Verkaufsränge

[Curiosus]

[size=18]Da ich natürlich sehr daran interessiert bin, wie mein Baby in der großen weiten Welt ankommt, schaue ich mir regelmäßig die Verkaufsränge auf Amazon und Thalia an, bekomme aber immer mehr Zweifel daran, ob das auch sinnvoll ist.
Speziell bei Amazon gibt es da ja gewaltige Sprünge. Änderungen des Verkaufsrangs um 100.000 Plätze innerhalb von 24 Stunden, wahlweise nach oben oder unten, sind keine Seltenheit. Sind diese Zahlen überhaupt ernstzunehmen? Ein bisschen mehr Kontinuität gibt es da schon bei Thalia, aber Amazon ist wie eine Achterbahnfahrt auf Speed. Kann mir jemand erklären, warum das so ist?

[Maunzilla]

Das kann keiner erklären (außer vielleicht die Programmierer bei Amazon.)
Die Verkaufsränge werden aufgrund unterschiedlicher Faktoren berechnet. Dazu gehören die absoluten Verkaufszahlen, die Verkäufe innerhalb eines gewissen Zeitraumes, die Verkäufe im Vergleich zu anderen Titel in der selben Produktgruppe, aber auch Seitenaufrufe, Downloads der E-Book-Version und gelesene Seiten im Kindle. Vermutlich spielen auch die Uhrzeit und die Mondphase eine Rolle... wer weiß?
Und nicht zuletzt mag da vielleicht auch ein wenig an der Uhr gedreht werden, um bestimmte Titel zu pushen... wer weiß?

Kümmere dich nicht um die Verkaufsränge, sondern schaue ausschließlich auf die Zahl der verkauften Einheiten, und die damit erzielten Einnahmen.

[Curiosus]

So ungefähr hatte ich mir das gedacht. Dein Tipp mich nur um die Verkaufszahlen zu kümmern, ist cool, aber ist er auch praktikabel? Mein Agent sagt, die Verlage rücken keine Zahlen raus und man erfährt sie erst bei der Abrechnung, was ja leider nur einmal im Jahr ist. Hat mein Agent recht oder gibt es Mittel und Wege, um die Verkaufszahlen doch vorher zu erfahren?

[Maunzilla]

Da die Bücher über unterschiedliche Kanäle verkauft werden, hat eigentlich nur der Verlag die exakten Zahlen.
Ich würde halt mal direkt beim Verlag nachfragen. Wenn er die Zahlen nicht rausrücken will, dann frage ich mich, was er zu verbergen hat. Ansonsten bleibt dir wohl nur übrig, auf die Abrechnung zu warten und diese ggf. gründlich nachzukontrollieren. Auf Verlangen muß der Verlag nämlich Belege vorweisen. Aber ich denke, das wird der Agent dann schon für dich machen.

[Gerling]

Es gab da mal in einem anderen Forum eine grobe Einschätzung bzgl. der Verkaufsränge bei Amazon. Aber wirklich nur grob.
Rang über 100.000 entspricht in etwa einem Buch pro Monat
Rang 10.000 ein Buch pro Woche
Rang 1.000 mehrere Bücher pro Woche
Dreistelliger Rang erfreut die Geldbörse.
Ich hatte 2019 einen Roman in einem Imprint von Amazon veröffentlicht. Das EBook war drei Wochen oder so unter den Top 10 sämtlicher EBooks. Auf der Plattform für Autoren von Amazon konnte ich die täglichen Umsätze einsehen. Da wurden stellenweise 300 Bücher pro Tag verkauft. Also ein zwei- oder dreistelliger Verkaufsrang ist ziemlich cool. Vierstellig geht auch noch. Zumal bei dir ja noch über andere Kanäle verkauft wird.
Auf keinen Fall den Verlag auffordern, Zahlen offenzulegen. Das zeugt von Misstrauen und ist einer langfristigen Zusammenarbeit eher hinderlich.

[Stefan_Burban]

Der einzige Anhaltspunkt, den die Verkaufsränge bieten ist, ob ein Buch gekauft wird oder nicht, also ob sich der Rang nach oben oder unten bewegt. Das war es aber auch. Wieviel Exemplare sich verkaufen, das ist ein Buch mit sieben Siegeln. Selfpublisher haben (glaube ich) die Möglichkeit in ihrem Account die Verkaufszahlen einzusehen.

[Himbeer-Igel]

[Stefan_Burban]

[Maunzilla]

Ich verkaufe 50-60 Exemplare (Taschenbuch) pro Monat und der Verkaufsrang ist in den 30'000ern, innerhalb der Spezialkategorie schwankt es zwischen Rang 30-50. Das ist jedoch ein Sachbuch.
(Mein erster Roman ist inzwischen auf Verkaufsrang 530'000 ^^" Aber dafür kenne ich jeden Käufer persönlich. )

[Beka]

[Curiosus]

Danke für die guten Wünsche. Du scheinst ja besser über mein Buch zu informiert sein als ich! Das spricht für dich, aber gegen mich
Ich denke, ich werde einfach mal genauso höflich bei Aufbau nachfragen wie du, damit ich dann auch so viel weiß wie du.

[Beka]

Buchkatalog. de ist ein ähnlich gutes Folterinstrument wie die Verkaufränge auf Amazon,  nur für Prints.  Es heißt,  man könne anhand der gelben Balken Rückschlüsse ziehen,  wie gut der Buchhandel ordert. Da ich im Juni eine Neuerscheinung habe,  hypnotisiere ich die Seite täglich.

[Curiosus]

Danke für den heißen Tipp mit dem Buchkatalog, bin ich sofort hingesurft, habe aber keinen Balken gefunden. Wo versteckt der sich denn?

[Beka]

Es sind auch keine Balken mehr, das sind jetzt die "Beliebtheits-Sternchen". Balken waren es früher mal.

[Himbeer-Igel]

[Beka]

Mein Juni-Projekt hat auch nur drei. Ich könnte  ja nach den Vorbestellern fragen, aber bin fast sicher, dass mir die Antwort nicht gefallen würde.

[Gerling]

[Himbeer-Igel]

[Himbeer-Igel]

[Gerling]

[Levo]

[Himbeer-Igel]

Ich kann Dir sagen, warum ich das wissen möchte: Reine Neugier, Bedenken, dass es sich nicht verkauft usw.
Zu wissen, dass es Vorbestellungen gibt, beruhigt ja irgendwie. Und spannend ist das alles auch...

Und ich glaube, wenn da grundsätzlich die Vertrauensbasis stimmt, dann geben Verlage auch zu so etwas problemlos Auskunft. Es ist ja ein beidseitiges Interesse, dass sich Bücher gut verkaufen.