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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Literaturausschreibungen -> Ausschreibung beendet
Hereinspaziert! Ausschreibung des Verlags ohneohren, 31.07.2021

 
 
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag23.04.2021 09:35

von Stefanie
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@Levo: Ich stimme dir voll und ganz zu.

Wem die Bedingungen der Ausschreibung nicht passen, muss ja nicht mitmachen, also warum regen sich hier Leute dermaßen darüber auf?
Bei all den Vorgaben macht es kaum Arbeit, mal eben eine Liste durchzugucken und zu schauen, ob etwas davon in der eigenen Geschichte vorkommt.
Einige Leute hier haben auf die Beiträge im Thread schon mehr Zeit verschwendet, als es gekostet hätte, die CN herauszusuchen und anzuhängen.
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nebenfluss
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Beitrag23.04.2021 11:29

von nebenfluss
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:

Bei all den Vorgaben macht es kaum Arbeit, mal eben eine Liste durchzugucken und zu schauen, ob etwas davon in der eigenen Geschichte vorkommt.

Wo findet sich denn diese Liste?


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Levo
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L


Beiträge: 870



L
Beitrag23.04.2021 14:04

von Levo
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Eine Liste könnte ich auch nicht generieren.
Aber wenn ich einen Text schreibe, weiß ich ja, was vorkommt. Wenn ich mir frage, was könnte ein Trauma in jemanden wieder heraufbeschwören, was könnte wehtun, dann weiß ich, dass z B das sterbende Frühchen vielleicht etwas ist, worauf ich vorher hinweisen könnte.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beiträge: 1106



E
Beitrag25.04.2021 00:33

von Elbenkönigin1980
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Ich hätte auch mal noch eine Frage:

In der Ausschreibung steht, dass jeder Autor der in die Anthologie aufgenommen wird, einen fünfjährigen, branchenüblichen Verlagsvertrag erhält.
Bedeutet das, das der Verlag dann auch einen Roman oder mehrere Romane von diesen Autoren veröffentlicht, oder bedeutet es, dass der Autor im Auftrag des Verlages Romane schreiben muss, für die er genaue Vorgaben bekommt?


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Taranisa
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Beitrag25.04.2021 10:25

von Taranisa
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Solche Verträge beziehen sich immer nur auf die für die Anthologie aufgenommene Geschichte.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Stefanie
Reißwolf


Beiträge: 1741



Beitrag25.04.2021 10:45

von Stefanie
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Stefanie hat Folgendes geschrieben:

Bei all den Vorgaben macht es kaum Arbeit, mal eben eine Liste durchzugucken und zu schauen, ob etwas davon in der eigenen Geschichte vorkommt.

Wo findet sich denn diese Liste?


Zum Beispiel in dem Artikel:
https://alpakawolken.de/die-triggerdebatte/
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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag25.04.2021 12:04

von Babella
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Offenbar wisst ihr alle, was Steampunk ist Embarassed

Ich musste erst mal Wikipedia bemühen, aber jetzt dampft mir der Kopf rotwerd

Schlimm, wenn sich derart große Bildungslücken auftun. Aber das soll wohl keine sein, ist ja Subkultur.
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Willebroer
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Beitrag25.04.2021 12:14

von Willebroer
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Wenn man zu lange fürs Nachforschen braucht, dann gibt schon wieder jede Menge neue Genres oder Subgenres.
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Babella
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Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag25.04.2021 12:20

von Babella
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Wenn man zu lange fürs Nachforschen braucht, dann gibt schon wieder jede Menge neue Genres oder Subgenres.


Wohl wahr. Und die bei Wikipedia sind ja schon mächtig abgehangen, vermute ich. Die wahre Subkultur ist ganz woanders. Na, egal. Bleib ich halt in meiner Blase.
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nebenfluss
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Beitrag28.04.2021 14:06

von nebenfluss
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Stefanie hat Folgendes geschrieben:

Bei all den Vorgaben macht es kaum Arbeit, mal eben eine Liste durchzugucken und zu schauen, ob etwas davon in der eigenen Geschichte vorkommt.

Wo findet sich denn diese Liste?


Zum Beispiel in dem Artikel:
https://alpakawolken.de/die-triggerdebatte/


Danke dir.
Ich hätte so eine Liste ja eher vom Veranstaltenden erwartet, aber da adressiert man wohl eine Blase, in der die CNs bekannt sind.


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Stefanie
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Beitrag14.05.2021 17:00

von Stefanie
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https://twitter.com/ohneohren/status/1393176795646734337

Die ersten Geschichten kommen schon rein.
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Stefanie
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Beitrag13.07.2021 13:14

von Stefanie
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Die Verlegerin hat sich auf Twitter zum Thema CN geäußert:

https://twitter.com/ohneohren/status/1408417598920970243


Am 21.6.2021 waren schon 23 Geschichten eingereicht. Vermutlich kommen die meisten kurz vor Torschluss.
https://twitter.com/ohneohren/status/1407000387446611976
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nebenfluss
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Beitrag13.07.2021 15:55

von nebenfluss
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Vermutlich kommen die meisten kurz vor Torschluss.

Von mir kommt jedenfalls keine mehr. Spätestens beim Begriff "Sensitivity Reading" bin ich raus. Wenn weingstens die CN reichen würden, aber nein, das volle (Umerziehungs)Programm.


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Gast







Beitrag13.07.2021 17:11

von Gast
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Wer alle Anforderungen erfüllt und eine ansprechende Geschichte verfasst hat, ist in seiner schriftstellerischen "Entwicklung" einen Schritt vorangekommen, denke ich. In einem so engen Formal-Korsett überhaupt schreiben zu können, ist beeindruckend. Als ich den Text gelesen hatte, dachte ich nur, NEVER. Bzw. Da mache ich nicht mit, weil ich noch nicht so weit bin. Das ist für mich wie das Bullseye auf einer Dartscheibe treffen zu wollen, mit nur einem Wurf, unter Zeitdruck.
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Stefanie
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Beitrag13.07.2021 17:48

von Stefanie
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Vermutlich kommen die meisten kurz vor Torschluss.

Von mir kommt jedenfalls keine mehr. Spätestens beim Begriff "Sensitivity Reading" bin ich raus. Wenn weingstens die CN reichen würden, aber nein, das volle (Umerziehungs)Programm.


Wenn du es als Zumutung empfindest, eine Geschichte schreiben zu sollen, die nicht rassistisch oder sexistisch ist, ist es auch besser so.
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Willebroer
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Beitrag13.07.2021 18:58

von Willebroer
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Vermutlich kommen die meisten kurz vor Torschluss.

Von mir kommt jedenfalls keine mehr. Spätestens beim Begriff "Sensitivity Reading" bin ich raus. Wenn weingstens die CN reichen würden, aber nein, das volle (Umerziehungs)Programm.


Wenn du es als Zumutung empfindest, eine Geschichte schreiben zu sollen, die nicht rassistisch oder sexistisch ist, ist es auch besser so.


Du meinst, irgendeine selbsternannte Inquisition entscheiden zu lassen, was sie für sexistisch oder rassistisch hält?
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Stefanie
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Beitrag13.07.2021 19:10

von Stefanie
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Jede bei einem Verlag eingereichte Geschichte durchläuft so eine "Inquisition", nur dass man in der Regel eine höfliche, nichtssagende Antwort bekommt und einem nicht mitgeteilt wird, warum sie abgelehnt wurde. Ist doch gut, wenn man vorher weiß, worauf sie achten.

Empfindest du es tatsächlich als schlimme künstlerische Einschränkung, dass sie keine Texte wollen, in dem jemand diskriminiert wird? Was soll deine Kunst denn aussagen? "Schaut, ich bin ein Rebell, weil ich rassistische oder homophobe Dinge schreibe!"?
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nebenfluss
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Beitrag13.07.2021 20:26

von nebenfluss
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Vermutlich kommen die meisten kurz vor Torschluss.

Von mir kommt jedenfalls keine mehr. Spätestens beim Begriff "Sensitivity Reading" bin ich raus. Wenn weingstens die CN reichen würden, aber nein, das volle (Umerziehungs)Programm.


Wenn du es als Zumutung empfindest, eine Geschichte schreiben zu sollen, die nicht rassistisch oder sexistisch ist, ist es auch besser so.

Das habe ich nicht gesagt und finde es auch daneben, mir das unter den Schuh zu schieben.
Für mich ist die Frage, für wen schreibe ich da eigentlich, von welchem Reflexionsvermögen kann ich ausgehen (=für wie eigenverantwortlich/intelligent halte ich die Leserschaft), und inwieweit funkt mir da jemand dazwischen, und zwar zusätzlich zu Lektorat und Korrektorat.

Wenn mir bekannt wäre, wie die Vertretys von Triggerwarnungen und Sensitivity Reading zwischen Autory, Erzählperspektive und wörtlicher Figurenrede unterscheiden, wie zwischen Realitätsabbildung und epischer Gerechtigkeit und sonstigen Dingen, die im Rahmen literarischer Freiheit und ethischer Beurteilung üblicherweise eine Rolle spielen, käme ich vielleicht zu einem anderen Schluss. Dazu findet sich aber nichts außer Polemik im Stile Martenstein & Co., die eher meine Befürchtungen bestätigt, aber die wissen ja auch nichts darüber, sondern stänkern nur.

Im Übrigen finde ich, dass eine Verlegerin, die so viel Wert auf sprachliche Sensibilität legt, mit ihren erwachsenen Autorys auf Augenhöhe kommunizieren sollte, und nicht in diesem herablassenden "Ist nicht so schlimm, wenn du es noch nicht richtig hinkriegst"-Tonfall (zumal man nirgends informiert wird, was denn vollständig/perfekt wäre, wie auch Elea Brandt im in der Ausschreibung verlinkten Artikel schreibt). Aber da bin ich vielleicht auch besonders empfindlich. Oder einfach zu alt dafür.

Ich muss zugeben, für mich ist das Ganze wie ein Blick durchs Schlüsselloch, in eine Parallelwelt oder Filterblase.

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Jede bei einem Verlag eingereichte Geschichte durchläuft so eine "Inquisition", nur dass man in der Regel eine höfliche, nichtssagende Antwort bekommt und einem nicht mitgeteilt wird, warum sie abgelehnt wurde.

Du meinst, viele Manuskripte werden abgelehnt, weil sie rassistisch, sexistisch oder sonstwie -istisch "sind" (was immer das heißt), aber in der formalen Ablehnung steht dann "passt nicht in unser Programm"? (Aber woher solltest du das wissen?)


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Grendel
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Beitrag13.07.2021 20:47

von Grendel
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Jede bei einem Verlag eingereichte Geschichte durchläuft so eine "Inquisition", nur dass man in der Regel eine höfliche, nichtssagende Antwort bekommt und einem nicht mitgeteilt wird, warum sie abgelehnt wurde. Ist doch gut, wenn man vorher weiß, worauf sie achten.

Empfindest du es tatsächlich als schlimme künstlerische Einschränkung, dass sie keine Texte wollen, in dem jemand diskriminiert wird? Was soll deine Kunst denn aussagen? "Schaut, ich bin ein Rebell, weil ich rassistische oder homophobe Dinge schreibe!"?


Hallo Stefanie,

es besteht ein himmelweiter Unterschied, ob ich in einem Text rassistische, homophobe, sexistische u. ä. Szenen beschreibe oder ob ich diese verherrliche. Unter der Vorgabe, keine solchen Szenen zu beschreiben, würden etliche hervorragende Bücher nicht existieren. Romane leben von der Spannung, die durch Gegensätze, Herausforderungen und Wendungen aufgebaut wird. Ein Charakter, der immer nur gestreichelt wird und streichelt, ohne Ecken und Kanten ist schlicht langweilig.

Von diesen Triggerwarnungen habe ich erstmals im Zusammenhang mit Vorlesungen an einer Universität gelesen und war gelinde gesagt entsetzt. Wenn das auch in der Literatur die Zukunft sein soll, sind das für mich keine guten Aussichten. Gerade beim Lesen kann ich mich mit problematischen Themen hervorragend auseinandersetzen. Wenn wirklich ein Leser mit manchen Szenen nicht klarkommt, hat er immer die Möglichkeit dann weiterzublättern.

LG
Sabine
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Stefanie
Reißwolf


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Beitrag13.07.2021 20:51

von Stefanie
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Für mich ist die Frage, für wen schreibe ich da eigentlich, von welchem Reflexionsvermögen kann ich ausgehen (=für wie eigenverantwortlich/intelligent halte ich die Leserschaft), und inwieweit funkt mir da jemand dazwischen, und zwar zusätzlich zu Lektorat und Korrektorat.

Allein dass das Thema CN/sensitivity reading angesprochen wird, verleitet dich zu der Annahme, dass da nur eingeschränktes Reflexionsvermögen ist?
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Im Übrigen finde ich, dass eine Verlegerin, die so viel Wert auf sprachliche Sensibilität legt, mit ihren erwachsenen Autorys auf Augenhöhe kommunizieren sollte, und nicht in diesem herablassenden "Ist nicht so schlimm, wenn du es noch nicht richtig hinkriegst"-Tonfall (zumal man nirgends informiert wird, was denn vollständig/perfekt wäre, wie auch Elea Brandt im in der Ausschreibung verlinkten Artikel schreibt). Aber da bin ich vielleicht auch besonders empfindlich. Oder einfach zu alt dafür.

Wenn ich sehe, wie viele hier bei dem Thema verunsichert sind, finde ich eine solche Ermutigung gerade für Jungautoren ganz hilfreich. Als herablassend habe ich das nicht empfunden. Ist halt eine subjektive Wahrnehmung.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Jede bei einem Verlag eingereichte Geschichte durchläuft so eine "Inquisition", nur dass man in der Regel eine höfliche, nichtssagende Antwort bekommt und einem nicht mitgeteilt wird, warum sie abgelehnt wurde.

Du meinst, viele Manuskripte werden abgelehnt, weil sie rassistisch, sexistisch oder sonstwie -istisch "sind" (was immer das heißt), aber in der formalen Ablehnung steht dann "passt nicht in unser Programm"? (Aber woher solltest du das wissen?)

Glaubst du, es werden keine solchen Manuskripte eingeschickt oder glaubst du, dass die Lektoren zu dem Thema bei einer Absage eine exakte Begründung liefern auf die Gefahr hin, dass da eine Diskussion bzw. aggressive Reaktion folgt?
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Willebroer
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Beitrag13.07.2021 22:01

von Willebroer
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Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Jede bei einem Verlag eingereichte Geschichte durchläuft so eine "Inquisition", nur dass man in der Regel eine höfliche, nichtssagende Antwort bekommt und einem nicht mitgeteilt wird, warum sie abgelehnt wurde. Ist doch gut, wenn man vorher weiß, worauf sie achten.
Ja, ich weiß dann, daß ihnen moralische Lippenbekenntnisse wichtiger sind als literarische Qualität.
Stefanie hat Folgendes geschrieben:

Empfindest du es tatsächlich als schlimme künstlerische Einschränkung, dass sie keine Texte wollen, in dem jemand diskriminiert wird? Was soll deine Kunst denn aussagen? "Schaut, ich bin ein Rebell, weil ich rassistische oder homophobe Dinge schreibe!"?


Wenn du so jemanden hier im Forum kennst, sag mir doch mal, wen du meinst. Ja, es ist eine künstlerische Einschränkung, wenn ich meine Zeit mit solchem Mumpitz vergeuden soll.

Und wenn man schon Selbstverständlichkeiten auflisten soll, muß ich dann auch bestätigen, daß ich kein Terrorist bin, keine Drogen und keinen Sprengstoff mit mir führe, nicht vorhabe, ein Flugzeug zu entführen oder den amerikanischen Präsidenten zu beleidigen, niemals behaupten werde, daß die Erde eine Scheibe sei, und auch nie einen Protagonisten so etwas sagen lasse, ohne daß ihn gleich die gerechte Strafe von wem auch immer trifft?
Ach, und natürlich versichere ich gerne, daß meine Geschichte spannend ist, bei der Jury Begeisterungsstürme auslöst und viele, viele, viele interessierte Leser findet. Sollte der Verlag trotz dieser umfassenden Klärung noch eigene Zeit und Arbeit investieren müssen, um die Geschichte zu beurteilen, dann tut mir das aufrichtig Leid (oder leid?).

Irgendwann sind Disclaimer und eidesstattliche Versicherung länger als die Geschichte selbst.
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nebenfluss
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Beitrag13.07.2021 22:37

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Stefanie hat Folgendes geschrieben:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Für mich ist die Frage, für wen schreibe ich da eigentlich, von welchem Reflexionsvermögen kann ich ausgehen (=für wie eigenverantwortlich/intelligent halte ich die Leserschaft), und inwieweit funkt mir da jemand dazwischen, und zwar zusätzlich zu Lektorat und Korrektorat.

Allein dass das Thema CN/sensitivity reading angesprochen wird, verleitet dich zu der Annahme, dass da nur eingeschränktes Reflexionsvermögen ist?


Die Content Notes nicht, da ich die Idee dahinter persönlich nachvollziehen kann (habe da mein eigenes Thema, das ich in der Realität meide, wo es nur geht, und im Kino die Hände vor die Augen schlage, bis mir meine Frau sagt, "dass es vorbei ist"). Das halte ich aber für mein Problem, und nicht das des Autorys oder Regisseurys (das meinte ich mit Eigenverantwortung).
Die Methodik des Sensitivity Reading scheint aber eine Art Geheimwissenschaft zu sein, die Dinge erkennt, die dem Autory beim Schreiben nicht bewusst waren und vor denen die Leserschaft bewahrt werden muss. Da wird also irgendetwas reflektiert, was ansonsten unreflektiert bleiben würde.
Ist für mich ein rotes Tuch, seit ich die einschlägige deutsche Website besucht habe und mir ein bisschen vorkam wie bei den Zeugen Jehovas. Was nicht schlimm ist, so lange es nur ein Angebot ist, das ich nicht in Anspruch nehmen muss. Dich verstehe ich aber so, als sei mit dieser Methodik (die meinen Eindruck nach Vertretys entsprechend diskriminierter Gruppen befragt, unabhängig von literarischer Kompetenz) mittlerweile auch bei Verlagen zu rechnen, ohne dass es explizit mitgeteilt wird. Und dazu habe ich die gleiche Meinung wie Grendel und Willebroer.

Zitat:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Im Übrigen finde ich, dass eine Verlegerin, die so viel Wert auf sprachliche Sensibilität legt, mit ihren erwachsenen Autorys auf Augenhöhe kommunizieren sollte, und nicht in diesem herablassenden "Ist nicht so schlimm, wenn du es noch nicht richtig hinkriegst"-Tonfall (zumal man nirgends informiert wird, was denn vollständig/perfekt wäre, wie auch Elea Brandt im in der Ausschreibung verlinkten Artikel schreibt). Aber da bin ich vielleicht auch besonders empfindlich. Oder einfach zu alt dafür.

Wenn ich sehe, wie viele hier bei dem Thema verunsichert sind, finde ich eine solche Ermutigung gerade für Jungautoren ganz hilfreich. Als herablassend habe ich das nicht empfunden. Ist halt eine subjektive Wahrnehmung.

Na ja. Die Leute mit zusätzlichen, nebulösen Anforderungen verunsichern und hinterher trösten, finde ich selbst unter pädagogischen Gesichtspunkten keine Glanzleistung.
Zitat:
nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Stefanie hat Folgendes geschrieben:
Jede bei einem Verlag eingereichte Geschichte durchläuft so eine "Inquisition", nur dass man in der Regel eine höfliche, nichtssagende Antwort bekommt und einem nicht mitgeteilt wird, warum sie abgelehnt wurde.

Du meinst, viele Manuskripte werden abgelehnt, weil sie rassistisch, sexistisch oder sonstwie -istisch "sind" (was immer das heißt), aber in der formalen Ablehnung steht dann "passt nicht in unser Programm"? (Aber woher solltest du das wissen?)

Glaubst du, es werden keine solchen Manuskripte eingeschickt oder glaubst du, dass die Lektoren zu dem Thema bei einer Absage eine exakte Begründung liefern auf die Gefahr hin, dass da eine Diskussion bzw. aggressive Reaktion folgt?

Weder noch. Ich glaube, dass es kein Sensitive Reading braucht, um - sagen wir - einen Roman, in dessen "Happy End" Hitler zum strahlenden Weltpräsident erklärt wird, abzulehnen. Das dürfte ein herkömmliches Lektorat schon hinbekommen.


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