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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 05/2021
Der Träger der Königin

 
 
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Globo85
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 38
Beiträge: 745
Wohnort: Saarland
Das silberne Eis in der Waffel DSFo-Sponsor


Beitrag20.05.2021 13:34

von Globo85
Antworten mit Zitat

Die Fenster sind offen, einfach mit der Maus vorübergehen.


Disclaimer

Die folgende Bewertung stellt nur meine persönlichen Leseeindrücke dar. Wertende Aussagen beziehen sich lediglich auf den gelesenen Text, nie auf die Verfasser:innen. Die Punktevergabe und meine persönliche Rangliste ist natürlich vollkommen subjektiv, insbesondere die Bewertung unter dem Gesichtspunkt E-Literatur.


Ersteindruck

Mein Licht bleibt leider irgendwie aus.


E-Lit-Zugehörigkeit

Inhaltlicher Anspruch/etwas zu sagen/tiefer gründender Inhalt

Es geht um Vergänglichkeit und Sterblichkeit, Bestimmung?

Stilistischer Anspruch

Schnörkellos, aber passend. Rund formuliert.

Ungefügigkeit und Mehrschichtigkeit

Ungefügigkeit? Eher nein. Mehrschichtigkeit will sich mir zumindest nicht erschließen.

Für mich: Noch E-Literatur.


Umsetzung des Themas

Fenster

Die Fenster ins Sein der Lebenden.

offen

Check.

Vorübergehen

Check.

Für mich: Thema umgesetzt.


Was mir gefällt

Das der Text in seinem ganz eigenen Tempo dahinplätschert. Unaufgeregt und einfach. Die Gleichgültigkeit des Erzählers.

Was mir nicht gefällt

An ein paar Stellen verlässt der Erzähler seine eigene Gleichgültigkeit. Da bricht für mich ein wenig das Bild.


Lieblingsstelle/Lieblingssatz

„Kalter Rauch steigt auf.“


Fazit und Punkte

Wegen der starken Konkurrenz hat es leider nicht für meine Top Ten gereicht.

Keine Punkte.
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nicolailevin
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 260
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag21.05.2021 11:49

von nicolailevin
Antworten mit Zitat

Die Königin ist eine lebensspendende Laterne, der König der todbringende Wind, der die Lebenslichter auspustet. Die Laterne benötigt einen Träger, den Icherzähler, der in dieser Geschichte von Pflicht und Leben abberufen wird.

Eine fantastische märchenhafte Idee ist das, die sehr schön und in wohlgesetzten Worten umgesetzt wird. Sehr elegisch, getragen im Ton, moderat vom Tempo her, eher gravitätisch.

Viel Spannung kommt nicht auf, das Ende ist früh absehbar und das Geschehen bleibt äußerlich und oberflächlich. Sehr schick, aber nicht wirklich berührend.

Gerade bei so einem Hochglanztext fallen die kleineren Holperer umso mehr ins Auge: Wie kann in den Häusern einer Stadt Gras sein, über das kleine Tiere wandern? ‚Vermögen‘ verlangt ein ‚zu‘ zum Infinitiv, einmal springt die Perspektive und dass die Treppenstufen von sich aus matschige Geräusche von sich geben, finde ich auch unglücklich.

In den Punkten.
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag22.05.2021 17:10

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Kaltgeräuchert. Oder: E wie Äh.

Kein Meta-, sondern ein metaphorischer Text, der natürlich übersymptomatisch die Schwäche seines Genres aufzeigt und dessen Grenzen erliegt. Wer Leben und Tod als Laterne und Wind übersetzt und das LI als tragenden Diener der Lebenslaterne, darf sich nicht wundern, wenn dieser Weltenaufbau einen intrinsischen Zwang zur Unlogik entwickelt, dem der Text vielleicht noch folgen kann, ich als rezensierender Leser aber nicht mehr. Diese Sinnferne ergibt dann aber leider kein E, sondern Äh.

Versuch einer Zusammenfassung: LI trägt die Laterne des Lebens durch dunkle Gassen, um Verstorbene bzw. Erloschene wiederzubleben, bis der Wind als personifizierter Tod plötzlich Hektik macht und Laterne samt Träger zum Schloss hetzt, wo im Schlosshof ein neuer Laternenträger angezündet wird und der alte ausgepustet wird.
Das wirft natürlich Fragen auf. Viele Fragen. Und auf die wenigsten wird es Antworten geben, die auch außerhalb der textinternen Logik zufriedenstellend Sinn ergeben.

Nicht alle Fragen will ich hier stellen, ein paar aber schon: Wenn die Laternenlichtkönigin eigentlich nur an den Kerzen auf den Fensterbrettern interessiert ist, warum kennt sie dann jeden Stein, jeden Winkel und vor allem jedes der unendlich vielen Fenster? Warum bekommen die kleinen ausgelöschten Tierlichtchen ein neues Leben eingehaucht, der alte Laternenträger wird aber komplett durch eine neue Kerze ersetzt? Warum macht der Wind so einen Wind darum, dass jetzt aber mal bitte alle in den Schlosshof kommen sollen? Was passiert, wenn der Träger zu langsam sein sollte und seine Kerze runterbrennt ohne ausgepustet zu werden? Was, wenn der Träger bei der Rennerei stolpert? Was wissen die Kerzen in den Fenstern von diesem Tag? Warum fürchten sie ihn? Und wieso erzählt der Träger der Königin, der keine Stimme hat, die Geschichte, hat also doch eine Stimme? Und warum erinnert sich der Träger nicht daran, dass er die Königin zu tragen von einem anderen Träger übernommen hat. Und hat das Ganze eigentlich eine Metaebene?

Wahrscheinlich nicht. Wohlwollend gelesen könnte da sicherlich eine Art Metapher für das Weitertragen von Tradition oder für Erleuchtung im Dunkel der Unkenntnis verborgen sein, aber ist so sehr im eigenen Weltbild verhaftet, dass man sich schon ziemlich weit aus dem Fenster lehnen muss, wollte man all die geschilderten Aspekte wirklich als Meta-Kommentar erklären. Und so bleibt nur aufsteigender kalter Rauch.

Wobei: Steigt kalter Rauch auf?
Das Internet sagt: Nein.
Sage ich: Keine Punkte.
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