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Blattgold Leseratte
Alter: 60 Beiträge: 116 Wohnort: Stuttgart
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25.04.2021 11:28 Erzählperspektiven von Blattgold
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Welche Erzählperspektive bevorzugt ihr?
Hängt das vom jeweiligen Projekt ab?
Oder schreibt ihr immer aus der gleichen Erzählperspektive?
Oder ist es vielleicht vom Genre abhängig?
Auktorialer Erzähler, Ich - Erzähler, oder Personaler Erzähler?
_________________ Simplicity is the key to brilliance
Bedienen Sie den Voyeurismus Ihrer Leser, denn deswegen lesen sie. |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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25.04.2021 12:18
von Taranisa
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Ich bevorzuge die personale Perspektive, je nach Projekt bislang alles aus Sicht einer oder zwei Figuren. Momentan arbeite ich an einem Roman, in dem voraussichtlich sogar vier Figuren eine Erzählstimme bekommen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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25.04.2021 13:18
von Willebroer
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Perspektive wird allgemein überschätzt. Trotzdem sollte man wissen, was das ist.
Aber auch was sie nicht ist: ein objektives Kriterium, um Texte beurteilen zu können, oder ein Satz von Kategorien, die eine klare Zuordnung ermöglichen. Der Begriff kommt aus der grafischen Kunst und kann nur mit Einschränkungen auf Sprache und Texte übertragen werden, weil letztere nur funktionieren mit Hilfe der Vorstellungskraft des Lesers (oder Zuhörers).
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6406 Wohnort: 50189 Elsdorf
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25.04.2021 13:48
von Ralphie
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Ich benutze den eingeschränkt auktorialen Erzähler - und manchmal erzähle ich auch in der Ich-Perpektive, aber sehr, sehr selten.
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 25.04.2021 16:03
von Bernd
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Ich benutze auch den auktorialen Erzähler mit wechselnden Einschränkungen und perspektivischen Einblicken. Das bietet mir eine gute Mischung aus Story-Disziplin und stilistischer Ausdrucksmöglichkeit.
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
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L 25.04.2021 16:17
von Levo
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Ich arbeite am liebsten mit dem personalen Erzähler. Vielleicht versuch ich es aber auch mal mit dem eingeschränkt auktorialen Erzähler.
Ich glaube, das ist stark abhängig von eigenen Gewohnheiten und Vorlieben, nicht vom Genre.
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IQ Dino Alter Ego
I Alter: 62 Beiträge: 516 Wohnort: MG
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I 25.04.2021 16:32
von IQ Dino
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Je näher ich an dem Leser ran will
und er in die Story,
desto eher geht's ins Ich.
Dazu muss ich aber ergänzen,
ich plane leichtes Lesefutter 🙃.
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 25.04.2021 16:50
von Bernd
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Herr Bossi, du machst mir ein schlechtes Gewissen. Ich bleibe auktorial, um meine Sprachlust auszutoben. Aber im Bereich Thriller ist es natürlich nicht gut, Nähe zu verlieren. Na, wenn ich mal versuche, für den Mainstream zu schreiben, überlege ich mir, die Erzählhaltung zu wechseln.
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 25.04.2021 17:25
von Natalie2210
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Ich schreibe im personalen Erzählstil und in meinem ersten Projekt habe ich nur einen Erzähler. Im nächsten vermutlich auch - das liegt daran, dass mir Bücher in diesem Stil auch am Besten gefallen.
lg,
Natalie
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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25.04.2021 18:08
von Willebroer
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Eigentlich kommt mir bei einer Idee zu einer Geschichte auch immer gleich eine Vorstellung zur Perspektive. Das gehört einfach zur Geschichte dazu.
Trotzdem kann ich empfehlen, auch mal verschiedene Perspektiven auszuprobieren. Wer nur auktorial schreibt, muß spätestens für die wörtliche Rede trotzdem eine persönliche Perpektive einnehmen - und umgekehrt kann es auch passieren.
Man kann sich als Autor möglichst unauffällig verhalten, aber sollte sich nicht verstecken oder unsichtbar machen.
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Meanwhile in Canada Gänsefüßchen
M Alter: 48 Beiträge: 48 Wohnort: Oakville, Ontario, Kanada
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M 26.04.2021 07:05
von Meanwhile in Canada
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Lieber Blattgold,
schöne Frage, da möchte ich mich doch mal wieder beteiligen.
Ich habe mich bisher noch nicht an der auktorialen Perspektive versucht, weil Schreiben für mich viel mit Empathie zu tun hat. Ich möchte in der Figur drin sein (können). Also Ich-Perspektive oder personal - auktorial erscheint mir sehr schwierig.
Hängt aber auch vom Genre/Projekt ab ...
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Rike La Leseratte
Beiträge: 164
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26.04.2021 07:21
von Rike La
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Hallo Blattgold,
mir geht es wie Meanwhile in Canada. Also entweder Ich-Erzähler*in oder personal, auktorial habe ich auch noch nie versucht, würde aber auch nicht zu dem passen, was ich schreibe. Und meistens ist es auch so, dass ich mit der Idee zu der jeweiligen Geschichte direkt die Perspektive weiß - also was dazu passt und was nicht.
Liebe Grüße
Rike
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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26.04.2021 08:12
von BlueNote
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Ich liebe die Ich-Perspektive, habe aber doch die personale verwendet.
Na ja, beim nächsten Mal wird alles anders.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6406 Wohnort: 50189 Elsdorf
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26.04.2021 08:37
von Ralphie
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Ich hatte vor etwa 10 Jahren einen Roman in der Ich-Perspekive geschrieben, aber dann sagte mir meine damalige Verlegerin, dass die Leser den Ich-Erzähler nicht mögen, und der Roman wurde abgelehnt.
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IQ Dino Alter Ego
I Alter: 62 Beiträge: 516 Wohnort: MG
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Schreibkopf Eselsohr
Beiträge: 230
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26.04.2021 11:09
von Schreibkopf
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Die Perspektive ist zur Zeit noch eine meiner großen Baustellen.
Meist geht es in die Richtung des personalen Erzählers. Dann gerate ich aber regelmäßig ins Trudeln, wenn die Sicht einer anderen Figur einen Perspektivwechsel erforderlich macht … oder gar auktoriale Einschübe. Das sauber abzugrenzen fällt mir (noch) nicht leicht.
Schreiben ist für mich ein ständiges Lernen.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6406 Wohnort: 50189 Elsdorf
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26.04.2021 11:14
von Ralphie
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Der personale Erzähler hat alle Nachteile des Ich-Erzählers.
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Schreibkopf Eselsohr
Beiträge: 230
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26.04.2021 11:25
von Schreibkopf
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Der personale Erzähler hat alle Nachteile des Ich-Erzählers. |
... irgendwie hat alles Vor- und Nachteile
Mit dem Ich-Erzähler hadere ich am stärksten. Da fühle ich mich zu eingeschränkt - vielleicht fällt es mir auch schwer, in die Rolle einer Figur zu schlüpfen.
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Globo85 Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 743 Wohnort: Saarland
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26.04.2021 11:25
von Globo85
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Ich weiß nicht, ob ich das als "Nachteile" bezeichnen würde. Es sind Einschränkungen ja, aber die liegen auf die Perspektive bezogen in der Natur der Sache und gehören auch zu den Stärken der jeweiligen Erzählart.
Plumpes Beispiel: wenn ich als Ich-Erzähler oder personaler Erzähler den Protagonisten ein Geheimnis herausfinden lasse (Klassiker im Thriller: Mordfall aufklären), dann ist Unwissenheit des Protagonisten und des Erzählers der natürliche Zustand. Sowohl Protagonist als auch Leser entdecken die Wahrheit im Verlauf der Geschichte gemeinsam. Das erzeugt eine extreme Nähe zwischen Leser und Protagonist. Durch Deep POV (oder internale Perspektive wie ein Forenuser mal schrieb) kann der Leser gänzlich in den Protagonisten eintauchen und erlebt das Geschehen hautnah. Immersion nennt man das wohl.
Beim auktorialen Erzähler, der diese "Nachteile" nicht hat, habe ich andere. Ich kann zwar erzählen, was, wann und wieviel ich will und das zu jedem Zeitpunkt zu dem ich will, aber es verlangt mir dann auch einiges mehr ab, den Leser "so weit reinzuholen" und gerade bei der angesprochenen Geheimnisgeschichte bleibt doch immer die Frage: warum muss ich mir vom auktorialen Erzähler die ganze Geschichte erzählen lassen, wenn er mir von Beginn an sagen könnte, wer der Mörder ist (überspitzt formuliert). Der personale Erzähler kann das schlicht nicht. Er weiß es ja zu Beginn der Geschichte genauso wenig wie der Leser.
Langer Rede kurzer Sinn:
jede Perspektive hat ihr Für und Wider. Es kommt darauf an was für eine Geschichte man erzählen will und wie man sie erzählen will. Ich glaube nicht, dass es da richtig und falsch gibt oder Vor- und Nachteile. Es ist einfach jeweils ein anderes Erzählen und auch ein anderes Lesen und auf beiden Seiten kommt es sehr auf die individuellen Vorlieben an.
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Schreibkopf Eselsohr
Beiträge: 230
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26.04.2021 11:35
von Schreibkopf
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Globo85 hat Folgendes geschrieben: | Langer Rede kurzer Sinn:
jede Perspektive hat ihr Für und Wider. Es kommt darauf an was für eine Geschichte man erzählen will und wie man sie erzählen will. Ich glaube nicht, dass es da richtig und falsch gibt oder Vor- und Nachteile. Es ist einfach jeweils ein anderes Erzählen und auch ein anderes Lesen und auf beiden Seiten kommt es sehr auf die individuellen Vorlieben an. |
Bleibst du konsequent bei einer Perspekte oder wechselst du innerhalb einer Geschichte auch mal? Eventuell sogar innerhalb eines Kapitels?
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Globo85 Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 743 Wohnort: Saarland
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26.04.2021 11:57
von Globo85
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Ich sitze noch am ersten Buch. Dafür hab ich mich für den personalen Erzähler entschieden und werde (versuchen) den konsequent durchzuhalten. Gerade das ausmerzen von auktorialen Einschüben halte ich (für mich und meine Geschichte) wichtig, um die angesprochene Immersion aufrechtzuhalten.
Perspektivwechsel/-brüche halte ich für schwierig. Man muss dann schon genau wissen, was man macht und vor allem warum man es macht, glaube ich.
Also der Perspektivbruch/-wechsel sollte einem Zweck dienen und nicht "nur" gemacht werden, damit man eben noch eine Info einbauen kann.
Aber wie gesagt: ich sitze noch am ersten Buch und hab da nicht wirklich Ahnung von. Das sind meine momentanen Eindrücke, wie ich Perspektiven verstehe.
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IQ Dino Alter Ego
I Alter: 62 Beiträge: 516 Wohnort: MG
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I 26.04.2021 12:05
von IQ Dino
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hmm ... Nachteile des Ich - Erzählers.
Mit begrenzten Darstellungsmitteln,
alles aussagen zu können und zu müssen.
Keine elegant wissende Stimme aus dem Off.
Ich glaube, das reizt mich gerade an dieser Perspektive.
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