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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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06.05.2021 21:34 Ist das ein erweiterter Infinitiv im Sinne einer nötigen Kommasetzung? von Fistandantilus
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Klar: Er bedeutete mir zu schauen.
Klar: Er bedeutete mir, durch das Fernrohr zu schauen.
Unklar: Er bedeutete mir (,) hindurchzuschauen.
Gilt so etwas als erweiterter Infinitiv und erfordert ein Komma?
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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06.05.2021 21:49
von V.K.B.
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Ob er zwingend ein Komma erfordert, kann ich nicht genau sagen. Ich würde es hier (Satz allein, wie er da steht) setzen, aber es kommt auf den Zusammenhang an. Was immer hilft, ist die Sprachmelodie. Lies dir den Satz laut vor. Würdest du eine kurze Sprechpause machen, um den Satz für deinen Zuhörer deutlicher zu gliedern, würde ich im schriftlichen auch ein Komma setzen. Kommata sind ja nicht für die Regeln da, sondern um Sätze sinnvoll zu gliedern und ihren Sinn verständlicher zu machen. Beispiel:
"Er gab mir das Fernglas und bedeutete mir hinduchzuschauen." würde ohne Gliederungspause gehen, weil der Satz unkompliziert ist und der Zusammenhang ohne Pause deutlicher ist.
Bei "Er tippte noch einmal auf das Fernglas und bedeutete mir, hinduchzuschauen, wobei ich meinen Blick auf den Berggipfel richten sollte." würde ich das Komma setzen, weil der Satz verschachtelter ist. Also wie gesagt, würde ich in solchen Fällen eher nach Sprachgefühl denn nach Grammatikregeln entscheiden.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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06.05.2021 21:56
von Fistandantilus
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V.K.B. Danke für Deine Antwort.
Bei rein optionalen Angelegenheiten lasse ich mich auch immer durch die Sprachmelodie leiten. Mir geht es aber tatsächlich um das "zwingend" (vorgeschrieben). Ich hatte so einen Fall schon öfters, und habe dann rein aus Gefühl das Komma gesetzt oder nicht. Aber vielleicht weiß jemand, ob es eine definitive Regel dazu gibt (auch wenn diese besagen sollte, dass es eben optional ist).
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 06.05.2021 22:00
von Bernd
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Sicherheit gibt der Duden. Er listet das Wort »hindurchschauen«, also erübrigt sich die Frage, ob es sich um eine Erweiterung des Infinitivs handelt. Das Komma ist nicht zwingend.
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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06.05.2021 22:06
von Fistandantilus
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Bernd: Danke für Deine Antwort.
Mir ist schon klar, dass der Duden das Wort "hindurchschauen" listet. Das wäre einfach. Meine Frage ist, ob die Form "hindurchzuschauen" den einfachen Infinitiv erweitert oder nicht.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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06.05.2021 22:15
von V.K.B.
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Zitat: | Mir geht es aber tatsächlich um das "zwingend" (vorgeschrieben) | Wer zwingt dich denn, da ein Komma zu setzen oder nicht? Was ist denn die "einzig korrekte Sprache" und wer legt das fest? Es gibt Konventionen, und in den meisten Fällen ist es sinnvoll, sich daran zu halten, um lesbar und verständlich zu bleiben. Aber "Schriftsteller" "stellen" doch die "Schrift" und damit die Sprache. Wir haben die Lizenz, uns über jede Konvention hinwegzusetzen. Aber sollten das nur tun, wenn wir einen Grund dafür haben und einen besonderen Sinn darin sehen, sonst würde es schnell zu befremdlich werden (oder wäre dann so Avant-Garde, dass es kaum noch jemand lesen will). Grammatik-Lehrbücher helfen, eine Sprache und ihre Konventionen zu lernen, wenn man unsicher ist. Wenn man die Sprache aber bereits beherrscht, darf man manches auch anders sehen, als Regelwerke das tun. Beispiel (und die Diskussion hatten wir hier kürzlich): Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache sagen, ein Satz mit "nachdem" erfordert zwingend einen Zeitwechsel der Verbform zur Vorvergangenheit. Diese Meinung teilt aber kein Schreibender, denn er kann ganz schnell Beispiele finden, wo etwas ohne Zeitwechsel besser klingt. Auf Grammatikbücher würde ich nur dann zurückgreifen, wenn mich das eigene Sprachgefühl im Stich lässt. Alles Weitere kann man dann mit seinem Lektor diskutieren. Und auch da hat der Schriftsteller das letzte Wort.
Der Duden gibt auch nur einen Standard wieder und ist nicht absolut. Vielleicht ist er das für die Korrektur von Deutscharbeiten im Abitur, aber nicht in der Literatur.
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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06.05.2021 22:32
von Fistandantilus
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Zitat: | Auf Grammatikbücher würde ich nur dann zurückgreifen, wenn mich das eigene Sprachgefühl im Stich lässt. Alles Weitere kann man dann mit seinem Lektor diskutieren. Und auch da hat der Schriftsteller das letzte Wort.
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Ich bin da vielleicht ein Pfennigfuchser, aber ich versuche, nach den Regeln zu schreiben, in denen ein Buch nach einem ordentlichen Korrektorat bei einem Verlag veröffentlicht würde. Ich glaube nicht, dass man in "Duden-Fragen" als Schriftsteller das letzte Wort hat. In Deinem angeführten Beispiel mit dem Zeitwechsel mag man durchaus einige Freiheiten haben, aber doch nicht bei Rechtschreibung und Grammatik. Außer es ist optional, womit wir wieder bei meiner Frage gelandet wären.
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 06.05.2021 22:38
von Bernd
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Eine Erweiterung ist dann gegeben, wenn zum Infinitiv ein Wort dazukommt. Wenn »hindurch« als Präfix des Kompositums »hindurchschauen« fungiert, bleibt in deinem Satz kein Wort übrig, das eine Erweiterung darstellen könnte. Deine Frage ist also beantwortet.
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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06.05.2021 22:42
von Fistandantilus
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Bernd, ich danke Dir ganz herzlich!
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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06.05.2021 22:53
von Willebroer
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Die alten Regeln sind in dieser Hinsicht klarer gewesen. Inzwischen "darf" man fast alles.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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06.05.2021 22:54
von V.K.B.
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Zitat: | aber doch nicht bei Rechtschreibung und Grammatik | Klar hat man die, zum Beispiel bei Wortspielen oder der Wiedergabe von Dialekt. Wie gesagt, es muss einen Sinn haben und darf nicht "einfach nur so" sein. Wenn ich mich zum Beispiel auf einem aus Blakes Gedicht entsprungenen Tyger beziehe, kann ich den gemäß einer alten Schreibweise auch heute noch mit Y schreiben, um ihn von der nicht überglorifizierten Großkatze im Zoo zu unterscheiden. Oder ich kann einen Anthro-Bären in einem Kinderbuch Bärthold nennen, auch wenn jede Konvention sagt, den Namen gibt es nicht mit "ä". Verletzungen von Grammatikregeln werden übrigens von Dichtern mit großer Häufigkeit begangen, besonders was Wortstellungen angeht. Und in der e-Literatur gilt bei Kurzgeschichten auch oft: Redezeichen sind was für Anfänger.
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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06.05.2021 23:15
von Fistandantilus
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Die alten Regeln sind in dieser Hinsicht klarer gewesen. Inzwischen "darf" man fast alles. |
Ach, diese blöde Rechtschreibreform. Letztlich ist man dann doch bei vielen Sachen zurückgerudert, was die "empfohlene Schreibweise" betrifft, und hat die Leute damit völlig unnötig verunsichert. Beispielsweise dieses leidige Getrennt- oder Zusammenschreiben. Früher völlig sinnvoll "achtgeben", dann das furchtbare "Acht geben", und wieder zurück. Jetzt darf man beides, Hauptsache, es ist phonetisch erkennbar, würg!
Das Einzige, was ich gerne übernommen habe, ist die Änderung von "daß" zu "dass". Aber diese Variante folgt auch den sonstigen alten Regeln von schnell- und langgesprochenem "Doppel-S".
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6399 Wohnort: 50189 Elsdorf
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07.05.2021 06:25
von Ralphie
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Die alten Regeln sind in dieser Hinsicht klarer gewesen. Inzwischen "darf" man fast alles. |
Dem stimme ich zu.
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Bernd Wortedrechsler
B Alter: 54 Beiträge: 52
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B 07.05.2021 14:12
von Bernd
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Wenn ich einen Text lektoriere, ist es für mich angesichts der richtigen Varianten wichtig geworden, den Text auf eine einheitliche Verwendung der Varianten zu überprüfen. Wer als Autor alles richtig macht, aber innerhalb des Spielraums variiert, der verwirrt den Leser. Ich prüfe außerdem für jeden Text, welche Art von Variante zum Stil des Autors passt. Das bedeutet Extraarbeit. Schön finde ich die neue Dudenwelt nicht.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6399 Wohnort: 50189 Elsdorf
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07.05.2021 14:46
von Ralphie
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Nun ja, Bernd, ich hab mich jetzt dran gewöhnt.
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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07.05.2021 15:07
von sleepless_lives
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Die alten Regeln sind in dieser Hinsicht klarer gewesen. Inzwischen "darf" man fast alles. |
Früher war mehr Lametta.
Fistandantilus hat Folgendes geschrieben: | die Änderung von "daß" zu "dass". Aber diese Variante folgt auch den sonstigen alten Regeln von schnell- und langgesprochenem "Doppel-S". |
Nein, tut sie nicht. Der relevante Unterschied ist nicht im /s/, sondern im vorausgehenden Vokal. Langer, gespannter versus kurzer, ungespannter wie etwa "Hüte" versus "Hütte" oder aufs /s/ bezogen "rußen" versus "Russen oder "Maße" versus "Masse". Phonologisch gesehen kennt das Deutsche keine langen und kurzen Konsonanten, im Gegensatz zum Beispiel zum Finnischen. Wie die Kombination aus Vokal und folgendem Konsonanten dann tatsächlich phonetisch und artikulatorisch realisiert werden, ist natürlich komplizierter. Darüber könnte man eine Magisterarbeit schreiben. Was ich in der Tat getan habe, vor langer Zeit.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6399 Wohnort: 50189 Elsdorf
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07.05.2021 16:02
von Ralphie
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Soweit ich es in Erinnerung habe, wird das Wort "Matti" im Finnischen nicht schneller gesprochen, sondern jeder Konsonant einzeln.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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07.05.2021 16:10
von V.K.B.
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Soweit ich es in Erinnerung habe, wird das Wort "Matti" im Finnischen nicht schneller gesprochen, sondern jeder Konsonant einzeln. | Nee, nicht ganz. Das kann man als Nicht-Finne zur Annäherung so machen, aber die können tatsächlich ein langes t oder ein langes k aussprechen. Mir sagte mal ein Finne scherzhaft, man brauche dafür finnische Gene. Glaub ich sofort, nach all meinen fehlgeschlagenen Versuchen, ihm was korrekt nachzusprechen.
Perkele! Hinter die Sauna mit dem Pack!
Was ich, liebe Finnen, falls hier welche mitlesen, jetzt natürlich nicht ernst gemeint habe. Cooles Land, ich würde gerne mal hinziehen, wenn ich diese verdammte Sprache dafür nicht lernen müsste. Übrigens sind wir Deutschen da pragmatischer, wir brauchen nur eine Ecke, um die man jemanden bringt, um ihn ganz loszuwerden. Dafür habt ihr aber das uns um Welten überlegene Bildungssystem. Und Religionslehrer, die selbst nicht religiös sein müssen. Und schönere Landschaft (abgesehen von den Mücken), gefühlt nettere Leute und spannenderes Autofahren durch ständiges Rentier-Ausweichen-Müssen.
_________________ Hang the cosmic muse!
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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07.05.2021 17:19
von Fistandantilus
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Der relevante Unterschied ist nicht im /s/, sondern im vorausgehenden Vokal. Langer, gespannter versus kurzer, ungespannter wie etwa "Hüte" versus "Hütte" oder aufs /s/ bezogen "rußen" versus "Russen oder "Maße" versus "Masse". |
Da hast Du natürlich recht.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2284 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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07.05.2021 18:48
von Pickman
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Sprachmelodie? - Leute, das könnt Ihr besser.
In der 24. Aufl. vom alten Konrad steht das Folgende: "K 116. Infinitivgruppen kann man durch Kommas[s] abtrennen,, um die Gliederung des Satzes deutlich zu machen oder um Missverständnisse auszuschließen (vgl. aber K 117) (...)." Rot im Original, weil neu.
Der Ausdruck "erweiterter Infinitiv", von dem ich nie so richtig wusste, was das sein soll, wird nicht mehr verwendet. Aus Konrads Beispielen erhellt, dass eine Infinitivgruppe aus zwei oder mehr Wörtern besteht. Und das Komma ist ein Kann und kein Muss.
Die Lösung des Rätsels ist damit:
Er bedeutete mir[,] zu schauen.
Er bedeutete mir[,] durch das Fernrohr zu schauen.
Er bedeutete mir hindurchzuschauen.
K 117 ist hier nicht anwendbar und um mehrteilige Prädikate geht es auch nicht.
_________________ Tempus fugit. |
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 817 Wohnort: Augsburg
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07.05.2021 19:22
von Fistandantilus
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Danke für Deine Antwort, Pickman.
Im Duden heißt es: Ebenfalls zwingend ist das Komma, wenn eine Infinitivgruppe von einem Nomen, von einem Verweiswort oder einem Wort mit Platzhalterfunktion abhängig ist. Beispiel zu Verweiswort: Ich liebe es, im Schnee zu spielen.
Wäre dann "Er bedeutete mir (,) durch das Fernrohr zu schauen", nicht auch so ein Fall? Ist das "mir" ein Verweiswort und das Komma doch ein Muss?
Herrje, ich dachte eigentlich, mich solide in der Kommasetzung auszukennen, und habe nicht erwartet, dass es so vertrackt werden könnte.
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Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2934 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
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07.05.2021 19:57
von Klemens_Fitte
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Fistandantilus hat Folgendes geschrieben: | Im Duden heißt es: Ebenfalls zwingend ist das Komma, wenn eine Infinitivgruppe von einem Nomen, von einem Verweiswort oder einem Wort mit Platzhalterfunktion abhängig ist. Beispiel zu Verweiswort: Ich liebe es, im Schnee zu spielen.
Wäre dann "Er bedeutete mir (,) durch das Fernrohr zu schauen", nicht auch so ein Fall? Ist das "mir" ein Verweiswort und das Komma doch ein Muss? |
Nein, mir ist in diesem Fall kein Verweiswort. Ein Verweiswort ist ein Wort, das in einem Hauptsatz eine Platzhalterfunktion für den Nebensatz erfüllt.
Beispiel:
Ich schaffe es immer, pünktlich zu sein.
Hier enthält das es den gesamten Nebensatz, weshalb es ein Verweiswort ist. Fragt man nach dem Inhalt des es, sprich:
Ich schaffe es immer – was schaffst du immer?
ist die Antwort: der gesamte Inhalt des Nebensatzes: pünktlich zu sein
Bei
Er bedeutete mir (,) durch das Fernrohr zu schauen
funktioniert das nicht, denn mir ist ja die Antwort auf die Frage: wem bedeutete er? – und nicht: was bedeutete er (durch das Fernrohr zu schauen).
Oder, um alle Klarheiten zu beseitigen, dein Beispiel noch einmal mit einem Verweiswort:
Durch das Fernrohr zu schauen, das bedeutete er mir.
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
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