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Chaosprinzessin Leseratte
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Beiträge: 105 Wohnort: links des Rheins
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Ja Gänsefüßchen
J Alter: 40 Beiträge: 46 Wohnort: Dreamland
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J 25.03.2021 15:16 Re: heimatlos von Ja
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Es ist ein gutes Zeichen, wenn man in dieser gefallenen Welt nicht dazu gehören kann oder soll...
Chaosprinzessin hat Folgendes geschrieben: |
vielleicht
soll ich es auch nicht?
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... noch besser ist es, wenn man es gar nicht mehr will. Aber das Wichtigste: Du bist nicht heimatlos. Deine Heimat ist nur nicht hier, in der Welt.
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Chaosprinzessin Leseratte
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Beiträge: 105 Wohnort: links des Rheins
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Ja Gänsefüßchen
J Alter: 40 Beiträge: 46 Wohnort: Dreamland
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J 26.03.2021 15:19 Re: heimatlos von Ja
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Chaosprinzessin hat Folgendes geschrieben: | Allderdings habe ich nicht vor, diese gefallene Welt in der nächsten Zeit zu verlassen, ein paar Jahre hätte ich schon gerne noch |
Ich meinte damit nicht den körperlichen Tod, für den bin auch ich noch lange nicht bereit. Man kann in der Welt sein, aber gleichzeitig wissen, dass man nicht von der Welt ist. Dieses Wissen zu vertiefen ist Religion im eigentlichen Sinne:
Zitat: | Religion leitet sich vom lateinischen "religio" her, was "Rückbindung" bedeutet. Es bezieht sich also auf den Umstand, daß wir eine Verbindung zu etwas aufgegeben haben und es nun unsere Aufgabe ist, uns wieder aufs neue damit zu verbinden. |
Es kann gut sein, dass du an sowas gar nicht gedacht hast, als du dein Gedicht geschrieben hast. Ich gebe nur das wider, was ich daraus entnommen habe.
Chaosprinzessin hat Folgendes geschrieben: |
so ziehe ich weiter
wieder einmal
ins ungewisse |
Die Ungewissheit der Zukunft ist eines der Hauptprobleme in unserer gegenwärtigen Daseinsform. Wir müssen ALLE Meister des Verdrängens sein, ansonsten würde uns die Tatsache, dass wir zu keinem Zeitpunkt wissen, ob wir am nächsten Tag überhaupt noch leben werden, in den Wahnsinn treiben. Das Erkennen der Hinfälligkeit des physischen Körpers und auch der physischen Welt überhaupt kann ein Schlüssel zur oben zitierten Rückbindung sein.
Das, was bleibt, nachdem die Erde in 5 Milliarden Jahren von der Sonne vernichtet wurde; das, was bleibt, nachdem auch die Sonne erloschen ist; das, was bleibt, nachdem unsere Galaxie mit der Andromedagalaxie kollidiert ist; das, was bleibt nachdem alle physische Materie aufgrund der Entropie zerfallen ist; das, was bleibt, wenn die Zeit selbst enden wird ... Das ist das einzige, was wirklich gewiss ist.
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Nehemia Wortedrechsler
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Beiträge: 62 Wohnort: Über den Wolken
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Ja Gänsefüßchen
J Alter: 40 Beiträge: 46 Wohnort: Dreamland
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Chaosprinzessin Leseratte
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Beiträge: 105 Wohnort: links des Rheins
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Ja Gänsefüßchen
J Alter: 40 Beiträge: 46 Wohnort: Dreamland
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J 28.03.2021 14:55
von Ja
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Chaosprinzessin hat Folgendes geschrieben: | Hallo ihr beiden,
da habe ich ja mit meinem kleinen Gedicht ganz schön was "angerichtet" |
Das ist in der Tat ein wunderbares Beispiel dafür, wie die geistige Welt funktioniert. Irgendetwas hat dich dazu inspiriert, dein Gedicht zu schreiben. Dann hattest du den Mut, es online zu stellen, denn es gehört immer ein bisschen Mut dazu, etwas selbst Erschaffenes in die anonyme Welt des Netzes zu stellen. Dann habe ich dein Gedicht angeklickt, weil ich den Titel interessant fand, was zu meinen philosophischen Gedanken führte, aus denen dann, ohne das es meine Intention gewesen wäre, auch durch den Hinweis von Nehemia, ein neues Gedicht entstanden ist. Dieses wird nun vielleicht jemand anderen zu etwas inspirieren und so geht es immer weiter.
Die spannendste Frage dabei lautet: Wo ist denn der Anfang dieser Kausalkette und wo ist ihr Ende? Um dein Gedicht schreiben zu können, musstest du ja erst einmal die entsprechende Kreativität entwickeln und noch weiter zurück gedacht musstest du überhaupt erst einmal geboren werden, dazu mussten sich deine Eltern und deren Eltern kennen lernen und so weiter. Ich find es immer wieder faszinierend, wie letzten Endes alles mit allem zusammen hängt. Und dieser Prozess funktioniert in beide Richtungen, in die Vergangenheit und in die Zukunft.
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Shelly Wortedrechsler
S Alter: 57 Beiträge: 64 Wohnort: Speckgürtel Berlin
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S 29.03.2021 18:32 Heimatlos von Shelly
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Liebe Mirijam,
Die ersten Zeilen haben mich in eine spießige Kleinstadt oder ein Dorf entführt. Dort kann man wohnen. Aber wann gehört man dazu?
Der 3. Teil war dann eine Reise, ein Versuch woanders Fuss zu fassen. Den hätte ich für mein Bild nicht mal mehr gebraucht. Die ersten Absätze genügten schon, um mich zu überzeugen.
Sehr schöne Worte.
LG Shelly
_________________ Ich gehöre zu den Menschen mit zu vielen Wörtern im Kopf. Reden oder Schreiben ist quasi Selbsttherapie.Von Buchstabensuppen muss ich mich fernhalten. |
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Taras Wortedrechsler
Alter: 77 Beiträge: 60 Wohnort: Am Niederrhein
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01.04.2021 09:18
von Taras
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Hallo Chaosprinzessin,
ich erkenne in deinen Versen zuallererst das Schicksal eines Emigranten, aber es könnte sich bei dem LI auch um einen Menschen handeln, der, aus welchem Grund auch immer, ausgegrenzt wurde bzw. sich selbst ausgegrenzt hat.
In festen, eingespielten Kreisen zu leben, ist sicher nicht das, was sich ein freier und selbstbewusster Mensch wünscht. Das Dazugehören ist andererseits das, was für viele Menschen wichtig ist, vor allem bei Jugendlichen.
"so ziehe ich weiter
wieder einmal
ins ungewisse"
Das ist von dir wahrscheinlich resignierend gemeint, könnte aber auch Ausdruck einer Abenteuerlust sein.
LG Taras
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Chaosprinzessin Leseratte
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Beiträge: 105 Wohnort: links des Rheins
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schó Leseratte
Beiträge: 112
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01.05.2021 11:39
von schó
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Hallo Chaosprinzessin,
dein Gedicht fühlt sich nach Hilde Domin an, ein wenig,
vielleicht auch bloß thematisch, es ist eine Assoziation. Die Heimatlosigkeit ...
Fein gemacht sind die ersten beiden Verse, sie funktionieren
rhythmisch und klanglich und inhaltlich, auf jeder Ebene gut (für mich).
Vor allem dieses "in festen, eingespielten kreisen"
finde ich super. Ich habe sowas in dieser Wendung
selten gehört. "eingespielte kreise" ...
klingt nach einer treffenden Formulierung.
So viel erstmal. Einzige Kritik: Das Fragezeichen.
Zumindest fällt mir die Betonung beim Vorlesen
schwer an dieser Stelle, da es eine Frage ist.
Würde vielleicht auch ohne dieses Satzzeichen gehen.
Was denkst du? Ist aber auch nur eine Kleinigkeit etc.
Herzlich,
schó
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Chaosprinzessin Leseratte
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Beiträge: 105 Wohnort: links des Rheins
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