnte damit den Leser nochmal richtig schocken, aber inzwischen sehe ich das anders. Die Leser hoffen und fiebern ja den ganzen Roman hindurch mit dem Protagonisten mit, durch Konflikte werden sie immer wieder zurückgeworfen, da haben sie es meiner Meinung nach am Ende auch verdient, eine gewisse Zufriedenheit zu empfinden. Ein paar Wehmutstropfen sind nie verkehrt, aber insgesamt, sollen sie positiv gestimmt sein, wenn sie das Buch zuklappen.
Außerdem ertappe ich mich selbst oft genug dabei, dass ich einen ansich guten Film abwerte, nur weil er ein Bad Ending hat.
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Wohnort: Regensburg


Beitrag29.12.2021 12:06

von PaulaSam
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Dem stimme ich weitestgehend zu, minka.
Wenn das Ende nicht zur Botschaft passt, hat der Autor m. M. n. etwas grundsätzliches falsch gemacht, nämlich den "roten Faden" verloren. Dann würde die Geschichte auch ohne Happy End bzw. mit einem Bad End nicht funktionieren, denke ich. Demnach wäre für mich, dass das das Ende zur Botschaft passt, eine Grundvoraussetzung.
Was die "positive Stimmung" des Lesers am Ende eines Buches angeht, bin ich etwas zwiegespalten. Wenn die Botschaft "negativ" ist, würde ein "positives Ende" bzw. positive Stimmung des Lesers am Ende des Buches, die eben beschriebene Grundvoraussetzung wiederum nicht erfüllen.  

Nun kann man sich fragen, ob negative Botschaften überhaupt gelesen wollen würden. Das zu beurteilen, wage ich nicht. Die Geschmäcker von Lesern sind verschieden und hängen von individuellen Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen ab.

Deshalb glaube ich, dass es nicht zwingend auf eine positive Stimmung des Lesers ankommt, wenn er das Buch zuklappt, sondern auf seine innere Zufriedenheit. Oder besser ausgedrückt: "Befriedigung". Diese kann in positiven aber auch negativen Gefühlen liegen, je nach Geschmack. Wink

LG Sam
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minka
Geschlecht:weiblichLeseratte

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Beiträge: 146



Beitrag29.12.2021 12:42

von minka
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Das stimmt natürlich, PaulaSam, wenn die Botschaft, ich sag mal, niederschmetternd ist, dann ist ein Bad Ending die Konsequenz. Es liegt am Autor, ob er es 100% negativ haben will oder nur 90% negativ mit einem, wenn auch nur kleinen Lichtblick. Ich plädiere für den Lichtblick. Denn wenn man bedenkt, dass der Protagonist auch eine Entwicklung durchmacht, dann fände ich einen Lichtblick einfach realistischer, und wenn es nur die Lehre ist, die er aus dem ganzen gezogen hat. Das überträgt sich dann auch auf den Leser.
Dass der Leser am Ende eine Befriedigung erfahren soll, da gehe ich mit dir. Das Happy End muss ja nicht zwangsläufig für die Figur ein Happy End sein, sondern hauptsächlich für den Leser.
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PaulaSam
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Wohnort: Regensburg


Beitrag30.12.2021 10:52

von PaulaSam
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Ja, minka, so ist es. Wenn eine Geschichte authentisch sein soll, muss auch eine wie auch immer geartete Entwicklung zu erkennen sein. Diese muss nicht unbedingt im Charakter der Hauptfigur oder anderer Figuren liegen, sie kann auch beispielsweise im Hauptkonflikt oder im Setting liegen. Aber irgendetwas muss sich vorwärtsbewegen, denn im echten Leben gibt es keinen Stillstand.

Was den Lichtblick angeht, stimme ich mit dir in soweit überein, dass es natürlich befriedigender ist, wenn dieser vom Autor in die Geschichte "eingearbeitet" ist. Aber ich denke, nicht immer muss ein Leser diesen Lichtblick lesen, um ihn zu sehen. Manchmal reicht es auch, wenn er am Ende z. Bsp. erkennt: Ach, wenn ich dies oder jenes tue, kann ich einem solch schlechten Schicksal entgehen. Was genau er dafür tun muss, braucht er aber nicht vom Autor gesagt bekommen, wenn er das selbst schlussfolgern kann. Doch auch dafür muss der Autor von Anfang an wissen, wie seine Geschichte enden soll, damit die Geschichte auch auf diese Schlussfolgerung abzielt und darin mündet.

LG Sam
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